bookmark_borderGanz schön sauer ....



[Urhe­ber: Kal­da­ri; Eige­nes Werk, Gemein­frei, Link]

 
Wie so oft ist es der Zufall, der dazu führt, dass man sein Wis­sen erweitert. 

Das Video bei DW [DW - Deut­sche Wel­le Live TV (Deutsch)] mit dem Titel "Frank­reich: Das Zitro­nen­wun­der" weck­te mein Inter­es­se und in der Tat: 

Es ist ein sehens­wer­tes Stück Natur­ge­schich­te aus dem oft ver­nach­läs­sig­ten Bereich Pflan­zen mit einem Gut­teil kuli­na­ri­scher Ver­bin­dung, ja sogar ins Mysti­sche und des­sen Ursprungs­ge­biet Fern­ost. Für Jeden etwas dabei, könn­te man sagen. Es ist nur ein kur­zes Video, 4 Minu­ten. Mög­li­cher­wei­se wäre 'mehr' in die­sem Fall ungün­stig - alles Wich­ti­ge wird dar­ge­stellt, wer ver­tie­fen will fin­det hin­rei­chend Linkadressen. 

Viel Spaß!
[Wenn Sie mir dazu ihre Ein­drücke in einem Kom­men­tar schil­dern wäre ich sehr erfreut]

Sie­he auch → dw.com und
Buddha's hand lemon (Citrus medi­ca)

bookmark_borderMitteilung

Ein Freund aus USA schick­te mir per E-Mail den fol­gen­den Text, der angeb­lich aus der *Lon­don Times* stam­men soll, na ja, wer will das schon so genau wissen?
Letzt­lich kommt es doch auf die Aus­sa­ge an, und die fand ich ganz tref­fend, wenn­gleich nicht abso­lut paß­ge­nau, so doch min­de­stens wert brei­ter bekannt gemacht zu werden.



[An Obitua­ry prin­ted in his the Lon­don Times]


Today we mourn the pas­sing of a bel­oved old fri­end, Com­mon Sen­se, who has been with us for many years.
No one knows for sure how old he was, sin­ce his birth records were long ago lost in bureau­cra­tic red tape. He will be remem­be­red as having cul­ti­va­ted such valuable les­sons as:


- Kno­wing when to come in out of the rain;
- Why the ear­ly bird gets the worm;
- Life isn't always fair;
- And may­be it was my fault.


Com­mon Sen­se lived by simp­le, sound finan­cial poli­ci­es (don't spend more than you can earn) and relia­ble stra­te­gies (adults, not child­ren, are in char­ge). His health began to dete­rio­ra­te rapid­ly when well-inten­tio­ned but over­bea­ring regu­la­ti­ons were set in place. 

 - Reports of a 6-year-old boy char­ged with sexu­al harass­ment for kis­sing a classmate; 

 - teens sus­pen­ded from school for using mouth­wa­sh after lunch; and 

 - a tea­cher fired for repri­man­ding an unru­ly stu­dent, only worsened his condition.

Com­mon Sen­se lost ground when par­ents attacked tea­chers for doing the job that they them­sel­ves had fai­led to do in disci­pli­ning their unru­ly child­ren. It declined even fur­ther when 

 - schools were requi­red to get paren­tal con­sent to admi­ni­ster sun lotion or an aspi­rin to a student; 

 - but could not inform par­ents when a stu­dent beca­me pregnant and wan­ted to have an abortion.

Com­mon Sen­se lost the will to live as the churches beca­me businesses;
and cri­mi­nals recei­ved bet­ter tre­at­ment than their victims.
Com­mon Sen­se took a bea­ting when you couldn't defend yours­elf from a
burglar in your own home and the burglar could sue you for assault.
Com­mon Sen­se final­ly gave up the will to live, after a woman fai­led to rea­li­ze that a steam­ing cup of cof­fee was hot. She spil­led a litt­le in her lap, and was prompt­ly award­ed a huge settlement.

Com­mon Sen­se was pre­ce­ded in death,

-by his par­ents, Truth and Trust,
-by his wife, Discretion,
-by his daugh­ter, Responsibility,
-and by his son, Reason.

He is sur­vi­ved by his 5 stepchildren;

- I Know My Rights
- I Want It Now
- Someone Else Is To Blame
- I'm A Victim
- Pay me for Doing Nothing

Not many atten­ded his fun­e­ral becau­se so few rea­li­zed he was gone.
If you still remem­ber him, pass this on. If not, join the majo­ri­ty and do nothing

 

 

bookmark_borderchinesisch. eingedeutscht. pelfekt!

Vor eini­gen Tagen hat­te ich ein Möbel­stück, eine Réca­miè­re¹, über das Inter­net bestellt. Eine Vor­ge­hens­wei­se von der ich - nun, da das Möbel wie­der zurück­ge­schickt und der Kauf rück­gän­gig gemacht ist - nur hef­tigst abra­ten kann. 

Eini­ge O-Ton-Bei­spiel­sät­ze mit was man da umgeht:

Zuerst dach­te ich an eine auto­ma­ti­sier­te Übersetzung

Dar­auf­hin habe ich in einem Anflug von Sar­kas­mus zu einem klas­si­schen Zitat gegriffen ....

.... - und sie­he da, die Rück­ab­wick­lung wur­de nun tat­säch­lich erledigt!


Mei­ne Rezension:
".. Auf den ersten Blick sieht die­ser Arti­kel gut aus - aber wenn man ihn von unten betrach­tet, erkennt man:
Dies wird nicht lan­ge genug hal­ten um ein Erb­stück zu werden!
Schwa­che Holz­stücke, das mei­ste Holz ist ein Zoll Sperr­holz, kein Win­kel von 45° oder 90° ist tat­säch­lich rich­tig. Drei Tei­le, die anein­an­der befe­stigt wer­den müs­sen und neun Schrau­ben, von denen kei­ne genau auf ihre Kon­ter­mut­tern abge­stimmt ist, Unter­schie­de bis zu 1 cm - hier wur­de es schwierig!
Stel­len Sie sicher, dass Sie die fol­gen­den Werk­zeu­ge zur Hand haben:
- lan­ge Schraub­zwin­gen > 1ft
- Holz­mei­ßel (Stech­bei­tel)
- Gummihammer
- Rat­schen­ka­sten mit Sechs­kant-Bits (der mit­ge­lie­fer­te Schlüs­sel ist ein Witz bei den benö­tig­ten Kräften)
und viel Geduld und behut­sa­mer Umgang, damit die win­zi­gen Holz­säu­len nicht brechen.
Das Befe­sti­gen der Bei­ne begann leicht, aber am Ende hat sich beim Dre­hen ein Teil des Abdeck­tuchs gelöst.
Der Zusam­men­bau hat vier Stun­den gedauert.
Ein Stern nur, weil man 'Null' nicht ver­ge­ben kann.
Das Pro­dukt habe ich zurückgegeben.
Der Vor­gang hat meh­re­re Tage und end­lo­se Schrei­ben hin-und- her erfor­dert (s.o.).

 

- "Lie­ber Kun­de, schreck­lich leid. Wir haben uns nach Ihrem Paket erkun­digt und eines der ver­blei­ben­den Pake­te ist noch unterwegs."

- "Das Pro­dukt ist mit Ihnen nicht zufrie­den, und wir sind auch sehr schuldig."

- "Wir wer­den uns jetzt mit dem Nach­fol­ger in Ver­bin­dung set­zen, um ein Rück­sen­de­eti­kett zu vereinbaren."

- "Unse­re Finan­zie­rung hat Sie zurück­er­stat­tet .. Als näch­stes ach­ten Sie dar­auf, Ihr Porte­mon­naie zu überprüfen."


Mein Rat: Las­sen Sie die Fin­ger davon!

 

Defi­ni­tio­nen, schlicht¹ und 'mar­ke­ting­ge­färbt'²
¹ ".. Mit die­sem Begriff wer­den Sitz­mö­bel bezeich­net, die kei­ne voll­stän­di­ge Rücken­leh­ne oder voll­stän­di­gen Sei­ten­leh­nen haben .." 
² ".. Heu­te bezeich­nen wir ein Sitz- und Lie­ge­mö­bel als Réca­mie­re, des­sen Rücken­leh­ne nicht voll­stän­dig eine Sei­te der Sitz­flä­che umrahmt. Mit einer Réca­mie­re bringst du die per­fek­te Kom­bi­na­ti­on klas­si­scher Ele­ganz und moder­nem Lie­ge­kom­fort in dein Wohnzimmer .." 

PS
Was wir nun haben:
Gebraucht gekauft für die Hälf­te dessen
was das chi­ne­si­sche Pro­dukt geko­stet hatte,
sta­bil, sau­ber, geruchsfrei:

bookmark_borderWie Zimmerpflanzen Denkfehler hervorrufen,
oder: Gut gemeint - aber schlecht belegt

Die erstaun­li­che Viel­falt des The­men­spek­trums bei der "taz" ist mir erst kürz­lich wie­der auf­ge­fal­len - wes­we­gen ich zufrie­den bin mit mei­ner Wahl dort ein paar Euro für den Wei­ter­be­stand zu inve­stie­ren. Kann ich Ihnen nur emp­feh­len.

Dort gab es einen Arti­kel zur Renais­sance der Zim­mer­pflan­zen - ich hat­te gar nicht wahr­ge­nom­men, dass es da Strö­mun­gen gegen Pflan­zen gege­ben hat­te - der sehr fun­diert dar­stell­te, wel­che Pflan­zen wo und an wel­chen Stel­len bes­ser nicht in der Woh­nung mit leben können.

Eine der erör­ter­ten Fra­gen war, ob Pflan­zen die Luft ver­bes­sern kön­nen, eine zwei­te Fra­ge befass­te sich mit dem beson­de­ren 'sozia­len Wert' pflanz­li­cher Deko­ra­ti­on in Büros. Dazu nahm eine Kom­men­ta­to­rin Stel­lung, die in guter Absicht, belegt mit Zita­ten, 'Bewei­se' für ihre Argu­men­te erbrin­gen wollte.

Indes, mit lei­der untaug­li­chen Zita­ten!

Was die net­te Frau als "Zita­te" prä­sen­tiert ist - sehr bedau­er­lich - Zweit- oder Drittmei­nung aus nicht-wis­sen­schaft­li­chen Quel­len. Da herrscht offen­bar eine Rie­sen­lücke im Ver­ständ­nis was denn eine 'zitier­fä­hi­ge wis­sen­schaft­li­che Quel­le' ausmacht. 

Jeden­falls nicht das, was auf der Mar­ke­ting­sei­te eines Blu­men­topf- und Gar­ten­ge­rä­te­ver­käu­fers steht, und auch nicht das, was auf einer PUBLI­RE­POR­TA­GEN-Sei­te zu steht. Selbst der drit­te Link führt nicht zu einer wirk­li­chen Ori­gi­nal­ar­beit.

Eben­dort fin­den sich aber Hin­wei­se auf ernst­zu­neh­men­de Grund­la­gen­pa­pie­re, die signi­fi­kan­te Befun­de dar­stel­len. Eini­ge davon sind mit­nich­ten ohne Feh­ler, so wer­den ent­we­der die Teil­neh­mer­zah­len und/oder die Prüf­kri­te­ri­en nicht offen­ge­legt, bzw. sind unzu­rei­chend aus sta­ti­sti­scher Sicht.
Es blei­ben aller­dings Arbei­ten übrig, die als Beweis gel­ten können.

Bilan­zie­rend stel­le ich dem­entspre­chend fest:
Gut gemeint ist nicht immer gut belegt - da ist noch Bedarf für Erkennt­nis des­sen, was tat­säch­lich als "wis­sen­schaft­li­cher Beweis" (sie­he Links unten) gel­ten kann - und was eben nicht!

Nichts­de­sto­we­ni­ger ist mir die Kom­men­ta­to­rin sym­pa­thisch, denn mir gefällt schon das Bild, das sie für ihren Ava­tar gewählt hat.

... eine wis­sen­schaft­li­che Grund­ein­stel­lung ... (2019)
Mit Wis­sen­schaft tun sich selbst Wis­sen­schaft­ler schwer ←[Über­sicht; 2018]
Wis­sen­schaft (2014)

bookmark_borderWas Sie schon immer
über Meerjungfrauen wissen wollten ....

Kürz­lich wur­de ich wie­der auf einen alten Arti­kel von mir auf­merk­sam, weil ver­mehrt danach gesucht wur­de, der Titel lautet:

"Darf man eine Meer­jung­frau essen?"

Dar­auf gekom­men bin ich, als ich bei einem US-Blog zufäl­lig auf einen Bericht über einen Streit zwi­schen Islam-Gelehr­ten stieß, die die Fra­ge erör­ter­ten ob die­se 'beson­de­re' Spei­se halal oder haram sei.
Ich will hier nicht alle Argu­men­te wie­der­ho­len, des­we­gen nur ein Aus­zug aus dem 'Ent­scheid' - wie Sie leicht erken­nen sind sich die gelehr­ten Her­ren nicht ganz einig ...

Recht inter­es­sant hin­ge­gen ist für mich, dass es offen­bar kei­nen Zwei­fel bei den isla­mi­schen Vor­den­kern gibt, dass Meer­jung­frau­en existieren.

bookmark_borderIst 'Vandalismus' für eine vermeintlich 'gute Sache' entschuldbar?

In unse­rem hie­si­gen Kur­park ste­hen Hin­weis­schil­der. Die machen dem Besu­cher klar, wel­che Absicht hin­ter der jewei­li­gen Bepflan­zung steckt und zu wel­cher Jah­res­zeit die größt­mög­li­che Fül­le die­ser aus­ge­wähl­ten Arten vorkommt.

Es gibt eini­ge rück­sichts­lo­se Per­so­nen, die die­se all­ge­mei­ne Infor­ma­ti­on mit selbst­ge­mach­ten Zet­teln über­kle­ben, auf denen sie ihre Anlie­gen einem grö­ße­ren Publi­kum bekannt machen wollen.

In letz­ter Zeit ste­hen beson­ders christ­li­che Auf­for­de­run­gen auf die­sen Zet­teln, sie sind mit Unmen­gen an Tesa­band fest­ge­klebt. Eine Miß­ach­tung der Absicht, die die­se Infor­ma­ti­ons­ta­feln haben.
Hier ein Beispiel

[Da der Text im obe­ren Bereich schlecht les­bar ist, eine bes­se­re Auf­nah­me nicht gemacht wer­den konn­te (→Tesa/Reflektion!) schrei­be ich auf was da zu lesen ist:
".. Öff­ne die Tür zur Erlö­sung bevor es zu spät ist; Jesus klopft an dei­ne Tür und war­tet dar­auf, dass du ihn in dein Leben hin­ein lässt, denn er möch­te dir hel­fen. Er möch­te dich von dei­nem Schmerz hei­len und dir Lie­be schen­ken. Also lass ihn heu­te hin­ein! ♥ .. "]

Nach­dem ich den Text mehr­mals gele­sen habe ist mir die Zwei­deu­tig­keit aufgefallen:
Erset­zen Sie 'mal 'Jesus' mit "Dein Freund" - und schon wan­delt sich der Inhalt der Aus­sa­ge ins Frivole ....

bookmark_borderZwei Seelen wohnen, ach!, in (m)einer Brust ..?!

Schau­en Sie sich ein­mal die­se bei­den Text­ab­bil­dun­gen an. Die Grund­aus­sa­gen sind nach mei­nem Ver­ständ­nis genau entgegengesetzt:

- Ein­mal wird die Schu­le als "Abrich­tungs­an­stalt für wil­li­ge Bür­ger" dargestellt,
- im ande­ren Arti­kel als "Ort der Sozia­li­sa­ti­on und per­sön­li­chen Entwicklung". 

Bei­de Arti­kel stam­men von der glei­chen Web­sei­te, die Arti­kel zusam­men­fasst und kom­pakt zur Ver­fü­gung stellt (sie­he Links bei den Abbil­dun­gen). Wenn ich zwei ver­schie­de­ne Namen für die Autoren lese mag ich es nicht so recht glau­ben, dass das wirk­lich zwei Men­schen - noch dazu ver­schie­de­nen Geschlechts - sein sollen!

Dazu sind die Tex­te zu ähn­lich vom Satz­bau und der Wort­wahl her betrachtet.

Haben wir hier einen Fall von 'künst­li­cher Dif­fe­ren­zie­rung' um eine Mei­nungs­viel­falt vor­zu­gau­keln die es in Wahr­heit gar nicht gibt?
Bin ich da wohl zu misstrauisch? 


Abbil­dung aus:
Schul­frei
Es genügt nicht, Kin­der „wegen Coro­na“ jetzt zuhau­se abzu­rich­ten — nötig wäre ein Para­dig­men­wech­sel hin zu selbst­be­stimm­tem Lernen.
am Frei­tag, 21. Mai 2021, 15:00 Uhr von Bert­rand Stern


Abbil­dung aus:
Die Ent­bil­dung
Coro­na-Maß­nah­men haben dem Schul­sy­stem in vie­len Län­dern Latein­ame­ri­kas schwe­ren Scha­den zugefügt.
am Frei­tag, 21. Mai 2021, 16:00 Uhr von Nyima Schöb

 

 

bookmark_borderGedanken zu
"Wie erklären Atheisten den Zweck der Bibel?"

Die­se Fra­ge­stel­lung las ich gestern - und muss­te erst­mal lachen .... über die offen­sicht­li­che Naï­vi­tät der fra­gen­den Person.


Athe­isten haben über­haupt nichts zu erklä­ren. Für Athe­isten ist die Bibel eines von vie­len Mär­chen­bü­chern aus ver­gan­ge­nen Zei­ten. Wenn irgend­wer etwas zu erklä­ren hät­te sind es jene Men­schen, die der Bibel irgend­wel­che Bedeu­tung zuspre­chen. Wer eine sol­che Bedeu­tung behaup­tet muss den Beweis dafür erbrin­gen.
 

 

Ich gebe ein prak­ti­sches Beispiel:
Frau A. aus D. behaup­tet sie hät­te in einem Buch gele­sen Wöl­fe frä­ßen klei­ne Mäd­chen. Außer­dem stün­de in die­sem Buch: Wer die Geschich­ten, die dar­in ste­hen nicht glau­be sei ein schlech­ter Mensch.

Frau F. lässt Frau A. wis­sen, sie zweif­le dar­an, dass das Buch die Lebens­si­tua­tio­nen der Men­schen kor­rekt beschreibt.
Dar­auf­hin for­dert Frau A. die F. auf zu erklä­ren, wozu denn das Buch da sei, wenn es nicht das Leben beschreibe.

Frau F. stellt fest "Das Buch ist ein Mär­chen­buch, nichts was dar­in beschrie­ben wird ist wahr! Es ist auch nicht mei­ne Pflicht etwas zu dem Buch zu erklä­ren oder zu bewei­sen - Sie, Frau A., sind es doch, die dem Buch beson­de­re Eigen­schaf­ten zuspricht. Also müs­sen Sie Bewei­se beibringen!"

Frau A. stellt nicht das Buch in Fra­ge. Die 'gelehr­ten Schrift­deu­ter' sagen doch, es sei ein "Hei­li­ges Buch".
Das Buch exi­stiert - und das seit vie­len Jahr­hun­der­ten - wie ver­mes­sen von den Athe­isten zu behaup­ten es sei irrele­vant für die Gesellschaft!

 


 

bookmark_borderVon 'schmückenden' Titeln

Authen­ti­zi­tät

»» .. Authen­ti­zi­tät ist nicht
danach zu streben
wie man glaubt sein zu müssen,
son­dern zu akzeptieren
wer man ist ..
««
[R.Donovan]

Auf einer lan­gen Auto­fahrt - so unge­fähr neun Stun­den mit Unterbrechung(-en) und ca. 740 Kilo­me­tern kommt ja so eini­ges an Gesprä­chen zusam­men. Die Gedan­ken schwei­fen und ab und zu haken sie sich an einem The­ma fest. Bei die­ser Fahrt ging es unter ande­rem um Tra­di­ti­on, Grund­be­sitz, Ver­pflich­tung aus Eigen­tum laut Grund­ge­setz und von der Umschich­tung in den Gesell­schaf­ten der ver­schie­de­nen Län­der im Lau­fe der Jahrhunderte.

In Deutsch­land war der Adel nicht nur Land­be­sit­zer, son­dern hat­te auch Ver­ant­wor­tung für alle Men­schen, die auf ihren Gütern leb­ten und arbei­te­ten, und zwar von der Wie­ge bis zur Bah­re und dar­über Hin­aus durch Unter­halt an Wit­wen und Wai­sen. Die­ser Land­be­sitz war sehr viel gerin­ger in Umfang und flä­chen­mä­ßi­ger Aus­deh­nung als die Kir­chen­be­sitz­tü­mer mit ihren Län­de­rei­en, Klö­stern und Wohn­raum in Städ­ten, zusam­men­ge­rafft unter ande­rem durch Hin­rich­tung von Men­schen mit Besitz, die man der Ket­ze­rei anklag­te und deren Hab und Gut man dann als 'Süh­ne' an die Kir­che einzog.

".. Der Pro­zess einer Nivel­lie­rung ade­li­ger Vor­rech­te setz­te bereits mit der Säku­la­ri­sa­ti­on von 18021803 in den frü­her geist­li­chen Staa­ten in West­fa­len ein, mit der Auf­he­bung der Land­ta­ge und land­stän­di­schen Ver­fas­sun­gen – und damit auch der Mit­be­stim­mungs­rech­te der Rit­ter­schaf­ten .." ist zu lesen, und das betrifft zwar zunächst West­fa­len, darf aber als gleich­sin­ni­ge Ent­wick­lung in den deut­schen Gebie­ten ange­se­hen werden.

Die Stim­mung gegen Kai­ser, König und Adel schlug zu Beginn des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts um:
Wo man sie noch bis Kriegs­be­ginn unter den mon­ar­chi­sti­schen Bür­gern hul­dig­te mach­te sich ins­be­son­de­re unter den ver­schie­de­nen Links­par­tei­en eine End­zeit­stim­mung breit, die als Sün­den­böcke bei­spiels­wei­se die schlech­te­sten, ver­rot­te­ten­sten und ver­ab­scheu­ungs­wür­dig­sten "Jun­cker" an den (vir­tu­el­len) Pran­ger stell­ten und dann - pars pro toto - die Abschaf­fung aller Pri­vi­le­gi­en, ja des Adels ins­ge­samt anstreb­te. Bis schließ­lich ".. die Wei­ma­rer Repu­blik .. 1919 den Adel kur­zer­hand (abschaff­te) .. Die deut­schen Län­der muss­ten ihre Geset­ze auf die neue Ver­fas­sung ein­stel­len; den Anfang mach­te Preu­ßen am 23. Juni 1920 .."

Soweit die Geschich­te in Kurzfassung
und war­um nun das Alles hier und jetzt?

Sie ken­nen sicher die Redens­art "Graf Koks von der Gas­an­stalt" womit man in der Umgangs­spra­che aus­drücken möch­te, dass sich eine Per­son auf­plu­stert und sich einen Titel aneig­net, der ihr nicht zusteht. Die­ser Titel ist aller­dings authen­tisch, weil er schon vor 1920 bestand.


Der Adel wur­de, wie wei­ter oben auf­ge­zeigt, mit Gesetz von 1920 der Wei­ma­rer Ver­fas­sung abge­schafft. Fort­an wur­den kei­ne neu­en Adels­ti­tel mehr ver­ge­ben .... des­we­gen rieb ich mir ver­wun­dert die Augen, als ich kürz­lich durch die Blogs zapp­te und mein Auge auf die fol­gen­de Unter­schrift unter meh­re­ren Arti­keln [Quel­le] stieß:
 


 Wer - so fra­ge ich, ver­gibt im Jah­re 2020 noch neue Adels­ti­tel? Und wo liegt - geo­gra­fisch - die­ses omi­nö­se "Koh­len­spott"? Für wel­che beson­de­re Lei­stung und von wem wur­de die­ser Titel ver­lie­hen?
 

 
Ver­wirr­te Grü­ße an alle hier Lesenden,
Ihr
WvS

bookmark_borderWas Döner und Alter miteinander verbindet
Aus der Serie "Opa erzählt vom Krieg":

In der Frem­de greift man öfter nach bereits fer­ti­ger Nah­rung anstatt etwas selbst zu berei­ten. Zwar woh­nen wir in einer nur vor­über­ge­hend unbe­wohn­ten Woh­nung, doch ohne die Absicht selbst zu kochen. Das wäre eine Sache, die man dann macht, wenn man län­ger bleibt und nicht nur Lebens­mit­tel, son­dern auch die son­sti­gen Zuta­ten in aus­rei­chen­der Men­ge kau­fen will - da ist es oft (und in die­sem Fall sicher) bes­ser, 'aus­wärts' etwas zu essen zu kaufen.

So lan­de­te ich heu­te Abend in Garb­sen / Auf der Horst in einem Döner Shop gleich um die Ecke ....

Es ent­spann sich fol­gen­der Dia­log mit einem der drei Mit­ar­bei­ter - die sich mit­ein­an­der bereits bei mei­nem Ein­tritt, mit Sei­ten­blicken auf mich, leb­haft unter­hal­ten hat­ten wäh­rend ich noch die Leucht­ta­fel mit dem Ange­bot studierte:
"Was möch­ten Sie denn bestellen?"

Ich:
"Zwei Döner­ta­schen bit­te, ein­mal mit schar­fer, ein­mal mit mil­der Soße und in den Döner mit der schar­fen Soße bit­te die gemisch­ten Sala­te, in den ande­ren nur Weiß­kraut, Zwie­beln und Zazi­ki. Und eine klei­ne Pom­mes, bitte."

Der Döner­koch:
"OK, wird zube­rei­tet ...." sprach mit sei­nen zwei Mit­ar­bei­tern in einer mir unbe­kann­ten Spra­che, ver­mut­lich tür­kisch, und dann wie­der zu mir gewandt " sagen Sie mal' wie alt sind Sie?"

Ich:
"Ach, war­um wol­len Sie das denn wis­sen? Geht hier der Preis für den Döner nach Lebens­al­ter - je älter desto preiswerter?"

Mitt­ler­wei­le war ein wei­te­rer Kun­de her­ein­ge­kom­men, der den letz­ten Teil der Dis­kus­si­on noch gehört hat­te - und als er von einem der Mit­ar­bei­ter gefragt wur­de was er denn haben woll­te hat­te er sich für einen Döner mit Hüh­ner­fleisch entschieden.

Mich frag­te der Chef zwischendrin:
"Wol­len Sie Huhn oder Lamm?"

Ich ant­wor­tet:
"Lamm, aber Sie haben mei­ne Fra­ge noch nicht beant­wor­tet: Geht der Preis für das Essen nach Lebensalter?"

Chef:
"Nein, aber sagen Sie mir trotz­dem wie alt Sie sind?"

Ich las­se ihn wissen:
"Ich bin 75"

Dar­auf­hin wirft der ande­re Kun­de ein:
"Ich auch - und ich bekom­me doch den glei­chen Preis wie die­ser Herr [zeigt auf mich]?"

Alle drei Döner­män­ner lachen und der Chef sagt:
"Natür­lich, alle die 75 sind bekom­men den glei­chen Preis - der steht da oben [zeigt auf die Leuchttafel]."

Mitt­ler­wei­le ist die Bestel­lung für den ande­ren Kun­den fer­tig. Er woll­te Huhn. Das war schon in aus­rei­chen­der Men­ge am Rota­ti­ons­spieß gebra­ten. Er bezahlt fünf Euro für sei­nen Döner und geht.

Der Chef fragt mich:
"Haben Sie als Sie jung waren viel Sport getrieben?"

Ich erwi­de­re:
"Ja, bis Mit­te Drei­ßig bin ich mitt­le­re und lan­ge Strecken gelau­fen, alles zwi­schen 1.500 m und Halb­ma­ra­thon, und dafür habe ich trainiert."

Der Chef [zu sei­nen Mit­ar­bei­tern gewandt, spricht wie­der eine mir unver­ständ­li­che Spra­che und] sagt dann - wäh­rend die ande­ren noch dis­ku­tie­ren - auf Deutsch zu mir:
"Das dach­ten wir schon, wir haben gewet­tet wie alt Sie sind. Ich lag mit 70 am näch­sten an ihrem Alter. Die ande­ren haben Sie jün­ger geschätzt. Und wir alle Drei den­ken, der Mann, der gera­de ging war min­de­stens 80. Er hat nicht die Wahr­heit gesagt."

Ich ant­wor­te:
"Na pri­ma! Und was muss ich nun bezahlen?"

Der Mit­ar­bei­ter neben der Kas­se schaut den Chef an [und sagt etwas - wie­der - in mir unver­ständ­li­cher Spra­che, der ant­wor­tet ihm dar­auf] wor­auf­hin der Kas­sen­mann zu mir sagt:
"Macht zusam­men zehn Euro!"

Ich zah­le, bedan­ke mich und den­ke im Gehen
'Die Pom­mes waren auf das Haus!'

bookmark_border"Rule Britannia, Britannia rule no more ..!"

Impe­ri­en - das lehrt die Geschich­te¹²³ - kom­men und gehen. Sie lehrt eben­so, wie die­ser Pro­zess von­stat­ten geht. Schau­en wir auf Bri­tan­ni­en, über den Kanal, so bie­tet sich uns nicht erst seit dem "Brexit vote" ein Bild der Selbst­be­weih­räu­che­rung, der anlaß­lo­sen Über­heb­lich­keit, der Unfä­hig­keit die wirk­li­che Stel­lung des Lan­des in der Welt zu erken­nen. Schon erst recht nicht, sie auszufüllen.

Die Frau Köni­gin steht als Sym­bol ein­sti­ger Grö­ße. Wenn das, was über sie im Lau­fe der vie­len Jah­re ihrer Regent­schaft geschrie­ben wur­de nur halb­wegs zutref­fend ist, dann läuft sie bestimmt näch­te­lang in end­lo­sen Kor­ri­do­ren umher und grü­belt dar­über nach, wie es pas­sie­ren konn­te, dass ihr einst so gro­ßes Land von einer Groß­macht zum klein­lich agie­ren­den, kei­fig-kläf­fi­gen Länd­chen mutierte.

War schon der zunächst mit einer tol­len Agen­da ange­tre­te­ne Came­ron eine bit­te­re Ent­täu­schung, weil er rasch zum Volks­ver­we­ser wur­de, so wur­de das vom Abklatsch der vor­ma­li­gen Frau That­cher, der Frau May, noch über­trof­fen. Den Todes­stoß ver­setz­te der einst­ma­li­gen bri­ti­schen Grö­ße spä­te­stens der nun 'regie­ren­de' Hans­kas­per John­son. Der wie ein auf­ge­bla­se­ner Frosch noch von Stär­ke rede­te als gera­de einer sei­ner eige­nen Par­la­men­ta­ri­er wäh­rend die­ser Rede zum poli­ti­schen Geg­ner überlief.

Groß­bri­tan­ni­en hat frü­he­re Errun­gen­schaf­ten behal­ten, die es zur "Groß­macht" mach­ten. Der­wei­len aller­dings, seit nach dem II. Welt­krieg, hat sei­ne tat­säch­li­che Bedeu­tung Jahr für Jahr abge­nom­men und ist nun auf dem Niveau eines mit­tel­gro­ßen Lan­des ange­kom­men - und das Attri­but "Groß­macht" wird höch­stens noch als maß­lo­se Über­heb­lich­keit und man­geln­der Wirk­lich­keits­sinn verstanden.

Sich selbst über lan­ge Jah­re zu über­schät­zen macht sich nicht gut auf der Welt­büh­ne. Die einst gro­ße Nati­on gibt sich durch das Behar­ren auf einst­ma­li­gen Pri­vi­le­gi­en und Mit­spra­che­rech­ten in der Welt­po­li­tik der Lächer­lich­keit preis. Denkt man an Eng­land, so kom­men unwei­ger­lich die her­um­rei­sen­den Hoo­li­gans ins Bild, die - pöbelnd, sau­fend, prü­gelnd - wahr­haf­tig kei­ne Bot­schaf­ter des guten Wil­lens darstellen. 


Wer es inner­halb von drei Jah­ren nicht auf die Rei­he bekommt den Aus­tritt der Nati­on aus der Euro­päi­schen Uni­on zu regeln hat sich selbst jede Fähig­keit abge­spro­chen bei grö­ße­ren Pro­ble­men in der Welt mit­zu­re­den. Dar­über täu­schen weder die von mir so gelieb­te bri­ti­sche Skur­ri­li­tät, noch die gedrech­sel­te Phra­sie­rung oder das poin­tier­te Tra­di­ti­ons­be­wußt­sein hinweg.

 
PS: Mög­li­cher­wei­se gäbe es da eine *ele­gan­te Lösung* ....

¹ Erstaun­li­che Par­al­le­len; Ralph Boll­mann: „Lob des Imperiums“
² Zer­fall der Imperien
³ Auf­stieg und Fall gro­ßer Impe­ri­en; John Dar­win: „Der impe­ria­le Traum. Die Glo­bal­ge­schich­te Gro­sser Rei­che 1400 – 2000“, Cam­pus Verlag