bookmark_borderGLASHAUS

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| Teil 2 |

Wie gestern bereits erwähnt [Glas­haus] habe ich mir ver­schie­de­ne Vor­trä­ge ange­se­hen die wäh­rend des CCC-Kon­gres­ses gehal­ten wur­den. Beson­ders inter­es­sant & auf­schluß­reich fand ich den Vor­trag von Pro­fes­sor Schar­loth zum The­ma "Über­wa­chen und Spra­che".
Der Grund dafür war, dass es mir wie Schup­pen von den Augen fiel:

Was auch immer an Kom­mu­ni­ka­ti­on abläuft wird durch die völ­lig zufäl­li­gen und einer unbe­kann­ten Logik fol­gen­den Such­kri­te­ri­en schluss­end­lich "ver­däch­tig" sein!

Doch der Rei­he nach. Im Vor­trag benutz­te Prof. Schar­loth ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel für den Ver­lust unse­rer Privatsphäre: 

Das Bei­spiel ist eine Kin­der­ge­schich­te von einem unge­hor­sa­men, auf­säs­si­gen Mäd­chen, das fort­an - für alle Vor­über­ge­hen­den stän­dig sicht­bar - in einem Glas­haus* leben soll um es so zur 'Bes­se­rung' zu zwin­gen [Video: ab 00:40 min.].

Das Kind in der Geschich­te - unter stän­di­ger Beob­ach­tung wie wir Alle - ändert schließ­lich sein Ver­hal­ten um nicht mehr wei­ter beob­ach­tet zu wer­den. Dar­in liegt der Unter­schied zwi­schen Fik­ti­on und Wirklichkeit:
Wäh­rend sich in der Glas­haus-Geschich­te die Gaf­fer nicht mehr für das Kind inter­es­sie­ren als es sich 'gesit­tet' und 'kon­form' ver­hält wer­den wir Alle wei­ter durch die Geheim­dien­ste aus­ge­späht. Es reicht also nicht sich (in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam, vor­sorg­lich) "wohl zu ver­hal­ten". Solan­ge die Kri­te­ri­en, nach denen die Suche nach "Staats­fein­den" abläuft, nicht bekannt sind, kön­nen wir uns IRGENDWIE ver­hal­ten und sind doch immer verdächtig.

Mei­ne The­se ist daher:
Egal nach wel­chen Wor­ten gesucht wird - es kommt am Ende immer ein
Ver­dacht her­aus. Das erklärt war­um die mit wirk­lich­keits­frem­den Scheu­klap­pen her­um­lau­fen­den Dien­ste sich trotz irra­tio­na­len Ansat­zes in ihrer Vor­ge­hens­wei­se bestä­tigt sehen.

Sinn­lo­se Kri­te­ri­en wer­den zu sinn­lo­sen Verdächtigungen
- und zu stän­di­ger Beschäf­ti­gung für und Job­er­hal­tung von Geheimdiensten.

Pro­fes­sor Schar­loth aller­dings sieht in der Zufäl­lig­keit der Kri­te­ri­en nicht die schlimm­ste Bedro­hung, son­dern, wie er mir auf mei­ne Fra­ge per E-Mail schrieb, WIE wir sicher­stel­len könn­ten, dass ".. das Gehei­me und .. jene Orte, wo wir es dul­den und für sinn­voll hal­ten, und .. jene Orte, die sich öffent­li­cher Kon­trol­le nicht ent­zie­hen dür­fen .." klar defi­nie­ren und poli­tisch durch­set­zen werden.

PS
Um auf den ersten Teil zurück zu kommen:
Ich könn­te mir gut vor­stel­len, dass der Sinn­spruch "Wer im Glas­haus sitzt ..."
sich von die­ser vor­ge­stell­ten Kin­der­ge­schich­te herleitet.

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* Der voll­stän­di­ge Text ist unter die­sem LINK zu finden.

[11012014-glashaus]   [11012014-glashaus]   [11012014-glashaus]
  

[Quel­le]

bookmark_borderSurveillance chills speech


| Ori­gi­nal­text

".. Cel­lu­lar has beco­me the pri­ma­ry mode of per­so­nal com­mu­ni­ca­ti­on on the pla­net. The­re are more than 6 bil­li­on pho­nes in use, with com­mu­ni­ca­ti­on ser­vices ran­ging from voice to text to the app mar­ket­place. The con­so­li­da­ti­on of so many modes of com­mu­ni­ca­ti­on onto a sin­gle plat­form – cel­lu­lar con­ver­gence – has made cel­lu­lar tele­pho­nes the sin­gle most important tool for per­so­nal expres­si­on on the planet.

The NSA’s over­ze­a­lous coll­ec­tion of Ame­ri­can cel­lu­lar data is thus all the more insi­dious. Sur­veil­lan­ce chills speech. The omni­pre­sent poten­ti­al for sur­veil­lan­ce forces voice and other forms of expres­si­on into inno­cuous pathways, taking what should be a powerful tool for per­so­nal deve­lo­p­ment and dum­bing it down into yet ano­ther tool for mar­ke­ting. The argu­ment that only ‘meta­da­ta’ is being coll­ec­ted is a non­star­ter – such data often reve­als more about a user’s beliefs, pre­fe­rence, and actions than the con­tent of a call ..”

| Über­set­zung

"..Mobil­te­le­fo­ne haben sich zu pri­mä­ren Form der per­sön­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on auf dem Pla­ne­ten ent­wickelt. Es gibt mehr als 6 Mil­li­ar­den Han­dys im Ein­satz, wobei die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst­lei­stun­gen von Tele­fo­nie über Text­an­wen­dun­gen bis zum App-Markt rei­chen. Die Kon­so­li­die­rung so vie­ler Arten der Kom­mu­ni­ka­ti­on auf einer ein­zi­gen Platt­form - ihre Kon­ver­genz auf den Mobil­te­le­fo­nen - hat die­se zum wich­tig­sten Gerät für die per­sön­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on auf dem Pla­ne­ten gemacht.

Die über­eif­ri­ge Samm­lung ame­ri­ka­ni­scher Han­dy-Daten durch die NSA ist somit viel heim­tücki­scher. Über­wa­chung führt zu Selbst­be­schrän­kung bei frei­er Rede. Das all­ge­gen­wär­ti­ge Poten­zi­al für Über­wa­chung zwingt die gespro­che­ne und ande­re For­men des Aus­drucks in unschäd­li­che Bah­nen, wodurch das, was ein lei­stungs­fä­hi­ges Werk­zeug für die per­sön­li­che Ent­wick­lung sein könn­te, zu einem wei­te­ren Instru­ment für Ver­mark­tung degra­diert wird. Das Argu­ment, dass nur "Meta­da­ten" gesam­melt wer­den ist eine Far­ce - sol­che Daten ver­ra­ten oft mehr über Über­zeu­gun­gen, Vor­lie­ben und Hand­lun­gen eines Benut­zers als der Inhalt des Gesprä­ches selbst."

[Ste­phen B. Wicker, elec­tro­nic sur­veil­lan­ce and pri­va­cy expert, pro­fes­sor of Elec­tri­cal and Com­pu­ter Engi­nee­ring at Cor­nell Uni­ver­si­ty dis­cus­ses how tech­no­lo­gy, social trends and govern­ment poli­cy have ope­ned the flood­gates for sur­veil­lan­ce and ero­ded pri­va­cy worldwide.]

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Sie­he hier­zu einen Bei­trag bei "tele­po­lis" der auf­zeigt, daß einer Mehr­heit in unse­rer Regie­rung die Pri­vat­sphä­re der Bevöl­ke­rung völ­lig schnurz & pie­pe ist.

bookmark_borderSchnüffel hier, schnüffel dort ....
*update* (30.12.2014)

schnüf­feln in nie gekann­tem Umfang!
Ich bin sicher: Was bis­her bekannt wur­de ist immer noch der gerin­ge­re Teil des­sen, was 'abge­saugt' und 'durch­for­stet' wird.

Der BND darf Bad Aib­ling eine - weni­ger wich­ti­ge - Neben­stel­le betrei­ben und damit Afghanistan/Pakistan abhö­ren. Die Daten wer­den an die U.S.A. gelie­fert - soviel ist mitt­ler­wei­le bekannt. Wäh­rend die ame­ri­ka­ni­sche NSA und der bri­ti­sche Abhör­dienst GCHQ die wirk­lich wich­ti­gen Kno­ten kon­trol­lie­ren, über die die Kom­mu­ni­ka­ti­on der Indu­strie­na­tio­nen läuft. Also sol­che Infor­ma­tio­nen, wo es sich 'lohnt' zuzuhören.

Dar­aus läßt sich able­sen was uns zuge­bil­ligt wird:
Eine Sta­ti­sten­rol­le, die 'pea­nuts' - wäh­rend die eng­lisch­spra­chi­gen Dien­ste die 'nug­gets' einsammeln ....

Unser über­for­der­ter Fried­rich spricht sein Ver­trau­en aus und stellt Sicher­heit über Men­schen­rech­te & Pri­vat­sphä­re. Wir wer­den wohl mit die­sem Dilet­tan­ten wei­ter leben müs­sen, den von den Par­tei­en auf­ge­stell­ten 'Listen' zu den Wah­len sei Dank.

Alt-Innen­mi­ni­ster Schi­ly spricht immer noch von "Para­no­iden Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern" und igno­riert alle Erkennt­nis­se die bis­her ans Licht gekom­men sind. Da ist es kei­ne Fra­ge mehr WER von Raum und Zeit abge­kop­pelt ist und die Welt rosa­rot sieht. 

Die Tele­kom in Per­so­na ihres Noch-Chefs René Ober­mann ver­traut auf 'Recht & Gesetz', die not­falls das Han­deln der Geheim­dien­ste über­prü­fen. Sol­che Naï­vi­tät traut man eher puber­tie­ren­den Kna­ben als einem Mann in die­ser Posi­ti­on zu.

Alle­samt haben sie immer noch nicht begriffen:
Meta­da­ten sagen mehr als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­hal­te, Ver­bin­dun­gen und Bezie­hun­gen zwi­schen Per­so­nen wer­den offenbart. 

Unter­stellt man, daß es sich (mit Aus­nah­me von Fried­rich, bei dem ich mich immer noch fra­ge wie der es geschafft hat sein Stu­di­um zu Ende zu brin­gen) nicht um Klipp­schü­ler han­delt, so muß man erkennen:
Es ist gewollt - nur zuge­ben will es niemand!

*update*

(30.12.2014)
Sie­he hier­zu auch fol­gen­den Arti­kel: 2014 – ein Fazit

bookmark_borderWas du nicht willst, ....

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Was du nicht willst, was man dir tu
- das füg' auch kei­nem andern zu!

Wie gut, daß es wenigs­tens jetzt einen Auf­schrei quer durch die Nati­on & die EU gibt weil Frau Mer­kel abge­hört wird. Angeb­lich ist das been­det. Wer's glaubt wird selig!

Das Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz ist als völ­lig nutz­los ent­larvt. Die sit­zen sich offen­bar nur den Hin­tern platt. Die schlimm­sten Befürch­tun­gen sind bewie­sen. Ich bin gespannt, was da an Maß­nah­men erfolgt.

"Wir müs­sen ein biß­chen vor­sich­ti­ger sein wenn wir die Deut­schen aus­spio­nie­ren" - genau das muß ein Ende haben. Die Igno­ranz von Recht & Gesetz durch die Ame­ri­ka­ner darf so nicht wei­ter gehen - wird aber trotz­dem. Die U.S.A. sind wohl doch schon ein tota­li­tä­res System. Kein Zweifel.

Wenn wenig­stens dabei her­aus­kommt, daß die Schnüf­fe­lei hier im Lan­de zurück­ge­fah­ren wird, ist schon etwas gewon­nen. Frau Mer­kel wäre gut bera­ten Frau Leu­theu­sser-Schnar­ren­ber­ger als Justiz­mi­ni­ste­rin zu behal­ten - das wäre ein gutes Signal an die Bevöl­ke­rung, daß man das The­ma "Bür­ger­rech­te" wahr­haf­tig ange­hen will.

bookmark_borderVergebene Hoffnung

Am 27. Mai 2009 hat­te ich unter der Überschrift 
"Was unter­schei­det uns (Euro­pä­er) von den Ame­ri­ka­nern?" einen Bei­trag ver­faßt, der sich mit der Ver­schie­den­heit des U.S.- und euro­päi­schen Wis­sen­schafts­be­triebs befaßte.

Seit­her sind ein paar Jah­re ins Land gegan­gen und es hat den Anschein, daß es nicht nur die auf­stre­ben­den wis­sen­schaft­li­chen Köp­fe sind, die Ame­ri­ka in vie­len Berei­chen einen Vor­sprung verschaffen:

Mitt­ler­wei­le wur­de bekannt, in wel­chem Aus­maß die Spio­na­ge der Ver­ei­nig­ten Staa­ten mit Hil­fe ihrer Dien­ste welt­weit auf Daten aus öffent­li­chen, wirt­schaft­li­chen und pri­va­ten Quel­len zuzu­grei­fen in der Lage ist - und wie inten­siv die­se Mög­lich­keit in nie geahn­tem Maße auch tat­säch­lich genutzt wird.

"Wis­sen ist Macht!" - und Macht bedeu­tet oft skru­pel­lo­ses und unge­setz­li­ches Vor­ge­hen. Eine Nati­on, in der sich füh­ren­de Krei­se nicht scheu­en eige­ne Bür­ger in gro­ßen Zah­len einem ver­meint­lich grö­ße­ren Ziel zu opfern (9 / 11; Video), wird sich frem­den Natio­nen gegen­über noch viel weni­ger Zwän­ge auf­er­le­gen. Wer in der Lage ist im eige­nen Land eine sol­che Mas­sen­ver­nich­tung zu insze­nie­ren und für sei­ne Zwecke zu nut­zen wird auch über die Mit­tel ver­fü­gen über­all auf der Welt ähn­li­che oder ver­gleich­ba­re Aktio­nen aus­zu­füh­ren und vor einer brei­ten Öffent­lich­keit zu ver­heim­li­chen. Das Netz­werk von Geheim­dien­sten rund um die Welt ist gespannt und wird in sei­nen Struk­tu­ren nicht zu erschüt­tern sein - denn wer damit & dar­in agiert kann schon im Vor­feld Oppo­si­ti­on erken­nen und Gegen­maß­nah­men einleiten.

Unter der Prä­mis­se, daß die "Mäch­ti­gen" der Welt in klei­nen Zir­keln Ent­wür­fe ver­fas­sen und zukünf­ti­ge Hand­lun­gen pla­nen, ist eine Betei­li­gung der jeweils füh­ren­den Poli­ti­ker in vie­len wich­ti­gen Län­dern rund um den Glo­bus anzu­neh­men. Zum 'Herr­schafts­wis­sen' gehört dem­nach auch das Wis­sen um die Betei­li­gung von Per­so­nen an die­sen ver­bor­gen agie­ren­den Netz­werk der Macht. Und weil sol­ches Wis­sen zugleich pri­vi­le­giert und gefähr­lich ist wer­den sie sich hüten es öffent­lich zu machen.

Inso­weit ist die Hoff­nung auf Auf­klä­rung der Machen­schaf­ten der Geheim­dien­ste sinn­los. Die Wel­len der Empö­rung wer­den abklin­gen - und man wird zu "busi­ness as usu­al" zurück­keh­ren. Schon ein Blick auf den Aus­gang der Wahl in Bay­ern - und das wird auch bei der Bun­des­tags­wahl am kom­men­den Sonn­tag nicht anders aus­se­hen - zeigt, daß die trä­gen Mas­sen nicht begrif­fen haben was da mit ihnen pas­siert. Hät­ten sie es begrif­fen, dann hät­te das Ergeb­nis anders aus­se­hen müssen.

Die Ver­ei­nig­ten Staa­ten sind die letz­te Welt­macht, die sich noch gegen das fried­li­che Pri­mat des Wirt­schaf­tens wehrt, indem sie im eige­nen Lan­de wie in der Welt mit Waf­fen­ge­walt und Staats­ter­ro­ris­mus den Auf­bau zivi­len Wohl­stan­des für alle Bür­ger verhindert.

[tele­po­lis | http://www.heise.de/tp/artikel/39/39910/1.html]

Da wären wir beim zwei­ten gro­ßen Fra­ge­zei­chen - das ja, wie bereits anfangs aus­ge­führt - mit dem ersten Fra­ge­zei­chen hin­sicht­lich der ver­mu­te­ten Geheim­bün­de zusam­men­hängt. Frie­de rund um den Glo­bus kann weder im Inter­es­se sol­cher Zir­kel, noch im Inter­es­se der Geheim­dien­ste sein:
Den Einen ent­zieht es die Grund­la­ge für 'pro­fit', den Ande­ren ihre wirt­schaft­li­che Exi­stenz. Genau des­we­gen ist die Hoff­nung auf eine fried­li­che Welt - min­de­stens nach der­zei­ti­ger Situa­ti­on - vergebens.

bookmark_border.. über einen speziellen, verdeckten Kanal ..

Tja, lie­be Leu­te:

Wer es bis­her noch nicht glau­ben woll­te fin­det hier erneut einen Beweis dafür, wie in die Pro­gram­me aus U.S.-Produktion Hin­ter­tür­chen ein­ge­baut wer­den um, neben ande­ren Schnüf­fe­lei­en, INDUSTRIESPIONAGE zu betreiben.

Denn gera­de die INDUSTRIE nutzt Cis­co .... 
 
[screen shot]
 
[Quel­le: cis­co | http://www.golem.de/news/security-forscher-entdecken-sicherheitsluecken-in-cisco-routern-1309-101600.html]
 

bookmark_borderZustandsbeschreibung

Daß die U.S.-Verfassung zuneh­mend 'aus­ge­höhlt' und ihres Sin­nes beraubt wird müß­te uns hier in Euro­pa wenig stören. 
Wir sind ja nicht direkt betrof­fen. Laß die doch ihre eige­nen Bür­ger geset­zes­wid­rig aus­spä­hen. Selbst schuld, wenn die sich nicht dage­gen wehren.

Bedau­er­li­cher­wei­se ist das in meh­re­ren Rich­tun­gen falsch. Wir sind natür­lich betrof­fen, indi­rekt durch die Zusam­men­ar­beit hie­si­ger Geheim­dien­ste mit NSA und CIA. Manch­mal sogar direkt - näm­lich bei einer Rei­se die nach oder durch die U.S.A. führt.

Ich war zuletzt 2004 dort. Da war es noch nicht so schlimm wie jetzt. Aber schon so offen­sicht­lich bür­ger­feind­lich, daß ein Bekann­ter, den ich dort besuch­te, mit mir gut 500m weg von der Stra­ße ans hin­te­re Ende sei­nes Grund­stückes lief. Und erst dort offen über den Stand der Din­ge in sei­nem Land sprach. Er hat­te Angst von der Stra­ße aus 'abge­hört' zu wer­den. 2004.

Wo wir heu­te ste­hen ist mitt­ler­wei­le bekannt. Die gan­ze Trag­wei­te aller­dings scheint der soge­nann­ten "brei­ten Öffent­lich­keit" noch immer nicht bewußt zu sein - oder sie wird ver­drängt. Wie so vie­le der bren­nen­den Pro­ble­me in unse­rem Land durch Fuß­ball & Tele­vi­si­on über­tüncht. Manch­mal braucht es nur einen ver­lo­ge­nen Poli­ti­ker der sich hin­stellt und behaup­tet es sei nichts Unge­setz­li­ches passiert:
"Lieb Vater­land magst ruhig sein ...!"
Ich kann von einer Rei­se in die U.S.A. nur abra­ten. Nicht nur wegen der Flug­gast­da­ten­bank in die man als Rei­sen­der dort­hin sogleich gerät, son­dern auch wegen der Behand­lung durch die INS-Ein­rei­se­be­am­ten. Die kön­nen - völ­lig unbe­grün­det und obwohl man ein gül­ti­ges Visum hat - eine Ein­rei­se ver­wei­gern. Mög­li­cher­wei­se ein­fach des­we­gen, weil man ihnen als Per­son nicht gefällt. Es gibt kei­ne Hand­ha­be gegen der­glei­chen Willkür.

Ist das allei­ne noch nicht Grund genug, so kommt die anlaß­lo­se Durch­su­chung und Spei­che­rung (!) der auf elek­tro­ni­schen Medi­en gespei­cher­ten Daten hin­zu (sie­he 'screen shot', unten). Nie­mand ist davor sicher - und das gilt für Tele­fo­ne & Com­pu­ter, selbst digi­ta­le Kame­ras. Wer ver­schlüs­sel­te Daten auf der Maschi­ne hat muß sogar damit rech­nen, daß die Gerä­te kon­fis­ziert wer­den. Die Kosten für den Ver­such die zurück zu bekom­men dürf­te den Wert der Hard­ware um eini­ges übersteigen.

 
[screen shot]
 

[Quel­le]

Das Land hat vie­le sehens­wer­te, ein­ma­li­ge Land­schaf­ten und eine Tier- und Pflan­zen­welt die man teil­wei­se nur dort und sonst nir­gends auf der Welt sehen kann. Aber ist es das letzt­end­lich wert?

Wenn mehr Tou­ri­sten dar­über nach­den­ken wür­den sich der­glei­chen Maß­nah­men NICHT zu unter­wer­fen und ein­fach fern­zu­blei­ben könn­te das einen Umdenk­pro­zeß ein­lei­ten - denn wenn's um Geld geht reagie­ren selbst anson­sten fried­li­che U.S.-Geschäftsleute heftig.

OK. Ich sehe es ein. Das ist, wie die Ame­ri­ka­ner sagen wür­den "wishful thin­king". Zu vie­le Unbe­darf­te nut­zen "Fünf-Tage-Shop­ping-Rei­se" nach New York oder "Rund­rei­se ame­ri­ka­ni­scher Westen, ADAC, mit deut­scher Rei­se­lei­tung" .... den Teil­neh­mern ist Poli­tik sowie­so fremd oder schlicht piepegal.

Näch­ste Woche ist Wahl - und 'Mut­ti' wird's schon richten ....

bookmark_borderWARUM?

Die­se Fra­ge stel­le ich mir immer noch, jetzt, nach der Lek­tü­re eines Arti­kels in der Süd­deut­schen Zeitung.
Wo ich doch auf Auf­klä­rung durch den Arti­kel gehofft hatte.

Doch von Anfang an.
Online war unter der »head­line«¹:
" .. Über­wa­chung durch Geheim­dien­ste Aus Angst vor dem Volk .. " ver­faßt von Jut­ta Weber (13. August 2013) die fol­gen­de »tag­li­ne«²⁻³ᵃ⁻³ᵇ zu lesen:

" .. Die Späh­af­fä­re macht deut­lich, wie sehr sich die Sicher­heits­po­li­tik des Westens gewan­delt hat - hin zu einer gefähr­li­chen Daten­sam­mel­wut. Die eigent­lich inter­es­san­te Fra­ge ist:
War­um über­wa­chen demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten ihre eige­ne Bevöl­ke­rung so hautnah? .. "

Im »wrap-up«⁴ lau­te­te die Fra­ge­stel­lung dann so:

" .. Letzt­end­lich muss man sich aber fra­gen, war­um demo­kra­ti­sche Regie­run­gen so gro­ße Angst vor ihren Bevöl­ke­run­gen haben .. "

Bei gemein­sa­mer Betrach­tung der Ein­gangs­fra­ge und des abschlie­ßen­den Sat­zes ist das Ergeb­nis des Artikels:
"Demo­kra­ti­sche Regie­run­gen über­wa­chen ihre Bevöl­ke­rung weil sie Angst vor ihr haben." Selbst das wird dann wie­der ein­ge­schränkt, weil es in Fra­ge­form geklei­det ist. Ob die gestell­ten Fra­gen Rele­vanz haben bleibt ohne­hin offen. Auch dazu ver­mis­se ich eine Erör­te­rung in dem Artikel.

Ich will hier bestimmt kei­ne Text­in­ter­pre­ta­ti­on à la Gym­na­si­um machen, doch fra­ge ich mich als Leser was ein Bei­trag in einer renom­mier­ten Zei­tung soll, der die selbst­ge­stell­te Ein­gangs­fra­ge im Text­ver­lauf nur vage anreißt und statt einer Lösung am Ende nur eine wei­te­re Fra­ge stellt. Da hät­te ich doch mehr erwar­tet, zumal von einer Wis­sen­schaft­le­rin, die sich mit dem The­ma Kom­mu­ni­ka­ti­on in wei­te­rem Sin­ne befaßt und daher als fach­kom­pe­tent ange­se­hen wer­den sollte. 

Ich füh­le mich 'ver­schau­kelt' - weil ich Zeit geop­fert habe um den Arti­kel zu lesen und hin­ter­her genau­so schlau bin wie vor der Lektüre.

Dabei fal­len mir - weil ich es andern­orts gele­sen und selbst dar­über nach­ge­dacht habe - schon ein paar Grün­de ein. Da wäre zunächst der Gedan­ke der Erfor­schung der jeweil­gen Stim­mungs­la­ge im Lan­de. Das kann für die Durch­set­zung von poli­ti­schen Zie­len bedeut­sam sein, weil es unklug ist gegen eine Mehr­heit Poli­tik zu machen. 

Es wäre ins­be­son­de­re auch an die Erfor­schung der Hal­tung der eige­nen Par­tei­gän­ger und der Oppo­si­ti­on zu den­ken - denn ich bin sicher, das Kanz­ler­amt bekommt dar­über Dos­siers gelie­fert. Ein Teil der Geheim­nis­krä­me­rei ist bestimmt des­we­gen vor­han­den, weil man die­se Aus­spä­hung weder den eige­nen Par­tei­leu­ten, noch einer brei­ten Öffent­lich­keit als "unver­zicht­bar" oder "alter­na­tiv­los" ver­kau­fen könn­te. Die Lügen­ge­bäu­de, die um die Aus­spä­hung auf­ge­baut wer­den, loh­nen sich doch nur, wenn dafür bei dem 'inne­ren Zir­kel' Infor­ma­tio­nen ankom­men um derent­wil­len sich die­se Lüge­rei lohnt.

Wei­ter könn­te man an die Ver­flech­tung zwi­schen Poli­tik und Wirt­schaft, oder zwi­schen Poli­tik und Finanz­we­sen im Lan­de denken:
Da ist es doch von gro­ßem Vor­teil wenn die ande­ren Akteu­re aus­ge­späht wer­den und man so "Hebel" in die Hand bekommt um For­de­run­gen abweh­ren oder Lei­stun­gen ein­for­dern zu kön­nen. Ande­re 'erpreß­bar' zu machen ist immer bes­ser als selbst erpreßt zu wer­den - und bei den Sum­men und Fol­gen, die durch die Regie­rungs­po­li­tik ent­ste­hen ist ein Wis­sens­vor­sprung von außer­or­dent­li­chem Vor­teil. "Wis­sen ist Macht" gilt im poli­ti­schen Geschäft doch min­de­stens eben­so wie in der rei­nen Wissenschaft.

Schließ­lich ist der inter­na­tio­na­le, ins­be­son­de­re euro­päi­sche Raum zu beden­ken: Auch dort wer­den die Bevöl­ke­run­gen von ihren Regie­run­gen aus­ge­späht - aber auch die staat­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen und die jewei­li­gen Poli­ti­ker. So bie­tet auf die­ser Ebe­ne ein Kennt­nis­vor­sprung durch die Geheim­dien­ste durch­aus inter­es­san­te Mög­lich­kei­ten. Wie im Inland führt auch bei den aus­län­di­schen Aus­ge­späh­ten die Tat­sa­che, daß sie nicht genau wis­sen WAS ihr Gegen­über von ihnen an 'klei­nen Geheim­nis­sen' weiß zu einer Ver­un­si­che­rung - und wer 'ver­un­si­chert' ist, ist leich­ter zu mani­pu­lie­ren. Ein 'guter' Geheim­dienst hat also für eine Regie­rung durch­aus hand­fe­ste Vor­tei­le. Wes­we­gen ich sicher bin, daß die For­de­rung aus ver­schie­den­sten Krei­sen nach Abschaf­fung der 'Dien­ste' nicht erfüllt wer­den wird. Sie sind nun mal ein Trumpf im Ärmel der Herr­schen­den auf den die­se nicht ver­zich­ten werden.

Zwei­fel habe ich aber den­noch - und zwar an der Lei­stung der 'Dien­ste' die hier­zu­lan­de vor­han­den sind:
Es sind nicht immer die Besten, die dort­hin gelan­gen. Oft sind es aus­ge­dien­te Sol­da­ten, ehe­ma­li­ge Poli­zi­sten, weg­ge­lob­te Ver­wal­tungs­leu­te - und bestimmt nicht nicht die 'crè­me-de-la-crè­me' - min­de­stens ist das mein Ein­druck von den weni­gen Berüh­run­gen die ich mit akti­ven oder im Ruhe­stand befind­li­chen Per­so­nen aus dem Geheim­dienst­be­reich hat­te. Die waren eher mit­tel­mä­ßi­ge, spie­ßi­ge und nur durch­schnitt­lich intel­li­gen­te Menschen. 

Ob die in der Lage sind tat­säch­lich rele­van­te Ergeb­nis­se zu liefern?

Man könn­te auf "Schwarm­in­tel­li­genz" hof­fen. Dage­gen spricht aber wie­der die Beob­ach­tung der weni­gen, expo­nier­ten Ver­tre­ter der Zunft. Oder deren Auf­tre­ten. Wer über wirk­lich bedeut­sa­me 'Geheim­nis­se' von ande­ren Men­schen Bescheid weis tritt anders auf und benimmt sich souveräner. 

PS.
Mei­ne eige­ne Über­schrift genügt nicht den Anfor­de­run­gen, die bei Herrn Nömix an eine Über­schrift gestellt wer­den. Dies ist mir klar und den­noch blei­be ich dabei ledig­lich ein "War­um?" dort­hin zu schrei­ben. Wenn schon in über­re­gio­na­len Zei­tun­gen nicht nach jour­na­li­sti­schen Regeln gear­bei­tet wird kann ich, nein, will ich es mir erlau­ben die Regeln bei­sei­te zu las­sen und das zu tun was mir gefällt.

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¹ »head­line; Zitat Nömix: »Zwei Haupt­fra­gen müs­sen in einer Schlag­zei­le beant­wor­tet wer­den, näm­lich Wer? und Was?« (aus: Wolf Schnei­der, “Die Überschrift“)
² »tag­li­ne«
Eine »tag­li­ne« (vom eng­li­schen »tag« für „Auf­hän­ger“ und »line« für „Zei­le“) ent­hält die Bot­schaft einer Prä­sen­ta­ti­ons­sei­te in einem Satz.
³ᵃ »slo­gan« (syn­onym für »tag­li­ne«, auch »cla­im«)
Der »slo­gan« soll in kom­pak­ter Form eine Aus­sa­ge ver­mit­teln und die Öffent­lich­keit schlag­ar­tig beein­flus­sen. In Deutsch­land wird in Fach­krei­sen auch der Begriff »cla­im« - deutsch "Anspruch" - verwendet.
³ᵇ »Slo­gans« sind kur­ze Phra­sen, die beschrei­ben­de oder emo­tio­na­le Infor­ma­tio­nen vermitteln.
»wrap-up«; »wrap-up line« - hier han­delt es sich um eine abschlie­ßen­de For­mu­lie­rung, die die Zusam­men­fas­sung der vom Autor ver­tre­te­nen The­sen / Mei­nung / Auf­fas­sung wie­der­ge­ben soll.

bookmark_borderEs ist gelungen ....

Ich stel­le fest, daß die 'Auf­re­gung' hin­sicht­lich des unge­heu­ren Skan­dals rund um "Prism" und "Tem­po­ra" in den Medi­en - da sind die Web­logs ein­ge­schlos­sen - nach und nach abebbt. Die Rech­nung der Regie­rung sich bedeckt zu hal­ten und abzu­war­ten, in der Zwi­schen­zeit abzu­wie­geln, zu beschö­ni­gen, und zu leug­nen scheint aufzugehen. 

Mir stellt sich die Frage:
Wenn so etwas nicht mehr dazu ange­tan ist Men­schen auf die Bar­ri­ka­den zu trei­ben - was muß dann noch pas­sie­ren, damit ein Auf­schrei durchs Land geht? Die Reak­ti­on auf eine tot­ge­fah­re­ne Kat­ze oder einen miß­han­del­ten Hund ist gemein­hin umfang­rei­cher als die, die man auf die­se unent­schuld­ba­re und völ­lig geset­zes­wid­ri­ge Ver­hal­tens­wei­se der Ame­ri­ka­ner & Bri­ten beob­ach­ten konnte.

Wahr­schein­lich den­ken Viele:
Geht mich nichts an, ich mache ganz wenig oder über­haupt nichts im Inter­net - und das, was ich da mache kann ruhig jeder wissen!

Das ist der gro­ße Trugschluß!

Fast jeder Mensch hat heu­te ein Mobil­te­le­fon, ein Kon­to, einen Per­so­nal­aus­weis sowie­so, eine Steu­er­num­mer, Kreditkarte(-n), Kran­ken­ver­si­che­rungs­kar­te, Ser­vice­kar­te vom Auto­händ­ler, Dis­count­kar­te vom Ein­zel­händ­ler, Jah­res­kar­te vom Auto­mo­bil­club / Cam­ping­kar­te, etc. Wenn man sich im öffent­li­chen Raum bewegt wer­den Auf­zeich­nun­gen per Video gemacht, auf Bahn­hö­fen, in öffent­li­chen Gebäu­den, bei Kauf­häu­sern, in Park­häu­sern - die Daten aus all den regi­strier­ten Doku­men­ten und Auf­nah­men, zusam­men mit den Ein­käu­fen und geführ­ten Gesprä­chen sind irgend­wo 'gespei­chert'. Dazu die E-Mails an Bekann­te & Freun­de. Wenn das Navi­ga­ti­ons­grät meh­re­re Tage unbe­nutzt ist schal­tet es sich ein - und gibt sei­nen Stand­ort an die Her­stel­ler­fir­ma weiter ....
So erge­ben all die­se Daten ein Bild des Men­schen, der da mit ande­ren kommuniziert:

Man kann dar­aus mit­tels com­pu­ter­ge­stütz­ter Pro­gram­me ein Muster machen, das die­sen Men­schen "beschreibt" - sei­ne Vor­lie­ben, sei­ne Gedan­ken, ja sei­ne Per­sön­lich­keit. Da lie­gen so vie­le Daten vor, die zusam­men­ge­nom­men die­sen ein­zel­nen Men­schen bes­ser beschrei­ben als er sich selbst kennt.

Das ist das Erschreckende.

Nicht die ein­zel­ne Infor­ma­ti­on ist aus­sa­ge­fä­hig, aber zusam­men­ge­führt wie bei den Geheim­dienst­pro­gram­men wird ein "Bild" daraus.

Noch haben wir kei­ne Hin­wei­se, daß sol­che Daten, von weni­gen doku­men­tier­ten Fäl­len (Bei­spiel) ein­mal abge­se­hen, gegen Ein­zel­ne ver­wen­det wer­den - aber wenn es ein­mal soweit ist wird es schon zu spät sein, dem Ein­halt zu gebieten. 

bookmark_borderFeind Freund hört mit!

 

[28072013]

 

Unter dem Titel "STASI 3.0: Die deut­schen Behör­den wis­sen alles über die Bür­ger" fin­det sich eine sehr gute, über­sicht­li­che und erläu­ter­te Auf­stel­lung des­sen, was schon im Inland an "Maß­nah­men" mög­lich ist.

Es ist an uns Allen, das unter die Leu­te zu brin­gen - vor allem an sol­che Mit­men­schen her­an­zu­tra­gen, die nicht im Inter­net unter­wegs sind - denn die haben oft nicht die gering­ste Ahnung was da so abläuft und vor allem nicht, daß sie selbst, obwohl sie mit dem Inter­net nicht ver­traut und dort auch nicht aktiv sind, trotz­dem betrof­fen sind!

Wer dann immer noch nicht glau­ben will, daß die The­se "Wer nichts zu ver­ber­gen hat ..." nicht mehr gül­tig ist, dem sei die­ser Arti­kel zum The­ma empfohlen.