Zu der Betrachtung eines Dialogs in Kommentaren zur Frage der Zulässigkeit des Verzehrs von tierischen Produkten durch den Menschen
[ → "Wenn Aliens unsere Babys essen".]
Ausgangspunkt des Artikels ist die religiöse Aufforderung "Macht euch die Erde untertan!" - was in den letzten 150 Jahren zur fast völligen Erschöpfung der natürlichen Ressourcen geführt hat und gleichzeitig den Lebensraum für Tiere und Pflanzen so einengte, dass sie zu Tausenden untergingen.
In den Kommentaren war folgender Dialog zu finden, den ich zum Ausgangspunkt verschiedener Überlegungen nehmen will:
1. Welche Grundhaltung von A.S. und B.W. läßt sich aus den Äußerungen herleiten?
2. Sind die Argumente empirisch belegbar?
3. Welche Argumente sind plausibel, welche absurd?
4. Bleiben die Kommentatoren beim Thema?
5. Bleiben die Kommentatoren bei logisch nachvollziehbaren Gedanken?
Der Dialog:
Zu 1.
Für A.S. ist der Mensch ein Raubtier, das durch Umstände - welcher Art wird nicht näher ausgeführt - seine gewalttätige Natur gebändigt hat. Seine Betrachtung unterstellt, dass der Geist den Körper beherrscht, jedoch zu Zeiten die Unterdrückung nicht mehr funktioniert und sich dann Bahn bricht und die Sperre wegfegt.
B.W. hingegen verweist mittels der Betrachtung der anatomischen Gegebenheit darauf, dass der Mensch keineswegs 'Raubtier' sei. Es sei auch nicht - wie behauptet werde -"Krone der Schöpfung". Dies wiederum ist ein Hinweis darauf, dass B.W. 'Schöpfung' als Ursache für die Unzulänglichkeit der Menschen ablehnt, da er sie in anderen Spezies viel ausgeprägter zu sehen angibt.
Zu 2.
Möglicherweise schon, allerdings nimmt keiner der Kommentatoren eine solche Einschätzung vor.
Zu 3.
Die von A.S. vorgetragene Warnung zur Vorsicht ist aus allgemeiner Lebenserfahrung nachvollziehbar und stellt insoweit lediglich fest, was Vielen bekannt sein dürfte und unstrittig ist.
Demgegenüber ist der Hinweis von B.W. auf das mangelnde *Tötungswerkzeug* einiger Raubtiere, der Reißzähne, keineswegs dienlich, da 'töten' auch ohne diese erfolgen kann - insoweit handelt es sich um eine rhetorische Finte, die als absurde Argumentation gelten muss. Hingegen ist der Hinweis auf größere Schönheit nachvollziehbar - allerdings nicht beweisbar, da die Parameter für den Begriff "Schönheit" oder den ebenfalls gebrauchten Begriff "Tugend(-en)" nicht benannt werden und interindividuell variieren.
Zu 4.
Ja, bei Beiden.
Zu 5.
Nein, Beide stützen ihre Hinweise und Argumente auf eigene Beobachtungen und daraus gefolgerte Ergebnisse. Der Unterschied ist lediglich der Blickwinkel:
A.S. hält einen Überraschungseffekt für jederzeit denkbar; B.W. hingegen sieht aus den anatomischen Strukturen herrührende Defizite für eine raubtierartige Entgleisung und ordnet das "Fleisch essen" als eine mangelnde Reflektion der Lebensumstände auf dem Planeten durch Menschen zu. Er hält sie für genussbetonte, wenig überlegende Fehler der Natur.
Begriffsbestimmung(-en)
Logik
Mit Logik .. wird im Allgemeinen das vernünftige Schlussfolgern und im Besonderen dessen Lehre – die Schlussfolgerungslehre oder auch Denklehre – bezeichnet. In der Logik wird die Struktur von Argumenten im Hinblick auf ihre Gültigkeit untersucht, unabhängig vom Inhalt der Aussagen .. Jede Aussage (zu einem 'Problem') hat genau einen von zwei Wahrheitswerten, die meist als wahr und falsch bezeichnet werden.
Empirie
Empirie [Erfahrungswissen‘] ist eine methodisch-systematische Sammlung von Daten. Auch die Erkenntnisse aus empirischen Daten werden manchmal kurz Empirie genannt. In der Wissenschaftsphilosophie wird der Empirie als Erfahrung, die zu einer Hypothese führt (oder diese auch widerlegt), die Evidenz gegenübergestellt, also die unmittelbare Einsichtigkeit einer wissenschaftlichen Behauptung.
Evidenz
Evidenz bezeichnet das dem Augenschein nach unbezweifelbar Erkennbare oder die unmittelbare, mit besonderem Wahrheitsanspruch auftretende vollständige Einsicht [Der Begriff Evidenz beschreibt diejenigen empirischen Befunde, die Theorien bestätigen oder aufgrund derer Bestätigungsversuche scheitern].
Die anekdotische Evidenz schließt eine wissenschaftliche Methodologie und somit speziell eine notwendige Reproduzierbarkeit aus. Deswegen kann sie nie 'Beweiskraft' erlangen.
Plausibilität
Die Position des Begriffes als Darstellung: Absurd → Plausibel → Offenkundig
Plausibel ist ein Relationsbegriff, etwa in dem Satz "es könnte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit so sein" ausgedrückt, der eine gemeinsame Bezugsgröße („Verstehensumgebung“) verlangt, vor der eine Beurteilung von Aussagen jeweils erst möglich wird. Bei einem Wechsel der Bezugsgröße, also einem großen Unterschied in der Grundeinstellung der Beteiligten, kann sich die Beurteilung derselben Aussagen ändern, etwa .. im Kontrast zwischen Laien und Experten.
[Alle vorstehenden Definitionen in Anlehnung an die jeweiligen WIKIPEDIA Einträge]
A. Werkzeuge der Aufklärung sind: Logik und Empirie
B. Religion verabscheut zwei wesentliche Eckpunkte der Aufklärung:
Plausibilität und Evidenz [Plausibilität wird mit dem Instrument der Logik betrachtet; Evidenz beruht auf Empirie].
Religion [in Vorderasien und Europa; sogenannte "Abrahamitische Religion(-en)] hat erst versucht neue Erkenntnis zu unterdrücken und dann versucht sich so darzutellen, als ob sie stets in der Geschichte Verfechter von Erweiterung des Wissens gewesen sei .... eine dreistere Lüge und Geschichtsverfälschung gibt es nicht!
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