Der Ausgangspunkt für den folgenden Text und Hinweise auf Quellen
Setzt man eine Arbeitsgruppe zu einem Thema ein so kann schon der Arbeitstitel "Unabhängiger Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM)" bzw. darin enthaltener Arbeitsauftrag eine Abkehr vom Neutralitätsprinzip wissenschaftlicher Forschung bedeuten. Steht dort "Muslimfeindlichkeit", so ist das tendenziös, denn dadurch wird doch angedeutet, es gäbe keine "Muslimfreundlichkeit". Ist dann noch die Besetzung dieses Gremiums überwiegend geisteswissenschaftlicher und religiöser Prägung [mit eindeutiger thematischer Ausrichtung → siehe Abbildung ganz unten], so ist es sehr zweifelhaft ob tatsächlich der Wille der Auftraggeber besteht eine ergebnisoffene Bilanz zu erreichen.
So zweifelt denn auch die NZZ (3) zu Recht daran, dass diese Zusammenstellung zugunsten der Nicht-Muslime irgendetwas beizutragen in der Lage wäre, hingegen dem politischen, radikal-konservativen Islam zum Sieg in der dann umstrukturierten deutschen Zivilbevölkerung helfen würde. Schaden nähmen in diesem Fall nicht nur die deutschen Bürger, sondern ebenso säkularisierte ehemalige Muslime und solche Muslime, die einen eher formalen Islam beibehalten, der mit Religion nur noch wenig gemein hat, eher symbolhaft-traditionelle Ausprägung beinhaltet.
Ein gefährlicher Irrweg
Blick zurück auf einen Artikel von mir aus 2022 [→ "Legalistischer" Islam; Das etwas andere “Wort zum Sonntag”; Veröffentlicht am 29-10-2022 03:00 von wvs] in dem ich schon auf latente Risiken verwiesen habe.
Anstatt also die Rechte der Gläubigen des Islam hierzulande zu erweitern und das Rechtssystem des Staates deswegen so zu verbiegen bis es die Ansprüche erfüllt, die von den Vertretern des legalistischen Islam gefordert werden, ist es die einzig gangbare Lösung die noch vorhandenen Sonderrechte der großen Blöcke der katholischen und evangelischen Menschen endgültig zu kappen und alle Staatsbürger gleich zu behandeln. Keine Sonderrechte für irgendwen, egal aus welchen Gründen - und schon bestimmt nicht auf der Basis der Rechts- und Gesellschaftsordnung einer aus der frühen Vorzeit stammenden Glaubensgemeinschaft.
Risiken, die nun in schärferer Form dadurch auftreten, dass die Behauptungen der radikalen Islamisten von der Untersuchungskommission als 'mainstream' umgedeutet werden, und denen man von deutscher Seite dadurch begegnen solle, indem man die Islamkritiker als Rassisten behandelt und ihnen so die Legitimation der Argumente abspricht.
Ist es nicht genau umgekehrt? Sind es nicht die überaus empfindlichen Muslime die jedwede Abweichung von ihrer Interpretation der Religion als Affront auffassen und selbst einfache Fragen an Muslime sofort als Angriff werten - wo doch zunächst angenommen werden müsste es sei ein tatsächliches Interesse an der Religion "Islam" der Hintergrund für diese Interaktion. Betrachtet man die Situation in anderen Ländern der EU so wird deutlich, welche schwerwiegenden Folgen selbst geringfügige Kritik (Karikaturen!) mit Krawallen bis hin zu Todeskommandos nach sich ziehen. Wollen wir das hier dadurch befördern, dass diese Empfindlichkeit von Muslimen als 'normal' und 'angemessen' angesehen werden sollen?
Dazu ein Zitat » .. Das ganze Schwarz-Weiß-Gemälde von der Religion der Unterdrückten und der Mehrheitsgesellschaft bietet nur ein Zerrbild der Realität. Es gibt zahlreiche liberale Muslime, die eine konsequente Trennung von Staat und Religionsgesellschaften zu schätzen wissen; ganz zu schweigen von denjenigen, die vor den gesellschaftlichen Verhältnissen geflohen sind, die mit Koran, Hadithen und Fatwas, also aus dem Islam abgeleiteten Recht, begründet werden .. «
Mir bleibt hier nur eine Frage zu stellen die ich bei *twitter* zum Thema las:
Wie verbreitet ist Verachtung von Nicht-Muslimen seitens der Muslime in 🇩🇪 ?
Daran schließe ich die weitere Frage an:
Wie verachtet müssen dann erst die 'Ungläubigen' sein zwischen denen diese empfindsamen Muslime zu leben gezwungen sind?
Tendenziöse Interpretation von Befragungen bzw. tendenziöse Ausrichtung von Fragestellungen die nur zu einem Ergebnis führen können
Zum Nachweis, dass Muslime hierzulande schlecht behandelt werden, weniger angesehen sind, und als 'fremd' abgelehnt werden:
Seit Jahren ist die Bertelsmann Stiftung in Sachen "Muslime in Deutschland" durch Frau Dr. Yasemin El-Menouar aktiv, die auch dem Arbeitskreis angehörte und seit Jahren (1) kommen von dort immer stärkere Forderungen nach 'besserer Behandlung' und 'weniger Vorurteilen' gegenüber muslimischen Menschen. Je nach Adressaten wird einmal für und andererseits gleichermaßen gegen die vorgebliche Meinung im Lande Stimmung erzeugt. Diese Beliebigkeit ist verblüffend. Inkonsequent.
Es gibt bei der Gesundheitserziehung folgenden Satz:
"Wenn dir jemand erklärt wie schlimm eine Gesundheitsstörung sich auswirkt und dir gleich danach ein Mittel zu Behandlung dieser Störung vorschlägt, geht es um die finanziellen Interessen dieser Person, nicht um deine eigene Gesundheit"!
In Analogie sollte es uns daher stutzig machen, dass trotz aller bisherigen und immer intensiver ablaufenden Maßnahmen zur Integration immer noch eine Riesenlücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit herrscht. So liegt der Verdacht nahe, es könnten vielleicht die angeblich Ausgegrenzten selbst eine Integration ablehnen oder nicht erkennen wie mimosenhaft empfindlich sie hinsichtlich ihrer Religion tatsächlich sind.
Es sei hier noch auf eine Einschätzung unter dem Titel "Probleme erzeugen für mehr Steuergeld: Wie mit einer suggestiv formulierten Studie Politik gemacht wird" hingewiesen, die sich kritisch mit der Tätigkeit der Antidiskriminierungsbeauftragten Ferda Ataman (4) auseinandersetzt.
Wenn sich muslimische Ehefrauen seit mehr als 40 Jahren in Deutschland befinden und wegen religiöser Einschränkungen noch immer nicht Gelegenheit hatten die Landessprache zu erlernen (obwohl sie es möglicherweise gern getan hätten, ihre Männer es aber nicht erlaubten), dann sind doch nicht die deutschen Landsleute oder die Umstände in Deutschland Schuld an diesem Mangel, sondern es sind die dem Islam zugrunde liegenden Beschränkungen der Teilhabe dieser Frauen am normalen Leben.
Dass es anders geht habe ich bei syrischen Flüchtlingsfamilien selbst erfahren (hier nur ein Beispiel, pars-pro-toto):
Mutter und 3 Kinder sprachen nach zwei Jahren fließend Deutsch, der Vater hat etwas länger gebraucht.
Es ist deswegen meine feste Überzeugung, dass vieles von dem, was als Diskriminierung angesprochen wird, an selbst verschuldetem Mangel der Muslime liegt, bzw. daran, dass sie sich kulturell abschotten und nicht den gesetzlichen Regeln der hiesigen Gesellschaft unterwerfen wollen, die unumstößlich über jeder Religion stehen.
Das zu beobachtende Spiel 'Erstellung eines Situationsbildes der Diskriminierung' mit nachfolgender 'Untersuchungskommission genau dieser (angeblichen) Lageeinschätzung', die von der Antidiskriminierungsbeauftragten aufgenommen und durch die Bertelsmann Stiftung (mit teilweise identischem Personal!) ein wenig drastischer dargestellt wird «Mehr Menschen nehmen rassistische Diskriminierung wahr und sehen Handlungsbedarf.» führt langfristig dazu aus keinem tatsächlich vorhandenen Problem ein tatsächliches Problem zu erzeugen!
1 Bertelsmann redet die Integration von Muslimen in Deutschland schön
Die Muslime sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wären da nur nicht ihre deutschen Nachbarn – über eine Studie mit «Phantasiezahlen» und eine erschlaffte Integrationsdebatte.
Benedict Neff, Berlin; 03.09.2017, 06.00 Uhr
2 Islamismus an Schulen – in Deutschland spitzt sich das Problem zu, aber die linke Politik redet es klein
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung will Jugendarbeit mit Muslimen fördern und gegen Muslimfeindlichkeit vorgehen
3 In einer freien Gesellschaft darf man Religionen verspotten – für den Islam gibt es keine Ausnahme
Ein neuer Report im Auftrag der Bundesregierung zeichnet ein Zerrbild von Deutschland und dem Islam. Nahezu jede kritische Äußerung über Muslime wird darin gebrandmarkt. Das geht zu weit.
4 Probleme erzeugen für mehr Steuergeld: Wie mit einer suggestiv formulierten Studie Politik gemacht wird.