bookmark_borderBlindShell - eine gute Idee wurde totkommerzialisiert ....

Unter dem Namen "BlindS­hell" gibt es seit Anfang des Jah­res 2016 ein spe­zi­ell pro­gram­mier­tes Mobil­te­le­fon (1. Gene­ra­ti­on), das die kom­ple­xen Fin­ger­ge­sten ("swipes" bzw. "wipes") ver­ein­facht. So kön­nen auch blin­de und extrem seh­be­hin­der­te Men­schen ein 'smart­phone' nutzen.
1.gen   1.gen
Die­se Ent­wick­lung wur­de zunächst auf seri­en­mä­ßig her­ge­stell­te und ver­kauf­te Tele­fo­ne auf­ge­spielt. Natür­lich gab es Beschrän­kun­gen der Nut­zung, z.B. konn­ten kei­ne zusätz­li­che Apps gela­den wer­den, weil sie nicht an die ver­ein­fach­te Bedie­nung ange­paßt sind. Die­ser Nach­teil war jedoch ver­schmerz­bar, denn allei­ne die Tat­sa­che nun ohne zu sehen ein 'smart­phone' benut­zen zu kön­nen ist schon eine beacht­li­che Ver­bes­se­rung für Blin­de und Seh­ein­ge­schränk­te, die zuvor ein sol­ches Tele­fon über­haupt nicht nut­zen konnten.
2.gen   2.gen
Bedau­er­li­cher­wei­se hat sich das Unter­neh­men aller­dings Anfang 2017 ent­schlos­sen für die zwei­te Gene­ra­ti­on "blinds­hell 2" ein flim­si­ges, emp­find­li­ches und aus dün­nem Pla­stik auf­ge­bau­tes Mobil­te­le­fon als Grund­la­ge für das in eini­gen Punk­ten ver­bes­ser­te Grund­pro­gramm und zusätz­li­che Gerä­te­fea­tures zu wäh­len. Waren die Tele­fo­ne der ersten Gene­ra­ti­on noch Seri­en­ge­rä­te von SAMSUNG [ober­ste Abbil­dung], so ist es nun ein Bil­lig­te­le­fon [unte­re bei­den Abbil­dun­gen] eines nicht näher offen­ge­leg­ten chi­ne­si­schen "No-name" Herstellers.

So ver­ständ­lich es ist, wenn die Her­stel­ler­fir­ma sich einen preis­wer­te­ren Lie­fe­ran­ten sucht, so unver­ständ­lich ist es, wenn dabei ein min­der­wer­ti­ges Gerät für eine pfif­fi­ge Soft­ware gewählt wur­de. Gera­de bei blin­den und seh­ge­schä­dig­ten Men­schen fällt schon mal etwas her­un­ter. Des­we­gen soll­te das Tele­fon das ohne grö­ße­ren Scha­den zu neh­men aus­hal­ten. Das dün­ne Pla­tik­ma­te­ri­al für Rück­wand und Scha­le scheint mir dafür völ­lig ungeeignet ....


Bei der lan­gen Liste von Spon­so­ren dürf­te Geld für die Fort­ent­wick­lung des Pro­gram­mes nicht das Pro­blem sein - die 'neue Gene­ra­ti­on' aller­dings riecht ver­däch­tig danach, dass es hier zuerst um mehr Pro­fit und weni­ger um die Aus­wei­tung einer guten Idee geht.
Dafür spricht gleich­sin­nig die Erhö­hung des Prei­ses von 299,- €uro auf nun­mehr 349,- €uro. Eine Stei­ge­rung von ca. 15% inner­halb eines Jah­res. Mutig, mutig, da wird wohl auf zuneh­men­den Lei­dens­druck bei den poten­ti­el­len Nut­zern gesetzt um noch etwas mehr her­aus zu pressen ....

Links
Her­stel­ler­sei­te: www.blindshell.com
Bedie­nung: https://www.blindshell.com/de/programm/programmbedienung
Test / Bespre­chung: http://www.incobs.de/tests/items/blindshell2.html
Video (1. Gene­ra­ti­on): https://www.youtube.com/watch?v=HTEc-OdkJ5M
Video (2. Gene­ra­ti­on): https://www.youtube.com/watch?v=IEMEbVoIwpc


 

bookmark_borderMindestens eine Ratte hat schon das sinkende Schiff verlassen* ....

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Es war in allen Gazet­ten zu lesen und den Fern­seh­nach­rich­ten zu sehen:
Piëch ver­kauft, er trennt sich von sei­nen Antei­len.

Die deut­sche Auto­mo­bil­in­du­strie hat die Zei­chen der Zeit fehl­ge­deu­tet und sich zu lan­ge auf ihren 'Lor­bee­ren' aus­ge­ruht. Ver­har­ren in alten Bah­nen und Risi­ko­scheu, Über­le­gen­heits­ge­füh­le, der Ver­lust an 'Boden­haf­tung', sat­te Zufrie­den­heit und fet­te Tan­tie­men - das hat die Inno­va­ti­ons­freu­dig­keit nicht nur bei VW / Porsche/ Audi in Bah­nen gelenkt die in der sich ver­än­dern­den Welt kei­nen Bestand mehr haben werden.

Was mit pfif­fi­gen Ideen und Enga­ge­ment geschafft wer­den kann bewei­sen seit eini­ger Zeit in Aachen die Mit­ar­bei­ten­den einer Uni­ver­si­täts­aus­glie­de­rung:

Der "Streets­coo­ter" wird mitt­ler­wei­le - nach­dem das Unter­neh­men von der Post gekauft wur­de - in Serie gebaut und die Pro­duk­ti­on könn­te noch ver­drei­facht werden.

Nun bin ich sehr gespannt wie das wei­ter­geht. Im PKW-Bau mit Elek­tro­an­trieb sind die deut­schen Auto­bau­er schon abge­hängt, jetzt macht ihnen ein klei­nes 'start-up' den Trans­por­t­er­be­reich strei­tig .... und nur von Staats­ka­ros­sen und Pre­sti­ge­fahr­zeu­gen wird in einer Zeit wach­sen­der Emis­si­ons­be­schrän­kung kein Blu­men­topf mehr zu gewin­nen sein.

* Rede­wen­dung "Die Rat­ten ver­las­sen das sin­ken­de Schiff"

bookmark_borderEin wenig wahrgenommener Skandal

Wenn frü­her ein Alt-Poli­ti­ker nach Brüs­sel abge­scho­ben wur­de - damit er kei­nen Scha­den mehr im Inland anrich­ten konn­te - war das meist nicht sehr gefähr­lich. Im Zeit­al­ter des Inter­nets hat sich das gewan­delt. Beson­ders schwer­wie­gend ist es im Fall des Herrn Oet­tin­ger, unse­rem 'ahnungs­lo­sen, dafür aber akti­ven' Schwa­ben in Brüs­sel .... "hei­se" sagt dazu:

" .. Seit 2014 ist Gün­ther H. Oet­tin­ger "EU-Kom­mis­sar für Digi­ta­le Wirt­schaft und Gesell­schaft". Das ist gut für die Wirt­schaft, aber schlecht für die Gesell­schaft, wie sich immer deut­li­cher zeigt. Oet­tin­ger gilt in Brüs­sel als regel­recht Lob­by-hörig – was Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal inzwi­schen sogar empi­risch nach­ge­wie­sen hat. Vom Start weg ließ sich der fach­lich kaum bewan­der­te Digi­tal­kom­mis­sar wenig von Exper­ten bera­ten, viel­mehr lausch­te er Ein­flü­ste­rern der Kon­zer­ne, bei­spiels­wei­se beim The­ma Netzneutralität .. "

bookmark_borderVom Nachdenken

Tag­täg­lich sit­zen Aber­tau­sen­de von Inge­nieu­ren über ihren Plä­nen, Zeich­nun­gen und Zah­len­ko­lon­nen, sie erpro­ben in Labo­ren und Frei­land­ver­su­chen, ver­bes­sern, ver­fei­nern, justie­ren nach .... und schließ­lich kommt es auf den Markt, das gut durch­dach­te, per­fekt funk­tio­nie­ren­de und siche­re Ergeb­nis all die­ser Bemühungen.

Dann erreicht es die 'durch­schnitt­li­che' Hausfrau.
Oder den 'durch­schnitt­li­chen' Haus­mann, heutzutage.

Was pas­siert dann?

Alle Mühen die in den Pro­duk­ten stecken sind hinfällig.
Theo­rie trifft Praxis.
Pla­nung trifft Intuition.
Bedacht­sam­keit trifft Improvisation.

Ken­nen Sie die­se Kör­be, die in Spül­ma­schi­nen für das Besteck vor­han­den sind?
Bestimmt, denn mehr als zwei Drit­tel aller deut­schen Haus­hal­te ver­fü­gen über ein sol­ches Gerät.

Die­se Kör­be ste­hen exem­pla­risch für all das Inge­nieur­wis­sen- und pla­nen, das wei­ter oben beschrie­ben ist. 

Zugleich steht es für die völ­li­ge Nutz­lo­sig­keit all die­sen Auf­wan­des - denn was die Benut­zer damit machen ist nicht das, was die Inge­nieu­re geplant haben. Wie bei den Besteckkörben.

Um Sie nicht zu lang­wei­len neh­me ich nur einen klei­nen Teil die­ser Besteck­kör­be heraus:
Es gibt dort Fächer die tie­fer, also höher, ande­re die fla­cher sind.
War­um wohl?
Damit man beim Lee­ren der Maschi­ne nach Tee­löf­feln nicht in den tie­fe­ren Fächern suchen muß, weil sie so kurz sind, dass sie dar­in völ­lig ver­schwin­den. Die gehö­ren daher in die fla­che­ren Fächer. Soweit die Theorie.

Was aber machen Haus­frau und Hausmann?

Sie grei­fen das Besteck, das schmut­zi­ge Bün­del, das vor­her auf der Spü­le ange­häuft wur­de, und wer­fen es ohne jede Dif­fe­ren­zie­rung ein­fach so in den Besteckkorb ....
Schimp­fen womög­lich noch dabei, wenn ein gro­ßer Löf­fel oder ein Vor­le­ge­teil wie­der her­aus­fal­len, weil sie in den fla­che­ren Korb­teil gera­ten - und dafür ja ganz objek­tiv zu lang sind.

So wer­den inten­si­ves Bemü­hen unzäh­li­ger Inge­nieu­re über vie­le Jah­re und unter gro­ßem Auf­wand gewon­ne­ne Opti­mie­run­gen in Sekun­den­bruch­tei­len hin­fäl­lig, total über­flüs­sig, keh­ren sich gar ins Gegen­teil um.

Ver­ste­hen Sie nun, war­um es immer mehr Juri­sten, Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler und Leh­rer gibt?

Nicht?
OK, dann schau­en Sie sich mal das soge­nann­te "Flu­sen­sieb" ihrer Wasch­ma­schi­ne an.
Jaa-ha, sowas gibt es dort!
Und Sie wer­den sehr erstaunt sein, was man dar­in alles findet ....

bookmark_borderNur Bild & Ton
Vom schleichend sich erweiternden Analphabetismus

  • " .. Es man­gelt rund 7,5 Mil­lio­nen Deut­schen zwi­schen 18 und 64 Jah­ren in gro­ßem Maß an Schrift­spra­che­kennt­nis­sen. Genau­er: Knapp fünf Mil­lio­nen kön­nen nur ein­zel­ne, kur­ze Sät­ze lesen und schrei­ben, wei­te­re zwei Mil­lio­nen kom­men über ein­zel­ne Wör­ter nicht hin­aus, und etwa 300 000 Men­schen schei­tern selbst dar­an. Sie alle gel­ten zumin­dest als funk­tio­na­le Analpha­be­ten .. " [Quel­le]
  • " .. Fast ein Zehn­tel der Men­schen in Deutsch­land sind funk­tio­na­le Analpha­be­ten .. " [Quel­le]
  • " .. Bei wei­te­ren 13 Mil­lio­nen Men­schen oder 25,9 Pro­zent der erwerbs­fä­hi­gen Bevöl­ke­rung tritt feh­ler­haf­tes Schrei­ben selbst bei gebräuch­li­chen Wör­tern auf .. " [Quel­le]
  • " .. Die Zahl der Feh­ler pro 100 Wör­ter stieg von durch­schnitt­lich sie­ben im Jahr 1972, auf zwölf im Jahr 2002 und dann noch ein­mal auf 17 Feh­ler im Jahr 2012. Das ist inner­halb von vier­zig Jah­ren mehr als eine Ver­dop­pe­lung der Feh­ler­quo­te. .. " [Quel­le]

Es ist nicht zu leugnen: 
Selbst in einem so hoch ent­wickel­ten Land wie unse­rem gibt es Analpha­be­ten, mehr männ­li­che als weib­li­che, und inter­es­san­ter­wei­se sind sie über­wie­gend berufstätig. 

Die bereits 'erkann­ten' Analpha­be­ten sind erst der Anfang. Denn wir sind auf einer Abwärts­spi­ra­le was das "sinn­erfas­sen­de Lesen von Text(-en)" angeht. 

Geprägt von Wer­bung und Comics, Com­pu­ter­spie­len und Musik, die ohne die dahin­ter lie­gen­den Bil­der nichts­sa­gend und unver­ständ­lich wäre, und von der aus­ufern­den Nut­zung der soge­nann­ten "smart pho­nes", ent­wickelt sich der visu­el­le Kanal zum wich­tig­sten Infor­ma­ti­ons­dienst des moder­nen, medi­en­nut­zen­den Men­schen. Aller­dings nicht in Form von Text und Spra­che, son­dern in Form von Bild & Ton.

Schau­en wir ein­mal zurück:
Wur­den bei der Ein­füh­rung von "sms" noch ver­ständ­li­che Sät­ze for­mu­liert, so ver­än­der­te sich der Text immer mehr zu Kür­zeln. Ent­ge­gen der damals ver­tre­te­nen Auf­fas­sung eini­ger Päd­ago­gen, das sei eine Jugend­er­schei­nung, die sich spä­ter wie­der aus­glei­chen wer­de, scheint es doch Spu­ren bei der Alpha­be­ti­sie­rung hin­ter­las­sen zu haben - wie sonst wären die stei­gen­den Zah­len von Analpha­be­ten zu erklären?

Wer­be­bot­schaf­ten stel­len ver­kürzt das dar, was der Kon­su­ment über ein Pro­dukt wis­sen soll. Da braucht es nicht viel Text, da braucht man nur eini­ge Bil­der, die Emo­tio­nen anspre­chen. Text ist da eher im Wege.

Die Poli­tik hat den Zug der Zeit erkannt: Pro­gram­ma­tik ist etwas für Hin­ter­zim­mer, dem Sou­ve­rän, den Wäh­lern, wirft man Satz­fet­zen und Slog­an­frag­men­te, viel­leicht noch hier und da sogar einen kom­plet­ten, dann aber völ­lig sinn­be­frei­ten Satz vor.

Der 'Sie­ges­zug' eini­ger Kid­die- und Jugend­blogs, die weit­ge­hend davon pro­fi­tie­ren puber­tie­ren­den Kin­dern die Seg­nun­gen der Kos­me­tik- und Beklei­dungs­in­di­strie - sozu­sa­gen von Teen zu Teen - nahe zu brin­gen und sie zum Kauf bestimm­ter Mar­ken zu bewe­gen, sind ein bered­tes Bei­spiel dafür.

"twit­ter" - ein soge­nann­ter Kurz­nach­rich­ten­dienst - wäre ohne Bil­der zu eini­gen tweets höchst lang­wei­lig. Denn wenn auch Bon­Mot auf Bon­Mot folgt, die Poin­ten nur so ras­seln und in der Kür­ze ja sowie­so die Wür­ze liegt, die paar Zei­chen rei­chen tat­säch­lich und objek­tiv nicht zum Aus­tausch von ver­ständ­li­chen Argu­men­ten aus. Auch dort reicht es wie­der nur zu paro­len­haf­ten Kür­zeln und Flos­keln.
{Der Herr Patho­lo­ge wird mir den vor­her­ge­hen­den Satz sicher ver­zei­hen}
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Seit Jahr­tau­sen­den gel­ten die Fer­tig­keit zu schrei­ben und Geschrie­be­nes zu lesen als wesent­li­che Kul­tur­stu­fe, von der an sich Gesell­schaf­ten auf die­sem Pla­ne­ten ent­wickelt haben. Wir sind auf dem besten Wege das Bei­des abzu­schaf­fen. Es durch Bil­der zu erset­zen. Selbst Bil­der sind nicht mehr für sich genom­men aus­sa­ge­fä­hig, man muß viel­fach den Zusam­men­hang ken­nen um den Inhalt zu ver­ste­hen - sie­he Vide­os zu aktu­el­ler Jugendmusik.

Die­se Belie­big­keit der Aus­sa­ge wird noch ver­schärft wenn man an die Mög­lich­kei­ten denkt die Daten zu mani­pu­lie­ren. Wem gehö­ren die Daten und wer kann sie über­haupt ver­än­dern? Was ist Wahr­heit in der Form von Daten­ban­ken, im Zeit­al­ter von Algo­rith­men, die anstatt des Men­schen die Aus­wahl und Ein­schät­zung von Per­son und Per­sön­lich­keit vornehmen.

Der anhal­ten­de Trend zur Nut­zung elek­tro­ni­scher Maß­nah­men als Ersatz für phy­sisch vor­han­denn Zugangs­sy­ste­me, die Video-Dar­stel­lung des Aus­packens einer gekauf­ten Ware als Unter­hal­tung (?) - auch das Bei­spie­le einer irre­ge­lei­te­ten Ent­wick­lung weg von Spra­che und Ver­ant­wor­tung .... die Com­pu­ter wer­den es schon richten.

Oder neh­men wir den Trend zum selbst­fah­ren­den Auto - wer braucht dann noch Ver­kehrs­re­geln ler­nen? Wie­der ein Feld in dem Spra­che über­flüs­sig wird. Wie übri­gens auch gan­ze Berufs­zwei­ge, man den­ke an Spe­di­tio­nen und Taxi­un­ter­neh­men und deren Bedienstete.

Wir wer­den Gene­ra­tio­nen auf die­sem Pla­ne­ten haben, die es nicht mehr nötig haben wer­den selbst lesen und schrei­ben zu kön­nen, es reicht wenn sie eini­ger­ma­ßen ver­ständ­lich SAGEN kön­nen was ihr der­zei­ti­ges Begehr ist, ihr All­tag wird sowie­so von Com­pu­tern struk­tu­riert sein. 

Zugleich sind die vor­ge­nann­ten Berei­che ohne Lese­not­wen­dig­keit ein Bei­spiel, wie immer weni­ger intel­li­gen­tes Han­deln von Men­schen ver­langt wer­den wird. Klar, es braucht eine dün­ne Intel­li­genz­schicht die die Com­pu­ter steu­ert und als Reser­ve da ist, wenn ein­mal die Elek­tro­nen ver­rückt spielen.

Wenn wir es dar­auf ankom­men las­sen wer­den selbst die Intel­li­genz­ler sich eines Tages über­flüs­sig gemacht haben: Sie wer­den sich selbst pro­gram­mie­ren­de & ver­bes­sern­de Com­pu­ter erschaf­fen haben und damit über­flüs­sig, über­flüs­si­ger geht gar­nicht, weil die Rechen­ka­pa­zi­tät ein Viel­fa­ches des­sen aus­macht was der Mensch in glei­cher Zeit­ein­heit an Pro­gramm oder Ana­ly­se zu schrei­ben (!) in der Lage wäre.

Wehe, wehe, wenn es dann ein­mal einen "black­out" oder Com­pu­ter­fehl­ein­schät­zun­gen gibt - da heißt es daten­nmä­ßig anonym zu sein oder der Daten­ma­ni­pu­la­ti­on fähig .... das ist eine bedrücken­de Zukunft, die wir da kom­men haben.

sw

bookmark_borderWe're sorry - your connection has expired ....
Entschuldigung - Ihre Internetverbindung ist abgelaufen ....

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Es ist nicht leicht objek­ti­ve Daten zu den Kosten einer Inter­net­ver­bin­dung zu errech­nen - vie­le Anbie­ter, vie­le Tarif­va­ri­an­ten, noch mehr Bedin­gun­gen im Klein­ge­druck­ten. Die­se müh­sa­me Arbeit haben jetzt für das ver­gan­ge­ne Jahr wie­der eini­ge Wis­sen­schaft­ler über­nom­men. Was als Ergeb­nis her­aus­kam ist im Aus­zug unten abge­bil­det. Zwei von meh­re­ren Dia­gram­men, die schon einen Ein­druck ver­mit­teln wo das Inter­net preis­wert und schnell, wo teu­er und lang­sam ver­füg­bar ist.

Riga, Amster­dam, Buka­rest vor Berlin!
Dan­ke, Tele­kom, Voda­fone, Telefonica ....


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[Quel­le der Abbildungen] 



 
Ich emp­feh­le den Ori­gi­nal­text abzu­ru­fen und durch­zu­le­sen, da ich hier natür­lich nur einen klei­nen Aus­schnitt bespro­chen habe.

bookmark_borderEin Versprechen .... und sein Wert

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Screen­shot aus [Quel­le]

Über­set­zung:
Durch Unter­zeich­nung des "K-12 Ser­vice Pro­vi­der Pledge" ver­sprach Goog­le nicht die Pri­vat­sphä­re der Schü­ler zu ver­let­zen, und EFF [Elec­tro­nic Fron­tier Foun­da­ti­on] weist dar­auf hin, dass die FTC [Fede­ral Trade Com­mis­si­on] sol­che Zusa­gen der Indu­strie in der Ver­gan­gen­heit sehr ernst genom­men hat. "Goog­le hat sich durch Unter­schrift dem "Schü­ler Pri­vat­sphä­re Ver­spre­chen" ange­schlos­sen aber sei­ne Hand­lun­gen sind genau das Gegen­teil die­ses Ver­spre­chens," sag­te Gil­lu­la. "Als Ergeb­nis stel­len Goo­gles Hand­lun­gen unfai­re und irre­füh­ren­de Han­dels­prak­ti­ken dar, weil sie der Öffent­lich­keit eine bestimm­te Ver­hal­tens­wei­se ver­spro­chen haben, dann aber genau das Gegen­teil getan haben."

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Goog­le wur­de dabei ertappt die Daten von Schü­lern, die mit­tels Chro­me Sync mit Zweit- und wei­te­ren Com­pu­tern aus­ge­tauscht wur­den, abge­grif­fen zu haben. Die Abfra­gen, auf­ge­ru­fe­nen Sei­ten und Stand­or­te der Schü­ler (Kin­der­gar­ten bis 12. Klas­se 'High­school') wur­den so zu kom­mer­zi­el­len Zwecken ermit­telt & gespeichert.

Der Fall beleuch­tet was schon immer behaup­tet, aller­dings sel­ten bewie­sen wurde:

Was 'mach­bar' ist wird auch gemacht - vor allem, wenn damit Geld ver­dient wer­den kann.

Ver­spre­chen von sol­chen Groß­un­ter­neh­men sind völ­lig wert­los. Solan­ge sie nicht erwischt wer­den machen sie was sie wol­len. Buß­gel­der wer­den in Kauf genom­men und stel­len meist nur einen Bruch­teil des­sen dar was durch ille­ga­le Machen­schaf­ten ver­dient wer­den konnte.

Abhil­fe könn­te hier nur ein dro­hen­des Betä­ti­gungs­ver­bot, also eine Total­sper­re des Dien­stes brin­gen: Das - euro­pa­weit ange­wen­det - dürf­te selbst ein Rie­sen­un­ter­neh­men wie Goog­le zum Nach­den­ken zwingen.

bookmark_borderFast unbemerkt

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Der "Rhein-Main-Donau-Kanal" war sei­ner­zeit ein umstrit­te­nes Pro­jekt - doch es war ein Pre­sti­ge­ob­jekt hin­ter dem die CSU stand, die sich schließ­lich durch­setz­te. Die Aus­la­stung ist zwar über die Jah­re ange­wach­sen, hat aber nie das pro­jek­tier­te Volu­men erreicht. Der Kanal ist Teil der Ver­bin­dung Rot­ter­dam – Con­stanța am Schwar­zen Meer.

Doch wie stets wenn Geld ver­dient wer­den kann gibt es jetzt ein EU-Pro­jekt, das den Rhein-Main-Donau-Kanal über­flüs­sig machen könnte:
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[Quel­le; "click!" vergrößert.]

Die­ser Kanal ist - so min­de­stens die vor­han­de­nen Infor­ma­tio­nen dazu - um ca. 1.000 km kür­zer als die Was­ser­stra­ße von Rot­ter­dam nach Con­stanța. Zeit ist Geld, und so vie­le Kilo­me­ter weni­ger bedeu­ten einen finan­zi­el­len Vorteil.

Was bleibt sind das zer­stör­te Alt­mühl­tal und die War­tungs- und Betriebs­ko­sten des Kanals in Bay­ern [die Kosten tra­gen zu ⅔ der Bund, ⅓ der Freistaat].

Etwas Schwund ist immer.
Das ken­nen wir ja schon von ande­ren Großprojekten. 

bookmark_borderVom Umgang mit dem "Digitalen" ....

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Sieht man sich auf der Stra­ße und in Ver­kehrs­mit­teln um so fällt auf: 

Smart­phones wohin man schaut!

Aller­dings fällt auch auf, dass es sich fast nie um Men­schen jen­seits der 60 han­delt. Haben die kei­ne moder­ne Tech­nik zur Ver­fü­gung oder wol­len sie die­sen "neu­mo­der­nen Schnick-Schnack" nicht?

Wenn ich mit sol­chen Leu­ten rede, mit ihnen län­ger ins Gespräch kom­me, fällt mir auf wie abweh­rend Vie­le reagie­ren. Es ist fast schon Angst vor der Tech­nik die sich da offen­bart. Das ist aber schnell aus­zu­räu­men wenn man erklärt wel­che Din­ge man damit tun kann - und dass es leich­ter zu hand­ha­ben ist als gemein­hin gedacht wird. Man­che der Mög­lich­kei­ten wecken Inter­es­se, man muß sich nur Zeit neh­men sie ver­ständ­lich zu erklären.

Anstatt aber nun über die den Stab zu bre­chen die auch dann noch ableh­nend sind scheint es mir wich­ti­ger dar­über nach­zu­den­ken WIE man die­se immer grö­ßer und schwe­rer zu über­win­den­de Hür­de besei­ti­gen könnte.
Denn nicht alle "Senio­ren" haben ja - sehr bedau­er­lich - den berühm­ten Enkel mit dem digi­ta­len Händ­chen, der ihnen das Tele­fon ein­stellt und ihnen eine Anlei­tung zur Nut­zung gibt.

Wie also könn­te man die Situa­ti­on verbessern?

Ein Teil der Ableh­nung scheint daher zu rüh­ren, dass die Ver­käu­fer mit ihrem tech­nikla­sti­gen Kau­der­welsch den Ein­druck ver­mit­teln: ' .. Du bist zu blö­de sowas zu bedie­nen - ich las­se mich her­ab obwohl ich weiß, dass du sowie­so nichts kau­fen wirst .. '

Sie stel­len oft sol­che Eigen­schaf­ten vor, an denen die Senio­ren kein Inter­es­se haben - anstatt Fra­gen zu stel­len und her­aus­zu­fin­den WAS denn eine Kauf­ent­schei­dung beför­dern könn­te. Schlecht aus­ge­bil­de­te Ver­käu­fer eben, die nicht erkannt haben wor­auf es beim Ver­kauf ankommt. Schlech­te Fir­men­po­li­tik dazu, denn irgend­wer ist ja für die man­gel­be­haf­te­te Schu­lung zuständig.

Ande­rer­seits ist die Wer­bung Schuld an die­ser Abwehr - denn sie setzt auf stän­di­gen Wan­del. Aber die älte­re Gene­ra­ti­on will sowas nicht. Wäh­rend die Anzei­gen immer neue Modell­ge­ne­ra­tio­nen und "fea­tures" anprei­sen, möch­ten die älte­ren unter den poten­ti­el­len Nut­zern lie­ber etwas 'Bewähr­tes', 'Erprob­tes', 'Bestän­di­ges' und län­ger­fri­stig Nutz­ba­res. Weil nicht in einer Weg­werf­men­ta­li­tät auf­ge­wach­sen, will die­ses älte­re Kli­en­tel - man hat­te Din­ge die lan­ge zu gebrau­chen waren bevor Ersatz beschafft wer­den muß­te - genau die­se Eigen­schaf­ten für eine immer­hin statt­li­che Investition. 

Drit­tens ist es oft eine Fra­ge der Ein­schrän­kun­gen, die mit höhe­rem Lebens­al­ter ein­her­ge­hen. Wer will schon im Infor­ma­ti­ons­ge­spräch alle die­se Ein­schrän­kun­gen erör­tern? Seh­schwä­che, zum Bei­spiel, obwohl all­täg­lich bei Men­schen über Mit­te 40. Oder Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen durch Arthri­tis oder Arthro­se, die die Beweg­lich­keit von Hand & Fin­gern begren­zen. Manch­mal auch ein alters­be­ding­tes Zit­tern durch Ner­ven­stö­run­gen oder schlim­mer, Par­kin­son. Oder ein­fach nur eine Mus­kel­schwä­che, die Fest­hal­ten & Bedie­nen erschweren.

Zuletzt natür­lich sol­che Beden­ken, die aus der Dis­kus­si­on um die Daten­si­cher­heit erwach­sen. Da ist noch viel zu ver­än­dern, denn es gibt kein System das vom Start weg ohne Goog­le & Kon­sor­ten aus­kommt. Das wäre z.B. für mich ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um für einen Neukauf.

bookmark_borderVon 'Zielgruppen' ....

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Gestern (28.05.15) lief in WDR III eine The­men­sen­dung "SUPERNERDS ein Über­wa­chungs­abend", die, trotz eini­ger Ein­la­gen die ich per­sön­lich nicht sehr gelun­gen fand, ins­ge­samt gut gemacht war & über­zeu­gend argumentierte.

Wer es nicht sehen konn­te soll­te sich die Zeit neh­men und es in der Media­thek anse­hen. Zur Not in Tei­len - das ist sinn­voll ein­ge­setz­te Zeit.

Ins­ge­samt war es ein guter Ansatz, der aller­dings an Tei­len des Publi­kums vor­bei­ge­gan­gen sein dürfte:
Den Myria­den von Mobil­te­le­fon­nut­zern die zugleich Fuß­ball anschau­en. Weil gleich­zeitg Fuß­ball lief. Wie so häu­fig also, so häu­fig, dass man schon wider an Absicht glaubt.

Aber viel­leicht war das ja die Kon­zes­si­on an die Poli­tik, der es über­haupt nicht Recht sein kann wenn noch mehr Men­schen von ihren 'gehei­men' und bestimmt nicht 'volks­na­hen' Machen­schaf­ten wissen.