Bekannterweise haben Tiere andere Voraussetzungen als wir Menschen WO sie sich ansiedeln können. Die äußeren Bedingungen müssen stimmen: Ausreichendes Nahrungsangebot, Schutz vor Freßfeinden, Temperaturschwankungen die tolerabel für die jeweilige Art sind, um nur einige zu nennen.
So kommt es, daß es Grenzen der Ausbreitung in geografischen Längen und Breiten gibt, die schwer zu überwinden sind wenn dort die Lebensumstände nicht 'passen'. Denn der wesentliche Faktor, den ich in der Aufzählung oben bewußt ausgespart habe ist Fortpflanzung, anders gesagt "Erhalt der Art", gemeinhin demnach Nachkommenschaft, die dort Fuß fassen kann.
Ein solches Beispiel habe ich kürzlich hier auf meinem Grundstück auf den zwei Fenchel-Stauden gefunden:
Graphosoma lineatum, (auch: Graphosoma italicum), die Streifenwanze.
Eine Bildersuche nach "Graphosoma lineatum" ergab sehr viele ähnliche, teilweise schärfere Abbildungen dieser Pflanzenwanze. Ausführlichere Beschreibung dort → https://www.natur-in-nrw.de
Die Besonderheit ist eine Neigung der Art auf Fenchel (Doldenblütler) Nahrung zu suchen, dort stechen sie die Samen an und saugen den Saft auf. Auch bei der Partnersuche ist diese spezielle Quelle günstig - denn ihre Artgenossen sind dort konzentriert.
Für die ängstlichen Gemüter:
Pflanzenwanzen sind für Menschen NIE eine Gefahr, und ihre Nahrungspflanze schädigen sie nie soweit, daß diese daran untergeht. Sie nehmen nur das was sie zum Überleben brauchen. Da können sie für uns ein gutes Beispiel sein, denn Menschen 'verbrauchen' die Natur völlig hemmungslos ohne die Grenzen zu bedenken.
Die Ausbreitung dieser Art war bisher auf das nördliche Westfalen begrenzt, und es liegt nahe diese Wanderung nach Norden der globalen Erwärmung zuzuordnen.