bookmark_borderThemenübergreifend

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Ein Trend geht um im Lande:

Was in den Schu­len mit der Zusam­men­ar­beit zwi­schen den ver­schie­de­nen Unter­richts­fä­chern vor unge­fähr zwan­zig Jah­ren begann ist mitt­ler­wei­le im soge­nann­ten "main­stream" angekommen.

Die The­men aus Maga­zi­nen des Fern­se­hens wer­den zum Bei­spiel in den Talk-Sen­dun­gen wie­der auf­ge­nom­men und dort etwas umfang­rei­cher dis­ku­tiert. Das ist prin­zi­pi­ell eine gute Sache, denn die in den Maga­zin­sen­dun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen­de Zeit ist knapp bemes­sen, zu knapp, um die kom­ple­xen The­men erschöp­fend zu behandeln.

Was aller­dings fehlt - wie in den mei­sten ähn­li­chen Fäl­len - ist die Kon­se­quenz aus den gefun­de­nen Erkennt­nis­sen der ver­sam­mel­ten Run­de von (mehr oder weni­ger fach­kun­di­gen) Dis­ku­tan­ten. Zwar ist der Erkennt­nis­ge­winn schon ein Wert an sich, bes­ser wären aber fühl­ba­re Ver­bes­se­run­gen der Situa­ti­on. Bei­spiels­wei­se durch Ände­run­gen der gesetz­li­chen Vorgaben.

Natür­lich ist es eben­so eine Fra­ge der Sach­kom­pe­tenz der Anwe­sen­den, da gibt es von Fall zu Fall Über­ra­schun­gen. In die eine oder ande­re Richtung. 

"Irgend­wie kommt's immer hin!" sag­te einer mei­ner frü­he­ren Nach­barn gern in sol­chen Situa­tio­nen. Schön wenn man nicht die Hoff­nung ver­liert und die Hoff­nung nicht aufgibt.

bookmark_borderTalkshows

Was mich an den Talk­shows stört ist die Zahl der Teilnehmer.
Wie?
Was soll denn da ärger­lich sein?

Es steht durch Teil­neh­mer­zahl & Gesamt­dau­er von vorn­her­ein fest wel­chen maxi­ma­len Rede­an­teil jeder ein­zel­ne Teil­neh­mer haben kann. Theo­re­tisch. Prak­tisch sind es immer bestimm­te Teil­neh­men­de die mehr als ande­re zu sagen haben - oder glau­ben zu sagen zu haben.

Nach dem alten Mot­to "Weni­ger kann oft mehr sein" wäre es der Infor­ma­ti­on dien­lich wenn die Teil­neh­mer sich nicht auf weni­ge Sät­ze beschrän­ken müß­ten, son­dern einen Gedan­ken kom­plett ent­wickeln und vor­tra­gen könnten.

Das kann wohl nicht so schwer sein sowas umzusetzen. 

Ob nun ein paar mehr Pseu­do-Pro­mi­nen­te ihre Wich­tig­keit bestä­tigt bekom­men oder nicht ist für das Leben in die­sem Land nicht sehr bedeut­sam. Sie sind übli­cher­wei­se in den Talk­shows das, was die Fül­lung im Gän­se­bra­ten ist: Net­tes Bei­werk - doch der Bra­ten schmeckt auch ohne ....

Wenn es mehr 'wert­hal­ti­ge' Infor­ma­ti­on in sol­chen Ver­an­stal­tun­gen gäbe wür­den es sicher auch mehr Zuse­her schät­zen und ansehen.

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bookmark_borderZwischen Krimi und Schmonzette

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Fällt es ihnen mitt­ler­wei­le auch so schwer wie mir den Ein­schalt­knopf des Fern­seh­ap­pa­ra­tes zu drücken?

Tag für Tag der immer wie­der­keh­ren­de Einheitsbrei:

In Courths-Mahler-Stil gedreh­te Edel­sch­mon­zet­ten mit Herz, Schmerz und fei­ner Gesell­schaft, flan­kiert von Kitsch und gedreht an Schau­plät­zen, die ver­meint­lich oder tat­säch­lich ein brei­tes Publi­kum als 'wun­der­vol­le Land­schaft' anse­hen wür­de. Das Erfolgs­re­zept ist die Mischung aus stil­len Sehn­süch­ten vie­ler Frau­en nach Zärt­lich­keit, Gebor­gen­heit und einem treu­en, ver­ständ­nis­vol­len Part­ner - die Seri­en­hel­den ver­ei­nen stets all die­se Eigen­schaf­ten und sind natür­lich immer 'von geho­be­nem Stan­de', oft mit Titel und Adelsprädikat. 

Kri­mi­se­ri­en mit Spiel­or­ten in allen Groß­städ­ten der Repu­blik, dazu "Fahn­der", "Che­fin & Chef", "Kri­mi­na­list", "Poli­zei­ruf", und ande­re Poli­zei­grüpp­chen zu Lan­de, zu Was­ser und in der Luft.

Was uns frü­her in Gro­schen­ro­man­hef­ten von Art des "Jer­ry Cot­ton" ver­kauft und von ein­schlä­gi­gem Publi­kum ver­schlun­gen wur­de macht sich heut­zu­ta­ge auf dem Bild­schirm breit.
Dem Durch­schnitts-Seher muß es so vor­kom­men, als ob das Ver­bre­chen an jeder Ecke lau­ert, die Ver­bre­cher immer einen Schritt vor­aus sind, und wenn sie dann doch gefan­gen wer­den liegt es dar­an, daß sie selbst einen Feh­ler machen der sie ans Mes­ser liefert.
Kein Wun­der, wenn gera­de älte­re Bür­ger den Ver­käu­fern von Siche­rungs­tech­nik für Pri­vat­woh­nun­gen Jahr für Jahr stei­gen­de Gewin­ne besche­ren und den Innen­mi­ni­stern jedes ver­lo­ge­ne Wort zur Not­wen­dig­keit wei­te­rer Maß­nah­men zu Per­so­nen­über­wa­chung von den Lip­pen ablesen.

Dazu die Talk­run­den mit stets den glei­chen Gesich­tern, von denen man mitt­ler­wei­le schon weiß wel­che Gesin­nung und Par­tei­li­nie sie ver­tre­ten, selbst wenn sie nicht - wie die ein­ge­la­de­nen Poli­ti­ker - schon von vorn­her­ein zuge­ord­net sind. Mal locker-flockig, mal staats­tra­gend-erzie­he­risch, mal volks­nah-beleh­red oder seicht-dahin­plät­schernd ver­eint sie alle­samt der Man­gel stets dem 'main­stream' ver­haf­tet zu blei­ben und selbst ein Titel wie "hart aber fair" hält nicht was er ver­spricht: Gesell­schaft­li­che Grund­män­gel wer­den nicht auf­ge­zeigt, man ver­bleibt im Mittelmaß.

Abschlie­ßend ver­ra­te ich noch was mich am Fern­se­hen am mei­sten stört:
ZDF neo - bewor­ben mit ".. ZDF­neo bie­tet jun­ges und unter­halt­sa­mes Fern­se­hen mit inter­na­tio­na­len Seri­en und Spiel­fil­men, Shows, Fac­tu­als und Dokus ..". Die Seri­en über das "Drit­te Reich" und die Wehr­macht spre­chen aber eine ganz ande­re Sprache. 

Unter dem Deck­män­tel­chen der Geschichts­auf­ar­bei­tung wer­den die Nazi-Zeit ver­herr­li­chen­de Sen­dun­gen aus­ge­strahlt, Ori­gi­nal­film-Aus­schnit­te ein­ge­blen­det und zwi­schen den Zei­len strot­zen die­se Sen­dun­gen nur so von unver­hoh­le­ner Bewun­de­rung für "Groß­deutsch­land", den Füh­rer und sei­ne treu­en Mit­strei­ter - Deutsch­land selbst­re­dend in den Gren­zen von 1939!
Finan­ziert aus Gebüh­ren, eine boden­lo­se Unver­schämt­heit. Das rei­ßen die ander­wei­ti­gen Pro­gram­me dort nie heraus.

*edit*
Sie­he hier­zu auch:
- "Cou­si­nen­wirt­schaft .... "
- Total demo­kra­tisch