bookmark_borderDiskussion zum Thema
"Karl R. Popper und die "Verschwörungstheorie""

Beim hpd war kürz­lich ein Arti­kel zum oben genann­ten The­ma ver­öf­fent­licht wor­den.

Dazu habe ich einen Kom­men­tar geschrie­ben und es ent­spann sich eine Dis­kus­si­on, nur ein wenig gebremst durch die Mode­ra­ti­on, die ja immer meh­re­re Arti­kel und die Dis­kus­sio­nen dort im Auge haben muss.

Des­we­gen habe ich heu­te vor­ge­schla­gen die­sen Gedan­ken­aus­tausch hier fort­zu­set­zen und stel­le nun mei­nen letz­ten Kom­men­tar hier ein.
Was davor geschah lesen Sie bit­te an der Quel­le um den nach­fol­gen­den Text ein­ord­nen zu können.
Danke.

Kom­men­tar:

Scha­de.
Da haben Sie im ersten Absatz schon fast akzep­tiert, dass es so etwas gibt. Die sozia­len Umstän­de, die natio­na­le Iden­ti­tät, die gebets­müh­len­ar­ti­ge Beto­nung wie toll doch das Land sei schaf­fen einen 'spin' der sich in der Hand­lung der Dien­ste wider­spie­gelt. Des­we­gen mein etwas ver­kürz­ter Hin­weis auf den Kindergarten.

Bei uns war das über lan­ge Zeit der Kir­chen­ein­fluss - und immer noch ver­su­chen es die Kir­chen über die Klein­sten im Lan­de wie­der Raum zu gewin­nen. Das ist kei­ne Theo­rie, ich habe Enkel im Kin­der­gar­ten­al­ter* und da sehe ich die Unter­schie­de bei­spiels­wei­se zwi­schen Ham­burg und Hei­del­berg .... raten Sie mal wo da mehr 'Glau­be' schon bei den Klein­sten rein­ge­paukt wird.
Zudem wer­den die Kin­der an einen Tages­rhyth­mus gewöhnt der dem der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung ange­nä­hert ist, die Tak­tung ver­in­ner­licht sich. Das sind dann kei­ne 'frei­en Men­schen' mehr, das sind (vor-)programmierte Arbeits­kräf­te, weil sie nie einen per­sön­li­chen Tages­ab­lauf, der ihrer Per­sön­lich­keit ent­spricht, ent­wickeln können.
Der beste Beweis ist die Sehn­sucht nach Urlaub: Selbst­be­stimmt nach eige­nem Muster den Tag gestal­ten ... aber ich schwei­fe ab.

"Ver­schwö­rung" bedeu­tet doch nicht nur die­ses Kli­schee von dunk­len Gestal­ten ín Hin­ter­zim­mern, in Rauch­schwa­den und mit einem Schrank von Mensch als Tür­ste­her. Es sind die Leu­te die die Rich­tung im Staat vor­ge­ben, das Kli­ma des Zusam­men­le­bens len­ken, und bei einem Groß­teil der Bür­ger die­se sat­te Leb­lo­sig­keit her­vor­ru­fen, die dann kei­ne Kri­tik an den Gege­ben­hei­ten haben wenn Essen, Fuß­ball und Fern­se­hen sie befriedigen.

"Abge­stumpf­te Mehr­heit", dazu oft schlecht durch ein zusam­men­bre­chen­des Schul­sy­stem auf das Leben vor­be­rei­tet ... mei­ne Frau war Leh­re­rin, das Trau­er­spiel fängt schon in den Grund­schu­len an, die von einem stei­gen­den Pro­zent­satz der Schü­ler ohne Lese- und Schreib­fer­tig­keit und sinn­erfas­sen­dem Lesen ver­las­sen werden.

Das sind kei­ne "Kampf­be­grif­fe", das ist:
Die Ver­hält­nis­se ohne Rück­sicht­nah­me auf irgend­et­was beim Namen zu nennen!

[Ich schla­ge vor die­sen Aus­tausch andern­orts fort­zu­set­zen - wenn Sie mögen. Dazu schrei­be ich die­se Ant­wort als Arti­kel in mein Web­log namens "RELA­tief", und wenn sie das mit mei­nem Namen in einer Such­ma­schi­ne ein­ge­ben steht es meist auf der ersten Sei­te - da gibt es eine Kom­men­tar­funk­ti­on die die Dis­kus­si­on ermög­licht ohne hier die Mode­ra­ti­on wei­ter zu belasten ... 😉]

Wenn Sie kei­ne Zeit/Lust/Motivation haben, dann viel­leicht bis spä­ter ein­mal bei einem ande­ren Thema ....
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* das beant­wor­tet ihre Fra­ge ob ich Kin­der habe

PS
Dyna­stien von Präsidenten
Es gibt eine bestimm­te Grup­pe von Fami­li­en in den USA die ver­wandt­schaft­lich ver­bun­den sind und aus deren Rei­hen vie­le, nicht alle, Prä­si­den­ten her­vor­ge­hen. Ab und zu sind es ein­mal 'Son­der­fäl­le' wie Oba­ma oder Trump. Das wäre aller­dings eine völ­lig neue Dis­kus­si­on, ähem, 'Ver­schwö­rungs­theo­rie' ....

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"Die christ­li­chen Lebens­re­geln von Johann Ritt­mey­er" († 1698),
die hier in vol­ler Län­ge zitiert werden:

4. Heuch­le nicht vor dir sel­ber, prü­fe ernst­lich dein Gewis­sen und schie­be es nicht hin­aus, bis du etwa von einer schwe­ren Todes­krank­heit über­fal­len wirst, son­dern den­ke bei­zei­ten dar­an, wo du dei­ne ewi­ge Blei­be auf­schla­gen wirst.

5. Wer des Mor­gens denkt, er wer­de den Abend gewiß erle­ben, und des Abends denkt, er wer­de den Mor­gen gewiß erle­ben, der wan­delt in gro­ßer Blind­heit und Sicherheit.

6. Wer sei­ne guten Wer­ke guten Wer­ke und sei­ne Buße und Bekeh­rung auf mor­gen ver­schiebt, der han­delt eben­so klug, als wenn er ein fröh­li­ches Mahl auf gestern anset­zen woll­te, denn er hat dann an dem einen eben so viel als an dem anderen.

7. Geden­ke, daß dei­ne edle See­le wie ein klei­nes Vögel­chen ist, das sich gera­de da auf die Erde setzt, wo ihm hun­dert Net­ze gelegt sind, unter denen es nicht sicher sein kann, es sei denn es flö­ge auf in die Luft. So mußt du auch dein Herz nicht auf die Erde, son­dern zum Him­mel hin len­ken, wenn du dei­ne See­le erhal­ten willst.

8. Wenn du in dir den Wil­len zur Bekeh­rung merkst und hast, so den­ke dar­an, daß dies die Stim­me des getreu­en Erz­hir­ten Jesu Chri­sti ist, der dir als sein ver­lo­re­nes Schäf­lein in dein Gewis­sen ruft; wirst du die­se ver­ach­ten, dann sie­he zu, daß du nicht von ihm ver­ach­tet werdest.

9. Gutes zu tun ver­schie­be nicht auf dein Alter, son­dern opfe­re Gott dei­ne blü­hen­de Jugend. Denn einem jun­gen Men­schen ist nicht ver­si­chert, daß er alt wer­de. Einem Unbuß­fer­ti­gen aber ist sein Ver­der­ben mehr als gewiß.

10. Beden­ke, daß dir der Tode alle Augen­blicke näher auf den Leib rückt, daß du das End­ur­teil und den Spruch des ewi­gen Gerichts unwei­ger­lich anhö­ren mußt und daß du kei­ne Minu­te sicher bist, vor das­sel­be gefor­dert zu werden.

11. Tue kei­nem Men­schen zu Gefal­len etwas Böses, denn sie kön­nen dich nicht erret­ten, wenn dich Gott des­we­gen ver­ur­tei­len wird.

12. Laß kein Ding, wie gering oder wie groß es ist, dein Herz mit Unrecht an sich zu brin­gen suchen, damit nicht die Wur­zel allen Übels dadurch in die Frucht brin­ge, durch wel­che alles ande­re Gute erstickt wird.

13. Wer du auch seist, den­ke dar­an, daß du nur ein Die­ner und Haus­hal­ter bist, und daß von dir nichts mehr begehrt wird, als daß du treu erfun­den werdest.

14. Lege dich nie­mals schla­fen, ohne daß du dich geprüft hast, ob du an die­sem Tage in der Gott­se­lig­keit zu- oder abge­nom­men hast.

15. Auf dem Wege des Herrn still zu ste­hen, ist das­sel­be wie zurück zu gehen. Daher prü­fe dich und beden­ke, daß umse­hen und zurück­ge­hen auf dem schma­len Weg des Lebens sehr gefähr­lich ist.

16. Sei in dei­nem Tun gegen jeder­mann freund­lich, aber nie­man­den mit Absicht beschwerlich.

17. Vor Gott sei demü­tig und ehr­erbie­tig, bei dir selbst keusch, nüch­tern und maß­voll, ande­ren Men­schen gegen­über von Her­zen auf­rich­tig, so wirst du allent­hal­ben durchkommen.

18. Bil­de dir nicht ein, du seiest geschickt, etwas Beson­de­res aus­zu­rich­ten, denn Eigen­dün­kel hat schon Vie­le verführt.

19. Stre­be danach, dem Ernst der Welt, dei­ner eige­nen Fehl­sam­keit und dir selbst abzu­ster­ben, so wirst du im Leben Got­tes zunehmen.

20. Laß dei­ne Barm­her­zig­keit in Lie­be, dei­ne Freund­lich­keit in Gebär­den, dei­ne Demut in der Klei­dung, dei­ne Geduld in Ver­fol­gung und dei­ne guten Sit­ten im Umgang aus dem Licht dei­nes Her­zens kund wer­den und herausleuchten.

21. Geden­ke und bereue drei ver­gan­ge­ne Din­ge: Das began­ge­ne Böse, das unter­las­se­ne Gute und den unwie­der­bring­li­chen Schatz der unnütz ver­schwen­de­ten Stunden.

22. Betrach­te die­se drei gegen­wär­ti­gen Din­ge: Die Kür­ze und Unge­wiß­heit des zeit­li­chen Lebens, die dro­hen­de Gefahr für die See­le und, daß es so weni­ge sind, die sol­che Gefahr ach­ten oder mit Ernst danach trach­ten, ihr zu ent­kom­men und selig zu werden.

23. Über­le­ge die­se drei zukünf­ti­gen Din­ge, die ganz gewiß und unwei­ger­lich kom­men wer­den: Den Tod des zeit­li­chen Lebens, das Urteil und Gericht über all dein Begin­nen und die ewi­ge, höl­li­sche Pein der Verdammten.

24. Fol­gen­de drei Din­ge laß zu kei­ner Zeit aus dei­nem Gedächt­nis kom­men: Das Auge, das alles sieht, das Ohr, das alles hört, und das Buch, in dem alles geschrie­ben wird.

25. Drei­er­lei nimm dei­nem Näch­sten gegen­über wohl in Acht: Den­ke nicht leicht von jeman­den etwas Böses. Rede nicht gern, wenn du etwas Böses weißt, das du mit gutem Gewis­sen ver­schwei­gen kannst. Höre nicht gern und lei­he dein Ohr dem­je­ni­gen nicht, der etwas Böses von jeman­den sagen will, das du von Amts wegen nicht hören mußt. So wird viel Unheil und Ver­leum­dung ver­hü­tet werden.

26. Der Obrig­keit und den Mäch­ti­gen die­ser Welt gegen­über - auch den Wun­der­li­chen und Eigen­nüt­zi­gen - bewei­se Gehor­sam in allen äuße­ren Din­gen, die nicht gegen Gott und das Gewis­sen verstoßen.

27. Sei barm­her­zig und hilf­reich an dei­nem Näch­sten, wenn es ihm nötig ist, und sei beschei­den gegen­über den Nied­ri­gen und Armen.

28. Die zeit­li­chen Güter und Reich­tum die­ser Welt ach­te gering. Hin­ge­gen trach­te mit herz­li­chem Ernst nach den ewi­gen Gütern und, wie du reich in Gott sein mögest. Beden­ke, daß ein Quent­lein geist­li­cher und ewi­ger Güter mehr zu schät­zen ist als tau­send Zent­ner irdi­scher Güter, denn die­se ver­ge­hen mit uns, jene aber blei­ben in Ewigkeit.

29. Über­den­ke oft dei­ne began­ge­nen Sün­den, damit du betrüb­ten Her­zens in eine gött­li­che Trau­rig­keit gera­ten und des Tro­stes hei­li­gen Gei­stes fähig wer­den mögest.

30. in allem, was du tust, beden­ke, ob du es auch tun wür­dest, wenn du sofort abschei­den und es vor dem Rich­ter­stuhl Chri­sti ver­ant­wor­ten solltest.

31. Suche von dem Dienst der Welt los­zu­kom­men, ehe du von ihr belohnt wirst, und begib dich zu dem Dienst des Herrn, denn dem zu die­nen heißt die edel­ste Frei­heit zu genießen.

32. Beden­ke, daß die Keusch­heit in gro­ßer Gefahr steht, wo man Spei­sen und Geträn­ke im Über­fluß hat, wie auch die Demut in Reich­tum und die Gerech­tig­keit beim Kauf­han­del schwer zu ret­ten ist.

33. Bit­te Gott von Her­zen, daß er dei­ne began­ge­ne Mis­se­tat bedecke und dich künf­tig­hin alle­zeit regiere.

34. Beflei­ßi­ge dich in dei­nem Tun so zu sein, wie du vor den Leu­ten erschei­nen willst, denn Gott urteilt nicht nach dem Schein, son­dern nach dem Sein und nach der Wahrheit.

35. Mei­de die vie­len Wor­te und erschrick von Her­zen, wenn du bedenkst, daß du von einem jeden ver­geb­li­chen Wort Rechen­schaft able­gen mußt.

36. Beden­ke, daß dei­ne Wer­ke, wie sie auch sei­en, nicht sofort ver­ge­hen, son­dern dir nach­fol­gen, und daß sie hier auf Erden als Samen der Ewig­keit gesät werden.

37. Wenn du fühlst, daß es dein Herz erfreut und inwen­dig kit­zelt, wenn du gelobt wirst, so gie­ße unver­züg­lich Was­ser auf das höl­li­sche Feu­er, das sich in dei­ner See­le ent­zün­det hat.

38. Nach dem Tode wird dir dei­ne Ehre, Hoheit, Reich­tum, Über­fluß und das Wohl­le­ben der Welt nicht nach­fol­gen, son­dern das, was du hier getan hast, es sei Gutes oder Böses. Daher beden­ke wohl, was du dir vom Guten für die Ewig­keit sammelst.

39. So wie du vor Got­tes Gericht zu erschei­nen gedenkst, so erschei­ne heu­te in dei­nem Gewis­sen vor sei­nem Ange­sicht. Kannst du aber in der Pro­be vor dir sel­ber nicht bestehen, mit was für einem Her­zen willst du vor Got­tes Gericht gehen? Oh, beden­ke es wohl!

40. Die Zeit ist höher ein­zu­schät­zen als die Ewig­keit, denn mit einem wohl­an­ge­leg­ten Stünd­lein Zeit kann die gan­ze Ewig­keit, mit aller Ewig­keit aber nicht eine Minu­te Zeit erkauft werden.

41. Ler­ne ster­ben, solan­ge du lebst, so wirst du auch, wenn du stirbst, leben kön­nen. Und wer täg­lich stirbt, wird ger­ne ein­mal sterben.

42. Hier ist eine Zeit, Gutes und Buße zu tun. Dort aber ist nichts als Beloh­nung und Ver­gel­tung des Guten oder Bösen zu erwarten.

43. Betrach­te wohl, o Mensch, all dein Begin­nen, es sei­en Gedan­ken, Wor­te oder Wer­ke. Dies wird dich zur Erkennt­nis dei­ner selbst brin­gen. Erkennt­nis dei­ner selbst wird dir dei­ne ange­bo­re­ne Unart, Fin­ster­nis und Schalk­heit des Her­zens zei­gen. Dies zu sehen wirkt Unru­he des Gewis­sens; Unru­he des Gewis­sens bringt Haß und Ver­leug­nung des Selbst und alles des­sen, was gegen Gott ist, her­vor. Hier­durch wird das Herz aus­ge­leert und ganz geäng­stigt und in sich selbst zer­schla­gen. Ein aus­ge­leer­tes, geäng­stig­tes und zer­schla­ge­nes Herz aber kann Gott mit sei­ner Gna­de zu erfül­len nicht unter­las­sen, noch trost­los verwerfen.

44. Der beste Weg vor­wärts zu kom­men ist die­ser: Daß der Mensch die Anfech­tun­gen, Bewe­gun­gen und Ver­su­chun­gen sei­nes Flei­sches scharf wahr­neh­me und sich dar­in verleugne.

45. Nicht wer am mei­sten weiß, son­dern wer am mei­stens liebt, kann den sünd­li­chen Anfech­tun­gen am kräf­tig­sten widerstehen.

46. Je mehr die dich Welt haßt und je wei­ter du von ihr abge­schie­den bist, desto ange­neh­mer bist du Gott, dei­nem Herrn.

47. Wer für das Emp­fan­ge­ne nicht von Her­zen dank­bar ist, ist auch nicht wür­dig, mehr zu empfangen.

48. So oft dir ein Glück zustößt, nimm es für eine Pro­be, die Gott dir auf­legt, und für eine Ursa­che, ihn dafür zu loben und ihm zu dan­ken. So oft dir aber ein Unglück zustößt, so nimm es als ein Mit­tel zu dei­ner Buße, Bes­se­rung und künf­ti­ger Vor­sicht an.

49. Die Kräf­te dei­ner Macht erwei­se in Hil­fe an den Elen­den. Die Kräf­te dei­ner Weis­heit erwei­se dar­in, ande­re zu dul­den und zu unter­wei­sen. Die Kräf­te dei­nes Reich­tums im Wohl­tun an den Bedürftigen.

50. Durch Unglück laß dich nicht schrecken noch zag­haft machen. Glück mache dich nicht Kühn und stolz.

56. Gewöh­ne dein Herz an stän­di­ge Stoß­ge­be­te und heim­li­chen Seuf­zern, die du in allen dei­nen Begin­nen, auch mit­ten unter dei­ner Arbeit zu Gott schickst, so wirst du man­che Not aus dem Weg sto­ßen und man­chen Segen Got­tes zu dir her­un­ter holen.

57. Suchst du etwas ande­res als ein­zig und allein Gott in und vor allen Din­gen, so wirst du in Zeit und Ewig­keit nichts finden.

58. Ver­traue Gott, so bist du ver­si­chert, daß er dir in der aller­größ­ten Not am aller­näch­sten ist.

59. Die größ­te Furcht, die dich oder irgend­ei­nen Men­schen betref­fen kann, soll sein: Gott nicht zu verlieren.

60. Die Bekeh­rung ist die erste Pfor­te und ein hei­li­ges Leben ist der Weg zum Him­mel. Obwohl nun die­se Pfor­te enge und der Weg schmal ist, so wird doch das glück­se­li­ge Ende alles bezahlen.

61. Sie­he zu, was du tust, und wis­se, daß es unmög­lich ist, Got­tes und der Welt Freund­schaft auf ein­mal zu genießen.

62. Wer die Freu­de des ewi­gen Lebens mit einem zehn- oder zwan­zig­jäh­ri­gen Wohl­le­ben die­ser Welt ver­wech­selt, der muß sich für­wahr nicht wohl auf den Kauf­han­del verstehen.

63. Den­ke, daß du die­sen Tag nicht recht ver­bracht hast, an dem du kein Unrecht um der Lie­be Got­tes wil­len mit Geduld erlittest.

64. Den­ke dar­an, daß prunk­vol­le Klei­der Net­ze und Fall­stricke des Teu­fels sind, mit wel­chen zu pran­gen (weil sie ja Zeug­nis­se unse­rer Blö­ße und unse­res Abfalls von Gott sind), es die glei­che Bewandt­nis hat, als wenn ein vom Gal­gen ent­lau­fe­ner Dieb mit dem Strick prah­len wür­de, ja, daß es eine der unsin­nig­sten Tor­hei­ten ist, mit sol­cher Eitel­keit den Zorn Got­tes nicht allein in der See­le, son­dern auch über gan­ze Städ­te zu erwecken.

65. Haß mit Lie­be zu ver­gel­ten, gute Wer­ke mit Demut zu üben und das Unrecht zu lei­den, muß unwi­der­sprech­lich bei einem wah­ren Chri­sten sein

66. Ein wah­rer Christ hält das Leben für nichts ande­res als für eine Gele­gen­heit Gutes zu tun und den Tode für ein Ende sei­ner Arbeit zu achten.

67. Betrü­be dich nicht, daß dich Gott wegen dei­ner Sün­de züch­tigt und straft, son­dern allein dar­um betrü­be dich, daß du gegen einen so güti­gen Herrn und Gott gesün­digt hast. Beden­ke, daß Got­tes Wohl­ta­ten und dei­ne Sün­de über­groß und unzäh­lig sind, dahin­ge­gen dein Wohl­ver­hal­ten und sei­ne Züch­ti­gun­gen sehr geringe.

68. Wirst du Gott zu Gefal­len dei­nen Wil­len zäh­men und bre­chen, so wird Gott dir zu Gefal­len den Wil­len dei­ner Fein­de ganz zunich­te machen.

69. Was dir an der Übung der Gott­se­lig­keit hin­der­lich sein kann, das mußt du mit gro­ßem Fleiß ver­mei­den, alle welt­li­che, lie­der­li­che Gesell­schaft flie­hen, mit welt­lich gesinn­ten Her­zen ohne Not dich nicht ver­men­gen, der Welt Freu­de für Tor­heit hal­ten und dage­gen dich zu gott­se­li­gen Leu­ten dich gesel­len und allent­hal­ben Bes­se­rung und Erbau­ung dei­nes Chri­sten­tums suchen.

70. Laß dich ger­ne erin­nern und stra­fen, und wenn dein Näch­ster dir dei­ne Feh­ler freund­lich zur Bes­se­rung vor­hält, so nimm es mit Dank an. Gott will damit uns locken, daß wir glau­ben sol­len, er sei unser rech­ter Vater und wir sei­ne rech­ten Kin­der, auf daß wir getrost und mit aller Zuver­sicht ihn bit­ten sol­len wie die lie­ben Kin­der ihren lie­ben Vater.

71. Bit­te Gott für den Stand der Obrig­keit, beson­ders zu den jet­zi­gen Zei­ten, daß Gott sie mit sei­nem Geist regie­re und daß sie sich auch von ihm regie­ren las­se, damit Frie­de und Gerech­tig­keit erhal­ten wer­den möge, bis das Wesen die­ser Welt völ­lig zu Staub zer­fal­le. Denn wo nicht eine Macht von Gott wäre, die der Bos­heit etwas Ein­halt täte, so wür­den die Men­schen sel­ber ein­an­der leben­dig auffressen.

72. Wer mit Wil­len und Belie­ben bösen, unnüt­zen Gedan­ken nach­hängt, der öff­net die Tür sei­nes Her­zens dem Teu­fel, damit der­sel­be sei­ne See­le besitze.

73. Nie­mand ist wei­se als der sich sel­ber für albern hält und auch von dem Gering­sten zu ler­nen begehrt. Nie­mand ist wür­dig, geehrt zu wer­den, als der­je­ni­ge, der Gott über alles fürch­tet, ehrt und liebt, sich sel­ber gerin­ger als ein Erden­würm­lein hält.

74. Ver­ach­te kei­nen Men­schen, denn du weißt nicht, ob du ihn nicht noch benö­tigst. Es ist ja nichts so gerin­ge, es kann zu etwas nutzen.

75. Freue dich nicht, wenn es denen, die dich has­sen, übel ergeht, denn der Herr sieht es und sol­ches ist ein Greu­el in sei­nen Augen.

76. Gewöh­ne dich mit Ernst an das Still­schwei­gen (beson­ders da, wo es nicht nötig ist zu reden), denn das Reden hat so wohl sei­ne Zeit als das Still­schwei­gen. Sol­ches ist eine all­ge­mei­ne Arz­nei und eine Vor­sor­ge vor vie­lem Unglück und ein bewähr­tes Hilfs­mit­tel zum Frie­den und der Ruhe des Gemüts.

77. Willst du ande­re beleh­ren, so tue sel­ber das, was du lehrst, denn sonst bist du ein Ver­füh­rer und machst, daß die Leu­te mehr sündigen.

78. Ver­traue dem kei­ne Heim­lich­kei­ten, der sei­ne eige­nen Heim­lich­kei­ten nicht ver­schwei­gen kann.

79. Wes­sen Mund ger­ne von schänd­li­chen, unzüch­ti­gen und unbil­li­gen Sachen redet, des­sen Herz und Wil­le ist gewiß auch so gesinnt, der­glei­chen zu vollbringen.

80. Rede kei­ne Lügen, ob sie dir wohl schei­nen güt­lich zu sein, denn sie wer­den dir künf­tig unfehl­bar Scha­den brin­gen. Der Mund, der vor­sätz­lich Lügen redet, tötet die See­le. Beflei­ßi­ge dich aber der Wahr­heit, auch wenn du meinst, daß sie dir jetzt schäd­lich sein könn­te, denn sie wird dir zu ihrer Zeit zu gro­ßem Nut­zen gereichen.

81. Wenn dein Freund auch von rei­nem Honig wäre, sollst du ihn doch nicht zu essen begeh­ren oder sei­ne Güte mißbrauchen.

82. Solan­ge sich einer vom Zorn ein­neh­men und über­win­den läßt, ist er einst auch nicht für einen Men­schen, geschwei­ge denn für einen Chri­sten zu achten.

83. Traue dem nicht, der dir schmei­chelt, son­dern wis­se, daß der, der Wei­se hat, dir zu lieb­ko­sen, der hat auch die Wei­se, dich bei einem ande­ren anzuschwärzen.

84. Got­tes Eigen­schaft ist es, aus nichts etwas zu machen. Dar­um: Soll Gott etwas mit uns, in uns machen, so müs­sen wir zuvor zu nichts gewor­den sein.

85. Gott liebt nichts in uns als sei­ne eige­ne Güte, die er in uns wirkt, auch wird nichts von Gott belohnt oder gekrönt als sein eige­nes Werk, das er in uns verrichtet.

86. Alle gute Gaben kom­men von oben her­ab: Wer nun von oben her­ab etwas emp­fan­gen will, der muß sich not­wen­dig unten oder in nied­rig­ster Demut des Her­zens befinden.

87. Laß Gott in dei­ner See­le wir­ken, denn ein ein­zi­ges Werk, das Gott in dir wirkt, ist unver­gleich­lich bes­ser und edler als alles, was alle Welt von Anbe­ginn gewirkt hat.

88. Kei­nen Tag laß vor­über gehen, an wel­chem du nicht ein Werk der christ­li­chen Lie­be an dei­nem Näch­sten bewei­sest und am Abend dich des­sen erinnerst.

89. Weil Chri­sti Wer­ke unse­re Leh­ren sind, so nimm dir vor, jeden Tag ein Wort oder Werk Chri­sti zu betrachten.

90. Alle Tage nimm dir vor, gegen eine bestimm­te Sün­de anzu­kämp­fen, und rufe Gott um Hil­fe an. Alle Abend dan­ke Gott, wenn du so gekämpft hast, wo aber nicht, so bit­te Gott um Vergebung.

91. Wenn wir Chri­sti Mit­er­ben sein dür­fen, ist es nicht genug, daß wir uns gro­ber Sün­den ent­hal­ten, wir müs­sen uns auch je mehr und mehr von der Welt unbe­fleckt behalten.

92. Laß dei­ne täg­li­che Übung sein: Andäch­tig beten, flei­ßig arbei­ten und Gott vertrauen.

93. Die Weis­heit von oben her ist aufs erste keusch, danach fried­sam, gelin­de, läßt sich sagen, voll Barm­her­zig­keit und guter Früch­te, unpar­tei­isch, ohne Heu­che­lei. Danach prü­fe dich.

94. Ein gewis­ses Kenn­zei­chen, daß man den hei­li­gen Geist hat, ist, wenn man sanft­mü­tig ist, ruhig und von sich selbst nicht mehr hält als sich's gebührt zu hal­ten, und von aller eit­len Lust der Welt sich abson­dert und sich alle­zeit herunterhält.

95. Willst du, wenn dir zwei­fel­haf­te Din­ge vor­kom­men, Got­tes Wil­len wis­sen, was zu tun oder zu las­sen ist, so nimm wohl wahr, wovor dei­ne Natur am mei­sten Grau­en hat. Dies wäh­le getrost als das sicher­ste und beste, was Gott von dir getan haben will.

96. Trach­te danach, in dei­nen Augen der Klein­ste zu wer­den, denn die Grö­ße und Höhe eines Chri­sten besteht nur in sei­ner Demut und Niedrigkeit.

97. Dei­ne höch­ste Glück­se­lig­keit suche in einem ruhi­gen Her­zen und rei­nem Gewis­sen, denn anders kannst du nicht zur Gemein­schaft Got­tes gelangen.

98. Sei ruhig und zufrie­den in allem, was Gott (außer dei­nem eige­nen Ver­schul­den) dir schickt und gesche­hen läßt, denn es geschieht zu dei­nem Besten, ob du das gleich nicht erken­nen kannst. Geden­ke, daß sei­ne Regie­rung und Schickung die aller­ge­rech­te­ste, nütz­lich­ste und beste ist, ob sie dir gleich des öfte­ren hart erscheint.

99. Ver­hal­te dich gegen­über einem jeden so, wie du willst, daß dich ein jeder dir gegen­über ver­hal­ten soll, und tue jeder­mann das, was du ver­langst, dir getan zu haben.

100. Sum­ma, trach­te in wah­rer Gelas­sen­heit allein nach dem, was dro­ben ist, da Chri­stus ist, nach dem Reich Got­tes in dei­ner See­le, wel­ches besteht in der inner­li­chen Ruhe der See­le, rei­nem gewis­sen, Ver­gnü­gung des Her­zens, unbe­fleck­tem Gemüt, das ist: In Frie­de und Freu­de des hei­li­gen Gei­stes. Oder: Mit einem Wor­te Got­tes, in der Lie­be Got­tes, wie sol­che in Chri­sto Jesu, unse­rem Herrn ist. Amen.

[xso]

bookmark_borderVon Familien, Lebensentwürfen, Studium und den Folgen ....

(wei­ter) von HIER

@ TC: Es hat den Anschein als ob das The­ma für Sie von gro­ßer Bedeu­tung ist. 

Es gibt - wie Sie ja auch andeu­ten - durch­aus ver­schie­de­ne Lebens­ent­wür­fe, die sich sehr extrem von­ein­an­der unter­schei­den. Dar­aus aller­dings eine "Wer­tig­keit" der Betrof­fe­nen oder ihres Tuns/Unterlassens her­lei­ten zu wol­len hal­te ich aber für unan­ge­mes­se­ne und unzu­läs­si­ge Pauschalierung ....

Nicht alle Haus­hal­te kön­nen sich eine Putz­frau lei­sten, was bedeu­tet, daß die Woh­nung selbst gerei­nigt wird:
Neh­men wir an ein Zim­mer pro Tag, das sind bei einer nor­ma­len Woh­nungs­grö­ße min­de­stens zwei bis zwei­ein­halb Stun­den täg­lich - und in einem Vier-Per­so­nen-Haus­halt fällt schon min­de­stens eine Wäsche und ein Trock­ner­gang täg­lich an (auch mehr - vor allem wenn die Kin­der noch klei­ner sind) - dafür kön­nen wir getrost eine wei­te­re Stun­de anset­zen, denn die Wäsche kommt ja nicht von allei­ne in den Wasch­raum und wie­der in die Schrän­ke .... Ein­kau­fen dau­ert bestimmt eine Stun­de täg­lich für fri­sche Nah­rung (bei unse­ren Wochen­ein­käu­fen von dau­er­haf­ter Nah­rung, Geträn­ke­nusw. gehen so 2-3 Stun­den min­de­stens drauf .... ) - und dann muß dar­aus ja auch noch eine Mahl­zeit zube­rei­tet werden ....
Bei den Paa­ren / Fami­li­en - von denen Sie spre­chen - blei­ben unwei­ger­lich bestimm­te Arbei­ten lie­gen oder wer­den nur flüch­tig aus­ge­führt oder es gibt immer nur Con­ve­ni­ence-Food .... mit der Fol­ge, daß irgend­wann der Über­hang & das Über­ge­wicht so groß wer­den, daß dafür Extra­zeit benö­tigt wird, zum Abar­bei­ten der Rück­stän­de und der Kör­per­mas­se! Ich habe eini­ge Kol­le­gen, bei denen sich genau die­ses ewi­ge Hin­ter­her­lau­fen hin­ter den Not­wen­dig­kei­ten zeigt - zufrie­de­ner wird man durch so etwas bestimmt nicht ....

Was nun das Stu­di­um angeht:
Es gab Zei­ten, da hat man als Stu­dent sei­nen Unter­halt völ­lig ohne staat­li­che Hil­fe finan­ziert - klar, die Schu­len & Hoch­schu­len kosten Steu­ern, aber gera­de die dort Aus­ge­bil­de­ten zah­len doch die Mas­se der Steu­ern, die die­ser Staat ein­nimmt - und an Sozi­al­ab­ga­ben gleich noch­mal den größ­ten Bat­zen .... da soll­te es bei eigen­fi­nen­zier­tem Stu­di­um doch Jede/-r/-m selbst über­las­sen blei­ben, was sie/er mit dem erwor­be­nen Wis­sen anfängt.

Das Pro­blem sind nicht sol­che Stu­die­ren­de, die ihre Kennt­nis­se nicht nut­zen, son­dern jene Schü­ler/-innen, die von der Lei­stung her unge­eig­net sind, an einer Hoch­schu­le zu stu­die­ren, weil man ihnen das Abitur nach­ge­wor­fen hat nach dem Motto:
Mehr Schü­ler ins Stu­di­um .... die Auf­wer­tung der ehe­ma­li­gen FHs zu Hoch­schu­len tat ein Übri­ges dazu.

Anspruch und Lei­stung drif­ten immer mehr auseinander:
Die Gehäl­ter sol­len auf Aka­de­mi­ker­ni­veau lie­gen, die Lei­stun­gen sind nicht ein­mal mehr das, was frü­her ein guter Fach­ar­bei­ter konnte ....

Wozu das führt ist auch mitt­ler­wei­le deutlich:
Alle ent­wickeln eine Mit­nah­me-Men­ta­li­tät und wol­len die Gel­der des Staa­tes 'abgrei­fen' - und dabei blei­ben die Lei­stungs­fä­hi­gen und -wil­li­gen auf der Strecke, denn die Ande­ren ver­stop­fen den Zugang zu den Ange­bo­ten .... zudem feh­len die Fach­kräf­te in Hand-Beru­fen, die­se blu­ten aus, es gibt kei­nen Nachwuchs ....

Ich glau­be übri­gens nicht an einen Gott - das ist mir als Natur­wis­senschft­ler zu fern - son­dern eher an eine schöp­fe­ri­sche Kraft, die in der Che­mie ihren Aus­druck fin­det - es kommt schließ­lich "Alles vom Atom" ....

PS
Theo­rie und Pra­xis unter­schei­den sich, da wer­den Sie nicht wider­spre­chen. Ich habe prak­ti­sche Erfah­rung mit einem 5-Per­so­nen-Haus­halt und kann den tat­säch­li­chen Arbeits­an­fall ein­schät­zen .... und ich ver­si­che­re Ihnen, daß vie­le Aka­de­mi­ke­rin­nen nur des­we­gen eine aka­de­mi­sche Lauf­bahn ange­strebt haben, weil sie erkann­ten, daß die Alter­na­ti­ve Haus­halt & Fami­lie erheb­lich mehr Anfor­de­run­gen stellt ....