bookmark_borderSo wird das nichts ...!

Die gute Absicht das Ver­bre­chen der Nazis an Juden und ande­ren Min­der­hei­ten in Erin­ne­rung zu hal­ten um eine Wie­der­erstar­kung völ­kisch-natio­na­ler Struk­tu­ren zu ver­hin­dern scheint nicht beson­ders gut gelun­gen zu sein. Wenig­stens zei­gen das die Ergeb­nis­se der Wah­len vor allem der jün­ge­ren Wäh­ler für die AfD.

Was also tun, um da ein Umden­ken in Gang zu set­zen und das Bewußt­sein für die Gefähr­lich­keit der rech­ten Ras­si­sten, die mit unver­fäng­li­chen Vor­ha­ben und Pro­gram­men agie­ren und punk­ten, zu unter­lau­fen, gar zu unterbinden?

Ein Mehr an Unter­richt zum Holo­caust¹ scheint mir kon­tra­pro­duk­tiv, denn wenn ich mich an das erin­ne­re was mei­ne Kin­der berich­te­ten: Wie­der und wie­der, in meh­re­ren Jah­ren, Holo­caust auf­ge­ar­bei­tet in Hin­blick auf die Ver­ständ­nis­ebe­ne der Adres­sa­ten-Alters­stu­fe war sehr bald ein Ärger­nis und dem­entspre­chend der Wis­sens­zu­ge­winn wenig überzeugend.

Mir scheint wich­tig eher an der poli­ti­schen Grund­la­ge anzufangen:

  1. Wie war die Poli­tik auf­ge­stellt als das Kai­ser­reich zu Ende war; 
  2. Wel­che Par­tei­en war­ben mit wel­chen Paro­len und wel­chem Hin­ter­grund ihrer Programme; 
  3. Wer waren die Per­so­nen, die die Par­tei­en ver­tra­ten und wie war ihr Leben verlaufen; 
  4. Wel­che Koali­tio­nen waren geschlos­sen wor­den - erfolg­reich / ohne Erfolg; 
  5. Wie kam es zur 'Macht­er­grei­fungs-Gesetz­ge­bung', wel­che Akti­vi­tä­ten ver­setz­ten die NSDAP in die Lage auf dem Weg dort­hin und schließ­lich 1933 sämt­li­che ande­ren Par­tei­en auszuschalten. 

Das Alles beglei­tet von Bezü­gen zu dem was wir in "D" und "AUS" aktu­ell in den letz­ten Jah­ren erlebt haben, wie sich Par­al­le­len in der Täu­schung der Öffent­lich­keit über die wah­ren Zie­le erge­ben und wel­che Euphe­mis­men in Benut­zung sind die neu­tral klin­gen, jedoch für Neo-Nazis codiert sind.

Sicher ist aus mei­ner Sicht aller­dings, daß die Vor­ha­ben der Poli­tik an den tat­säch­li­chen Not­wen­dig­kei­ten vor­bei lau­fen wer­den ".. Bun­des­ju­gend­mi­ni­ste­rin Lisa Paus (Grü­ne) ver­kün­de­te einen „Natio­na­len Akti­ons­plan“ für ver­bind­li­che und wirk­sa­me Kin­der- und Jugendbeteiligung. .."
Wir brau­chen kei­ne Mon­ster­pro­gram­me son­dern pfif­fi­ge Ideen die auf die Ziel­grup­pen zuge­schnit­ten sein müs­sen - bes­ser von unten, aus der Ziel­grup­pe her­aus, vor­ge­schla­gen, als von *Exper­ten* für viel Geld und mit end­lo­sem Zeit­ver­zug erstellt.

Sie­he hier­zu → Macht­er­obe­rung

¹ Holocaust
Völ­ker­mord an euro­päi­schen Juden durch Nazi-Deutschland

bookmark_borderTrickreich versteckt ....

Die Wahr­heit zu sagen und eine gegen­tei­li­ge, ver­steck­te Bot­schaft zu trans­por­tie­ren ist die höch­ste Form der Sug­ge­sti­on, eine Kunst die Weni­ge voll­endet beherr­schen. Vor allem der nichts­ah­nen­de, ver­trau­ens­se­li­ge Leser / Zuhö­rer tut sich schwer damit, sol­che rhe­to­ri­schen Vol­ten zu ent­schlüs­seln. Bei gespro­che­nem Text ist das erheb­lich schwe­rer als auf­ge­schrie­ben, denn bei Reden von Vor­tra­gen­den folgt ja sogleich die näch­ste Bot­schaft die einen ,wei­te­ren Teil des Gesamt­bil­des zufügt und das Vor­he­ri­ge verdrängt.

Ich gebe hier ein Bei­spiel für der­ar­ti­ge Manipulation:


Zitat aus dem news­let­ter am 15.07.2024 von "cor­rec­tiv"

Die Beein­flus­sung fängt an beim Teil­satz "..in die "Schuss­li­nie" oder "ins Visier" (zu) neh­men .." (letz­te­res sag­te US_Präsident Joe Biden kürz­lich über Trump, wes­halb eini­ge Repu­bli­ka­ner ihm jetzt die Schuld an dem Anschlag geben). .."

Das "Auch Trump nutzt .. " nach­zu­stel­len min­dert des­sen Bedeu­tung, beim Leser bleibt hängen:
Biden ist nicht zim­per­lich und bedroht sei­nen Kon­kur­ren­ten. Die Repu­bli­ka­ner hier als *Eides­hel­fer* zu zitie­ren ist an sich schon eine Unver­schämt­heit - das soll­te die Autorin wis­sen, denn die Leug­nun­gen der Wirk­lich­keit durch die­se Par­tei dau­ern ja nun schon seit 2016 an.

Die Wahr­heit ist, daß Trump auf jeder Wahl­kund­ge­bung mehr­fach sol­che Dro­hun­gen aus­spricht, sei­ne Anhän­ger auf­sta­chelt Gewalt aus­zu­üben, Rache für alles ver­spricht was irgend­wer (ver­meint­lich!) zu sei­nen Ungun­sten tut oder sagt, und daß er mit jedem zwei­ten Satz eine Lüge [*alter­na­ti­ve fact(s)*] verbreitet.
Biden hin­ge­gen ist weit­ge­hend sach­lich und sei­ne Reden basie­ren auf Fak­ten. Er hält sich mit per­sön­li­chen Schimpf­wor­ten für den Geg­ner zurück und sei­ne Bilanz kann sich sehen las­sen- sie wäre noch bes­ser, wenn Trump nicht die Repu­bli­ka­ner ange­stif­tet hät­te das Grenz­ge­setz zu boy­kot­tie­ren weil er das rhe­to­risch aus­schlach­ten will.

Sol­che Bemer­kun­gen ver­schie­ben den Hori­zont der Lesen­den weg von dem Lum­pen Trump, der sein Leben lang nur Men­schen betro­gen und um ihren Lohn gebracht hat, und stel­len Biden als das grö­ße­re Risi­ko dar.
Pfui!, sage ich da, das ist eine unwahr­schein­lich hin­ter­häl­ti­ge Art Stim­mung gegen einen ehren­haf­ten Mann wie Biden zu machen.

cor­rec­tiv ist in die­ser Hin­sicht bestimmt kein "vor­ur­teils­frei­es Pres­se­or­gan" mit objek­ti­vem Inhalt, das ist min­de­stens Irre­füh­rung, schlimm­sten­falls Meinungsmanipulation.

Sie­he hier­zu auch → Thro­wing Bul­lets in Glass Houses

bookmark_borderNachtrag zu: INTERSEXUALITÄT

Mein Arti­kel zur Inter­se­xua­li­tät kann miss­ver­stan­den wer­den, wes­we­gen ich hier noch­mals dar­auf ein­ge­hen will. Eini­ge ergän­zen­de Zita­te aus einem sehr guten Arti­kel der bei "RUHRBARONE" zu lesen ist sind ein­ge­fügt um Wis­sen zu ergän­zen und mehr Klar­heit zu verschaffen.

Es geht dar­um zu ver­deut­li­chen, dass die Fest­stel­lung der Geschlech­ter in den Natur­wis­sen­schaf­ten stets und aus­schließ­lich aus den Chro­mo­so­men X und Y erfolgt. X Chro­mo­so­men sind weib­lich, Y Chro­mo­so­men sind männ­lich, und durch die Befruch­tung einer Eizel­le X mit einem Sper­mi­um Y oder X ent­steht ein neu­es Indi­vi­du­um, das ent­we­der das Merk­mal XX (weib­lich) oder XY (männ­lich) trägt.

Nun sind die Vor­gän­ge rund um Bil­dung der Eizel­len und Sper­mi­en sowie deren wei­te­re Ver­bin­dung zu einem neu­en Lebe­we­sen außer­or­dent­lich kom­plex - was dazu führt, dass es Fehl­ent­wick­lun­gen geben kann, die die­se Ein­deu­tig­keit ver­mis­sen las­sen. Eine sol­che Mög­lich­keit hat­te ich in dem Arti­kel mit Titel "Inter­se­xua­li­tät" vorgestellt.
XY Per­so­nen kön­nen bei einer Hor­mon­stö­rung [genau­er: Rezep­tor­sen­si­bi­li­täts­man­gel] eine weib­li­che, unvoll­stän­di­ge Ent­wick­lung durch­ma­chen, bei der eine Aus­bil­dung von Vagi­na und Ute­rus unter­blei­ben, kei­ne Eier­stöcke gebil­det wer­den, son­dern Hoden-Rudi­men­te im Abdo­men ver­blei­ben. Was die Aus­bil­dung sekun­dä­rer Geschlechts­merk­ma­le angeht gibt es sehr unter­schied­li­che Vari­an­ten die hier zu bespre­chen den Rah­men spren­gen wür­den. Allen For­men gemein­sam ist ledig­lich die Tat­sa­che, dass die­se Per­so­nen zwar wie Frau­en aus­s­hen, aber unfrucht­bar sind.

Hier nun ein Zitat aus der Abhand­lung von Frau Dr. Ant­je Jeli­nek in der sie die Absicht erläu­tert, mit der ihr Arti­kel ver­fasst wurde:

Die Ideo­lo­gi­sie­rung und der Dis­kurs über *Gen­der* sind natur­wis­sen­schaft­lich obso­let, es geht nicht um Fak­ten son­dern um Wunsch­den­ken, also Fik­ti­on.

Auch dazu ein Zitat:

Die ver­schie­de­nen Aus­prä­gun­gen der äuße­ren Erschei­nungs­form im Ver­hält­nis zu den gene­ti­schen Rea­li­tä­ten fin­det man im ver­link­ten Arti­kel sehr aus­führ­lich dar­ge­stellt. Ich möch­te nur noch aus mei­ner Sicht hinzufügen:
Wenn in die­sem Land weni­ger "geglaubt und her­um gespon­nen", aber mehr "Fak­ten erforscht und bewie­sen" wür­den, spar­te das sehr viel Auf­wand und unnüt­ze Diskussion.
Zitat:

Sagt eine Natur­wis­sen­schaft­le­rin, hingegen:
Was soll man von den Men­schen in der Poli­tik erwar­ten, die noch nicht ein­mal ein Gym­na­si­um, geschwei­ge denn eine höhe­re Lehr­an­stalt von innen gese­hen haben? Die den­noch über alles & immer selbst­ge­recht, ja total selbst­ge­fäl­lig, bar jeden Selbst­zwei­fels entscheiden?

Sie­he hier­zu ins­be­son­de­re einen Artik­le beim hpd zu einem Gesetz, das es nicht hät­te geben dür­fen:
"Selbst­be­stim­mungs­ge­setz: Der Spa­gat zwi­schen Befürch­tun­gen und indi­vi­du­el­ler Verwirklichung"

bookmark_borderDer Film «Saltburn»

Der Film «Saltb­urn» zielt auf Pro­vo­ka­ti­on – und trifft ins Schwarze.
Doch dar­um geht es hier über­haupt nicht.
Was mich zuneh­mend stört ist der Begriff, das Verb "liest" in einem Zusam­men­hang, der als Inter­pre­ta­ti­on von etwas Gese­he­nem ver­wen­det wird. Im obi­gen Zitat (NZZ Feuil­le­ton) geht es um die Bewer­tung eines Kri­ti­kers zu die­sem Film. Die NZZ Autorin Mari­on Löhn­dorf [Stu­di­um der Kom­pa­ra­ti­stik¹, Ger­ma­ni­stik und Kunst­ge­schich­te.] benutzt in ihrer Über­sicht zur Rezep­ti­on des Fil­mes [03.01.2024] die­ses Wort um die Mei­nung des Kri­ti­kers Maher zu bewerten.

Anders aus­ge­drückt: Maher hat (s)eine Wer­tung zum Film abgegeben;
Löhn­dorf bezeich­net dies als "lesen", lesen steht also für 'wer­tet' oder 'inter­pre­tiert'.


Spra­che schrei­tet fort, in der Benut­zung steckt immer auch Wan­del. Die­ser wird auf unte­ren Sprach­ebe­nen aus Unwis­sen­heit erzeugt - man kann sich nicht gewählt aus­drücken (oder will wis­sent­lich pro­vo­zie­ren, etwa beim *gen­dern*) und *schöpft* daher neue Wor­te oder neu­en Wortsinn.
Unsinn, der im *main­stream* ange­kom­men ist.
Scha­de, wenn das vom Feuil­le­ton einer renom­mier­ten Zei­tung geför­dert wird.
 

¹ PS: Gei­stes­wis­sen­schaf­ten - alles ist mög­lich, Fak­ten sind überflüssig!

bookmark_borderباشند اما سویشرت ها معمولا بدون کلاه تولید می شوند

Da stau­nen Sie sicher die­se Über­schrift zu lesen ...?

Die­ser Satz war Teil eines (SPAM?) Kommentares.
Letzt­lich hat­te ich meh­re­re sol­cher und ähn­li­cher Einträge.
Was ich mich dabei fra­ge ist:
Glau­ben die Men­schen, die so etwas Tau­send­fach ver­sen­den, wirk­lich dar­an, dass dar­aus ein Nut­zen ent­ste­hen könnte?

Beson­ders gelun­gen fand ich aller­dings die­sen Satz:
که از این رو مهم ترین تفاوت هودی وسویشرت، کلاه می باشد.

Bemü­hen Sie bit­te Goog­le trans­la­te um zu erfah­ren wor­um es in die­sen fremd­sprach­li­chen Aus­sa­gen geht.

Oder sehe ich das ganz falsch,
und es ist eine gehei­me Bot­schaft in dem Text versteckt
die sich mir ledig­lich nicht erschließt? 

Hin­weis:
دقت ترجمه [آلمانی ← فارسی] تضمین کننده ترجمه برگشتی [فارسی → آلمانی]

bookmark_borderDer letzte Ton ist noch nicht gesungen ...!

Die­sen Satz in der Über­schrift hör­te ich heu­te im Radio als es um das all­mäh­li­che Ver­schwin­den der Män­ner­chö­re in Deutsch­land ging. Es wur­den aller­lei Grün­de ange­führt: Nicht mehr zeit­ge­mäß, zu wenig Frei­zeit und eher rezep­ti­ve Grund­hal­tung, Lied­gut antiquiert .... 

All das trifft es jedoch - zumin­dest aus mei­ner Sicht - nicht.
So wie Knei­pen frü­her der Ort von Gesel­lig­keit waren und das ein Ende hat­te als das Fern­se­hen in Deutsch­land ein­zog, so ver­schwin­den die Män­ner­chö­re weil sie einen erheb­li­chen Auf­wand an Zeit und manch­mal, bei Ver­an­stal­tun­gen außer­halb des Nah­be­reichs des Wohn­or­tes , auch an Geld bedeu­ten. Gera­de da hapert es bei Men­schen die Sin­gen als Frei­zeit­be­schäf­ti­gung mit­ma­chen könn­ten - weil sie eben die Zeit dafür haben. Rent­ner beispielsweise.

In die­sem Zusam­men­hang trifft man im Eng­li­schen die (übri­gens wenig schmei­chel­haf­te) Redewendung:
It ain't over till the fat lady sings! [Es ist nicht zu Ende bis die dicke Frau gesun­gen hat].

Ähn­li­che Rede­we­dun­gen gibt es im Deut­schen, z.B.:
Das letz­te Wort ist noch nicht gespro­chen ...! - und ich bin sicher, dass sich in fast jeder Spra­che sinn­ge­mäß stim­mi­ge Rede­wen­dun­gen fin­den lassen.
Wenn Sie wel­che ken­nen: Bit­te als Kom­men­tar mit­tei­len. Danke!

Sie­he zum Chor­ge­sang auch → Von TOKOROZAWA nach Mün­ster; da hat­ten wir zwei der Sän­ger als Gäste für fünf Tage bei uns wohnen.

bookmark_borderGen:der:n

Kürz­lich wur­de ich durch eine Fra­ge eines Lesers/Kommentators auf einen Arti­kel [Ist Gen­dern links?] bei den "Nach­denk­sei­ten" auf­merk­sam, in dem es um das Gen­dern geht und aus dem die bei­den Zita­te stammen.


Der Autor stellt eine Frage 


".. so ist für mich nicht offen­sicht­lich, was hier der Antrieb ist, abge­se­hen davon, dass die Akteu­re, die das Gen­dern offen­siv betrei­ben, sich als Teil einer Art sprach­re­vo­lu­tio­nä­rer Bewe­gung zu sehen schei­nen und ihre Befrie­di­gung dar­in fin­den mögen, dass sie ach so viel Gutes tun .."
 

 
die ich nicht als rein rhe­to­risch auf­fas­se, son­dern zu der ich eine Lösung anbie­ten möchte.

Die Annah­me es han­de­le sich um über­leg­te Ver­su­che die Spra­che und damit das Den­ken zu beein­flus­sen ist vom Autor, Pro­fes­sor für ger­ma­ni­sti­sche Lin­gu­istik, Ralf Vogel, viel zu hoch gegrif­fen! Die Prot­ago­ni­sten des Gen­derns sind nicht zu höhe­rer Intel­li­genz­lei­stung in der Lage - wes­we­gen sie zu einer rein mecha­ni­sti­schen, sehr ver­ein­fach­ten Alter­na­ti­ve für die bis­he­ri­ge, erfolg­rei­che Sprach­pra­xis gegrif­fen haben, die in ihr enges Welt­bild paßt und sie trotz man­geln­dem All­ge­mein­wis­sen zu Per­so­nen mit Bedeu­tung wer­den läßt.

Min­de­stens für Men­schen, die glei­cher­ma­ßen unbe­darft den­ken und sich mit Nach­plap­pern eben­so wich­tig machen. 


So run­det sich das Bild das ich von denen malen möch­te die das Gen­dern pro­pa­gie­ren:
Ein Hau­fen halb­in­tel­lek­tu­el­ler Bes­ser­wis­ser die - anson­sten bedeu­tungs­los - ein Feld für sich ent­deckt haben, das sie mit ihren begrenz­ten Fähig­kei­ten gera­de noch erfas­sen und als zwin­gen­de Not­wen­dig­keit dar­stel­len können.
Eine Ein­tags­flie­ge des Sprach­ge­brauchs, die sich in ein paar Jah­ren erle­digt haben wird. Mög­li­cher­wei­se ver­schwin­den die Lehr­stüh­le die sol­chen Unfug ver­brei­ten gleich mit. Wis­sen­schaft wur­de - und wird - dort sowie­so nicht betrie­ben.
 

 

DRAMA: Das Geschlecht ....; Ver­öf­fent­licht am 2-12-2012 09:37 von wvs
Neue deut­sche Recht­schrei­bung .... Ver­öf­fent­licht am 29-05-2012 14:59 von wvs

PS
Um Miß­ver­ständ­nis­sen vorzubeugen:
Es geht hier nicht dar­um einem Men­schen sei­ne gewähl­te Geschlechts-Iden­ti­tät abzusprechen!
Hier geht es nur um den zuneh­men­den öffent­li­chen Druck eine bestimm­te Art der schriftlichen/gesprochenen Dar­stel­lung zu eta­blie­ren - und zwar ent­ge­gen der all­ge­mei­nen Sprachverwendung.

bookmark_borderSprache:
„Weiland schritt ich fürbaß
durch die heimischen Lande“*.

Kürz­lich dach­te ich ein Wort erfun­den zu haben: Tri­pe­lung
Getreu dem Mot­to der "Gesell­schaft für Deut­sche Spra­che" nach dem sich Spra­che stän­dig wan­delt und wir das als Fort­schritt zu wer­ten hätten:

".. Alles halb so schlimm, rela­ti­viert Andrea-Eva Ewels .. die Unter­gangs­sze­na­ri­en gegen­über der DW: „Nein, unse­re Spra­che geht nicht unter, sie ver­än­dert sich nur ste­tig – schon des­halb, weil sich die Welt in einem frü­her nicht gekann­ten Aus­maß und Tem­po ver­än­dert“, sagt sie. „Wir spre­chen ja auch nicht mehr so wie im 6. Jahr­hun­dert oder im Mit­tel­al­ter.“ Spra­che, so Ewels wei­ter, müs­se sich immer wie­der neu­en Lebens­ver­hält­nis­sen anpas­sen, damit sie den Men­schen als Mit­tel der Refle­xi­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on die­nen könne .."
".. gera­de in punc­to ver­nach­läs­sig­ten Dativs oder Kon­junk­tivs sieht sie eine natür­li­che Ent­wick­lung: „Sprach­wan­del führt immer zur Ver­ein­fa­chung der Sprachstruktur .."


Genau da setzt mei­ne Kri­tik ein & an.
Denn:
Wo sind hier die Gren­zen und vor allem wonach rich­ten sich die­se Gren­zen? Wer­den sie am klein­sten gemein­sa­men Nen­ner fest­ge­macht und sagen wir alle dem­nächst den ver­ein­fach­ten Satz "Isch geh Aldi" anstatt zu for­mu­lie­ren "Ich gehe jetzt ein­kau­fen, zu Aldi."
 

 
Sodann bezweif­le ich, daß der 'Sprach­wan­del' derer, die nur (sol­che und ähn­li­che) Pri­mi­tiv­sät­ze zu spre­chen in der Lage sind, die oben zitier­ten Aus­füh­run­gen der Frau Ewels über­haupt ver­ste­hen könn­ten - und an wen wen­det sich dann ihre Anspra­che in ein paar Jah­ren wenn jene 'aus­ge­stor­ben' sind, die noch fähig waren sinn­erfas­send kom­plet­te deut­sche Sät­ze zu lesen oder zu verstehen?

Die ten­den­ziö­se Dar­stel­lung des Sach­ver­hal­tes in dem ver­link­ten DW Arti­kel ergibt sich aus mei­ner Sicht schon durch die Aus­wahl von Zita­ten und Beispielen:
Wenn man eine dia­lekt-gewöhn­te Frau, Pfäl­ze­rin, zu Wort kom­men läßt, deren Hoch­deutsch­be­mü­hun­gen mit lokal übli­chen Dia­lekt­wor­ten durch­setzt ist, so wird ein Man­gel an Objek­ti­vi­tät unter­stellt wer­den dürfen.
Was ich hier­mit tue.
Der Auf­fas­sung der "Gesell­schaft für Deut­sche Spra­che" wider­spricht gleich­sin­nig vehe­ment der Ver­ein Deut­sche Spra­che (VDS). Danke.

".. der Sprach­wis­sen­schaft­ler Aria Adli von der Uni­ver­si­tär Köln: „Wenn sich die Eltern­ge­nera­ti­on heu­te beschwert, dass die Jun­gen die Spra­che nicht mehr rich­tig beherr­schen, dann könn­te man den Spieß auch umdre­hen und sagen: Die Eltern­ge­nera­ti­on hat nicht dazu­ge­lernt, um so zu spre­chen, wie man eigent­lich heut­zu­ta­ge spricht .."

Müß­te der Satz den Herr Adli im vori­gen Absatz for­mu­liert nicht rich­ti­ger so heißen:
"Die Eltern­ge­nera­ti­on hat nicht gelernt so zu spre­chen, wie man eigent­lich heut­zu­ta­ge spricht .."?
Hier fehlt mir zudem das Ver­ständ­nis wie­so sich die Älte­ren nach den Jün­ge­ren zu rich­ten hät­ten! Ist es nicht viel­mehr so, daß, sowohl im Tier­reich als auch bei den Men­schen, der Fort­schritt durch die Ideen, das Bei­spiel und die Erfah­rung der Älte­ren ent­wickelt und ver­bes­sert wird?

Wenn ich Bei­spie­le aus der so-genann­ten 'Jugend­spra­che' lese dreht sich mir der Magen um. 


Ich kann nicht ver­ste­hen wie irgend­ein ernst­zu­neh­men­der Mensch, geschwei­ge denn Wis­sen­schaft­ler - außer offen­sicht­lich Herrn Adli - sich dazu ver­stei­gen kann zu for­dern die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung habe sich am Bei­spiel einer noch dazu jugend­li­chen Min­der­heit zu ori­en­tie­ren.
 

 


Bei­spie­le für die Benut­zung des Wor­tes "TRIPELUNG" (Zif­fern 1+2), das ich nun lei­der doch nicht erfun­den habe, weil es schon zuvor benutzt wurde:
(1)
Bei Dopp­lun­gen ver­weist die­ser auf den jeweils ande­ren volks­spe­zi­fi­schen Arti­kel. Bei Tri­pe­lun­gen auf eine all­ge­mei­ne Begriffsklärung.

(2)
„Dass ange­sichts der visu­el­len Tri­pe­lung und der damit ver­bun­de­nen bild­ne­ri­schen Über­frach­tung die Musik zu ihrem Recht kommt, ist dem sich leidenschaftlich ...

(3)
https://sensor-wiesbaden.de/im-2x5-interview-andrea-eva-ewels-geschaeftsfuehrerin-der-gesellschaft-fuer-deutsche-sprache-46-jahre-1-sohn/

(4)
https://brachinaimagepress.de/kultusminister-erhoehen-foerderung-fuer-pflege-der-deutschen-sprache

(5)
https://www.aski.org/f-1-37-192-gesellschaft-fuer-deutsche-sprache.html

(6)
https://sfb1412.hu-berlin.de/de/personen/prof-dr-aria-adli/

* https://www.haz.de/kultur/regional/verfaellt-die-deutsche-sprache-YHQ2WSBG4WWZ3O2DVIXKDOOPWE.html
".. Der Wort­schatz einer Spra­che ver­än­dert sich ins­be­son­de­re durch die Bil­dung neu­er Wör­ter (Abwrack­prä­mie), durch das Ver­al­ten und Aus­ster­ben von Wör­tern und Wen­dun­gen (für­baß, zu die­sem Behu­fe), durch Bedeu­tungs­wan­del (Frau­en­zim­mer) und durch Ent­leh­nun­gen (Ser­vice­point).
Klaus-Die­ter Lud­wig ist Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor und beschäf­tigt sich vor allem mit Ange­wand­ter Sprach­wis­sen­schaft. Er kann auf her­aus­ra­gen­de Lei­stun­gen auf dem Gebiet der Lexi­ko­lo­gie und Lexi­ko­gra­phie der deut­schen Spra­che zurückblicken .."

[aus: "Wei­land schritt ich für­bass durch hei­mi­sche Lan­de", Vor­trag über Ver­än­de­run­gen der deut­schen Spra­che.]

bookmark_border"lukrativ" - erkennbar das wahre Motiv, Freud'scher Versprecher, oder einfach nur falsches Wort aus Unkenntnis ...?

".. und ein lukra­ti­ves Ange­bot sind selbst­ver­ständ­lich für uns .."

Die­ser Satz sagt aus:
"wir legen Wert dar­auf an Ihnen gut zu verdienen"

Was der Autor offen­bar sagen woll­te war:
"wir machen Ihnen ein für Sie gün­sti­ges Angebot!"

Wer nicht sicher im Gebrauch von Fremd­wor­ten ist soll­te sie bes­ser meiden.

bookmark_borderIst 'Vandalismus' für eine vermeintlich 'gute Sache' entschuldbar?

In unse­rem hie­si­gen Kur­park ste­hen Hin­weis­schil­der. Die machen dem Besu­cher klar, wel­che Absicht hin­ter der jewei­li­gen Bepflan­zung steckt und zu wel­cher Jah­res­zeit die größt­mög­li­che Fül­le die­ser aus­ge­wähl­ten Arten vorkommt.

Es gibt eini­ge rück­sichts­lo­se Per­so­nen, die die­se all­ge­mei­ne Infor­ma­ti­on mit selbst­ge­mach­ten Zet­teln über­kle­ben, auf denen sie ihre Anlie­gen einem grö­ße­ren Publi­kum bekannt machen wollen.

In letz­ter Zeit ste­hen beson­ders christ­li­che Auf­for­de­run­gen auf die­sen Zet­teln, sie sind mit Unmen­gen an Tesa­band fest­ge­klebt. Eine Miß­ach­tung der Absicht, die die­se Infor­ma­ti­ons­ta­feln haben.
Hier ein Beispiel

[Da der Text im obe­ren Bereich schlecht les­bar ist, eine bes­se­re Auf­nah­me nicht gemacht wer­den konn­te (→Tesa/Reflektion!) schrei­be ich auf was da zu lesen ist:
".. Öff­ne die Tür zur Erlö­sung bevor es zu spät ist; Jesus klopft an dei­ne Tür und war­tet dar­auf, dass du ihn in dein Leben hin­ein lässt, denn er möch­te dir hel­fen. Er möch­te dich von dei­nem Schmerz hei­len und dir Lie­be schen­ken. Also lass ihn heu­te hin­ein! ♥ .. "]

Nach­dem ich den Text mehr­mals gele­sen habe ist mir die Zwei­deu­tig­keit aufgefallen:
Erset­zen Sie 'mal 'Jesus' mit "Dein Freund" - und schon wan­delt sich der Inhalt der Aus­sa­ge ins Frivole ....