Der Begriff "Intersexualität" bedeutet beim Menschen, dass die (unumstrittene) Feststellung sowohl weiblicher wie männlicher Merkmale einen seltenen Zustand darstellt. Demgemäß wurden in der Vergangenheit sogleich medizinische Maßnahmen ergriffen bei Vorliegen solcher Entwicklungsformen einzugreifen um ein eindeutiges Geschlecht - nach allgemeinen Vorstellungen entweder "weiblich" oder "männlich" - operativ herzustellen. Diese Überheblichkeit der früheren Medizin schwindet allmählich und das ist schon deswegen zu begrüßen, weil vielfach die 'gewaltsame' Einordnung zu schweren Störungen der psychischen Gesundheit geführt haben.
Für eine *neue* Betrachtung spricht schon die geänderte Begrifflichkeit: Anstatt von "Frue*er"™ "Zwittern" oder "Hermaphroditen" spricht man heute von Intersexualität deren Ursache als "Androgenresistenz-Syndrom" bezeichnet wird.
Jüngste Untersuchungen deuten nun darauf hin, dass das Vorkommen der Intersexualität durchaus 'natürlich' ist und einen Zweck erfüllt. Diese Forschung könnte einen Beitrag dazu erbringen das Thema "Geschlechtszuordnung" aus dem aufgeregten Diskurs zu einer nüchternen und vorurteilsfreien Bewertung zu verändern.
Ein Beispiel dafür, wie der wissenschaftliche Fortschritt zur Abkehr von Vermutungen und deren Ersatz durch Faktenwissen führt. Der nächste Schritt ist nun die Frage zu klären, ob Intersexualität beim Menschen - nüchtern und rein wissenschaftlich gesehen, ähnlich wie im betrachteten Fall - eine bisher verborgene Zweckmäßigkeit innehat.
".. Bei Maulwürfen sind die Geschlechter nicht klar voneinander abgegrenzt, vielmehr bewegen sich die Weibchen auf einem Spektrum zwischen typisch weiblicher und typisch männlicher Ausprägung, sie sind also intersexuell .. Die Natur bedient sich aus dem vorhandenen Werkzeugkasten der Entwicklungsgene und ordnet sie nur neu an, um ein Merkmal wie die Intersexualität zu erzeugen. Andere Organsysteme und die Entwicklung werden dabei nicht beeinträchtigt .. Historisch gesehen hat der Begriff Intersexualität erhebliche Kontroversen ausgelöst“, sagt Mundlos. „Es gab und gibt die Tendenz, intersexuelle Phänotypen als krankhafte Zustände zu charakterisieren. Unsere Studie zeigt, wie komplex die sexuelle Entwicklung ist und dass die Natur ein großes Spektrum an Zwischentypen hervorbringen kann .."
[Quelle; via "Biologie-Seite"]
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Abbildung Maulwurf: Von Luc Hoogenstein via WIKIPEDIA CC BY-SA 4.0, Link