Vorab:
Wie auch immer die Strategie der USA aussieht bedingt sie auf keinen Fall die Mißachtung des Völkerrechts oder die Unverletzlichkeit von Grenzen. Es ist ein Skandal, wenn ein Blatt wie die NZZ nach Gründen und Entschuldigungen sucht warum dennoch der Präsidentendarsteller Trump das Recht haben könnte oder sollte gegen diese Grundsätze zu verstoßen.
Trump hält sich in seiner tumben Überheblichkeit für einen schlauen Fuchs, einen Meister der Täuschnug und natürlich, wie er es selbst gegenüber CNN ausdrückte einen "STABLE GENIUS"¹. Weswegen er selbstredend nicht auf die Idee kommt andere Leute könnten ihm auf die Schliche kommen, voraussehen warum er dieses Theater um Grönland veranstaltet.
Aber von Anfang an:
Er hat schon in seiner ersten Amtszeit seine Begehrlichkeit ausgedrückt. Hinterlistig wie er nun einmal ist schiebt er natürlich hehre Motive vor und hat in Wahrheit ganz andere, weniger generalisierte, sondern durchaus selbstsüchtige Motive im Sinn.
Das folgt der plumpen Theorie von schmierigen Verkäufern - wie Trump - nie die wahre Absicht zu erkennen zu geben, sondern ehrenhafte, ideelle Gründe vorzutäuschen um dem Handeln einen altruistischen Anstrich zu geben, und den zu prellenden Verkäufer in Sicherheit zu wiegen.
Er behauptet Amerika brauche Grönland aus Sicherheitsgründen - nicht nur für sich oder Amerika selbst [Reihenfolge beabsichtigt!], sondern zum Schutz der westlichen Welt und ihrer Werte.
Diese These ist an sich schon an Absurdität nicht zu übertreffen, denn Grönland ist als Teil Dänemarks ein Teil der NATO - und so ist bereits für genau diesen Zweck dort der Standort einer 'vorgeschobenen' US Installation zu finden.
In Wahrheit geht es ihm allerdings um die zur Zeit noch unter den Eis liegenden Bodenschätze von großem Wert. Denn die Lieferanten der seltenen Mineralien sind derzeit China und Russland oder Staaten die zu BRICS gehören bzw. enge Verbindungen zu diesem Staatenbund haben.
Was hingegen die größte Schande darstellt ist die nahezu ehrfürchtige Verehrung von Trump durch die NZZ² .
Es fehlt anfangs der Hinweis, daß sich die USA - sollte Trump wirklich durchführen was er ankündigt - auf einer Stufe mit Russland befinden würden, das die KRIM annektiert, und den Krieg in der Ukraine angezettelt hat. Die angeblichen Wächter über und Verbreiter von Demokratie in der Welt erwiesen sich in diesem Fall als Bock den man zum Gärtner gemacht hat!
Kritischer Journalismus hätte ergänzend die autokratische Selbstermächtigung der - im Zweifel sogar angedrohten militärischen - Annexion eines souveränen Staatsgebietes als unzulässig und entgegen der Völkerrechtlichen Statuten angeprangert. Kein Wort dazu in der NZZ.
Letztlich hätte eine wirklich als "Leitmedium" zu bezeichnende Zeitung den Stunt des Trump Juniors mit gekauften Claqueuren auf der Insel, angebliche *glühende Trump Verehrer*, aufgedeckt und nicht als Tat eines dort ansässigen Helfers ausgegeben.
Wenn ich nicht schon mein Abonnement der NZZ zum Jahreswechsel gekündigt hätte wäre nun spätestens der Tag gekommen das zu tun. Das Blatt ist an den äußersten rechten Rand gerutscht, nicht zuletzt läßt sich das in den Kolumnen des Chefredaktors(!) Eric Gujer zweifelsfrei wahrnehmen. Die überhebliche Art - belehrend anstatt neutral berichtend - das Publikum anzusprechen ist schon als tragikomisch zu bezeichnen.
PODCAST: Trumps Grönland Plan
¹ / Stable Genius [= Standardizing Testing and Accountability Before Large Elections Giving Electors Necessary Information for Unobstructed Selection Act]
² /