bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (XI)
№ 0384: wahr bleibt wahr (I); № 838: wahr bleibt wahr (II)

№ 0384: wahr bleibt wahr (I)

oder: die wahr­heit hat zwei seiten

ein mann mit namen theodor
gab an er habe nur ein ohr.
um den beweis dafür zu geben
ist er vor’n spie­gel hingetreten.
jedoch nur seit­wärts stellt er sich,
zeigt auf sein ohr – räus­pert und spricht:
„schaun‘ sie“, so sagt er allsodann,
„ein ohr ist’s was man sehen kann!“
dreht sich danach zur ander’n seite
zeigt noch­mals nicht die körperbreite:
tat­säch­lich! wie­der nur ein ohr!
„wahr bleibt wahr!“ sagt theo­dor …

(I) 27.10.2005

№ 838: wahr bleibt wahr (II)

nach­dem“ – so spricht herr theodor –
beweis erbracht wurd‘ für EIN ohr
will ich dem publi­kum bewei­sen:
ich kann durch raum und zeit verreisen!“
spricht’s und ver­schwin­det allsogleich.
das publi­kum ist schreckensbleich
als weit von fern es nun erschallt
und von den häu­sern wiederhallt:
„hier theo­dor in afrika
– ich bin in kür­ze wie­der da!“
und unter dump­fem donnerklang
kommt theo­dor die stra­sse lang.
er wischt den sand von sei­nen kleidern
und spricht: „gesagt sei’s mei­nen neidern
als ich ver­schwand war’s drei nach elf
und nun ist es genau halb zwölf,
und hier – als weit’ren unterpfand –
bracht‘ ich aus der ägyp­ter land
ein sou­ve­nir um zu beweisen
ich konnt‘ durch raum und zeit verreisen!“

hält in der hand 'nen horusfalken,
nicht neu, son­dern 'nen rich­tig alten.
womit – soviel ist dadurch klar –
sein ein­gangs­satz die wahr­heit war.

 

(II) 23.02.2014

bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (X)
№ 0057: robotisches I

robot-25072012

Don­ners­tags, so gegen fünf, geschah
– in Kas­sel – was noch nie­mand sah:
Ein Licht­blitz, dump­fes Donnergrollen,
Rauch, aus dem Nichts hervorgequollen.

Und als der Rauch ver­schwun­den war
stand, silb­rig glän­zend, etwas da:
Ein Kegel mit Ten­ta­keln dran
viel grö­sser als ein Durchschnittsmann.

Der Anblick schreck­te Fah­rer sehr
ein Stau ent­stand, und noch viel mehr
pas­sier­te rund um die­sen Ort,
wer lau­fen konn­te lief schnell fort.

Die Gegend war schnell menschenleer
rund um den frem­den Roboter,
der, nach 'ner hal­ben Schrecksekunde
dreh­te eine klei­ne Runde.

Um dann in grö­sser wer­dend‘ Kreisen
– sich bewe­gend wie auf Gleisen –
in Fahrt kam, Rich­tung Innenstadt:
dabei macht er zwei Autos platt!

Die Ten­ta­keln angelegt
er so ent­lang der Stra­sse fegt.
Man wich ihm aus, so gut man konnt‘
ver­mied, dass man ihm nahe kommt.

Der Ruf nach Obrig­keit ward laut,
doch kei­ner hat sich recht getraut
dem Unge­tüm Ein­halt zu bieten,
viel­mehr ward sein Pfad gemieden.

Als schliess­lich bremst der Ausserird’sche
vor’m Rat­haus, neben einer Kirche,
ein Kreis von Gaf­fern sich ergibt
weil meist der Mensch besond’res liebt …

Zuckt die Maschi­ne führt das gleich
dazu, dass laut die Men­ge kreischt,
nach hin­ten sich zu ret­ten sucht,
so man­cher dabei hef­tig flucht.

Die Neu­gier über­mäch­tig ist.
Man dis­ku­tiert, mit wel­cher List
das ausserird’sche, frem­de Ding
zu packen wäre, wenn es ging.

Doch plötz­lich Stil­le, atemlos,
als der Robo­ter spricht d’rauf los:
„Ich bin vom Stern Andromeda,
und komm in Frie­den“ – nichts geschah!

Ein klei­ner Knirps, viel­leicht fünf Jahr‘
ver­lässt der Men­schen gro­sse Schar
und stapft auf die Maschi­ne zu,
spricht, laut ver­nehm­lich, ganz in Ruh:

Wer ist Dein Vater, Dei­ne Mutter?“
„Gibt’s auf Andro­me­da auch Butter?“
„Hast Du 'ne Schwe­ster und 'nen Bruder?“
„Gibt es bei euch auch Babypuder?“

Was willst Du hier, Maschinenwesen?“
und: „Bist Du schon 'mal dagewesen?“
„Wie bist Du denn hier­her geflogen?“
„War­um macht Dein Bauch 'nen Bogen?“

Ist bei Euch der Him­mel blau?“
„Hast Du zuhau­se eine Frau?“
„Wird bei euch Kaf­fee getrunken?“
„Wenn Du gepupst, hat’s dann gestunken?“

Ist Dei­ne Haut aus Zuckerguss?“
„Wann ist bei Dir am Abend Schluss,
wann musst Du zu Bet­te geh’n?
„Gibt’s bei euch Zwer­ge oder Feen?“

Wenn Du zuvie­le Bon­bons isst
sagt man Dir dass Du kot­zen wirst?“
„Hast Du ein Taschen­tuch dabei?“
„Essen die Babys bei euch Brei?“

Gibt’s Engel auf Andromeda?“
„War schon der Oster­ha­se da?“
„Bekommst Du auch ein Taschengeld?“
„Tut's bei euch weh wenn man hinfällt?“

Wenn’s bei euch reg­net nehmt ihr Schirme?“
„Magst lie­ber Apfel Du statt Birne?“
„Kennst Du das Ein­mal­eins schon ganz?“
„Gibt’s etwas, das Du sin­gen kannst?“

Es spru­delt rasch der Fra­gen Fülle,
rund um den Kna­ben ist es stille.
Der Robot scheint ganz ungerührt,
doch ein Vibrie­ren man jetzt spürt.

Zunächst noch steht der Robot stumm,
doch dann ertönt ein laut‘ Gebrumm,
die Ober­flä­che leuch­tet heller,
die Ten­ta­keln dreh’n sich schneller,

ein lau­tes Krei­schen tönt sodann
– hat in den Ohren weh getan –
sehr lang­sam hebt er ab vom Grund
und Wor­te spricht Maschinenmund:

Ein Ort des Grau­ens ist die Erde,
damit ich nicht ganz irre werde,
bei so viel Fra­gen, ohne Ende,
auf die ich nicht die Ant­wort fände,

will schnell dem Orte ich entflieh’n
auf mei­nen Weg nach Hau­se geh’n!“
Sprach’s – und zisch­te steil nach oben,
ist him­mel­wärts davongestoben.

Ganz Kas­sel spricht von dem Ereignis
vom Kna­ben auch und sei­nem Wagnis:
Vor so viel Fra­gen – wel­cher Graus –
nimmt selbst ein Robo­ter Reissaus!


Erst­ver­öf­fent­li­chung: 20.06.2004 00:03:48

bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (VI)

№ 840: von hir­schen (V)
By wvs
27-05-2014

zwei hir­sche stehn am waldesrand
und schau­en übers hügelland

da sagt der erste zu dem zweiten:
„wir soll­ten uns mal vorbereiten
in and’re län­der zu verreisen
nach süden, in die trock’nen, heißen!“

der zwei­te sieht ihn an und spricht:
„ich glaub‘ mit dir stimmt etwas nicht!
da gibt’s nur hart­laub und kakteen
und sowas kaut sich nicht sehr schön.“

drauf ant­wor­tet der erste ihm:
„du willst doch nur nicht süd­wärts zieh’n
weil du die spra­che nicht verstehst
wenn du auf rei­sen dahin gehst!“ 


№ 0460: von hir­schen (IV)

By wvs
20-01-2006 09:04:19 PM

zwei hir­sche stehn am waldesrand
und schau­en übers hügelland

da kommt ein trecker angefahren,
hat hin­ten dran zwei gro­ße wagen:
ein hoch­sitz auf dem einen liegt,
so schwer, daß sich der wagen biegt.
der ande­re trägt bal­len heu -
zwei bun­de stroh sind auch dabei.

da sagt der klei­ne hirsch zum großen:
„bald wer­den sie ins horn hier stoßen,
und suchen uns eins aufzubrennen,
komm, kum­pel, laß uns schnell wegrennen …"


№ 0459: von hir­schen (III)

By wvs
20-01-2006 03:33:41 PM

zwei hir­sche stap­fen durch den tann
der eine schaut den andern an:
du bist ein hirsch – ist dir das klar?
der and­re sagt: ja, das ist wahr!
[die bei­den haben die erkenntnis.
manch mensch staunt da – mit unverständnis …]

№ 0458: von hir­schen (II)
By wvs
20-01-2006 01:02:33 PM

zwei hir­sche stap­fen durch den wald,
der eine jung, der and­re alt.

der alte spricht: ach, wie so schön
ist die­ser wald durch den wir geh’n!

dar­auf der jun­ge hirsch entgegnet:
wie wahr! ob’s heu­te noch­mal regnet?

[die hir­sche den­ken asynchron
– wen stört das schon?]

№ 0457: von hir­schen (I)
By wvs
20-01-2006 02:14:02 AM

zwei hir­sche stap­fen durch den wald,
der eine jung, der and­re alt.

der jun­ge hirsch zum alten spricht:
der för­ster kommt heut‘ sicher nicht,
denn die­se nacht ist lau­sig kalt,
da geh’n nur hir­sche durch den wald!

es blitzt, ein knall: der jun­ge fällt,
sein geist fliegt in die schattenwelt …
der alte hirsch ver­läßt die stätte.
denkt sich nur: schnell, daß ich mich rette!

[siehst du den hirsch vor­über gehn -
dann grüß ihn schön …. ] 


Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten, Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....

bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (V)

№ 0529: vorsatz ….
By wvs

herrn h. tun heut die füße weh
ist es die gicht, im gro­ßen zeh?
er grü­belt hin, er grü­belt her
wie sowas wohl zu lin­dern wär‘
beim grü­beln kommt ihm 'ne idee
(viel­leicht half der kamillentee?)
er will zukünf­tig – ohne zagen –
ent­sa­gen fet­tem schwar­ten­ma­gen
will auch die haxen nicht mehr essen
– auf die anson­sten er versessen –
ripp­chen mit kraut kommt nicht in frage
denn es ver­kürzt nur sei­ne tage
dem alko­ho­le schwört er ab
weil: er will nicht früh in’s grab ….
auch scho­ko­la­de, keks und nüsse
rus­sisch brot und negerküsse*
will er ver­ban­nen ohne gnade
– vor stolz sitzt er nun kerzengrade
in sei­nem dicken ohrensessel –
befreit jetzt von der essensfessel ….
sein blick fällt auf den brotzeitteller
sein puls geht schnell, der atem schneller:
wäh­rend die mäßi­gung er plante
gewichts­ver­lust, mehr schwung erahnte
hat er den tel­ler leergeräumt
vor­bei der plan – und ausgeträumt!

Erst­ver­öf­fent­li­chung: 07-05-2008 10:33 h

Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten, Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....

* „Schaum­küs­se“ reimt sich nicht …! 

 

(245)

bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (IV)

№ 0555: vom vor­teil des nachdenkens ….
By wvs

ein ven­ti­la­tor, schon betagt,
wur­de von der idee geplagt
wie es wohl wäre könnt‘ er fliegen:
ihm würd‘ die welt zu füßen liegen ….
gedacht – getan, er dreht sich schneller
ins schwin­gen kommt der rotorteller,
jetzt hebt er ab – tri­umph, triumph! –
und lan­det auf dem boden dumpf ….
her­ab­ge­zo­gen von dem kabel
an dem er hing, wie an 'nem nabel ….

mer­ke:
setzt du 'mal an zum höhenflug
dann denk‘ erst nach – den­ken macht klug ….

Erst­ver­öf­fent­li­chung: 08-10-2008 13:35 h
(317)

Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten, Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....

bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (III)

№ 0473: von kanälen

By wvs

auf einen auf­ruf tref­fen sich
kanä­le – war­um weiss ich nich':
durch mich, so spricht 
abwas­ser
keck
fließt immer­zu der schlimm­ste dreck
tv-kanal räus­pert und spricht:
das ist nicht wahr – gilt nicht für mich.
chan­nel – der bri­te – lacht ganz grob
sagt zu tv: that’s what you hope!
but i can tell you, yes indeed,
you pro­du­ce a lot of shit!
kaum war das raus aus sei­nem munde
ver­läßt der mit­tel­land die runde,
und auch nord-ost-see trollt sich jetzt
pana­ma geht ganz zuletzt ….
es ist fast wie im richt’gen leben:
ein’n stän­ke­rer wird’s immer geben ….

16-04-2006 02:20:41 h (363)

Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten, Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....

bookmark_borderNoch'n Gedicht .... (II)

Nur damit Sie nicht den­ken ich hät­te nur lan­ge Gedich­te, nee, ich hab' auch ganz kurze:

№ 850: meine frau

By wvs

1

mei­ne frau
weiß ganz genau

– was rich­tig ist
– was sie vermißt
– was sie nicht will

und ich bin still


Posted in mensch, wort­spiel

Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten, Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....

(137)

bookmark_bordert ü t e n s u p p e - reloaded

Die ersten 'tütensuppen'-Reime ent­stan­den 2005.
Im Lauf der Jah­re wur­den dann noch wei­te­re Ver­se angefügt ....


tue­ten­sup­pe ….(XXI)

tüten­sup­pen – das ist klar –
sind nicht so gut wie kaviar

tue­ten­sup­pe ….(XX)

ist leer die tütensuppen-tüte
führt’ man sie sich schon zu gemüte …

tue­ten­sup­pe ….(XIX)

wenn tüten­sup­pen du genossen
hast bald du tau­send sommersprossen …

tue­ten­sup­pe ….(XVIII)

tüten­sup­pen im gedärm:
du kannst das gluckern sehr gut hör’n!

tue­ten­sup­pe ….(XVII)

ißt tüten­sup­pen du im lenz
so lei­det sehr dei­ne potenz …

tue­ten­sup­pe ….(XVI)

in tüten­sup­pen ist ‘was drin,
da weis’ ich lie­ber nicht d’rauf hin …

tue­ten­sup­pe ….(XV)

Ißt öfter du die tütensuppen
bekommst davon vie­le schuppen …

tue­ten­sup­pe ….(XIV)

der tüten­sup­pen siegeszug
fand nie­mals statt – nur lug und trug!

tue­ten­sup­pe ….(XIII)

tüten­sup­pen als konfekt?
kann mir nicht den­ken, daß das schmeckt …

tue­ten­sup­pe ….(XII)

als the­ma für die näch­ste wahl
sind tüten­sup­pen ganz fatal!

tue­ten­sup­pe ….(XI)

kaum fer­tig mit der tütensuppe
lechzt er nach einer zuckerpuppe ….

tue­ten­sup­pe ….(X)

bes­ser ‘nen tütensuppen-vers
als irgend­was mit herz & schmerz ….

tue­ten­sup­pe ….(IX)

der sup­pen­es­ser grämt sich sehr
der tüten­sup­pen-topf ist leer …

tue­ten­sup­pe ….(VIII)

wer tüten­sup­pen ger­ne ißt
weiß nicht was gutes essen ist

tue­ten­sup­pe ….(VII)

lie­ber ein gebrat’nes ei
als tutensuppen-einerlei!

tue­ten­sup­pe ….(VI)

was für’n gour­met ‘ne sün­de ist:
wenn wer ‘ne tüten­sup­pe ißt!

tue­ten­sup­pe ….(V)

aus tüten­sup­pen schnell gekocht
hab’ ich noch nie­mals sehr gemocht

tue­ten­sup­pe ….(IV)

wird lang vorm essen sie gebraut
hat tüten­sup­pe eine haut

tue­ten­sup­pe ….(III)

der bräu­ti­gam recht dümm­lich schaut
nimmt tüten­sup­pe sei­ne braut

tue­ten­sup­pe ….(II)

nimmst vom regal du tütensuppe
ist dir geschmack wohl ziem­lich schnuppe

tue­ten­sup­pe ….(I)

wird tüten­sup­pe dir zu qual
geh’ doch ‘mal hin ins ecklokal

la mam­ma | № 0360a: tütensuppe
bit­te sehr – auf fast ösi­deutsch im limmerick…

nach einem tel­ler packerlsuppe
spei bit­te nicht ins sackerl, puppe!

tue­ten­sup­pe ….(XXII)

genug gereimt zu tütensuppen
- obwohl mir noch die fin­ger jucken ….

tue­ten­sup­pe …. (XXXXIV)

anstatt nur immer zu geniessen
laß’ tüten­sup­pen­rei­me spriessen!

tue­ten­sup­pe ….(XXXXIII)

zu tüten­sup­pen – glaub es mir -
fällt dir ‘was ein: dann schreib es hier!

tue­ten­sup­pe ….(XXXXII)

kennst du ‘nen tütensuppenreim
- dann sei nicht faul: schreib’ ihn hier rein!

tue­ten­sup­pe ….(XXXXI)

herr aste­rix zu obelix:
von tüten­sup­pe* kriegst du nix!

* tüten­sup­pe = zaubertrank

tue­ten­sup­pe ….(XXXX)

die bun­des­agen­tur weist an
wer tüten­sup­pe essen kann

tue­ten­sup­pe ….(XXXIX)

lädst du zu tüten­sup­pe ein
wird reso­nanz nur spär­lich sein

tue­ten­sup­pe ….(XXXVIII)

wer tüten­sup­pe köst­lich findet
weiß oft nicht, was ihn dar­an bindet

tue­ten­sup­pe ….(XXXVII)

kochst du dir eine tütensuppe
ris­kierst du kei­ne fingerkuppe …

tue­ten­sup­pe ….№ 0400: (XXXVI)

bei groß­fa­mi­lie, vie­len essern
mußt tüten­sup­pe du verwässern
(als aus­nah­me gibts die­sen rat:
addier ein körn­chen glutamat!)

tue­ten­sup­pe ….(XXXV)

wenn rent­ner tüten­sup­pen essen
sind alle zip­per­lein vergessen …

tue­ten­sup­pe ….(XXXIV)

mußt du schon früh zur arbeit hin
ist nur ‘ne tüten­sup­pe drin …

tue­ten­sup­pe …. (XXXIII)

hast tüten­sup­pen du vergessen
mußt du noch­mal zum laden hetzen …

tue­ten­sup­pe ….(XXXII)

ißt tüten­sup­pen der tenor
dann trägt er noch viel bes­ser vor …

tue­ten­sup­pe ….(XXXI)

fährst du zu dei­ner mut­ter hin
dann ist ‘ne tüten­sup­pe drin …

tue­ten­sup­pe …. (XXX)

will dir im bett nichts mehr gelingen:
mit tüten­sup­pen wirst du’s bringen!

tue­ten­sup­pe ….(XXIX)

bege­net dir im klo ‘ne schlange
mach sie mit tüten­sup­pe bange …

tue­ten­sup­pe …. (XXVIII)

der air­bus kommt nach frank­furt hin:
da sind viel tüten­sup­pen drin!

tue­ten­sup­pe ….(XXVII)

die frau­en­kir­che wird geweiht:
da ist es tütensuppenzeit!

tue­ten­sup­pe ….(XXVI)

die tüten­sup­pen sind – o schreck! –
nicht im regal – nein – sie sind weg!

tue­ten­sup­pe ….(XXV)

wenn tüten­sup­pen du genießt
dir bald dein bart noch bes­ser sprießt

tue­ten­sup­pe ….(XXIV)

der tüten­sup­pen­koch gesteht:
er weiß gar­nicht wie’s kochen geht!

tue­ten­sup­pe ….(XXIII)

der tüten­sup­pen­es­ser weiß
‘ne tüten­sup­pe ißt man heiß!

tue­ten­sup­pe ….XXXI­Ia
Frei­tag, 6. März 2009

im ‘chi­na-huhn’* kein hühn­chen drin?
dann macht ‘ne tüten­sup­pe sinn ….

* Heu­te, 05.03.09 bei “KERNER” vorgestellt

tue­ten­sup­pe ….XXXII
Mon­tag, 2. März 2009

wer tue­ten­sup­pen-rei­me schreibt
weiss wohl kein’n bess’ren zeitvertreib ….


an die leser:
wie wär’s mit einem klei­nen reim?
er
darf soll zu tüten­sup­pen sein!

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ZITAT
Theo­dor Storm: Gedichte
(Ent­ste­hungs­jahr: 1854)
 

Für mei­ne Söhne

Heh­le nim­mer mit der Wahrheit!
Bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue;
Doch, weil Wahr­heit eine Perle,
Wirf sie auch nicht vor die Säue.

Blü­te edel­sten Gemütes
Ist die Rück­sicht; doch zuzeiten
Sind erfri­schend wie Gewitter
Gold­ne Rücksichtslosigkeiten.

Wack­rer hei­mat­li­cher Grobheit
Set­ze dei­ne Stirn entgegen;
Arti­gen Leutseligkeiten
Gehe schwei­gend aus den Wegen.

Wo zum Weib du nicht die Tochter
Wagen wür­dest zu begehren,
Hal­te dich zu wert, um gastlich
In dem Hau­se zu verkehren.

Was du immer kannst, zu werden,
Arbeit scheue nicht und Wachen;
Aber hüte dei­ne Seele
Vor dem Karrieremachen.

Wenn der Pöbel aller Sorte
Tan­zet um die gold­nen Kälber,
Hal­te fest: du hast vom Leben
Doch am Ende nur dich selber.
 
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