bookmark_borderTell it as it is ...!

Wer hier öfter liest weiß, dass ich Frau von der Ley­en nicht beson­ders gut fin­de und noch weni­ger ihre übli­che Argu­men­ta­ti­on. Sie hat - solan­ge sie in Deutsch­land ihr Unwe­sen trieb - noch häu­fi­ger als ande­re Poli­ti­ker nicht nur maß­los über­trie­ben, son­dern min­de­stens genau­so häu­fig gelo­gen die Ver­hält­nis­se und ihr Wir­ken ein wenig auf­ge­bes­sert dargestellt.

Nun aber hat sie den "Brexi­te­ers" ein­mal kräf­tig und sehr deut­lich die Levi­ten gele­sen. Obwohl sie wahr­schein­lich den Text nicht ver­fasst hat trug sie ihn mit Über­zeu­gung und ohne Zögern vor. Lesen Sie selbst, der Text ist aus den Unter­ti­teln zusam­men­ge­setzt.
 



 

bookmark_borderNeues von der BREXIT Front

Nach­dem nun eini­ge Mona­te ins Land gegan­gen sind zeich­nen sich nach und nach immer mehr unan­ge­neh­me Fol­gen für die bri­ti­sche Wirt­schaft ab. Die kon­ser­va­ti­ve Regie­rung ver­sucht mit Hil­fe der kon­ser­va­ti­ven Pres­se und des BBC den über­wäl­ti­gen­den Teil die­ser Ein­bu­ßen auf die EU zu schieben.

Doch wie sieht es tat­säch­lich aus?
Inner­halb der Zoll­uni­on (EU) gibt es kei­ner­lei Not­wen­dig­keit für Zoll­for­ma­li­tä­ten, schon seit vie­len Jah­ren nicht mehr. War­um auch, wo doch alle Mit­glieds­län­der nach den glei­che Regeln Waren pro­du­zie­ren und ver­kau­fen. Der Stan­dard für die euro­päi­schen Ver­brau­cher steht damit fest, gleich­sin­nig ver­hält es sich mit dem was hin­ter dem Han­del abläuft, der Pro­duk­ti­on. Hier sind die Regeln fest­ge­schrie­ben, in jedem Land wer­den die Grund­sät­ze für Arbeits­ver­trä­ge ein­ge­hal­ten, wobei es gering­fü­gi­ge Unter­schie­de in der tat­säch­li­chen Hand­ha­bung gibt.
Aber: Genau wie jedes EU Land ver­schie­de­ne Bedin­gun­gen gegen­über Dritt­län­dern hat was den Han­del angeht, so hat es auch sol­che hin­sicht­lich des Arbeits­mark­tes. Daher kann von Fall zu Fall unter­schied­lich sein wie ein Land die Bedin­gun­gen interpretiert.


Betrach­tet man nun den Markt an Gütern des täg­li­chen Bedarfs, etwa Milch und Milch­pro­duk­te, so steht fest, wie sie zu pro­du­zie­ren sind, wel­che Schutz­maß­nah­men es wegen regio­na­ler Vor­ran­gig­keit es gibt, und wie die Ver­brau­cher­si­cher­heit durch Kon­trol­len gewähr­lei­stet wird.
Die­se Regeln gel­ten gegen­über allen Mit­glieds­staa­ten in der EU - für Dritt­staa­ten sind Zoll­erklä­run­gen unab­ding­ba­re Han­dels­vor­aus­set­zun­gen - und die Bri­ten sind nun ein sol­cher Drittstaat!


Die bri­ti­schen Pro­du­zen­ten haben im Febru­ar 2021 einen Absatz von 56 Mil­lio­nen im Seg­ment "Food & Drink" gehabt, dem stan­den Ver­lu­ste wegen man­geln­den Ver­kaufs in die EU von 420 Mil­lio­nen gegen­über. Bei Milch und Milch­pro­duk­ten betrug der Rück­gang 96,4% gegen­über dem Vor­jahr, Huhn & Rind gin­gen im Absatz um 75% zurück.
 

 

Zurück zum Anfang:
Die­ser Rück­gang resul­tiert allei­ne aus der Tat­sa­che, dass die Bri­ten nun mit jedem EU Land ein­zeln han­deln müs­sen - und jedes EU Land hat gegen­über Dritt­staa­ten ver­schie­de­ne Rege­lun­gen was die Zoll­ab­fer­ti­gung angeht. Das sind kei­ne neu­en Regeln, son­dern schon immer vor­han­de­ne Maß­nah­men (gegen­über Dritt­staa­ten!), an deren Ent­ste­hung die Bri­ten stets ver­schär­fend mit gear­bei­tet haben. Wel­che eine Iro­nie, dass sie nun selbst aus­löf­feln müs­sen was sie (mit) ein­ge­brockt haben. Sie erfah­ren nun auf die har­te Tour, was es heißt von außer­halb der EU mit Län­dern in der EU Han­del zu treiben.

Das Pro­blem wird nicht weni­ger wer­den, denn nicht alle Ände­run­gen von ein­zel­nen Staa­ten in der EU wer­den all­ge­mein bekannt gemacht - nur jene, die im inner­eu­ro­päi­schen Han­del von Bedeu­tung sind. Wo bri­ti­sche Expor­teu­re bis­her ledig­lich Trans­port­pa­pie­re fer­ti­gen muss­ten wer­den nun Ber­ge von Zoll­for­mu­la­ren für einen LKW benö­tigt, der Waren ver­schie­de­ner Pro­dukt­grup­pen von meh­re­ren Ver­käu­fern an meh­re­re Abneh­mer lie­fern soll. Das Cha­os, das eben­falls die bri­ti­sche kon­ser­va­ti­ve John­son-Regie­rung zu ver­ant­wor­ten hat, hat sie doch den Fir­men fal­sche oder über­haupt kei­ne Hil­fe­stel­lung gege­ben und auf einen 'har­ten' BREXIT hingearbeitet.

Die­sen hat die EU durch das Votum zur Annah­me der Ver­trä­ge¹ aus den Ver­hand­lun­gen von heu­te ver­hin­dert, und dabei vor allem den Frie­den in Nord­ir­land gesi­chert [also den erneu­ten Aus­bruch von Feind­se­lig­kei­ten ver­hin­dert], die bei jeder ande­ren Hand­ha­bung mit Sicher­heit wie­der aus­ge­bro­chen wären. Es ist sicher unrea­li­stisch anzu­neh­men, dass von Sei­ten des 'Empire' dafür jemals Dank erwar­tet wer­den kann.

Was sich der­zeit im Han­del Bri­tan­ni­en - EU abspielt ist also kei­ne Schi­ka­ne gegen die Bri­ten wegen BREXIT, son­dern Zoll­all­tag gegen­über Dritt­län­dern, und zu einem davon haben sich die Bri­ten selbst durch ihre "LEAVE" Wahl gemacht.

Die EU macht gro­ße Feh­ler bei ihrer Selbst­dar­stel­lung - sagt der Autor des nach­fol­gend gezeig­ten Vide­os - weil sie ihr Enga­ge­ment nicht deut­lich genug her­aus­ar­bei­tet und öffent­lich macht. Pol­ti­ker set­zen auf finan­zie­le 'Sprit­zen' an Stel­len, wo sie ihre poten­ti­el­le Wäh­ler­schaft ver­mu­ten. Die EU inve­stiert dort, wo es den Men­schen in einer bestimm­ten Situa­ti­on hilft. Wenn die Regie­rung des Lan­des ver­sagt. Die dann noch die Frech­heit hat die EU für eige­ne Feh­ler ver­ant­wort­lich zu machen.

¹ Hin­weis
Da die obi­ge For­mu­lie­rung mög­li­cher­wei­se nicht deut­lich genug auf das Pro­blem ein­geht hier noch eine umfas­sen­de­re Ausführung:
Die Absicht der der­zei­ti­gen bri­ti­schen Regie­rung war - durch Nicht­be­ach­tung der Rege­lun­gen in dem Ende Dezem­ber ver­ein­bar­ten Ver­trag hin­sicht­lich der Erhal­tung des Nord­ir­land-Kom­pro­mis­ses, der bis­her stets den Frie­den zwi­schen den evan­ge­li­schen Rech­ten und katho­li­schen Lin­ken sicher­te - die EU zu einer Ableh­nung der Ver­ein­ba­run­gen zu zwin­gen um so die Schuld für das Schei­tern und damit einen 'har­ten BREXIT' her­bei­zu­füh­ren. Das hät­te den Aus­bruch von Gewalt in Nord­ir­land dann so aus­se­hen las­sen, als ob die EU dar­an Schuld sei. Was durch die Annah­me ver­mie­den wer­den konn­te, ohne dass die EU damit ihre Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten bei Nicht­be­ach­tung ver­lo­ren hat.

 

bookmark_borderAn vielen Fronten:
Das Nachbeben kommt noch. Stärker ...!


Will the com­man­ders, the stra­te­gists, the enablers, the mini­ons ever pay for .. (their) cri­mes? Or do we have to capi­tu­la­te facing the rea­li­ty of an unjust world?
 
Wer­den die Kom­man­deu­re, die Stra­te­gen, die Befä­hi­ger, die Scher­gen jemals für .. (ihre) Ver­bre­chen bezah­len? Oder müs­sen wir kapi­tu­lie­ren, und uns der Rea­li­tät einer unge­rech­ten Welt stellen? 
[Quel­le]

 

Ein Zitat, über das ich kürz­lich 'stol­per­te' .... zwar in einem gänz­lich ande­ren Zusam­men­gang, beschäf­tigt mich nun schon seit Tagen, weil es auf vie­ler­lei Gescheh­nis­se Anwen­dung fin­den kann. Wir sind aller­dings schon abge­stumpft und neh­men kaum noch wahr, was da so an Unge­rech­tig­kei­ten, Skan­da­len und Ver­bre­chen pas­siert - weil es in den Medi­en schön gere­det und euphe­mi­stisch vari­iert wird, bis es zu völ­li­ger Unkennt­lich­keit zer­flos­sen ist.

Las­sen Sie uns ein­mal gemein­sam nach Groß­bri­tan­ni­en schau­en und prü­fen, ob die eupho­ri­schen Aus­brü­che der der­zei­ti­gen Regie­rung gerecht­fer­tigt waren, die vor Jah­res­en­de 2020 jubelnd aus­ge­ru­fen wur­den "Jetzt wird Eng­land wie­der zu alter Grö­ße zurück­kom­men, jetzt, da wir unse­re an die EU ver­schenk­te Sou­ve­rä­ni­tät wie­der zurück gewon­nen haben!"

Die Wahr­heit ist erschreckend, so schlimm, dass die Regie­rung lan­des­weit Anzei­gen schal­te­te um dort Jub­ler spre­chen zu las­sen, die dem erstaun­ten Volk, das schon jetzt die Wel­len des Brexit­be­bens zu spü­ren bekommt, sug­ge­riert es sei Alles nor­mal, nein, nicht nur das, son­dern vii­iel bes­ser als je zuvor. 

Heil Boris, dem gro­ßen Verhandler,
der den Bri­ten wie­der zu altem Ruhm,
zu alter Grö­ße ver­hol­fen hat.

Ein wesent­li­ches The­ma waren Ein­wan­de­rer, deren man sich nicht 'erweh­ren' konn­te. Den vie­len Bri­ten, die Frank­reich, Por­tu­gal und Spa­ni­en in gro­ßen Scha­ren wäh­rend der kal­ten Jah­res­zeit bevöl­kern, fiel nicht im Gering­sten die Iro­nie, die Absur­di­tät ihrer For­de­rung auf, als sie die Abschot­tung gegen Frem­de in ihrer Hei­mat (!) befür­wor­te­ten - die­sel­ben Patrio­ten kön­nen nun so über­haupt nicht ver­ste­hen, war­um sie nach dem Brexit - für den sie mehr­heit­lich gestimmt haben - nun aus den EU Län­dern aus­ge­wie­sen [pdf!] und not­falls, sofern sie nicht frei­wil­lig gehen, auch depor­tiert werden.

Das sind die glei­chen Men­schen, die ihrer Mini­ste­rin Priti Patel applau­die­ren, die völ­ker­rechts­wid­rig Immi­gran­ten mit Stra­fen bele­gen will und ande­re Län­der, die pro Kopf der Bevöl­ke­rung viel mehr Immi­gran­ten auf­ge­nom­men haben, nun auf­for­dert noch Kon­tin­gen­te zu über­neh­men die die Bri­ten nicht haben wol­len. So viel Schein­hei­lig­keit und Über­heb­lich­keit läuft nicht mehr unter "bri­ti­scher Skur­ri­li­tät", son­dern das ist eine Unver­schämt­heit die und zwin­gen soll­te, wel­che Schlan­ge die­se Frau ist und, da sie die Regie­rung in die­ser Ange­le­gen­heit dar­stellt, wel­che Frech­heit die Insel­staat­ler sich gegen­über den ande­ren EU Staa­ten zu for­dern trauen.

Und kann mir viel­leicht ein­mal jemand erklä­ren, war­um die Bri­ten Men­schen die in ihr Land kom­men als "Immin­grants", sich selbst aber wenn sie im Aus­land leben wol­len als "Expats" bezeichnen? 

[Quel­le Bild­strecke]
Neh­men wir als ein zwei­tes Bei­spiel die mitt­ler­wei­le auf­ge­deck­ten Kor­rup­ti­ons­fäl­le der CDU/CSU. Sie waren ein bis zwei kur­ze Hin­wei­se in den Nach­rich­ten wert - und sind schon wie­der in der Ver­sen­kung ver­schwun­den. Der ange­rich­te­te Scha­den bleibt, jeder Bür­ger wäre schon ange­klagt - die betrof­fe­nen Abge­ord­ne­ten und Amts­trä­ger hin­ge­gen kom­men nicht ein­mal auf die Idee es könn­te unan­ge­mes­sen sein am Amte fest­zu­hal­ten. So weit sind wir schon:

Frü­her über­nah­men Mini­ster die Ver­ant­wor­tung und tra­ten zurück wenn irgend­wo in ihrem Mini­ste­ri­um etwas auf­ge­deckt wur­de, selbst dann, wenn sie davon kei­ne Kennt­nis hat­ten und es ohne ihr Zutun pas­siert war.
Heu­te beneh­men sich gewähl­te "Volks­ver­tre­ter" wie Mafio­si, ach was, schlim­mer als Mafio­si, die wenig­stens noch 'Ehre' ken­nen, und sind davon über­zeugt so weit über jeder gesell­schaft­li­chen Norm zu ste­hen, dass sie ihr Man­dat wei­ter behal­ten .... wäre doch scha­de um das schö­ne Geld!

Sie­he hier­zu → Bemer­kun­gen zu "Volks­ver­tre­tern"

Als drit­tes Bei­spiel schau­en wir - wie­der ein­mal - nach USA, wo Vie­les zwar anders aber eben­so Vie­les nicht sehr viel bes­ser gewor­den ist als unter dem 45. Präsidentendarsteller.
Säbel­ras­seln gegen­über den Chi­ne­sen, Dro­hun­gen an die Adres­se Russ­land, Inter­ven­ti­ons­plä­ne für die Ukrai­ne und Myan­mar, völ­ker­rechts­wid­ri­ger Droh­nen­ein­satz in Syri­en .... und es wird in Washing­ton unter vor­ge­hal­te­ner Hand dar­über gespro­chen, dass man die angeb­lich 'neue' Al-Qai­da heim­lich unter­stützt um dort wei­ter Unru­he zu stif­ten weil man zu gern Assad gestürzt sehen möchte.

Was uns als 'der gro­ße Bru­der mit besten Absich­ten' ver­kauft wird ist in Wahr­heit der größ­te Stö­ren­fried für den Welt­frie­den. Immer dann, wenn es so läuft wie bei belei­dig­ten Kin­dern, die im Krei­se ihrer Kame­ra­den nicht aner­kannt wer­den, wo sie sich doch selbst als 'wich­tig' und 'etwas Beson­de­res' sehen. Läuft es irgend­wo auf der Welt nicht nach ihrem Geschmack schlägt zuerst der Geheim­dienst und dann das Mil­tär zu.
Wie soll dem Frie­den auf der Welt damit gedient wer­den, dass wir mehr Geld für Rüstung aus­ge­ben als für den Erhalt unse­rer Infra­struk­tur? Wol­len wir wirk­lich den Washing­to­ner For­de­run­gen fol­gen und den Wahn­sinn der Auf­rü­stung dort unter­stüt­zen, indem wir hier Geld auf­brin­gen damit man dort in das Atom­arse­nal inve­stie­ren kann?

Wie, fra­ge ich mich da, soll es denn in die­ser Welt bes­ser wer­den, wie soll es mög­lich sein sich auf Wesent­li­ches und viel Wich­ti­ge­res, wie bei­spiels­wei­se den Kli­ma­schutz, zu kon­zen­trie­ren, wenn sol­che 'Sand­ka­sten­feind­schaf­ten' unter den Groß­mäch­ten aufflammen?

Charts zu den Ände­run­gen des bri­ti­schen Sta­tus nach Wirk­sam­wer­den des Brexit:

 

[Quel­le: EU]

 

 

bookmark_borderNeues zum BREXIT
*update* [14.01.2020]

Es ist schon eine Wei­le her, dass in Groß­bri­tan­ni­en gewählt wur­de. Eine kata­stro­pha­le Nie­der­la­ge für Labor und die Brexit­geg­ner. Boris John­son hat mit sei­nen popu­li­sti­schen Lügen die Ein­fäl­ti­gen gewon­nen. Die genau­en Ana­ly­sen zei­gen aller­dings, dass es die älte­re Land­be­völ­ke­rung war, die ihm zum Sieg ver­hol­fen hat - die jün­ge­re Stadt­be­völ­ke­rung hat sich im wesent­li­chen genau umge­kehrt ver­hal­ten. So ist wenig­stens in kom­men­den Jah­ren, wenn sich das tota­le Cha­os und die unwah­ren Ver­spre­chen mani­fe­stiert haben, mit einer Neu­be­sin­nung und Umkehr des Kur­ses zu rech­nen. Nur wird dann der Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus in GB Ein­zug gehal­ten haben, was es erheb­lich schwie­ri­ger machen wird das Rad der Geschich­te zurück zu drehen.

Schau­en wir doch ein­mal im Ein­zel­nen an, was John­son / die BREXIT-Befür­wor­ter ver­spro­chen haben und wie es tat­säch­lich aus­se­hen wird:

1. Die GB Regie­rung sagt, die Umstel­lun­gen könn­ten in einem Jahr erle­digt sein - das ist völ­lig unrea­li­stisch, denn nicht ein­mal die Gesprä­che über Han­dels­be­zie­hun­gen wer­den in die­ser Zeit abzu­schlie­ßen sein.

2. Kon­trol­len zwi­schen Nord­ir­land und Groß­bri­tan­ni­en wer­den statt­fin­den - das ist aus den bis­he­ri­gen Ver­hand­lun­gen völ­lig klar, und wenn John­son etwas ande­res behaup­tet ist es eine drei­ste Lüge.

3. Es soll kei­ne Anglei­chung mehr zwi­schen bri­ti­schen und EU Rechts­vor­schrif­ten geben - das ist ein dicker Brocken, denn jeder Han­del wird so zum umständ­li­chen Einzelfall:
Die bri­ti­schen Expor­teu­re müs­sen so meh­re­re Rechts­sy­ste­me beach­ten & beob­ach­ten und hof­fen kei­nes davon zu ver­let­zen. Da braucht es wohl zukünf­tig selbst in Klein­be­trie­ben Rechts­exper­ten die jeden Schritt des Han­dels begleiten.

4. Es wird behaup­tet, die EU dür­fe nicht mehr in bri­ti­schen Gewäs­sern fischen - mag sein, aber dann wür­de die EU ent­we­der den Bri­ten das Fischen in EU Zonen ver­sa­gen oder, viel ein­fa­cher, den bri­ti­schen Fisch nicht in die EU hereinlassen.

5. Die Han­dels­be­zie­hun­gen zu den USA wer­den hin­sicht­lich der Lebens­mit­tel­stan­dards am US Stan­dard ori­en­tiert sein - die Behaup­tung man wer­de bei bri­ti­schen Stan­dards blei­ben ist gelo­gen, weil die USA immer nur zu ihren Bedin­gun­gen sol­che Abkom­men dik­tie­ren aushandeln. 

6. Schließ­lich noch der natio­na­le Gesundheitsdienst:
Es soll­te ja end­los Geld gespart wer­den und der Dienst soll­te bes­ser wer­den, das ist bis­her nicht pas­siert, das Gegen­teil trat ein - die Rea­li­tät des­sen, was zukünf­tig pas­sie­ren wird ist aller­dings noch eine Stei­ge­rung. US Kran­ken­haus­kon­zer­ne ste­hen - geför­dert von der vor­he­ri­gen Regie­rung May - schon mit einem Bein in GB. Die Kran­ken­ver­si­che­run­gen berei­ten bereits die Über­nah­me nach US-Muster vor .... und wie das aus­sieht kann man in USA beobachten:
Wer krank wird wird finan­zi­ell aus­ge­nom­men und letzt­end­lich rui­niert. Ohne Erbar­men wird Behand­lung ver­wei­gert wenn nicht gezahlt wer­den kann.

Die Brexit-Oppo­si­ti­on steht vor einem Scherbenhaufen:
 Jah­re des Kamp­fes enden damit besiegt zu sein. Der Ver­such das natio­na­le Inter­es­se und die Rea­li­tät der Bedro­hun­gen, die der Brexit mit sich bringt, her­aus­zu­stel­len, ist geschei­tert. Beför­dert durch ein­sei­ti­ge Pres­se­stel­lung­nah­men und von wer­be­fi­nan­zier­ten Medi­en ver­brei­te­ten Falsch­dar­stel­lun­gen waren letzt­end­lich die Geg­ner ohne Platt­form für ihre bes­se­ren Argu­men­te. Die lächer­li­chen Ver­ein­fa­chun­gen und eine trick­rei­che Täu­schungs­kam­pa­gne haben die Men­schen mehr über­zeugt als die Wahr­heit. Wie so oft wur­de die unbe­que­me Wahr­heit abge­lehnt und die beque­me Lüge geglaubt.

Der Scha­den ist da. Er konn­te nicht auf­ge­hal­ten wer­den. Die Regie­rung John­son wird sich auf kei­ne ihrer frü­he­ren Aus­sa­gen fest­na­geln las­sen, sie wird den Ver­such unter­neh­men alle unan­ge­neh­men Erschei­nun­gen und Fol­gen abzu­wäl­zen. Was jetzt kom­men wird sind Schuld­zu­wei­sun­gen an die fal­sche Adresse:

Man wird die EU beschul­di­gen. Die EU wird als unnach­gie­big, ein­falls­los oder arro­gant dar­ge­stellt wer­den. Man wird Ein­wan­de­rer beschul­di­gen, die den 'Ein­hei­mi­schen' angeb­lich die Res­sour­cen strei­tig machen oder gar steh­len. Mit der­glei­chen Argu­men­ten wird die Spal­tung der Schwäch­sten in der Gesell­schaft vor­an­ge­trie­ben. Wird so ver­sucht wer­den vom eige­nen Ver­sa­gen abzulenken.

Es kommt nun ver­stärkt dar­auf an sich zu infor­mie­ren. Die Bri­ten zu befä­hi­gen zu ver­ste­hen, wie die Din­ge tat­säch­lich zustan­de kamen und zu erklä­ren wer tat­säch­lich für die Fol­gen ver­ant­wort­lich ist - also jede Art von Ablen­kung und neu­en Lügen­ge­spin­sten auf­zu­decken und den Regie­ren­den den Spie­gel vorzuhalten.

*update* [14.01.2020]
Sie­he hier­zu auch
"Brexit: Was Arbeit­neh­mer und Stu­die­ren­de nun beach­ten müssen"

bookmark_border"Rule, Britannia! Britannia rule the waves .... "

Nein, die heh­ren Gesän­ge gibt es zwar noch, aber das "Bri­ti­sche Empire" ist Vergangenheit.

Bis­her habe ich mich zurück gehal­ten zum The­ma "Brexit" nur spo­ra­disch geschrie­ben. Aus gutem Grund, denn die Zeit und der Auf­wand das Punkt für Punkt zu ver­fol­gen sind es nicht wert, weil nichts irgend­wie geord­net ist. Eine Wen­dung folgt auf die näch­ste, ein tota­les Chaos!

Frau May hat die EU um eine Ver­län­ge­rung über eine Zeit bis kurz nach der Euro­pa­wahl gebe­ten, genau­er bis zum 30. Juni. Kurz bevor sie die­se Bit­te abge­schickt hat wur­de bekannt, dass die EU bereit wäre nicht nur um ein paar Mona­te zu ver­län­gern, son­dern bis April näch­sten Jahres.
Trotz­dem ist sie bei ihrem kur­zen Zeit­rah­men geblie­ben - und der Laie reibt sich in Unver­ständ­nis die Augen und fragt sich, war­um sie das Schei­tern wählt, wo doch Sta­bi­li­tät ganz ein­fach zu haben wäre. Mög­lich, dass das nicht grund­los¹ geschieht, was *ziel­los* aus­sieht könn­te durch­aus *gezielt* sein!
Es drängt sich der Gedan­ke auf, dass Frau May eine Absa­ge pro­vo­zie­ren möch­te, damit sie dann zu Hau­se sagen kann: 'Seht ihr, ich habe es ver­sucht mit dem gere­gel­ten Brexit, aber die EU hat mich gezwun­gen es auf die har­te Tour machen zu müssen'.

Die­ses Total­ver­sa­gen der Regie­rungs­chefin ist nicht mehr mit Ver­nunft durch­schau­bar. Die Situa­ti­on ändert sich bestän­dig, aber Frau May² bleibt bei ihrer ein­mal gefass­ten Vor­ge­hens­wei­se und will immer nur kur­ze Ver­län­ge­run­gen - wo doch mehr auch mehr Spiel­raum für Ver­hand­lun­gen und Ergeb­nis­se bedeu­ten würde.

Wie wäh­rend der jah­re­lan­gen Ver­hand­lun­gen: Kei­ne Vor­stel­lungs­kraft, kei­ne Stra­te­gie, kei­ne ver­bün­de­ten Hel­fer unter den frü­he­ren Part­nern. Gut­wil­li­ge Ange­bo­te schroff abge­lehnt und damit viel poli­ti­sches Por­zel­lan zer­schla­gen. Zurück bleibt ein Scher­ben­hau­fen und ein zutiefst zer­strit­te­nes Land, des­sen drin­gen­de Pro­ble­me wie Gesund­heits­ver­sor­gung, Sozi­al­struk­tur und Woh­nungs­markt in einer schwe­ren Kri­se stecken. In 2016 schrieb ich³ noch "Die kon­ser­va­ti­ven Kräf­te (in der EU) sind im Nie­der­gang begrif­fen - sie haben es nur noch nicht so rich­tig gemerkt.", das war eine Fehl­ein­schät­zung, min­de­stens für den Augen­blick. Bes­sern könn­te es sich bei der Wahl in die­sem Jahr, doch auf den Brexit hat es dann kei­nen Ein­fluss mehr.

Was aber, wenn Frau May doch die Ver­län­ge­rung bekommt um die sie die EU gefragt hat?

Dann wer­den die bri­ti­schen EU Abge­ord­ne­ten gewählt. Um dann am näch­sten oder über­näch­sten Tag wie­der nach Hau­se zu gehen - und die EU muss sich dar­auf vor­be­rei­ten die­se Lücken (die ja in sämt­li­chen Gre­mi­en pro­por­tio­nal vor­han­den sein wer­den!) mit ande­ren Per­so­nen zu füllen.

Spä­te­stens dann ist die Repu­ta­ti­on des Insel­rei­ches end­gül­tig im Kel­ler. Der Man­gel an Demo­kra­tie in der EU ist nicht zu leug­nen und das war ja stets ein Man­gel, auf den die Bri­ten - zu Recht - hin­ge­wie­sen haben. Nach dem unse­li­gen Hin und Her der Frau May in den letz­ten Jah­ren fällt es schwer noch zu glau­ben, dass die­ses Anlie­gen tat­säch­li­cher und nicht nur vor­ge­scho­be­ner Grund war.

¹ Wem nützt BREXIT ...? [26.06.2017]

² May­day, May­day* .... [12.07.2016]

³ "Should I Stay or Should I Go" [21.06.2016]

 

bookmark_borderMayday, Mayday* ....

Es ist die Zeit der Kaf­fee­satz­le­ser und Prognosegurus:
Zur Bestal­lung von The­re­sa May soll es laut Came­ron kei­ne lang gezo­ge­ne Kam­pa­gne für die Wahl zum Chef der Kon­ser­va­ti­ven Par­tei geben .... 

Nie­mand weiß etwas, Alle haben eine Mei­nung dazu, was tat­säch­lich pas­sie­ren wird weiß allei­ne die zukünf­ti­ge Pre­mier­mi­ni­ste­rin - und auch die wird sich erst­mal anse­hen müs­sen was über­haupt mög­lich ist und dann Ent­schei­dun­gen treffen.

Es wird nun hof­fent­lich zügig zu BREXIT-Ver­hand­lun­gen kom­men und wie­der Nor­ma­li­tät ein­keh­ren. Die Bri­ten wer­den sich noch enger an die U.S.A. anschlie­ßen und erle­ben, dass Nichts bes­ser, Vie­les schlech­ter wer­den wird. Der viel­dis­ku­tier­te NHS [Natio­nal Health Ser­vice] wur­de schon teil­wei­se an ein­schlä­gig täti­ge U.S.-Unternehmen ver­scher­belt. So wird es wei­ter gehen und das böse Erwa­chen steht den Bri­ten noch ins Haus .... zu hoch gepo­kert mit ihren "Son­der­be­din­gun­gen" hat­ten sie schon seit Mar­ga­ret That­cher sich für den Casi­no-Kapi­ta­lis­mus stark mach­te und den noch schmei­chel­haf­ten Titel "Eiser­ne Lady" bekam.

* may­day [Not­ruf]

bookmark_border"Should I Stay or Should I Go"

.. "Should I Stay or Should I Go" is a song by the Eng­lish punk rock band the Clash, from their album Com­bat Rock. It was writ­ten in 1981 and fea­tured Mick Jones on lead vocals. It beca­me the band's only num­ber-one sin­gle on the UK Sin­gles Chart, a deca­de after it was ori­gi­nal­ly released .. 

[Quel­le | => Die­se Sei­te in deut­scher Spra­che]

Tja, die Fra­ge ob sie blei­ben oder gehen sol­len beschäf­tigt die Bri­ten nun schon eine gan­ze Wei­le. Den Titel gibt es schon seit 1981.
Ein gera­de­zu pro­phe­ti­scher Titel denkt man an BREXIT.

Für vie­le Posi­tio­nen von "Pro" bis "Con­tra" gibt es gute Argumente:

  • Es stimmt bei­spiels­wei­se, dass die EU selbst­herr­lich Ent­schei­dun­gen trifft, die so von natio­na­len Par­la­men­ten ungern ent­schie­den wür­den - dabei hat das bri­ti­sche Par­la­ment kräf­tig mit­ge­wirkt, weil es die Chan­ce sah unge­lieb­te Regeln durch die EU zu begrün­den und sich so reinzuwaschen.
  • Es stimmt aller­dings auch, dass die Eng­län­der sich aus Teil­be­rei­chen der EU-Regeln aus­ge­klinkt haben, sich ver­wei­gern und dem­entspre­chend die Aus­tritts­be­für­wor­ter es nur für einen klei­nen Schritt hal­ten sich ganz von Euro­pa zu lösen. Die EU - so sagen die Befür­wor­ter von außer­halb - wäre bes­ser dran die Eng­län­der gehen zu lassen.
  • Ban­ken­platz Lon­don, Zoll­frei­er Han­del, Inter­na­tio­na­le Unter­neh­men – Groß­bri­tan­ni­en pro­fi­tiert von der EU und das wür­de weg­fal­len, sagen die Austrittsgegner.
  • Stär­kung des U.S.-Einflusses sei zu erwar­ten. Da haben die Aus­tritts­geg­ner bestimt nicht Unrecht, denn mit dem bri­ti­schen Gesund­heits­we­sen geht es schon los .... 

Ich fän­de es scha­de, wenn es zum Brexit kommt. Davon geht die Welt den­noch nicht unter. Es wür­de schwe­rer die EU-Gre­mi­en zu reno­vie­ren, dem EU Par­la­ment mehr Befüg­nis­se zu ver­schaf­fen. Aller­dings ist das nur eine Ver­zö­ge­rung, denn die Ver­hält­nis­se in Spa­ni­en, Por­tu­gal, Grie­chen­land und Frank­reich wer­den da ein Umschwen­ken kurz­fri­stig erzwin­gen. Die kon­ser­va­ti­ven Kräf­te sind im Nie­der­gang begrif­fen - sie haben es nur noch nicht so rich­tig gemerkt.

"Should I Stay or Should I Go" .... sol­che "Ver­bin­dun­gen" über die Musik jeden­falls wer­den schon gar nicht betrof­fen sein ....



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