bookmark_borderSie haben doch jetzt etwas mehr Zeit ....

Sie haben doch jetzt etwas mehr Zeit .... und die könn­ten Sie nut­zen, um sich ein paar you­tube Vide­os anzu­se­hen die ich Ihnen hier emp­feh­len möchte:

- 50 Acres & a Cabin Ein Mann baut auf einem abge­le­ge­nen Grund­stück ein Haus im Wald.

- Fal­con­ry And Me Eine jun­ge Falk­ne­rin in Eng­land lässt das Publi­kum die Ein­zel­hei­ten zu ihrem Wunsch­be­ruf wissen.

- Kraut­sa­lat - An Ame­ri­can in Ger­ma­ny Ein Ame­ri­ka­ner der viel Unan­ge­neh­mes in sei­nem Leben hin­ter sich gebracht hat fand in Deutsch­land end­lich zu sich selbst.

- Les­ley­the­Bird­Nerd Eine Vogel­ken­ne­rin erzählt in Bild und Ton von den klei­ne­ren Vögeln die sie seit Jah­ren beob­ach­tet und denen sie Namen gege­ben hat.

- Life Uncon­tai­ned Ein jun­ges Ehe­paar - jetzt mit Baby - baut zu zweit (!) ein Con­tai­ner­haus in Texas.

- Mehr Expe­ri­men­te für den Bio­lo­gie­un­ter­richt Ein Leh­rer hilft Kol­le­gen bes­se­ren Unter­richt zu ertei­len, indem er ihnen prak­ti­sche Anlei­tung zu Ver­su­chen erklärt und vor­macht - man lernt auch als Laie Grund­la­gen der Bio­lo­gie beim zusehen.

- Pass­port Two Ein ame­ri­ka­ni­sches Ehe­paar woll­te eigent­lich die Welt berei­sen - ist dann aber in Deutsch­land 'hän­gen geblie­ben'. Wie lan­ge steht nicht fest.

- rew­boss Ein aus Eng­land stam­men­der net­ter Mann dreht vor­züg­lich recher­chier­te und tech­nisch blen­dend gemach­te Vide­os zu Städ­te­rei­sen und was ihm sonst noch so an Deutsch­land und den Deut­schen auffällt.

- Tay­lor in Tran­sit Eine jun­ge Ame­ri­ka­ne­rin die sehr genau weiß, was sie will und war­um sie sich ent­schie­den hat mit ihrem Lebens­ge­fähr­ten in Deutsch­land zu leben und zu arbei­ten - und irgend­wann auch Kin­der groß zu ziehen.

- Wild Won­derful Off-Grid Ein US-Ehe­paar mitt­le­ren Alters mit einer für Ame­ri­ka­ner unüb­li­chen Lebens­phi­lo­so­phie erfüllt sich sei­nen Traum von einer eige­nen Ranch - dabei wird neben Haus­bau und Tier­hal­tung auch noch eine drei­z­äh­li­ge Kin­der­schar betreut & bespaßt, sehr anerkennenswert! 

Dem­nächst habe ich noch ein paar mehr Kanä­le zu emp­feh­len - las­sen Sie mich erst 'mal wis­sen, was Sie von denen hal­ten die hier auf­ge­li­stet sind. Danke!

bookmark_borderKurze Darstellung der Immunabwehr
- wie u.a. Viren unschädlich gemacht werden (II).

Dort fin­den Sie → Teil (I)

Was gestern zum Schluß zu lesen war:

Wie aus den Abbil­dun­gen von Anti­kör­pern und Anti­ge­nen zu erken­nen ist, haben sie eine *Gemein­sam­keit*, das ist die Struk­tur, die in der sche­ma­ti­schen Zeich­nung als klei­nes Drei­eck gezeich­net ist. Bei dem Anti­gen sit­zen die­se Merk­ma­le (es sind meist Eiweiß-Zucker-Mole­kü­le) als 'Sta­cheln' auf der Ober­flä­che - bei den Anti­kör­pern fin­den sich an den zwei Armen die neben­ein­an­der lie­gen Aus­buch­tun­gen, die die nega­ti­ve Form der Drei­ecke bei den Anti­ge­nen haben. 

Hier wird eine wesent­li­che Eigen­schaft der Anti­kör­per sche­ma­ti­siert dargestellt:
Ihre 'Arme' sind so gestal­tet, dass sie sich an die Anti­ge­ne anhef­ten kön­nen (roter Kreis).

War­um das so ist und wie das für unse­re Immun­ab­wehr von Bedeu­tung ist wird im fol­gen­den Text behandelt.

Alles, was in unse­rem Kör­per gebraucht wird, muss an irgend­ei­ner Stel­le 'her­ge­stellt' wer­den - und da ergibt sich die Frage
"Wo wer­den die­se Anti­kör­per gebildet?"
Die Ant­wort heißt
"Sie wer­den in wei­ßen Blut­zel­len, den "Leu­ko­zy­ten" gebildet!"

Es gibt eine gan­ze Grup­pe von Zel­len, die als "wei­ßes Blut­bild" oder "wei­ße Blut­zel­len" bezeich­net wer­den. Ihre Her­stel­lung erfolgt im Kno­chen­mark, im Inne­ren der plat­ten und Röh­ren­kno­chen [Bei­spiel 'plat­te Kno­chen → Rip­pen, Becken; Bei­spiel Röh­ren­kno­chen → Ober­schen­kel­kno­chen, Ober­arm­kno­chen] sowie in der Milz und den Lymphknoten. 

Dort wer­den sie - wie die ande­ren Blut­be­stand­tei­le, die roten Blut­kör­per­chen und die Blut­plätt­chen - in spe­zia­li­sier­ten Gewe­ben gebildet. 

Hier wol­len wir uns aller­dings nicht um rote Blut­kör­per­chen, Blut­plätt­chen und allen For­men des wei­ßen Blut­bil­des befas­sen - wir neh­men ledig­lich sol­che Zell­ty­pen her­aus und betrach­ten die­se genau­er, wenn sie die ent­schei­den­den Zell­ty­pen für die Abwehr­re­ak­ti­on darstellen.


Die­se wei­ßen Blut­zel­len ["Leu­ko­zy­ten"] sind:

Zell­typ Auf­ga­be
"Makro­pha­gen
(Mono­zy­ten)
"
"Freß­zel­len"
Erkennen/Vernichten von Fremd­stof­fen und -zellen
"Gra­nu­lo­zy­ten" Abwehr von Fremdzellen
"Plas­ma­zel­len
(Lym­pho­zy­ten)
"
Anti­kör­per­pro­duk­ti­on
T-Gedächt­nis­zel­len "Kata­log" von Fremd­stof­fen und-zellen

Jeder Zell­typ hat eine bestimm­te Auf­ga­be, es sind die Spe­zia­li­sten für die Abwehr von frem­den Stof­fen, die stän­dig in unse­rem Blut zir­ku­lie­ren und bei Bedarf rasch in grö­ßer Zahl zur Ver­fü­gung sind. Das ist wich­tig, weil ihre Bil­dung Zeit braucht. Nor­ma­ler­wei­se sind zur Abwehr not­wen­di­ge Zel­len in sol­cher Zahl vor­han­den, dass sie bei Auf­tre­ten einer Gefahr so lan­ge 'durch­hal­ten', bis neue Zel­len in aus­rei­chen­der Men­ge nach­ge­bil­det wor­den sind.

Nun wol­len wir betrach­ten, wie die Abwehr bild­lich dar­ge­stellt aus­sieht, Anti­gen und Anti­kör­per sind ja schon bekannt, es kom­men nun noch Plas­ma­zel­len [auch: Lym­pho­zy­ten] und Fress­zel­len [auch: Makro­pha­gen, Mono­zy­ten] hin­zu. Plas­ma­zel­len sind die rund­li­chen Zel­len in der Dar­stel­lung, die Fress­zel­len habe eine unre­gel­mä­ßi­ge Umran­dung und sehen einem Spie­gelei ähnlich:

Die Fremd­stof­fe - das waren die Anti­ge­ne - kön­nen ver­schie­de­ne For­men von 'Sta­cheln' auf der Ober­flä­che haben. Des­we­gen gibt es dann auch man­nig­fal­ti­ge For­men von Anti­kör­pern, deren Grund­struk­tur immer gleich ist. Die aber an den akti­ven Enden des Ypsi­lons unter­schied­lich aus­se­hen. Dem­entspre­chend gibt es Anti­kör­per, die sich an die­se Ober­flä­chen­struk­tu­ren - wie Schloss und Schlüs­sel pas­send - anhef­ten kön­nen. Ganz oben auf die­ser Sei­te war schon ein Bei­spiel dafür gezeigt.

Nach­dem wir nun alle Bestand­tei­le ken­nen, die nötig sind um ein­ge­drun­ge­ne Erre­ger - bei­spiels­wei­se Viren vom Typ Covid-19 - zu eli­mi­nie­ren, schau­en wir uns an was passiert: 

Die Lym­pho­zy­ten haben auf ihrer Ober­flä­che her­aus­ra­gen­de Anti­kör­per. Hier ist nur eine Form dar­ge­stellt, in Wirk­lich­keit sind es gleich­zei­tig sehr vie­le ver­schie­de­ne Anti­kör­per. Etwa so vie­le, wie der Kör­per schon erfolg­reich abge­wehrt hat. Die Infor­ma­ti­on dar­über ist im so genann­ten "Immun­ge­dächt­nis" auf­be­wahrt, die­ses besteht aus spe­zia­li­sier­ten Zel­len, wie z.B. den T-Gedächt­nis­zel­len. Kommt nun ein Anti­gen - in Form eines Virus, eines Bak­te­ri­ums oder eines Gift­stof­fes - in den Kör­per des Men­schen, so wer­den die Lym­pho­zy­ten alar­miert und sie bin­den die Anti­ge­ne an ihre Anti­kör­per .

Der Lym­pho­zyt beginnt dadurch eine Pro­duk­ti­on von Klo­nen - das bedeu­tet, er ver­viel­fäl­tigt sich selbst in iden­ti­scher Form. Aus weni­gen Lym­pho­zy­ten wer­den so schnell ganz vie­le gemacht. Aus den so ver­mehr­ten Lym­pho­zy­ten tre­ten die im Inne­ren pro­du­zier­ten Anti­kör­per in die Umge­bung und suchen nach Anti­ge­nen, an die sie sich anheften.

Da die Anti­kör­per zwei Arme besit­zen, mit denen sie sich an die Anti­ge­ne anhef­ten kön­nen, ver­bin­den sie so nach und nach immer mehr Anti­gen - bis schließ­lich rich­ti­ge Klum­pen davon ent­ste­hen . Die­se Klum­pen von Anti­ge­nen mit gebun­de­nen Anti­kör­pern set­zen Sub­stan­zen frei, die die Makro­pha­gen, die Fress­zel­len anlocken. So wer­den die­se Klum­pen von den Fress­zel­len umflos­sen und in die Zel­le auf­ge­nom­men. Inner­halb der Zel­le sind wie­der­um ande­re Stof­fe, genannt Lys­o­zy­me, aktiv, die nun alles das, was in die­sem Bläs­chen ein­ge­schlos­sen wur­de, zer­le­gen und damit unschäd­lich machen .

Die­ser Ablauf die­ser Abwehr erfor­dert natür­lich eini­ge Zeit. Es müs­sen Zel­len gebil­det wer­den, dazu sind 'Roh­stof­fe' nötig, die aus den vor­han­de­nen Depots akti­viert wer­den. Daher ist es mög­lich und meist auch üblich, dass zunächst Krank­heits­zei­chen wie Fie­ber, Schwit­zen, Blut­druck­stei­ge­rung etc. auf­tre­ten. Erst wenn die ein­ge­drun­ge­nen Anti­ge­ne voll­stän­dig aus dem Kör­per ent­fernt sind ver­schwin­den die Sym­pto­me, die sie zuvor her­vor­ge­ru­fen haben. Der Mensch ist wie­der gesund.

Mer­ke:
Blut ist ein flüs­si­ges Gewe­be, alle ande­ren Gewe­be des mensch­li­chen Orga­nis­mus sind orts­fest. Das Blut besteht aus ver­schie­de­nen Zell­ty­pen und dem Blut­plas­ma. Alle Zel­len sind hoch spe­zia­li­siert und wer­den haupt­säch­lich im Kno­chemark gebil­det. Das Blut ist ein Teil des Abwehr­sy­stems gegen ein­ge­drun­ge­ne Stof­fe, Zel­len und Zell­frag­men­te, und ver­fügt über ein Immun­ge­dächt­nis und Zel­len, die Fremd­sub­stan­zen auf­fres­sen und so neutralisieren.

 
Abbil­dung Blut­zel­len: Gemein­frei

 

 
Die hier dar­ge­stell­ten Zusam­men­hän­ge sind nicht als ver­tief­te Erklä­rung der Abwehr­me­cha­nis­men zu ver­ste­hen - sie sind um der Ver­ständ­lich­keit wil­len so ver­ein­facht, dass man den Pro­zess auch ohne umfang­rei­che medi­zi­nisch-bio­lo­gi­sche Kennt­nis­se versteht.


 

bookmark_borderKurze Darstellung der Immunabwehr
- wie u.a. Viren unschädlich gemacht werden (I).

Fan­gen wir erst ein­mal mit wesent­li­chen Begrif­fen an und defi­nie­ren sie, damit klar ist, wovon im Fol­gen­den die Rede sein wird.

Erstens brau­chen wir den Begriff "Anti­gen"
- das sind alle Sub­stan­zen die nicht zu unse­rem Kör­per gehö­ren, also nicht von ihm pro­du­ziert wer­den und des­we­gen auch 'fremd' sind. Zu die­sen Anti­ge­nen gehö­ren Bak­te­ri­en, Pil­ze, Viren. Natür­lich auch mehr­zel­lige Orga­nis­men (Bei­spiel: Mala­ria und Cha­gas Erre­ger), die zur Ver­ein­fa­chung nicht wei­ter betrach­tet werden.
Anti­ge­ne sind also Erre­ger, wie Bak­te­ri­en und Viren.

Zwei­tens brau­chen wir den Begriff "Anti­kör­per"
- das sind Sub­stan­zen mit einer beson­de­ren Struk­tur, vor­ge­ge­ben durch che­mi­sche Ver­bin­dun­gen mit einer dadurch ent­ste­hen­den räum­li­chen Anord­nung. Anders aus­ge­drückt: Es sind unter­schied­lich geform­te Sub­stan­zen, die eine inak­ti­ve und eine akti­ve Sei­te haben.
Anti­kör­per sind Eiweiß­stof­fe (Pro­te­ine).

Drit­tens brau­chen wir den Begriff "Infek­ti­on"
- dabei han­delt es sich um das Ein­drin­gen frem­der Stof­fe in den Kör­per. Die­ser Angriff muss nicht, kann aller­dings häu­fig zu Reak­tio­nen füh­ren, die mehr oder weni­ger star­ke Sym­pto­me (Bei­spiel: Fie­ber, Schwit­zen, Blut­druck­än­de­run­gen) auslösen.
Die Gesamt­heit die­ser Reak­tio­nen nennt man "Ent­zün­dungs­zei­chen" - sie sind eine Fol­ge der Reak­tio­nen die der Kör­per aus­führt, um die Infek­ti­on zu bekämp­fen, die Aus­brei­tung der ein­ge­drun­ge­nen Erre­ger auszuschalten. 

Vier­tens brau­chen wir den Begriff "Lys­o­zy­me"
- das sind Sub­stan­zen, die aus spe­zia­li­sier­ten Zel­len unse­res Kör­pers frei­ge­setzt wer­den kön­nen um frem­de Stof­fe auf­zu­lö­sen und sie zugleich 'attrak­tiv' für eine wei­te­re Art von Spe­zi­al­zel­len zu machen, die einen mäch­ti­gen Appe­tit auf sol­che attrak­ti­ven Häpp­chen haben.

Das sind die vier wich­tig­sten Begrif­fe, ein paar wei­te­re wer­den erläu­tert wenn sie die Zusam­men­hän­ge erfordern.

Nun sehen wir uns an was "gesund", bzw. was "krank" bedeu­tet - hier ver­engt auf Viren, weil das im Moment die Grup­pe von Erre­gern ist, die uns die größ­ten Sor­gen bereitet.

"Gesund" heißt, dass alle Erre­ger zwar auf der Kör­per­ober­flä­che vor­han­den sein kön­nen, aber von den an den Ein­tritts­pfor­ten in den mensch­li­chen Kör­per vor­han­de­nen Sub­stan­zen (in Schlei­men und son­sti­gen Flüs­sig­kei­ten) bereits abge­fan­gen wer­den. Gelingt es so, Erre­ger am Ein­drin­gen zu hin­dern, ist der Mensch "gesund".

"Krank" hin­ge­gen ist der Mensch, wenn sei­ne Abwehr­schran­ken die­se Erre­ger nicht abhal­ten kön­nen und sie in ihn ein­drin­gen - das kann zunächst unbe­merkt sein, weil es eini­ge Zeit braucht, bis sich in der Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen dem Immun­sy­stem - das die­se Abwehr aus­führt - und den ein­ge­drun­ge­nen Erre­gern ein hef­ti­ger Kampf entwickelt.
Die Infek­ti­on durch Anti­ge­ne war also erfolg­reich, und nun trifft das Immun­sy­stem alle Maß­nah­men, um die­se Fremd­sub­stan­zen unschäd­lich zu machen und wie­der her­aus zu schaffen.

Mer­ke:
Erre­ger jeder Art auf der Kör­per­ober­flä­che sind normal.
Erst ein­ge­drun­ge­ne Erre­ger sind eine Gefahr für die Gesundheit.

Schau­en wir uns jetzt die Ein­zel­hei­ten an.
Da stellt sich zunächst die Fra­ge wo denn die­ses "Immun­sy­stem" behei­ma­tet ist. Die Ant­wort lau­tet: Es sind wei­ße Blut­kör­per­chen ver­schie­de­ner Art, die die Infor­ma­ti­on über frem­de und kör­per­ei­ge­ne Stof­fe gespei­chert haben.
Dabei zu unter­schei­den sind zwei ver­schie­de­ne Zustän­de. Eine soge­nann­te Grund­im­mu­ni­tät bekommt jeder Mensch bereits im Mut­ter­leib über die Pla­zen­ta aus dem müt­ter­li­chen Blut. Die­ser Schutz hält ca. vier bis sechs Wochen nach der Geburt an. Wäh­rend die­ser Zeit baut der kind­li­che Orga­nis­mus sein eige­nes Abwehr­sy­stem (Immun­sy­stem) auf, was dadurch unter­stützt wird, dass man Klein­kin­der impft, um so ihr Immun­sy­stem zu trainieren.

Das Ergeb­nis des lang­wie­ri­gen Lern­pro­zes­ses ist ein soge­nann­tes "Immun­ge­dächt­nis", eine Art Kata­log von Fremd­sub­stan­zen, die nicht zum eige­nen Kör­per gehö­ren und daher zu eli­mi­nie­ren sind. So, wie unser Gehirn all­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen spei­chert und ver­ar­bei­tet wer­den also Infor­ma­tio­nen über uner­wünsch­te Sub­stan­zen im Immun­ge­dächt­nis gespei­chert. Eine schnel­le Reak­ti­on auf das Ein­drin­gen wird so gewährleistet. 

Wie aus den Abbil­dun­gen von Anti­kör­pern und Anti­ge­nen zu erken­nen ist, haben sie eine *Gemein­sam­keit*, das ist die Struk­tur, die in der sche­ma­ti­schen Zeich­nung als klei­nes Drei­eck gezeich­net ist. Bei dem Anti­gen sit­zen die­se Merk­ma­le (es sind meist Eiweiß-Zucker-Mole­kü­le) als 'Sta­cheln' auf der Ober­flä­che - bei den Anti­kör­pern fin­den sich an den zwei Armen die neben­ein­an­der lie­gen Aus­buch­tun­gen, die die nega­ti­ve Form der Drei­ecke bei den Anti­ge­nen haben. 

Hier wird eine wesent­li­che Eigen­schaft der Anti­kör­per sche­ma­ti­siert dargestellt:
Ihre 'Arme' sind so gestal­tet, dass sie sich an die Anti­ge­ne anhef­ten kön­nen (roter Kreis).

War­um das so ist und wie das für unse­re Immun­ab­wehr von Bedeu­tung ist wird im Teil II behan­delt.

 

 

 
Die hier dar­ge­stell­ten Zusam­men­hän­ge sind nicht als ver­tief­te Erklä­rung der Abwehr­me­cha­nis­men zu ver­ste­hen - sie sind um der Ver­ständ­lich­keit wil­len so ver­ein­facht, dass man den Pro­zess auch ohne umfang­rei­che medi­zi­nisch-bio­lo­gi­sche Kennt­nis­se versteht.


 

bookmark_borderVon "SALZ" (Teil II)

und "Mul­ti Level Mar­ke­ting" [MLM / Pyramidensystem]
oder: Die Dum­men ster­ben nicht aus!

Teil I fin­den Sie → DORT

Begin­nen wir mit einer kur­zen Wie­der­ho­lung des letz­ten Abschnit­tes von Teil I.

Dort waren die Über­le­gun­gen mit dem The­ma "Defi­ni­ti­on von Ver­dau­ung und Stoff­wech­sel" los gegan­gen. Es folg­te eine Betrach­tung wel­che Mecha­nis­men es im mensch­li­chen Orga­nis­mus gibt die die Steue­rung des Was­ser­haus­hal­tes und der Sal­ze bewir­ken - zunächst als Über­sicht, hier im Teil II folgt nun eine schritt­wei­se Darstellung.

Im näch­sten Abschnitt habe ich auf die Ver­mes­sen­heit einer Dro­gi­stin ohne ein­schlä­gi­ge Aus­bil­dung berich­tet, die sich auf­schwingt von Din­gen zu reden und Emp­feh­lun­gen abzu­ge­ben von denen sie kei­ne Ahnung hat - wie sich aus ihrer Argu­men­ta­ti­on und der boden­lo­sen Unwis­sen­heit ergibt die sie durch ihre Tex­te offenbart.
Auch die Tat­sa­che, dass sie sich in ein MLM-System hat 'ein­fan­gen' las­sen und nun auf das gro­ße Geld hofft, spricht nicht gera­de dafür, das sie mit über­bor­den­der Intel­li­genz aus­ge­stat­tet ist.

Der letz­te Absatz wird nun hier wei­ter unten wie­der­holt - ein Ver­mächt­nis an Unwis­sen­heit und Halb­wis­sen. Erschrecken­de Nai­vi­tät in der Über­nah­me von Behaup­tun­gen aus der ESO-Szene. 

Schwur­bel­schwatz zu "SALZ"

Die ver­blen­de­te Frau Vale­ri­us-Szö­ke hat nun in einer Ver­öf­fent­li­chung zu SALZ ein paar Zei­len geschrie­ben, denn "Hima­la­ya­salz" gehört zu ihrem Ver­triebs­pro­gramm. Es wird etwa zum zehn­fa­chen Preis von 'nor­ma­lem' Koch­salz ver­kauft- und das obwohl bei­de Sal­ze zu 98% iden­tisch sind und das so genann­te "Hima­la­ya­salz" ledig­lich durch Eisen, genau­er Rost, eine röt­li­che Fär­bung hat.
Lesen Sie selbst, hier ein screenshot:

Außer dem Wort "SALZ" ist fast alles in die­ser Dar­stel­lung frei erfun­den. Oder es wer­den Bezie­hun­gen her­ge­stellt, die es nicht gibt. Ein gro­ßer Teil davon ist gelo­gen. Die Aus­sa­ge zum Blut­druck ist gemein­ge­fähr­li­cher Unsinn. Denn dadurch wer­den Pati­en­ten­le­ben gefährdet. 

---------- Beginn Teil II ---------- 

Doch las­sen Sie mich den Text in ein­zel­nen Schrit­ten kom­men­tie­ren und die Fehl­schlüs­se und plat­ten Lügen richtigstellen:
" .. Wie berich­tet wird, dient die Salz­so­le als eine Art ener­ge­ti­sche Vor­la­ge, da der Mensch aus dem sog. Urmeer her­vor­ge­gan­gen ist. Und an die­ser Vor­la­ge ori­en­tie­ren sich unse­re Körperflüssigkeiten .. "

Erste Falsch­aus­sa­ge:

" .. Wie berich­tet wird, dient die Salz­so­le als eine Art ener­ge­ti­sche Vorlage.. " 
Da stel­le ich die Gegen­fra­ge: Wer berich­tet das? Es fehlt jeg­li­cher Beweis für die­se Behauptung.
Was ist "die Salz­so­le"? - es gibt sehr ver­schie­de­ne Ver­dün­nun­gen von Salz, die alle unter dem Begriff "Sole" lau­fen - wel­che ist hier gemeint? Das wird unklar gelas­sen, weil Frau Vale­ri­us-Szö­ke es wahr­schein­lich selbst nicht weiß, denn der Text wird ihr von ihrem *Koope­ra­ti­ons­part­ner Natu­ra Vita­lis* vor­ge­ge­ben - ein redak­tio­nell vor­be­rei­te­ter Text den die *Part­ner* dann in ihre Sei­ten reinkopieren.
Was bedeu­tet " ..ener­ge­ti­sche Vor­la­ge.. "? Wor­auf bezieht sich 'ener­ge­tisch', wel­che Art von Ener­gie ist gemeint? Che­mi­sche Ener­gie, ther­mi­sche Ener­gie, Kern­ener­gie, poten­zi­el­le, kine­ti­sche Ener­gie oder Ener­gie die in elek­tri­schen und magne­ti­schen Fel­dern steckt? Ich bezweif­le, dass Frau Vale­ri­us-Szö­ke die­se Ener­gie­ar­ten von­ein­an­der unter­schei­den könn­te - sowas lernt man nicht als Drogistin.


{BILD: wiki­pe­dia com­mons Lizenz; GNU FDL 1.2,, erstellt von Arthur Weas­ley (abge­ru­fen 12.7.2008)}

Zwei­te Falsch­aus­sa­ge:

" ..da der Mensch aus dem sog. Urmeer her­vor­ge­gan­gen ist.. " - Der Mensch ist nicht aus dem sog. Urmeer her­vor­ge­gan­gen - das waren erst­mal vor etwa 540 Mil­lio­nen Jah­ren, im Kam­bri­um, soge­nann­te Glie­der­fü­ßer, auf die spä­ter pri­mi­ti­ve, fisch-lurch-ähn­li­che Lebe­we­sen folg­ten und es geschah vor etwa 420 Mil­lio­nen Jah­ren im Devon, lan­ge bevor der erste 'Mensch' sich vor ca. sechs Mil­lio­nen Jah­ren auf­ge­rich­tet hat, um zukünf­tig auf zwei Bei­nen zu laufen.

Drit­te Falsch­aus­sa­ge:

" .. an die­ser Vor­la­ge ori­en­tie­ren sich unse­re Körperflüssigkeiten .. "
Das Meer­was­ser der dama­li­gen Zeit hat­te eine völ­lig ande­re Zusam­men­set­zung als die Mee­res­ge­wäs­ser heu­te, deren (durch­schnitt­li­cher) Salz­ge­halt (Sali­ni­tät) 3,5 % Mas­sen­an­teil beträgt. Das ent­spricht einem Salz­an­teil von 35 Gramm pro Kilo­gramm Meer­was­ser. Im Devon war außer­dem der Gehalt an Schwe­fel um den Fak­tor 5 bis 10 höher als heu­te - und beim Men­schen ist der Schwe­fel­an­teil an den Kör­per­sal­zen noch­mals um eini­ges gerin­ger. Schwe­fel fin­det sich daher über­wie­gend in Ami­no­säu­ren gebunden.
Dem­ge­gen­über sind beim Men­schen in Blut und Gewe­ben in einem Liter Blut neun Gramm Salz gelöst, was etwa 0,9% Salz­an­teil ent­spricht. Da von einer Vor­la­ge zu spre­chen ist kom­plet­ter Unfug - oder die Unfä­hig­keit mathe­ma­ti­sche Ver­glei­che zu berech­nen: Nähe­rungs­wei­se sind also vier­mal so gro­ße Salz­men­gen im Meer­was­ser gelöst [Drei­satz­rech­nung: 3,5% = 100; 0,9% = X] .
Da von einer "Vor­la­ge" zu spre­chen ist mehr als gewagt. Es ist falsch.

Wei­ter geht es im Text:

Vier­te Falsch­aus­sa­ge:

" .. Das bedeu­tet, dass eine der­ar­ti­ge Sole­lö­sung eine aus­glei­chen­de Wir­kung besitzt .. "
Was ist "eine aus­glei­chen­de Wir­kung"? Was wird 'aus­ge­gli­chen'? Wie ist der "Nor­mal­zu­stand" defi­niert - bzw. wann beginnt die Abwei­chung davon? Was geschieht, wenn eine Abwei­chung pas­siert, regelt sich das von selbst ein oder ist es eine fata­le Störung?
Das Meer­was­ser hat eine Rela­ti­on von Natri­um (Na+), Kali­um (K+), Cal­ci­um (Ca2+) und Chlo­rid (Cl) wie 94:2:2:100, im Kör­per des Men­schen ist die­ses Ver­hält­nis 94:3:2:70 - aller­dings nur im soge­nann­ten "Extra­zel­lu­lä­ren Raum", also außer­halb von Zel­len, im Blut und dem 'intersti­ti­el­len Gewe­be'. Das sind Gewe­be zwi­schen den Orga­nen, die deren Lage fixie­ren und sie am Ort halten.
Was kor­rekt ist: Die­se Zusam­men­set­zung ist ähn­lich. Sie ist aber nicht 'iden­tisch' und vor allem der Men­ge der Sub­stan­zen nach sehr verschieden.

Da die zuvor for­mu­lier­ten Fra­gen weder ange­spro­chen noch aus­drück­lich beant­wor­tet sind darf man wohl davon aus­ge­hen, dass es sich um aus der Luft gegrif­fe­ne Behaup­tun­gen han­delt, die jeg­li­cher Bedeu­tung ent­beh­ren. Gewäsch ohne Inhalt das Wissen(-schaft) vor­täu­schen soll, mit dazwi­schen gestreu­ten wah­ren Aus­sa­gen, zusam­men­hang­los, wie so Vie­les in die­sem Text.

Fünf­te und gefähr­lich­ste Falsch­aus­sa­ge:

" .. Als Bei­spiel neh­men wir hier mal den Blut­druck. Ist die­ser zu hoch, wirkt die Lösung blut­druck­sen­kend, ist die­ser zu nied­rig, wirkt die Lösung blutdruckaktivierend .. "

Wie im Teil I ange­spro­chen, gibt es ein kör­per­ei­ge­nes System, das den Blut­druck regu­liert, das RAA-System [Renin-Angio­ten­sin-Aldo­ste­ron-System] Es ist über­wie­gend in der Nie­re zu fin­den, mit Tei­len im Hor­mon­sy­stem, der Neben­nie­ren­rin­de und dem Gehirn (Hirn­an­hang­drü­se).

Bei die­sem System han­delt es sich um einen Regel­kreis, des­sen Rege­lung von zwei Fak­to­ren abhängt.
Einer­seits vom Salz­ge­halt des Blu­tes und ande­re­seits vom Blutdruck.
Bei­de wie­der­um haben eine feste Bezie­hung zueinander:
- Wenn der Salz­ge­halt hoch ist wird mehr Was­ser gebraucht um die Sal­ze im Blut gelöst zu hal­ten und der Blut­druck steigt.
- Wenn der Salz­ge­halt sinkt wird weni­ger Was­ser gebraucht um die Sal­ze gelöst zu hal­ten und der Blut­druck sinkt auf­grund der gerin­ge­ren Blutmenge.

Soweit noch ganz ein­fach, aber wie wird das prak­tisch, also im Kör­per des Men­schen gesteuert?


An den Nie­ren­ka­näl­chen lie­gen bestimm­te Zel­len, die sowohl den Blut­druck mes­sen, als auch eine Sub­stanz bil­den, die dar­auf einen Ein­fluss hat - das ist das RENIN
Renin wird aus­ge­schüt­tet wenn
- die Durch­fluss­men­ge an Blut sinkt
- der Blut­druck sinkt
- die fil­trier­te Men­ge an Flüs­sig­keit sinkt
- die Koch­salz­men­ge im Harn sinkt
- das sym­pa­thi­sche Ner­ven­sy­stem einen Impuls gibt.
 

 


Mer­ke:
Sin­ken­der Blut­druck, Ver­lust an Salz und Was­ser (= sin­ken­des Blut­vo­lu­men) füh­ren zu einer Reninfreisetzung.
 


1. Renin bewirkt sei­ner­seits eine Kas­ka­de des Umbau­es von Angio­ten­si­no­gen zu Angio­ten­sin I, was wie­der­um zu Angio­ten­sin II ver­än­dert wird. Die­se Sub­stanz führt zu einer Ver­en­gung klei­ner Blut­ge­fä­ße, und weil es davon eine Men­ge gibt, wirkt sich das rasch auf den But­druck aus:
Er steigt wie­der an.
 


2. Die Neben­nie­ren­rin­de schüt­tet unter Renin­e­influß Aldo­ste­ron aus. Salz und Was­ser wer­den aus dem Urin in den Nie­ren­ka­näl­chen wie­der zurück­ge­won­nen - dadurch steigt der Blutdruck.
 


3. Im Gehirn wird ADH (Anti­di­ure­ti­sches Hor­mon / "Vaso­pres­sin") frei­ge­setzt - es bewirkt an der Nie­re eine ver­min­der­te Was­ser­aus­schei­dung. Der Blut­druck steigt.
 


4. Die frei­ge­setz­ten Sub­stan­zen bewir­ken zusätz­lich eine Stei­ge­rung von Durst und den Wunsch Sal­zi­ges zu essen - auch das för­dert natür­lich eine Blutdruckerhöhung.
 


5. Wie kann das abge­bro­chen wer­den, wenn der Blut­druck wie­der den Nor­mal­wert erreicht hat?
Ganz ein­fach: Wenn die Men­ge an Aldo­ste­ron oder dem oben erwähn­ten Angio­ten­sin II steigt, führt dies zu einer Rück­kop­pe­lung, genau­so wie der wie­der gestie­ge­ne Blut­druck, und die Renin­aus­schüt­tung wird reduziert.
 

 

Wie ist nun die Aus­sa­ge von oben " .. Ist die­ser (Blut­druck) zu hoch, wirkt die Lösung blut­druck­sen­kend, ist die­ser zu nied­rig, wirkt die Lösung blutdruckaktivierend .. " 
Wir set­zen statt "die Lösung" das Wort "Salz" und bekom­men fol­gen­den Satz:
"Ist der (Blut­druck) zu hoch, wirkt Salz blut­druck­sen­kend, ist der (Blut­druck) zu nied­rig, wirkt Salz blut­druck­ak­ti­vie­rend .. " wobei "blut­druck­ak­ti­vie­rend" wohl hei­ßen soll 'der Blut­druck steigt'.


Nach dem ein­fa­chen Satz
"Wo das Natri­um ist ist auch das Wasser!"
 

 

bedeu­tet ein grö­ße­re Men­ge Salz immer ein Erhö­hung des Blut­druckes, da mehr Was­ser gebraucht wird um die Sal­ze in Lösung zu halten.
Dem­nach ist die Aus­sa­ge mehr Salz bewir­ke eine Blut­druck­sen­kung schlicht­weg falsch, genau das Gegen­teil wird bewirkt!

 


 
Der zwei­te Teil der Aus­sa­ge ist rich­tig. Doch "Halt!" - hier droht Gefahr. Die Nie­re kann pro Zeit­ein­heit immer nur eine bestimm­te Men­ge Salz ent­fer­nen. Wenn also zuviel Salz zuge­führt wird - wie es Frau Vale­ri­us-Szö­ke so flap­sig andeu­tet, so besteht die Gefahr einer anhal­ten­den Über­la­dung mit Salz, das nicht so schnell wie nötig aus­ge­schie­den wer­den kann!


MERKE:
die Annah­me "SOLE" kön­ne gefahr­los getrun­ken wer­den ist, wie oben dar­ge­stellt wur­de, medi­zi­nisch und phy­sio­lo­gisch falsch. Es bestehen zwei Gefahren:
1. Eine Über­for­de­rung der Nie­re mit blei­ben­dem Nierenschaden;
2. eine Über­la­dung mit Salz und dar­aus resul­tie­rend lang­fri­stig über­mä­ßig hoher Blut­druck mit Gefahr von Hirn­schlag und Herzinfarkt.

Außer­dem ist kein Ein­griff von Außen nötig - die Regu­la­ti­on von Was­ser und Salz ist eine sich selbst regu­lie­ren­de Fähig­keit des Kör­pers. Wenn das ein­mal nicht mehr klap­pen soll­te gebe ich Ihnen den guten Rat ihren Nach­laß zu ord­nen und einen Grab­platz zu bestellen.
 

 

Das Wich­tig­ste ist gesagt, jetzt noch die zwei letz­ten Sät­ze und das Elend hat ein Ende.
" .. Das klingt u.U. natür­lich für den ein oder ande­ren sehr eso­te­risch. Soll­te dem so sein, so sei ein­fach offen und betrach­te das Gan­ze als eine Art Expe­ri­ment und teste ein wenig her­um .. " - das klingt nicht nur so, es ist so! Mit sei­ner Gesund­heit soll­te man kei­ne Expe­ri­men­te machen - nur damit Frau Vale­ri­us-Szö­ke ihr Ver­kaufs­soll erfüllt.

" .. Zum einen kostet es nicht viel und zum ande­ren kannst du dich so über­ra­schen las­sen, was geschieht. Ich bin mir sicher, du wirst ange­nehm über­rascht sein .. "
Ja, da wird so man­cher über­rascht sein wie schnell sich das läp­pert - bei einem Preis von gut dem Zehn­fa­che des­sen, was Spei­se­salz kostet, kom­men schnell grö­ße­re Beträ­ge zusam­men. Den­ken Sie daran:
Der Unter­schied zwi­schen "Hima­la­ya­salz" und Koch­salz ist der­art gering, dass man Spe­zi­al­la­bo­re braucht um das nach­zu­wei­sen. Für so wenig Unter­schied das Zehn­fa­che an Kosten - ohne eine Wir­kung, und wenn eine Wir­kung, dann die, die eige­ne Gesund­heit dadurch zu rui­nie­ren anstatt zu verbessern?

Ein schlech­tes Geschäft für die Kun­den, bei Frau Vale­ri­us-Szö­ke aller­dings klin­gelt die Kasse ....

¹ Sie­he die Artikel:
"Wie der Blut­druck ent­steht & gere­gelt wird" Tei­le I, II, III, IV.

bookmark_borderVon "SALZ" (Teil I)

und "Mul­ti Level Mar­ke­ting" [MLM / Pyra­mi­den­sy­stem] oder: Die Dum­men ster­ben nicht aus!

Las­sen Sie mich ein­gangs den Unter­schied zwi­schen Ver­dau­ung und Stoff­wech­sel erklä­ren. Das wird oft - mit oder ohne Absicht - durch­ein­an­der geworfen:
→ Alle Pro­zes­se die sich im Darm abspie­len wer­den unter dem Ober­be­griff "Ver­dau­ung" behandelt;
→ Alle Pro­zes­se die jen­seits der Darm­wand, also außer­halb des Dar­mes im Kör­per des Men­schen und natür­lich der Tie­re ablau­fen hei­ßen "Stoff­wech­sel". Die­se Rei­hen­fol­ge von che­mi­schen Reak­tio­nen ist meist inner­halb von Zel­len (ver­schie­de­ner Art) zu fin­den, nur weni­ge Stoff­wech­sel­vor­gän­ge fin­den außer­halb von Zel­len statt. Sie sind dann über­wie­gend auf einen oder zwei Schrit­te beschränkt und die­nen ledig­lich dem Aus­gleich von Ladun­gen der betei­lig­ten Sub­stan­zen beim Ein- und Aus­tritt in die Zel­len (oder eben aus ihnen heraus). 

Wel­che Pro­zes­se regu­lie­ren den Salz- und Was­ser­haus­halt des Körpers?

Der zen­tra­le Mecha­nis­mus besteht aus dem Zusam­men­spiel des Ner­ven­sy­stems mit dem Hor­mon­sy­stem. Die­ses System wird als "Renin-Angio­ten­sin-Aldo­ste­ron-System" bezeich­net. Doch ver­za­gen Sie nicht, im fol­gen­den wer­de ich das ganz ein­fach erklä­ren, Sie brau­chen dazu nur Grund­kennt­nis­se der Che­mie und eini­ger Stof­fe wie Was­ser, Salz und Eiweiß - die ich alle schon in ande­ren Arti­keln beschrie­ben habe und zu denen Sie umfang­rei­che Infor­ma­tio­nen im Inter­net finden.

Das *Vehi­kel*, mit des­sen Hil­fe die­ser Regel­me­cha­nis­mus arbei­tet ist das Blut (für den trä­gen Hor­mon­trans­port) und das Ner­ven­sy­stem (für die raschen, situa­ti­ven Ände­run­gen). Gleich­zei­tig mit den durch die Gefä­sse trans­por­tier­ten Infor­ma­tio­nen zu Aus­schei­dung bzw. Zurück­hal­tung von Salz und Was­ser wird so die Blut­men­ge gere­gelt - und mit ihr der Blut­druck¹ und die Herz­tä­tig­keit trägt eben­falls dazu bei.

Es dau­ert Jah­re, bis man den Zusam­men­hang zwi­schen den ver­schie­de­nen Steue­rungs- und Regel­me­cha­nis­men des mensch­li­chen Orga­nis­mus ver­stan­den hat. Dazu braucht man mehr als rei­nes Aus­wen­dig­ler­nen, man muss *erken­nen* und *über­grei­fend den­ken kön­nen* um es wei­ter­ge­ben zu kön­nen. Oder nach­voll­zie­hen, war­um sol­che Begrif­fe wie "Stoff­wech­sel­schlacken" etwas bezeich­nen was es in Wirk­lich­keit nicht gibt.

Man­geln­de Selbst­kri­tik und grund­lo­se Überheblichkeit

Da wer­den Sie, lie­be Lesen­de, erken­nen war­um es mich sehr erstaunt, wenn eine selbst­er­nann­te "Prä­ven­ti­ons­be­ra­te­rin", eine Frau Gabrie­le Vale­ri­us-Szö­ke, irgend­wo­her Infor­ma­tio­nen abschreibt - ohne den Hin­ter­grund selbst zu ver­ste­hen - und damit im Zwei­fels­fall Men­schen mit Gesund­heits­pro­ble­men nicht hilft, son­dern ihnen wesent­li­chen Scha­den zufügt. Durch völ­lig fal­sche, ja gefähr­li­che Behaup­tun­gen, die jeder Grund­la­ge entbehren.

Fast schon kri­mi­nell ist aller­dings, wenn eine Dro­gi­stin mit drei­jäh­ri­ger Leh­re sich zu einer all­wis­sen­den Rat­ge­be­rin auf­bläst und den Pati­en­ten rät zu einer bestimm­ten "Sor­te" Arzt zu gehen, den so genann­ten "Funk­ti­ons­me­di­zi­nern", also Eso­te­ri­kern, und nicht zu denen, die ihr Fach ver­ste­hen und die­sen Hum­bug ableh­nen! Kein Wun­der, denn letz­te­re Ärz­te brin­gen ihr nicht den Umsatz an Pro­duk­ten in einem Schnee­ball-System (Mul­ti-Level-Mar­ke­ting) für die sie so hef­ti­ge Wer­bung betreibt. 

Was sie noch nicht begrif­fen hat ist:
Nur die aller­ober­ste Ebe­ne ver­dient, alle dar­un­ter lie­gen­den Stu­fen ackern und ver­kau­fen den Mist - ohne selbst jemals ange­mes­sen zu ver­die­nen. Im ver­link­ten Bei­spiel geht es um Jeans - die Fir­ma hat damals groß getönt .... und ist schon weg vom Fen­ster .... die hoff­nungs­vol­len Jung­ver­die­ner sit­zen auf Ber­gen von Jeans - so wie alle, die bei "Natu­ra Vita­lis" ein­stei­gen auf Ber­gen von nutz- und wir­kungs­lo­sen Pro­duk­ten sit­zen werden.

Schwur­bel­schwatz zu "SALZ"

Die so ver­blen­de­te Frau Vale­ri­us-Szö­ke, die nicht ein­mal erkennt wel­cher Masche von Betrü­gern sie auf den Leim gegan­gen ist, hat nun in einer Ver­öf­fent­li­chung zu SALZ ein paar Zei­len geschrie­ben, denn "Hima­la­ya­salz" gehört zu ihrem Vertriebsprogramm.
Lesen Sie selbst, hier ein screenshot:

Außer dem Wort "SALZ" ist fast alles in die­ser Dar­stel­lung frei erfun­den. Oder es wer­den Bezie­hun­gen her­ge­stellt, die es nicht gibt. Ein gro­ßer Teil davon ist gelo­gen. Die Aus­sa­ge zum Blut­druck ist gemein­ge­fähr­li­cher Unsinn. Denn dadurch wer­den Pati­en­ten­le­ben gefähr­det. Ich kom­me spä­ter, im zwei­ten Teil, dazu das zu erklären.

Teil II fin­den Sie → DORT

¹ Sie­he die Artikel:
"Wie der Blut­druck ent­steht & gere­gelt wird" Tei­le I, II, III, IV.

bookmark_borderIngwer

" .. Organ­funk­tio­nen wer­den unter­stützt und verbessert .. " 
- so ver­spricht es der Mode­ra­tor bei "GALILEO" von Pro­Sie­ben für Ingwer. 

Nicht, dass Sie mich miss­ver­ste­hen - ich koche kein Gericht mit Huhn ohne fri­schen Ing­wer! Wenn ein­mal kei­ne Knol­len (bota­nisch: ' ..unter­ir­di­scher Haupt­spross des Ing­wers, das Ing­wer-Rhi­zom.. ') vor­han­den sind neh­me ich als zwei­te Wahl Ingwerpulver.

Was mich stut­zig macht ist stets eine sol­che Pau­schal­aus­sa­ge - die, wenn man sie genau­er betrach­tet und *zer­legt* doch mehr Fra­gen auf­wirft als sie beant­wor­tet bzw. als dann in der nach­fol­gen­den Sen­dung erklärt wird.

War­um?

Weil es da nichts zu erklä­ren gibt. Vie­le sol­che Aus­sa­gen klin­gen vor­der­grün­dig sehr über­zeu­gend. Da könn­te man sofort zustim­men. Aber ist das wirk­lich rich­tig, was da so ver­spro­chen wird?

Schau­en wir doch ein­mal genau­er hin:

1. Wel­che Orga­ne sind es?
    1 a. Was bedeu­tet "unter­stützt - auf wel­che Mecha­nis­men ist das bezogen? 
    1 b. Was bedeu­tet "ver­bes­sert" - von wel­chem Aus­gangs­punkt her wird das bemessen? 
    1 c. Mit wel­cher Metho­de wird die Organ­funk­ti­on bestimmt? 
    1 d. Was ist der "Nor­mal­wert" und wel­che Varia­ti­on der Abwei­chung besteht? 
2. Wel­che Funk­tio­nen die­ser Orga­ne wer­den unterstützt?
    2a. Wor­an erkennt man, dass die­se Orga­ne Unter­stüt­zung nötig haben? 
    2b. War­um ist es ange­bracht die­se Orga­ne zu 'unter­stütz­ten'?
3. Wel­che Funk­tio­nen wer­den verbessert?
    3a. Wie erkennt man die Funk­tio­nen die 'ver­bes­sert' werden? 
    3b. Ist eine Inter­ven­ti­on unab­ding­bar oder fal­len die Abwei­chun­gen in die all­ge­mein bekann­te Varia­ti­on? [Anders aus­ge­drückt: Wel­cher Scha­den ent­stün­de, wenn man nichts tut?]

So for­mu­liert denn auch der Baye­ri­sche Rund­funk " .. Im Netz fin­den sich vie­le Mythen um die Wir­kung von Ing­wer .. " und räumt sogleich mit der Mehr­zahl die­ser ver­meint­li­che Wir­kun­gen auf. Da ist der Unter­schied zwi­schen Gali­leo und gebüh­ren­fi­nan­zier­tem Fern­se­hen¹: Die man­geln­de Objek­ti­vi­tät der Gebüh­ren­fi­nan­zier­ten, denn ihr Kli­en­tel (und die Anzei­gen­kun­den) sind oft sol­che Fir­men, die an der Gren­ze der Lega­li­tät for­mu­lie­ren was ihre Pro­duk­te - angeb­lich - alles können ....

Machen Sie einen ein­fa­chen Test um die Mär von den angeb­li­chen Super­kräf­ten bestimm­ter Stof­fe zu entlarven: 

Wenn Sie den Begriff bei (bei­spiels­wei­se) start­pa­ge ein­ge­ben und gleich zu Anfang ste­hen meh­re­re Links zu Sei­ten in deren Titeln Begrif­fe wie "gesund" "Wun­der­mit­tel" oder "beliebt" ste­hen, und zwar bevor der Link zu Wiki­pe­dia kommt, dann dür­fen Sie getrost davon aus­ge­hen, dass ihnen dort ein Bär auf­ge­bun­den wer­den soll.

Sie­he dazu auch:

"Detox" ist die neue "Ent­schlackung"
"Stoff­wech­sel­schlacken"
Mar­ga­ri­ne = Streich­fett - mit Butter
"Pro­bio­ti­sches" essen & trin­ken .... "Actimel","Lactobacillus LC1","Yakult"

Die Detox-Lüge: Inter­view mit Nata­lie Grams in „Don­na“; 9. Janu­ar 2020 von Bernd Harder


¹
Damit auch hier kein Miss­ver­ständ­nis aufkommt:
Beim WDR geht es nicht immer wis­sen­schaft­lich zu, da scheint eine Ten­denz zu Aber­glau­be und Quack­sal­be­rei zu bestehen.

Ein her­aus­ra­gen­des Bei­spiel für Quack­sal­be­rei auf hohem Niveau: Da wer­den wis­sen­schaft­lich kor­rek­te Tat­sa­chen mit tota­lem Spinn­kram ver­mischt zu einem rie­si­gen Betrug .... denn wie immer wer­den die Pro­duk­te, die angeb­lich hel­fen sol­len, im glei­chen Atem­zug 'mit­emp­foh­len'.

bookmark_border"inner skin" - von 'zarter' und 'jugendlicher' Haut

Eine der hart­näckig­sten Mythen über Haut­pfle­ge ist, dass Feuch­tig­keits­cremes der Schlüs­sel zur Ver­rin­ge­rung des Auf­tre­tens von Fal­ten und schlaf­fer Haut sind. Das stimmt ein­fach nicht.


Die rich­ti­ge Nach­richt ist, dass es sich bei die­sen Pro­duk­ten über­wie­gend um Junk han­delt. Feuch­tig­keits­cremes machen wahr­schein­lich einen tol­len Job - für den Geld­beu­tel der Her­stel­ler! Für den Ver­brau­cher wür­de es völ­lig aus­rei­chen eine Fett­creme, eine harn­stoff­hal­ti­ge ["mit Urea"] oder gly­ce­rin­hal­ti­ge Crè­me zu benut­zen - es ist die Mas­sa­ge­wir­kung beim auf­tra­gen und ein­rei­ben in die Haut, nicht der Inhalts­stoff der etwas bewirkt. Die Crem­e­ba­sis soll nur eine Irri­ta­ti­on und Rötung der Haut ver­hin­dern, weil sie die Rei­bung beim Ein­mas­sie­ren reduziert.

 

Aber wenn wir über Fal­ten­bil­dung und schlaf­fe, hän­gen­de Haut­par­tie­n­en spre­chen, spre­chen wir über ein tie­fe­res Problem.

Feuch­tig­keits­cremes machen nur die ober­ste Haut­schicht (die so genann­te "Epi­der­mis") geschmei­di­ger, wider­stands­fä­hi­ger gegen­über der Wit­te­rung und spen­den Feuch­tig­keit, indem sie die trocke­nen, abge­stor­be­nen Zel­len der Ober­haut anfeuch­ten & anfetten.

Pro­ble­me wie schlaf­fe Haut, Fal­ten und fei­ne Lini­en begin­nen viel tie­fer - in einer Schicht, die als "Der­mis" bezeich­net wird. Die Der­mis pro­du­ziert Kol­la­gen, und Sie wis­sen wahr­schein­lich bereits, dass Kol­la­gen ein ent­schei­den­der Bau­stein für die Struk­tur gesun­der Haut ist. Die Kol­la­gen­pro­duk­ti­on ver­lang­samt sich jedoch gegen Ende des drit­ten Lebens­jahr­zehnts. Und wenn das Feh­len von Kol­la­gen zu Lücken in der dar­un­ter lie­gen­den Struk­tur führt, ver­liert die Haut an Ela­sti­zi­tät und kann schlaff oder fal­tig wer­den. Der „Kol­la­gen­kol­laps“ unter der Ober­flä­che ver­ur­sacht die­se Fal­ten und Linien.


 

SGBEER, eige­nes Werk; Gro­be Schich­tung der mensch­li­chen Haut; CC BY-SA 3.0;
Sche­ma­zeich­nung; Erstellt: 22. Novem­ber 2009

[Epi­der­mis = Ober­haut, 0,3 - 2 mm, bestehend aus (von außen nach innen: Stra­tum dis­junc­tum, Stra­tum cor­ne­um, Stra­tum luci­dum, Stra­tum gra­nu­lo­sum, Stra­tum spi­no­sum, Stra­tum basale);
Der­mis = Leder­haut, 0,5 - 1,5 mm, (von außen nach innen: Stra­tum papil­lia­re, Stra­tum reticulare);
Sub­cu­tis = Unter­haut, 0,5 - 30 mm, über­wie­gend auf­ge­baut aus Fett­zel­len, Ner­ven, Blut­ge­fä­ssen, Bin­de­ge­we­be, Sehnen.]

 


Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass kei­ne Feuch­tig­keits­creme in die­se Tie­fe der Haut ein­drin­gen kann - auch Cremes, die Kol­la­gen ent­hal­ten, lie­fern es nicht bis zur Der­mis, wo es zur Erneue­rung der Haut­struk­tur benö­tigt wird. Es ist doch gera­de die Auf­ga­be der Haut, das Ein­drin­gen von Sub­stan­zen in den Orga­nis­mus zu ver­hin­dern. Da gibt es kei­ne Aus­nah­men, auch dann nicht, wenn man Stof­fe auf­trägt, die in tie­fe­ren Schich­ten der Haut natür­lich vor­han­den sind.

 

Hin­weis:
Wei­ter unten ist ein Arti­kel aus der DAZ [Deut­sche Apo­the­ker Zei­tung] ver­linkt, in dem ein Abschnitt über die "Per­ku­ta­ne Resorp­ti­on von Fremd­stof­fen" berich­tet. Bit­te lesen Sie die­sen Absatz mit dem Bewusst­sein, dass es eine gan­ze Men­ge von in Apo­the­ken ver­kauf­ten Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen gibt, die ihre Daseins­be­rech­ti­gung ver­lö­ren, wenn sie nicht in die Haut ein­zu­drin­gen ver­möch­ten - des­we­gen wird in die­sem Absatz ein wenig schwam­mig und zu posi­tiv über die Ein­dring­me­cha­nis­men und deren Über­win­dung berichtet.
Die Pra­xis, das wis­sen Sie selbst, sieht immer ein wenig anders aus als die Theorie. 

Um die­se tie­fen Haut­struk­tu­ren für eine jün­ger aus­se­hen­de Haut zu unter­stüt­zen, müss­te man also von innen Stof­fe in die Haut brin­gen, um die natür­li­che Kol­la­gen­pro­duk­ti­on des Kör­pers zu unter­stüt­zen. Das hat aller­dings wenig Sinn, denn Stof­fe wie Kol­la­gen wer­den bereits im Magen ange­grif­fen und zer­legt - was oral zuge­führt wird hat also über­haupt kei­ne Wirkung!

Das bedeu­tet, dass feuch­tig­keits­spen­den­de Cremes und Lotio­nen im gün­stig­sten Fall die Hälf­te des Pro­blems lösen - die ande­re Sei­te ist ein natür­li­cher Abbau­pro­zess, den man nicht beein­flus­sen kann, da er nur teil­wei­se durch die Lebens­um­stän­de, sicher aber durch gene­ti­sche Pro­gram­mie­rung feststeht. 

Eine kom­plet­te Haut­ver­bes­se­rung - etwa zurück in die Struk­tur des drit­ten Lebens­jahr­zehnts - wird nie gelin­gen! Bestimm­te Lebens­mit­tel und der all­ge­mei­ne Lebens­stil dage­gen hel­fen schon, die Haut­ela­sti­zi­tät und das Altern der Haut so zu beein­flus­sen, dass die Alte­rung spä­ter und nicht so hef­tig einsetzt. 

All­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zur Haut:
WIKIPEDIA "HAUT"
Die Haut – unser größ­tes Organ
Viel mehr als nur eine Hülle

bookmark_borderEhrlich sein & trotzdem irreleiten - geht das?

Wir haben nicht ver­spro­chen, dass die Mehr­hei­ten die Aus­wahl erge­ben wer­den und wir haben in der Tat betont, dass wir Redak­teu­re sind, die um Hand­lungs­emp­feh­lung bit­ten, nicht Kell­ner, die Bestel­lun­gen ent­ge­gen neh­men.
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We didn’t pro­mi­se that num­bers would make the choices and, in fact, were careful to empha­si­ze that we were edi­tors loo­king for gui­dance, not wai­ters taking orders.
[Quel­le]
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Vor ein paar Tagen habe ich die oben zitier­ten Zei­len gele­sen und mir gedacht: Wozu denn dann eine Umfra­ge, wenn die Ver­ant­wort­li­chen am Ende doch das machen was sie selbst für rich­tig halten?

Als ich dann ein wenig län­ger dar­über nach­ge­dacht habe kamen mir eini­ge Bei­spie­le in den Sinn wo wir - in ganz ande­rem Zusam­men­hang - mit genau die­ser Metho­de für dumm ver­kauft wer­den. Wo uns also vor­ge­gau­kelt wird wir könnten 

*uns ein­brin­gen*,
*mit entscheiden*,
*etwas bewegen*,

und wie sonst all die­se Sprach­hül­sen lau­ten. Alle­samt sagen sie zwar etwas Posi­ti­ves, sind jedoch zugleich der Beweis dafür, dass, wer auch immer eine sol­che Befra­gung ver­an­stal­tet, die Ein­sen­dun­gen ledig­lich als Ali­bi haben will, um sagen zu kön­nen: "Wir haben den Betrof­fe­nen Gele­gen­heit gege­ben sich mit dem The­ma zu befas­sen und uns dazu eine Rück­mel­dung zu geben." - So oder ähn­lich lau­ten doch stets die Beteue­run­gen, die lästi­ge Fra­gen nach der Betei­li­gung, der Ein­bin­dung der Betrof­fe­nen abbü­geln sollen.

Wir soll­ten uns für das neue Jahr vor­neh­men bei sol­chen Gele­gen­hei­ten die Betref­fen­den nicht unge­scho­ren davon­kom­men zu las­sen, son­dern ihnen deut­lich machen, dass sie mit die­ser stump­fen Rhe­to­rik­schlei­fe nicht punk­ten kön­nen. Manch­mal sind sie ein­fach nur zu *betriebs­blind* um zu erken­nen, was sie da eigent­lich tun.

bookmark_borderÜber den Mangel an 'kritischem Denken'

» Jemand, der nach­weis­lich fal­sche Vor­stel­lun­gen ver­tritt,
kann leicht in ande­re fal­sche Über­zeu­gun­gen abglei­ten.
«

Die­sen Satz habe ich vor eini­ger Zeit gele­sen und ihn mir auf­ge­schrie­ben, weil er mit mei­ner Erfah­rung aus vie­len Beob­ach­tun­gen über­ein­stimmt. Wir haben ja nicht nur unse­re Vor­ur­tei­le, son­dern auch unse­re Denk­mu­ster mit denen wir unse­re Umge­bung ein­schät­zen, Pro­ble­me ange­hen und lösen, vor­ge­faß­te Muster bestä­ti­gen oder verwerfen.

Die­se Denk­mu­ster stam­men aus Erzie­hung und Erfah­rung - und was ein­mal gut geklappt hat, uns Vor­tei­le ver­schaff­te oder von Vie­len in unse­rer Umge­bung genau so ein­ge­schätzt wur­de, das ver­su­chen wir zu bewah­ren um den *Erfolg* zu wiederholen. 

Anders aus­ge­drückt:

Wir füh­len uns bes­ser wenn wir mit einer Vor­ge­hens­wei­se Erfolg statt Miß­er­folg haben und mei­den des­we­gen neue Denk­an­sät­ze und neu­es Ver­hal­ten. Etwas - ab von *ein­ge­tre­te­nen Pfa­den* - zu wagen ist mit sehr viel Unsi­cher­heit ver­bun­den und der Erfolg ist unge­wiß. Unge­wiß­heit macht Streß. Streß zu ver­mei­den ist eine völ­lig nor­ma­le Verhaltensweise.

Ich will zwei kon­kre­te Bei­spie­le für die wei­te­re Erör­te­rung anfüh­ren. Das erste Bei­spiel ist es ist ein Kom­men­tar zu einer Aus­sa­ge, die in einem you­tube-Video gemacht wurde:


Der Kom­men­ta­tor weist - zu Recht, wie ich mei­ne - dar­auf hin, dass die Staats­an­ge­hö­rig­keit kei­ne per­sön­li­che Lei­stung ist und man des­we­gen dar­auf nicht *stolz* sein kann.
Der Wert die­ser Aus­sa­ge wird nicht dadurch geschmä­lert, dass er dann noch ein paar zusätz­li­che Anmer­kun­gen zu Ame­ri­ka­nern ganz all­ge­mein macht, die sein eige­nes Vor­ur­teil in die­ser Hin­sicht dar­stel­len. Allein, mit sei­ner Ein­schät­zung des der­zei­ti­gen Prä­si­den­ten scheint er aber im 'mai­stream' zu liegen.

Stolz kann man auf eine eige­ne Lei­stung sein, etwa eine, die dem Gemein­we­sen ins­ge­samt nützt - und dann steckt dar­in die Aner­ken­nung für die­sen Staat, der Ver­hält­nis­se geschaf­fen hat in denen sol­che Ergeb­nis­se mög­lich sind.

Das zwei­te Bei­spiel zeigt einen Fall auf, in dem vie­le Betei­lig­te zu Unrecht *stolz* auf ihre Lei­stung sind:


Da geht es um die angeb­li­che "Grie­chen­land­ret­tung" die in Wahr­heit ein Ret­tung von meh­re­ren deut­schen und fran­zö­si­schen Groß­ban­ken war. Das Ergeb­nis der Inter­ven­ti­on, die kei­ne Ret­tung war, son­dern der tau­meln­den grie­chi­schen Öko­no­mie den Todes­stoß ver­setzt hat, kann mit dem Abstand den wir heu­te haben beur­teilt werden:

Das gro­be Ver­sa­gen der bei­den Haupt­ak­teu­re Wolf­gang Schäub­le und Jero­en René Vic­tor Anton Dijs­sel­b­lo­em ent­larvt sie als Dilet­tan­ten, die ent­ge­gen aller War­nun­gen der Fach­wis­sen­schaft­ler glaub­ten es bes­ser zu wis­sen .... der eine wohl aus Alters­starr­sinn, der ande­re aus purem Neid auf die Popu­la­ri­tät von Y. Varou­fa­kis, dem grie­chi­schen Finanz­mi­ni­ster & Wis­sen­schaft­ler, dem geschol­te­nen und ver­höhn­ten Wider­sa­cher, der letzt­end­lich Recht behal­ten hat, und des­sen Sta­tur und Cha­ris­ma er nie wird errei­chen können.

In bei­den Bei­spie­len sehen wir grund­sätz­li­che Ver­hal­tens­mu­ster. Ein­mal der Stolz auf eine fik­ti­ve Grö­ße die nicht selbst erar­bei­tet wur­de, im ande­ren Fall der Dün­kel es qua Amt bes­ser zu wis­sen als einer der es stu­diert hat. Bei­de Male ein­stu­dier­te Ver­hal­tens­mu­ster die zu kata­stro­pha­len Ergeb­nis­sen füh­ren, natür­lich gra­du­ell unter­schied­lich in ihrer Auswirkung.

Erfah­ren wir über der­glei­chen Ver­sa­gen von ein­ge­fah­re­nen Denk- und Ver­hal­tens­mu­stern in der Poli­tik und Wirt­schaft unse­res Lan­des in den Medien?
Nein ....
.... und da fan­ge ich an zu grü­beln war­um das wohl so ist.

bookmark_borderAlt & Jung ....

Es hat schon sei­ne Grün­de, war­um ab einem bestimm­ten Lebens­al­ter Kin­der sich von ihren Eltern lösen und eige­ne Wege gehen ....

Frü­her war ich der Auf­fas­sung das müß­te nicht so sein.

Heu­te bin ich geneigt anzu­neh­men, dass das eine Grund­ge­setz­lich­keit der Natur ist, so wie im Früh­jahr die Blät­ter sprie­ßen und im Herbst wie­der run­ter fal­len .... Vie­le Klei­nig­kei­ten, die bei engem Zusam­men­le­ben stö­rend wären, ent­fal­len - und ver­bes­sern so den Umgang mit­ein­an­der - wenn das Kind erst ein­mal in räum­li­cher Fer­ne von den Eltern wohnt. Kin­der müs­sen ihre eige­nen Erfah­run­gen machen kön­nen. Sie müs­sen auch mal selbst auf die Nase fal­len und sich wie­der aufrappeln. 

Fami­li­en­le­ben bedeu­tet: Frei­heit, Ver­ant­wor­tung und Pflich­ten, aber auch Ver­bun­den­heit in schwie­ri­gen Situa­tio­nen. Das Gan­ze unter dem Mot­to: Es gibt Nichts was unse­ren Zusam­men­halt auf­bre­chen kann, wir ste­hen zusam­men .... und dafür ist es nicht unbe­dingt nötig zusam­men unter einem Dach zu wohnen!
Natür­lich gehö­ren Lie­be, Gebor­gen­heit und Akzep­tanz der indi­vi­du­el­len Per­sön­lich­keit unter­ein­an­der dazu - ich erwäh­ne es nur der Voll­stän­dig­keit hal­ber, weil ich es eigent­lich für selbst­ver­ständ­lich halte .... 

Was noch ergänzt wer­den muß:
Alters­ge­mäße Ein­sicht gehört mit zu einem gedeih­li­chen Mit­ein­an­der, sie zu ver­lan­gen ist kei­ne Zumu­tung den Kin­dern gegen­über, son­dern eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, die durch das eige­ne Vor­bild gelebt wer­den soll­te. Weder Kin­der noch Eltern kön­nen zu irgend­ei­nem Zeit­punkt stur auf ihrer Sicht der Welt behar­ren - gefragt ist dem­nach immer Kompromißbereitschaft.

Eltern ver­su­chen oft die Kin­der zu schüt­zen und das bis ins Erwach­se­nen­al­ter. Den Aus­gleich zwi­schen ange­mes­se­ner Nähe zu und ange­mes­se­nem Abstand von den Eltern zu fin­den ist sicher eine schwie­rige Grat­wan­de­rung, vor allem dann, wenn Eltern ungern 'los­las­sen' wollen ....

Eine glucken­de Mut­ter, die ihre Kin­der nicht in die Welt las­sen will ist häu­fi­ger das Übel (Väter sind nach mei­ner Erfah­rung meist locke­rer was das angeht). Ein Teil der Kin­der schafft es sich trotz aller gegen­tei­li­gen Wün­sche von Eltern­sei­te abzu­set­zen, man­che aber nur, um sich wie­der in eine Abhän­gig­keit von einem Part­ner zu bege­ben und nicht den Schritt in die Eigen­stän­dig­keit zu schaf­fen. Ande­re sit­zen lie­ber noch zu Hau­se im Nest. Mit der Kon­se­quen­z, dass es des Öf­te­ren hef­tig­ste Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Alt und Jung gibt. Aber noch nicht hef­tig genug für man­che Jun­gen, um den end­gül­ti­gen Absprung zu schaffen.

Schlimm ist es immer dann, wenn Kin­der den Eltern zur Last wer­den und sie das zu spü­ren bekom­men. Das Urver­trau­en, dass Kin­der zu ihren Eltern haben, wird dadurch zer­stört. Mir scheint das der schlimm­ste Fall von Ver­sa­gen der Eltern zu sein.


Neu­fas­sung unter Ein­be­zie­hung frü­he­rer Kommentare;
Erst­ver­öf­fent­li­chung: 28.06.2008; 17:11h.

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"click!" auf die Abbildungen/Texte öff­net eine neue Sei­te & vergrößert. 

 
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768,- Euro für 20 m² ...!
das sind 9,- €uro mehr als unse­re Mie­te für eine 4-Zi-Woh­nung. Frü­her nann­te man so etwas "Wucher" und es war strafbar .... 
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Nur Ele­fan­ten brau­chen einen Rüs­sel - nach Pro­te­sten wur­de die zunächst erlaub­te Ein­fuhr von Jagd-Tro­phä­en nach U.S.A. wie­der kassiert .... 
 
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Es gibt noch ori­gi­nel­le Ideen für Schil­der - so wie dies .... 
 2h 
Da wo die evan­ge­li­ka­len Fun­di-Chri­sten für fast Alles sind - außer für lega­len Schwangerschaftsabbruch.
Was für ein ver­lo­ge­nes Pack! 
 
 2i 
Hier sagt 'mal Einer was öfter gesagt wer­den müßte .... 
 2k 
car­ni­val bar­ker = Aus­ru­fer, der Attrak­tio­nen beim Jahr­markt anpreist um Publi­kum in die Zel­te zu locken .... 
 
 2l 
Da ist Eng­land kei­ne Aus­nah­me - bei uns wird ja genau­so scham­los über­trie­ben um die Mas­sen in Angst &manipulierbar zu halten .... 
 2m 
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 2n 
Der US-Ame­ri­ka­ni­schen und Bri­ti­schen Skan­dal­blät­tern war dabei beson­ders wich­tig, dass die Braut *gemischt­ras­sig* sei - kein Wun­der also, wenn der Ras­sis­mus gras­siert bzw. wie­der auflebt .... 
 2o 
....

bookmark_borderNur Bild & Ton
Vom schleichend sich erweiternden Analphabetismus

  • " .. Es man­gelt rund 7,5 Mil­lio­nen Deut­schen zwi­schen 18 und 64 Jah­ren in gro­ßem Maß an Schrift­spra­che­kennt­nis­sen. Genau­er: Knapp fünf Mil­lio­nen kön­nen nur ein­zel­ne, kur­ze Sät­ze lesen und schrei­ben, wei­te­re zwei Mil­lio­nen kom­men über ein­zel­ne Wör­ter nicht hin­aus, und etwa 300 000 Men­schen schei­tern selbst dar­an. Sie alle gel­ten zumin­dest als funk­tio­na­le Analpha­be­ten .. " [Quel­le]
  • " .. Fast ein Zehn­tel der Men­schen in Deutsch­land sind funk­tio­na­le Analpha­be­ten .. " [Quel­le]
  • " .. Bei wei­te­ren 13 Mil­lio­nen Men­schen oder 25,9 Pro­zent der erwerbs­fä­hi­gen Bevöl­ke­rung tritt feh­ler­haf­tes Schrei­ben selbst bei gebräuch­li­chen Wör­tern auf .. " [Quel­le]
  • " .. Die Zahl der Feh­ler pro 100 Wör­ter stieg von durch­schnitt­lich sie­ben im Jahr 1972, auf zwölf im Jahr 2002 und dann noch ein­mal auf 17 Feh­ler im Jahr 2012. Das ist inner­halb von vier­zig Jah­ren mehr als eine Ver­dop­pe­lung der Feh­ler­quo­te. .. " [Quel­le]

Es ist nicht zu leugnen: 
Selbst in einem so hoch ent­wickel­ten Land wie unse­rem gibt es Analpha­be­ten, mehr männ­li­che als weib­li­che, und inter­es­san­ter­wei­se sind sie über­wie­gend berufstätig. 

Die bereits 'erkann­ten' Analpha­be­ten sind erst der Anfang. Denn wir sind auf einer Abwärts­spi­ra­le was das "sinn­erfas­sen­de Lesen von Text(-en)" angeht. 

Geprägt von Wer­bung und Comics, Com­pu­ter­spie­len und Musik, die ohne die dahin­ter lie­gen­den Bil­der nichts­sa­gend und unver­ständ­lich wäre, und von der aus­ufern­den Nut­zung der soge­nann­ten "smart pho­nes", ent­wickelt sich der visu­el­le Kanal zum wich­tig­sten Infor­ma­ti­ons­dienst des moder­nen, medi­en­nut­zen­den Men­schen. Aller­dings nicht in Form von Text und Spra­che, son­dern in Form von Bild & Ton.

Schau­en wir ein­mal zurück:
Wur­den bei der Ein­füh­rung von "sms" noch ver­ständ­li­che Sät­ze for­mu­liert, so ver­än­der­te sich der Text immer mehr zu Kür­zeln. Ent­ge­gen der damals ver­tre­te­nen Auf­fas­sung eini­ger Päd­ago­gen, das sei eine Jugend­er­schei­nung, die sich spä­ter wie­der aus­glei­chen wer­de, scheint es doch Spu­ren bei der Alpha­be­ti­sie­rung hin­ter­las­sen zu haben - wie sonst wären die stei­gen­den Zah­len von Analpha­be­ten zu erklären?

Wer­be­bot­schaf­ten stel­len ver­kürzt das dar, was der Kon­su­ment über ein Pro­dukt wis­sen soll. Da braucht es nicht viel Text, da braucht man nur eini­ge Bil­der, die Emo­tio­nen anspre­chen. Text ist da eher im Wege.

Die Poli­tik hat den Zug der Zeit erkannt: Pro­gram­ma­tik ist etwas für Hin­ter­zim­mer, dem Sou­ve­rän, den Wäh­lern, wirft man Satz­fet­zen und Slog­an­frag­men­te, viel­leicht noch hier und da sogar einen kom­plet­ten, dann aber völ­lig sinn­be­frei­ten Satz vor.

Der 'Sie­ges­zug' eini­ger Kid­die- und Jugend­blogs, die weit­ge­hend davon pro­fi­tie­ren puber­tie­ren­den Kin­dern die Seg­nun­gen der Kos­me­tik- und Beklei­dungs­in­di­strie - sozu­sa­gen von Teen zu Teen - nahe zu brin­gen und sie zum Kauf bestimm­ter Mar­ken zu bewe­gen, sind ein bered­tes Bei­spiel dafür.

"twit­ter" - ein soge­nann­ter Kurz­nach­rich­ten­dienst - wäre ohne Bil­der zu eini­gen tweets höchst lang­wei­lig. Denn wenn auch Bon­Mot auf Bon­Mot folgt, die Poin­ten nur so ras­seln und in der Kür­ze ja sowie­so die Wür­ze liegt, die paar Zei­chen rei­chen tat­säch­lich und objek­tiv nicht zum Aus­tausch von ver­ständ­li­chen Argu­men­ten aus. Auch dort reicht es wie­der nur zu paro­len­haf­ten Kür­zeln und Flos­keln.
{Der Herr Patho­lo­ge wird mir den vor­her­ge­hen­den Satz sicher ver­zei­hen}
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Seit Jahr­tau­sen­den gel­ten die Fer­tig­keit zu schrei­ben und Geschrie­be­nes zu lesen als wesent­li­che Kul­tur­stu­fe, von der an sich Gesell­schaf­ten auf die­sem Pla­ne­ten ent­wickelt haben. Wir sind auf dem besten Wege das Bei­des abzu­schaf­fen. Es durch Bil­der zu erset­zen. Selbst Bil­der sind nicht mehr für sich genom­men aus­sa­ge­fä­hig, man muß viel­fach den Zusam­men­hang ken­nen um den Inhalt zu ver­ste­hen - sie­he Vide­os zu aktu­el­ler Jugendmusik.

Die­se Belie­big­keit der Aus­sa­ge wird noch ver­schärft wenn man an die Mög­lich­kei­ten denkt die Daten zu mani­pu­lie­ren. Wem gehö­ren die Daten und wer kann sie über­haupt ver­än­dern? Was ist Wahr­heit in der Form von Daten­ban­ken, im Zeit­al­ter von Algo­rith­men, die anstatt des Men­schen die Aus­wahl und Ein­schät­zung von Per­son und Per­sön­lich­keit vornehmen.

Der anhal­ten­de Trend zur Nut­zung elek­tro­ni­scher Maß­nah­men als Ersatz für phy­sisch vor­han­denn Zugangs­sy­ste­me, die Video-Dar­stel­lung des Aus­packens einer gekauf­ten Ware als Unter­hal­tung (?) - auch das Bei­spie­le einer irre­ge­lei­te­ten Ent­wick­lung weg von Spra­che und Ver­ant­wor­tung .... die Com­pu­ter wer­den es schon richten.

Oder neh­men wir den Trend zum selbst­fah­ren­den Auto - wer braucht dann noch Ver­kehrs­re­geln ler­nen? Wie­der ein Feld in dem Spra­che über­flüs­sig wird. Wie übri­gens auch gan­ze Berufs­zwei­ge, man den­ke an Spe­di­tio­nen und Taxi­un­ter­neh­men und deren Bedienstete.

Wir wer­den Gene­ra­tio­nen auf die­sem Pla­ne­ten haben, die es nicht mehr nötig haben wer­den selbst lesen und schrei­ben zu kön­nen, es reicht wenn sie eini­ger­ma­ßen ver­ständ­lich SAGEN kön­nen was ihr der­zei­ti­ges Begehr ist, ihr All­tag wird sowie­so von Com­pu­tern struk­tu­riert sein. 

Zugleich sind die vor­ge­nann­ten Berei­che ohne Lese­not­wen­dig­keit ein Bei­spiel, wie immer weni­ger intel­li­gen­tes Han­deln von Men­schen ver­langt wer­den wird. Klar, es braucht eine dün­ne Intel­li­genz­schicht die die Com­pu­ter steu­ert und als Reser­ve da ist, wenn ein­mal die Elek­tro­nen ver­rückt spielen.

Wenn wir es dar­auf ankom­men las­sen wer­den selbst die Intel­li­genz­ler sich eines Tages über­flüs­sig gemacht haben: Sie wer­den sich selbst pro­gram­mie­ren­de & ver­bes­sern­de Com­pu­ter erschaf­fen haben und damit über­flüs­sig, über­flüs­si­ger geht gar­nicht, weil die Rechen­ka­pa­zi­tät ein Viel­fa­ches des­sen aus­macht was der Mensch in glei­cher Zeit­ein­heit an Pro­gramm oder Ana­ly­se zu schrei­ben (!) in der Lage wäre.

Wehe, wehe, wenn es dann ein­mal einen "black­out" oder Com­pu­ter­fehl­ein­schät­zun­gen gibt - da heißt es daten­nmä­ßig anonym zu sein oder der Daten­ma­ni­pu­la­ti­on fähig .... das ist eine bedrücken­de Zukunft, die wir da kom­men haben.

sw