Noch nie zuvor habe ich eine Verschwörungstheorie ernst genommen oder ernsthaft diskutiert.
Das wird demnach heute eine 'Première'.
Überall im Internet findet man das Angebot eine kostenlose Einschätzung automatisiert erstellen zu können, die die Entscheidung für eine Solaranlage erleichtern soll. Keiner redet dabei vom Nutzen für die Umwelt. Es wird geworben mit "Rendite", "return of investment", und "Unabhängigkeit". Dadurch, dass mehrere konkurrierende Firmen sich melden und Angebote abgeben, die man dann in Ruhe vergleichen kann, soll man sich ein besseres Bild davon machen was so eine Anlage tut:
Sie frisst erst mal viel Geld. Sofort. Ob es sich jemals lohnt steht in den Sternen, denn alle Berechnungen gehen von Voraussetzungen aus die bestenfalls als Kaffesatz-Leserei durchgehen können. Doch der Glaube versetzt ja sprichwörtlich Berge.
Siehe da, wenn man diese Angebote bekommt, und einmal etwas genauer nachprüft wer denn da hinter den anbietenden Solar-Installationsfirmen steckt stellt sich heraus:
Es sind die großen Stromkonzerne, wie e-on, ewe, EnBW, Vattenfall und so weiter, die die Unfähigkeit und das jahrelange Mauern der Vorgängerregierungen nutzten:
- Ihre gezielte Lobbykraft haben sie gegen gut geplante und schonend auszuführende Veränderungen der Stromwirtschaft weg von zentraler Verteilung hin zu dezentraler, schonender und individueller Erzeugung eingesetzt;
- zugleich von der breiten Öffentlichkeit völlig unbemerkt wurde eine solche Kapazität an Firmen aufgebaut, die in ihrem Sinne die Entstehung dezentraler Versorgung mit Energie weiter verzögern und sicherstellen, dass sie die Lage und Entwicklungen der Zukunft weiter bestimmen. Die Verzögerung ist nicht offensichtlich, der Weg ist aber klar: Es werden die Preise der Anlagen so gestaltet, dass der Kreis der Interessenten die das bezahlen können klein gehalten wird - daran ändern selbst die Steuerermäßigungen nichts. Vergleicht man die Kosten, die die Produzenten für Anlagenteile berechnen, so sind die Preise für die Endverbraucher fast drei Mal so hoch;
- nun, da der Zeitpunkt "X" gekommen ist, an dem sich der Klimawandel selbst mit äußersten Marketinganstrengungen nicht mehr wegdiskutieren läßt, folgt die "Ernte" der Vorbereitungen dadurch, dass diese konzernbestimmten Solarteur-Unternehmen solche Anlagen andienen, die die Abhängigkeit von den Großkonzernen bewahren.
Wodurch, werden Sie fragen, soll das geschehen, denn die Menschen streben doch freiwillig danach sich der Solartechnik zu bedienen!
Das ist fraglos der perfide Ansatz:
Es werden Solaranlagen empfohlen, gleichzeitig wird - Gebetsmühlenartig - betont man könne so nur 40 bis 60% des Verbrauches selbst erwirtschaften und brauche daher immer eine Netzanbindung um die restliche Energie vom Versorger zu beziehen.
Glaubt ein potenzieller Kunde das nicht, so verkauft man ihm eben dazu noch eine teure, aber nutzlose Speicherkapazität, die seine Eigenversorgung verbessern soll und ihm so viel Geld aus der Tasche zieht, dass er finanziell an seine Grenzen stößt - und wer finanziell zu kämpfen hat kämpft nicht gegen Großkonzerne!
Allerdings verbessert sich die Autarkie nie soweit, dass eine wirkliche Netzunabhängigkeit daraus entstehen könnte. Es muss also immer noch Strom von den Versorgungsunternehmen gekauft werden - und die bestimmen den Preis. Oder klemmen sich hinter die Politik, die dann per Dekret im Sinne der Konzerne einen Spottpreis für den selbsterzeugten Solarstrom festlegt.
Das ist das neue Geschäftsmodell der Energiekonzerne beim Strom:
Dafür Sorge zu tragen die Privatleute nie für ihren Eigenbedarf ausreichenden Strom produzieren zu lassen, und zugleich den überschüssigen Solarstrom billig einzukaufen ( 8 Cent!) - und den privaten Produzenten sodann über das Netz wieder zu verkaufen. Eigene Produktionskosten und Kosten für den Einkauf der Konzerne auf der Strombörse verringern sich so. Dann vertreiben sie den so noch preiswerter als je zuvor gewordenen Strom für einen viel höheren Preis (> 40 Cent!) an die Verbraucher.
"Von den paar-und-fünf Prozent Differenz lebe ich!", sagte der Fleischermeister Wuttke.
Wenn wir parallel die allfällige Versorgung mit Treibstoff für Autos ansehen ist es den Konzernen gelungen den Wahnsinn Wasserstoff durchzudrücken. Warum wird das getan, wo doch die Erzeugung den vierfachen Energieaufwand dessen bedeutet, was der Wasserstoff am Ende leistet?
Ganz einfach:
Man braucht dafür eine Tankstelleninfrastruktur ... und wer hat da die Nase vorn? Noch eine Kleinigkeit fiel mir auf:
Es ist natürlich reiner Zufall, dass der Wasserstoffpreis etwa auf gleicher Höhe wie die fossilen Kraftstoffe liegt ...!
Die in den Straßen liegenden Gasleitungen können im Lauf der Jahre zu Wasserstoffleitungen umgebaut werden. Wieder stecken die Energieriesen den Profit ein. Von Zauberhand werden aus ERDGASheizungen dann WASSERSTOFFheizungen, und man stelle sich vor wie viele noch vorhandene Heizungen da ümgerüstet werden müssen, die Installateure können sich jetzt schon die Hände reiben!
Niemand fragt nach den Folgen, Schäden und Hindernissen für die Energiewende wenn es darum geht bequemer - weil ohne allgemeines Umdenken möglich - die fossilen Energieträger zu reduzieren. Wasserstoff, auch der so-genannte 'grüne' Wasserstoff ist nicht 'grün' sondern Energievergeudung. Hier wird wieder einmal von der Politik gekleckert anstatt geklotzt:
Konzentration allein auf Solartechnik und Windkraft wären das Gebot der Stunde!
Private Ladestecker sind OK, aber Ladesäulen von Privatleuten für die öffentliche Nutzung [*.pdf!] sind nicht gewünscht.
So bleibt die Preisgestaltung für den Ladestrom an den Elektrosäulen in wenigen Händen - ohne irgendwelche lästigen Wettbewerber. Sie können beliebig nach oben geschoben werden und die Pfründe sind gesichert. EDEKA (ein Beispiel von mehreren) baut jetzt schon Ladesäulen vor seinen Filialen auf: Das bestätigt, dass damit mehr verdient wird als es kostete, Kapitalismus und Wachstum ohne Ende.
Zeit hatten die Energieriesen genug.
Während all der Jahre der Regierungen Schröder und Merkel konnten sie ihren Einfluss geltend machen und insgeheim die Zukunft planen - etwas, was die Politiker mit ihren *Vier-Jahres-Legislatur-Scheuklappen* nie hinbekommen, denn langfristige Planungen kommen so gut wie nie vor. Man ist ja möglicherweise gar nicht mehr an der Macht .... und warum dann den Nachfolgenden das Leben leichter machen, deren Handlungsoptionen erweitern und optimieren - und zugleich für die Bürger Wert schaffen und ihnen helfen die Kosten für Energie zu reduzieren?
Mit Nebentätigkeiten abzocken und dann lukrative Pöstchen bekommen wenn man die Konzerne als Stimmvieh 'bedient' hat - so lief das. Und läuft es noch. Und wenn nicht eines Tages Nebentätigkeiten für Abgeordnete ganz verboten werden wird das nie ein Ende haben.
Abschließend noch ein Bonmot aus einer Broschüre eines Unternehmens an dem EnBW mehrheitlich beteiligt ist.
Lachen Sie nicht, es ist zwar Realsatire doch mit bitterbösem Beigeschmack!