.. Ganz ehrlich: Wir sollten uns sowieso langsam mal abgewöhnen, "Intelligenz" im Sinne eines messbaren IQ als eine so ausgesprochen großartige Eigenschaft einzustufen. Ohne Selbstvertrauen ist ein hoher IQ nämlich nicht besonders hilfreich. Und eine Zahlenreihe korrekt vervollständigen zu können, ist im wahren Leben weitaus weniger wert als ein gutes Gespür für Menschen. Kinder sollten wir am besten gar nicht erst auf die Idee bringen, dass der Intellekt etwas wäre, auf den sich ein Mensch etwas einbilden kann ..
Was die/der Autor/in völlig übersieht ist, dass es nicht darum geht wer Zahlenreihen richtig ergänzen kann, sondern darum, die Fähigkeit zu prüfen, die 'richtigen' Zahlen der Reihe zu ergänzen. Es geht um die Eigenschaft komplexe Vorgänge zu erkennen und eine Lösung zu finden. Die Zahlenreihen sind - und da fehlt es eben am Intellekt der/des Schreiber/in/s abstrakt zu denken und den Sinn solcher Prüfungen zu erfassen - lediglich eine Standardisierung um Vergleiche zu ermöglichen.
Wenn ich mir vorstelle wer so etwas schreibt dann schwebt mir eine Person vor, die selbst unfähig war dergleichen Tests sicher zu lösen und daher völlig komplexbeladen dagegen Vorurteile aufgebaut hat. Eigene Unfähigkeit wird hier zum Anlass genommen auf intelligentere Menschen einzudreschen. Beschämend, wenn so etwas durch die Redaktion läuft ohne beanstandet zu werden.
Meine Abneigung gegen so genannte "Frauenzeitschriften" ist seit Jahren gewachsen, weil ich - zu Studienzwecken - ab und zu eines der 'führenden' Blätter aus dieser Kategorie lese um zu wissen, welcher Quatsch da unbedarften, unkritischen 'Heimchen am heimischen Herd' so eingeblasen wird.
Besonders Kolumnen wie die, aus der das obige Zitat stammt [Brigitte Baby], sind geeignet eine völlig verschrobene Generation zu produzieren, wenn deren Mütter (und Väter?) solche "Weisheiten" untergejubelt bekommen ....
Es wird beklagt, dass es zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit gibt, dass immer mehr Menschen Meinungsäußerungen anstatt Fakten Glauben schenken. Ja, wie denn sollen sie lernen der Wissenschaft und den Wissenden zu vertrauen, wenn ihnen geraten wird nicht " .. Intelligenz..als eine so ausgesprochen großartige Eigenschaft einzustufen .. "? Seit wann bestimmen denn Journalist/inn/en von Frauenzeitschriften darüber was gesellschaftliche Anerkennung haben sollte und was nicht?
Vor diesem Hintergrund bekommt die Diskussion um Zitate und Zitierrecht eine völlig neue Bedeutung: Wenn man solche unverantwortlichen, wissensfeindlichen Aussagen von offenbar wenig gebildeten Journalisten nicht mehr zitieren darf wird auch nicht klar, woher ganze Generationen ihre Vorurteile nehmen und später natürlich ausleben. Ein weiterer Baustein, der zur Volksverdummung beiträgt. Der dazu führt, dass sich Menschen nicht an Ergebnisse der Wissenschaft, sondern an Parolen von Wortführern halten, die ihnen unbewiesene Meinungen einhämmern um so Vorteile für sich selbst zu erreichen. *brainwash* auf die sanfte Tour.
Ich könnte k**zen vor Ärger über solche halbgebildeten Schreiber/innen, die glauben (!) die Weisheit zu besitzen. Wahrscheinlich haben sie nicht in ihrer eigenen Publikation geblättert, sonst wären sie auf diesen Artikel → Dunning-Kruger-Effekt: 5 Dinge, die wir von unfähigen Menschen lernen können gestoßen und wären ins Grübeln verfallen, ob dieses Phänomen möglicherweise exakt auf sie selbst zutrifft ....