Vom Gastarbeiter zum Mitbürger - ein Traum, der nur vereinzelt wahr wurde!
Dem Herrn bloedbabbler gewidmet ....
Rassismus / Anti-Rassismus
".. inkonsequente Antirassisten, die festgefahrene Gruppenidentitäten in den Vordergrund stellen statt den einzelnen Menschen. Ein solcher Antirassismus habe nämlich "das Potenzial, die Gesellschaft auf ähnliche Weise zu spalten wie der Rassismus selbst. Weil es eben nicht um die Menschen geht, sondern um die Attribute, die man ihnen zuschreibt." Den Rassismus, erklärt Abdel-Samad, bekämpfe man daher am besten durch das Lösen starrer Loyalitäten und .. überkommenen Identitätsschablonen, die wir alle mit uns herumschleppen. An deren Stelle solle eine weltoffene Kultur des Pluralismus treten, "die sich natürlich entwickelt, nicht aber durch ideologisches Social Engineering einer Identitätspolitik, die nur zu noch mehr Spaltung führt". Die Öffnung von kollektiven Identitäten sieht Abdel-Samad nicht zuletzt auch als Voraussetzung für eine gelungene Integrationspolitik .."
Zitat aus: "Hamed Abdel-Samad: Wege aus der Identitätsfalle"]
Nicht alles, was sich wie Rassismus anhört ist auch Rassismus. Das vorweg geschickt will ich hier keine Vorurteile fortführen oder Menschen, egal woher sie kommen, irgendwie werten oder in Schubladen stecken.
Zu einer gründlichen Betrachtung der Bilanz nach mehr als 60 Jahren Einwanderung, die von den Parteien der bestehenden Koalition und einigen anderen, die nur noch außerparlamentarisch vertreten sind, stets abweichend betitelt wurde, gehört allerdings Dinge beim Namen zu nennen und bittere Wahrheiten auszusprechen.
Viele Länder der heutigen EU begannen mit einer Einwanderungspolitik ohne die langfristigen Folgen zu überdenken, und schon gar nicht zu überwachen. Einwanderung wurde als unverzichtbare Reaktion auf den Arbeitskräftemangel angesehen. War das zunächst noch von der Bevölkerung akzeptiert, da die "Gastarbeiter" aus Ländern kamen, die eine zu Deutschland vergleichbare Geschichte und Lebensart hatten, wenigstens aus christlich strukturierten Gesellschaften stammten, sodass sie sich nur in Kleinigkeiten, wie etwa den Zutaten ihrer Hauptgerichte unterschieden. Es dauerte allerdings nicht lange, bis die Stimmung sich wandelte.
Das änderte sich grundlegend und ohne entsprechende Integrationsmaßnahmen durch den Staat als türkische Gastarbeiter in Deutschland einwanderten, von denen angenommen wurde, sie würden wahrscheinlich wegen der gesellschaftlich und religiös so sehr verschiedenen Auffassungen und familiärer Lebensentwürfe, irgendwann mit ihrem erarbeiteten Rentenanspruch im Ruhestand nach Hause zurückkehren wollen. Die Entwicklung seitdem stellt sich demgegenüber komplett anders als in diesen Vorhersagen angenommen dar.
Das rosige Bild, was insbesondere die Linken manchmal schwärmerisch verbreiten, ist dabei genauso falsch, wie der Gegenentwurf der Rechten, die ihre Identität aus der Abwertung von Einwanderern beziehen, die sie für 'minderwertig' halten um sich selbst aufzuwerten.
Die Verklärung und Fehlinterpretation dessen, was mit Einwanderungspolitik bzw. Integrationspolitik zu erreichen ist und wie Einwanderung die Gesellschaft des Gastlandes bereichern soll, ist hingegen ein 'Wohlfühlelement' der Linken, die sich dadurch zu besseren, weil ausgesprochen altruistischen Menschen erklären können.
Was fehlt ist eine nüchterne Feststellung von Tatsachen, die nicht verschweigt, dass aus fremdem soziologischen Gefüge kommende Menschen anders geprägt sind und daher einen langen Prozess der Änderung von Grundauffassungen vor sich haben, den Viele schaffen. Viele andere nie schaffen werden, weil sie es im Extrem einfach nicht wollen. Da liegt zwar der Wunsch vor im Gastland zu leben und dessen Annehmlichkeiten, vor allem die sicher verfügbaren sozialen Leistungen (im Vergleich zum Herkunftsland), für die die einheimische Bevölkerung mit ihren Steuern zahlt in Anspruch¹ zu nehmen, ansonsten aber so weiter zu leben, zu denken und sich zu verhalten wie sie es zuvor gewohnt waren. Ja sogar häufig die Lebensweise im 'Gastland' verächtlich zu machen, sich damit zu brüsten wie leicht man den Deutschen Geld aus der Tasche ziehen kann.
Wie sich am Beispiel der türkischen Einwanderer gezeigt hat verlaufen die Entwicklungen völlig verschieden zum 'gewünschten' Integrationsgeschehen, je nachdem welche soziologische Gruppe dieser Nationalität man betrachtet. Aus jahrelanger Beobachtung sind vier Gruppen grob zu unterscheiden. Türken mit und ohne Bindung an den Islam, Kurden mit oder ohne religiöse Bindung. Es scheint, als ob es zwischen diesen Gruppen ein Gefälle gibt, das die Wahrscheinlichkeit einer Eingliederung in die hiesige Gesellschaft mehr oder weniger wahrscheinlich macht, und zwar von "wenig wahrscheinlich" zu "sehr wahrscheinlich":
Streng religiöse Türken, militante Kurden², wenig bis überhaupt nicht religiöse Türken, wenig bis überhaupt nicht religiöse Kurden.
Das Bild wird durch die letzte Einwanderungswelle der Jahre 2015 (mittlerweile zahlenmäßig stark abgeschwächt) bis heute noch verkompliziert, denn trotz grundlegend gleicher Religionsbasis im Islam ist doch die praktische Lebensführung und damit zusammenhängende Kultur der verschiedenen Ethnien breit gestreut. Die "typischen" Einwanderer gibt es nicht, weswegen der Versuch Alle mit den gleichen Regeln und Maßnahmen einzugliedern schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt ist. Das ist zugleich ein wesentlicher Gesichtspunkt der die Frage aufwirft, ob wir denn in den nordwesteuropäischen Ländern überhaupt ein Konzept für eine solche Integration entwickeln können, das dieser Sachlage gerecht werden könnte.
Wovon das Wohlergehen Eingewanderter abhängt ist an der Art ihrer Beschäftigung, ihrer religiösen Bindung und ihrer Bereitwilligkeit, sich dem neuen gesellschaftlichen Gefüge anzupassen fest zu machen. Wesentlichstes Element ist die Fähigkeit sich in der Landessprache zu unterhalten, und zwar nicht nur eines Familienmitgliedes, sondern aller Familienmitglieder gleichermaßen. Ohne Sprachkenntnisse ist jeder Versuch einer Integration zum Scheitern verurteilt.
Die These, es werde durch die Arbeit der Zugewanderten in die Sozialsysteme eingezahlt ist zwar korrekt, doch hält man dagegen die Kosten, die eine solche Familie verursacht, so wird die Bilanz schnell negativ. Dies insbesondere, wenn Arbeiten verrichtet werden, die im unteren Bereich der Lohnskala angesiedelt sind:
- Hier werden Anteile am sozialen Gefüge nur bedingt ein- aber oft in großem Umfang ausgezahlt. Etwa Kindergeld, Wohngeld, Krankenversicherungsleistungen und Betreuung in Kindergarten und Schulen. In den Schulen müssen für eingewanderte Kinder erheblich höherer Aufwand und eine schwer aufzuholende Distanz zu altersgleichen Kindern aus heimischer Bevölkerung angenommen werden, wofür es zahlreiche Belege aus den Schulverwaltungen gibt.
- Die sprachlichen und kulturellen Unterschiede führen schnell zu einer Überforderung der üblichen Strukturen - und obwohl die Schulverwaltungen das erkannt haben und abzustellen versuchen bleibt stets der Satz "Gut gewollt ist nicht gleich gut gemacht!" aktuell, weil sich das Bild vom Verwaltungsschreibtisch aus oft in wirklichkeitsfremde Aktion ergiesst, die am Mangel nichts ändert, sondern sogar weitere Störungen hervorrufen kann.
Was bisher erörtert wurde gilt für die erste Generation. Die Bilanz für die zweite und weitere Generationen derer, die sich aus verschiedensten Gründen nicht eingliedern wollen oder es mangels intellektueller Fähigkeiten schlichtweg nicht können, sieht besonders schlimm aus:
Die Kinder lernen ein Rollenverständnis, das von dem unseren extrem abweichen kann. Etwa, was die Rolle der Frau angeht. Wenn Jungen ungebremst die Machoallüren ausleben dürfen, während Mädchen in dienende, unterwürfige Rollen gedrängt werden, kann das nicht gut gehen. Die so zu kleinen männlichen Tyrannen erzogenen Knaben, durch den Islam bestärkt alle Andersgläubigen und Ungläubigen seien minderwertige Kreaturen, benehmen sich auch Personen außerhalb ihres Kulturkreises, gegenüber so, wie sie es gelernt haben:
Überheblich, aufmüpfig, frech, verächtlich - oder eine Kombination davon.
Die Überbetonung männlicher Privilegien schafft eine Schicht von Heranwachsenden, die keine Grenzen mehr akzeptiert und sich schon dadurch von der Kernbevölkerung ganz wesentlich unterscheidet, sich auch bewusst abhebt und schließlich nicht mehr eingliedern und anpassen will.
Dem stehen diametral andere Gruppen gegenüber, die sich 'eingliedern', indem sie als 'deutsche Tugenden' beschriebene Verhaltensweisen übernehmen, ja manchmal sogar überkompensieren, indem sie diese Verhaltensmuster ausgeprägter zeigen als Geburtsdeutsche. Menschen aus dieser Gruppe, nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern insbesondere ihre Eltern, dürfen gleichwohl als die "Erfolgreichen" angesehen werden, denen eine nahtlose Integration in wenigen Jahren gelingt und weiterhin, in Folgegenerationen, gelingen wird. Es zeichnet sich deutlich ab, dass zwischen den Extremen die Unterschiede zwei wesentliche Ursachen haben:
Religion und Intellekt.
"Alle Deutschen sind Überflieger und können alles erreichen" - das ist ein immer noch vorhandener Trugschluss der zum Wohl der Gesellschaft insgesamt einmal demontiert und offen kommuniziert werden sollte - und das gilt vergleichsweise natürlich für Menschen aus anderen Kulturkreisen und Lebensverhältnissen. Wenn aber (beispielsweise) türkische Frauen so an das Haus gebunden sind, dass sie trotz Jahrzehnte langer Anwesenheit in Deutschland immer noch nicht die Sprache beherrschen, so deutet das auf Absicht oder Gleichgültigkeit hin, die nicht akzeptiert werden kann, wenn man die Errungenschaften der modernen Gesellschaft nicht ad absurdum führen will.
[Die vorgenannten türkischen Frauen könnten sicher besser leben und mehr tun als in dem engen Gefüge in das sie der religiöse Wahn einbindet, nur damit die obige Anmerkung nicht missverstanden wird.]
Um auf eine positive Note zu enden will ich noch von einer syrischen Familie berichten, die aus meiner Sicht ein Paradebeispiel für gelungene Integration ist:
Vater, Mutter und drei Söhne sind geflohen. Alle haben innerhalb von zwei Jahren Deutsch gelernt. Die drei Knaben besuchen alle das Gymnasium mit großem Erfolg. Die Mutter, von Beruf Apothekerin, hat nicht gewartet bis sie in ihrem Beruf etwas fand und hat stattdessen in einer Schule in der 'Übermittagsbetreuung' Arbeit gefunden. Der Vater, Elektroingenieur von Beruf, hat eine Fortbildung zu modernen CAD-Systemen & Programmen gemacht, war eineinhalb Jahre als 'Praktikant' bei einem Unternehmen um die Arbeitswelt kennen zu lernen, und wurde dann in ein Festanstellungsverhältnis übernommen.
Nach fünf Jahren ist diese Familie voll integriert, sie trägt ihre Kosten selbst und die Söhne werden allesamt in höheren Berufen wesentlich zu den Staatsfinanzen beitragen - wodurch sie mehr einzahlen als sie früher an Kosten verursacht haben.
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".. Die Zuwanderung aus nicht-westlichen Regionen ist in der Regel ungünstig für die öffentlichen Finanzen. Dies gilt insbesondere für die Herkunftsgebiete Karibik, Westasien, Türkei und Nord-, Zentral- und Westafrika mit Nettokosten von 200.000 € bis 400.000 € pro Einwanderer sowie Marokko, Horn von Afrika und Sudan mit Nettokosten von 550.000 € auf 600.000 € pro Einwanderer. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Niederländer ist in seinem Leben ungefähr „budgetneutral“.
Aus allen Migrationsmotiven scheinen westliche Einwanderer „besser abzuschneiden“ als nicht-westliche Einwanderer. Die Differenz beträgt ca. 125.000 € für Arbeits- und Studienmigranten und 250.000 € für Asyl- und Familienmigranten.
Für sich genommen scheinen nur zwei Kategorien für die öffentlichen Finanzen der Niederlande günstig zu sein; Arbeitsmigration aus westlichen Ländern (außer mittel- und osteuropäischen Ländern), Asien (außer Mittlerer Osten) und Lateinamerika sowie Studienmigration aus der EU. Alle anderen Formen der Zuwanderung sind bestenfalls haushaltsneutral oder haben erhebliche negative fiskalische Auswirkungen .. "
['..As regards the net contribution of immigrants to public finances, there are substantial differences be-
tween groups with different migration motives as registered by the Dutch Immigration and Naturali-
sation Service (IND). Only labour migration generates a positive net contribution of, on average,
€125,000 per immigrant. Study migration shows, on average, a negative net contribution of
€75,000. Family migration shows, on average, a negative net contribution of about €275,000 per im-
migrant. Asylum migration shows a negative figure as well, amounting to an average of €475,000 per
immigrant.
There are also considerable differences by region of origin. On average, Western immigrants make a
positive contribution of €25,000, while non-western immigrants cost nearly €275,000. Within the cat-
egories Western and non-Western there is, however, much variation..' ebda.]
„Der grenzenlose Wohlfahrtsstaat“ Jan van de Beek, Hans Roodenburg, Joop Hartog und Gerrit Kreffer, 2021, Amsterdam School of Economics. [Link: Grenzeloze Verzorgingsstaat]
²
".. Die Kurdische Arbeiterpartei PKK tritt heute bei ihrem Kampf für die Rechte der Kurden am militantesten auf, auch wenn sie militärisch kaum Chancen gegen die türkische Armee hat. Spektakuläre Aktionen bis hin zu Selbstverbrennungen und terroristischen Anschlägen markieren über Jahrzehnte die Politik der PKK .." - so eine 'offizielle' Darstellung im ZDF, die ich mir nicht zu eigen mache.