Ach, wie gut dass niemand weiß, ....

Ach, wie gut dass nie­mand weiß, wie mei­ne DNA aus­sieht und was dar­in alles ver­steckt ist .... bin ich am Ende ein Gewalt­tä­ter, ein Schuft, ein Held oder ein Heiliger?

Es ist *en vogue* sich mit­tels weni­ger kör­per­ei­ge­ner Zel­len die Geheim­nis­se der DNA mit­tei­len zu las­sen. Alles ganz geheim, so wird ver­si­chert. Nie­mand hat dar­auf Zugriff.

Aber, wie so oft bei Daten: 

- Wenn ein *berech­tig­tes Inter­es­se* der Ord­nungs­be­hör­den nach­ge­wie­sen wird - und es wird der Erfah­rung nach IMMER nach­ge­wie­sen - dann wer­den die Daten halt doch weitergegeben.

- Ooops! "Lei­der müs­sen wir Ihnen mit­tei­len, dass es zu einem Hacker­an­griff auf unse­re Daten­bank kam und die Hacker waren erfolg­reich umfang­rei­che Men­gen an ver­trau­li­chen Daten zu stehlen" ....

- Durch ein Ver­se­hen in der Daten­ver­wal­tung sind grö­ße­re Men­gen von Daten­sät­zen der DNA Aus­wer­tung ver­se­hent­lich ins Inter­net gesen­det wor­den und wir kön­nen zu unse­rem Bedau­ern noch nicht end­gül­tig erklä­ren wohin die­se Daten gelei­tet wurden.

Der Vor­gang in USA* soll­te eine War­nung sein, und zwar für all jene, die viel­leicht mit dem Gedan­ken spie­len ein­mal fest­zu­stel­len woher ihre Ahnen kom­men und aus wel­cher Regi­on die stammten.
Wie schnell ändert sich das poli­ti­sche System (sie­he Polen, Ungarn) und plötz­lich zeigt irgend­wer durch­aus Inter­es­se an ihrer Eth­ni­zi­tät oder son­sti­gen Merkmalen ....
Wie sagt das alte Sprich­wort? "Vor­sicht ist die Mut­ter der Porzellankiste!"

* Anstoß zu die­ser Erör­te­rung von dort → Poli­ce Obtain War­rant for Ancestry.com DNA Database

Sie­he dazu auch die­sen Arti­kel → Mensch & Natur

Kommentare

  1. So fas­zi­nie­rend ich die­se Mög­lich­keit der DNA-Ana­ly­se auch fin­de - ich kann nicht ver­ste­hen, wie man die nun wirk­lich aller­sen­si­bel­sten sei­ner Daten blind in der Welt­ge­schich­te her­um­schicken kann, um ein Ergeb­nis zu erhal­ten, von dem man noch nicht ein­mal annä­hernd ein­schät­zen kann, wie ver­läss­lich es ist. Am ehe­sten kann ich es noch akzep­tie­ren, wenn Leu­te das machen, die kei­ne Nach­kom­men haben, denn denen kann mit die­sen 'Erkennt­nis­sen' auch nicht mehr gescha­det werden.

    1. In der Tat, Frau iGing, die­se Neu­gier­de der Unwis­sen­den ist gera­de­zu erschreckend, sol­che Naïvität!
      Zumal es selbst aus medi­zi­ni­schen Grün­den - allei­ne wegen der feh­len­den tat­säch­li­chen Mög­lich­kei­ten des Ein­grif­fes - kei­nen Grund gibt sol­che Unter­su­chun­gen zuzulassen.

  2. Gene­tik-Unter­su­chun­gen soll­te man doch sowie­so nur ein medi­zi­ni­sches Labor machen las­sen und nicht irgend­ei­ne pri­va­te Dienst­lei­stungs­fir­ma, oder nicht?
    Und wenn dies der Fall ist, wird es meist mit dem Vor­satz gemacht, nach etwas bestimm­ten in der DNA zu suchen, so etwa wie Mar­ker für bestimm­te Krebs­sor­ten (bei eini­gen weiß man, dass da gene­ti­sche Mar­ker im Erb­gut für vor­han­den sind) oder ande­re Krank­hei­ten. Höch­stens noch bei Stoff­wech­sel­schwie­rig­kei­ten oder ver­mu­te­ten Anoma­lien oder even­tu­ell wenn es um die Klar­stel­lung von Geschlech­ter­fra­gen geht.

    Ist ohne­hin eine selt­sa­me Sache, gene­ti­sche Ahnen­for­schung zu betrei­ben. Was ändert es schließ­lich an der eige­nen Per­son? Was spielt es für eine Rol­le, wenn, bei­spiels­wei­se, irgend­ein hier gestran­de­ter Ire eine Polin gebumst hat und das Ergeb­nis die­ser Blut­li­nie bist nach unzäh­li­gen Gene­ra­tio­nen du selbst?
    Letzt­end­lich weiß man ja doch nicht wie die eige­nen Vor­fah­ren "drauf waren", was sie für Wesens­zü­ge hat­ten und ob man davon noch heu­te etwas an sich hat. Das ist nicht, als wenn man die Eigen­ar­ten in der eige­nen Fami­lie bis zu den Urgroß­el­tern zurück­ver­folgt und fest­stellt "ja, die­se oder jene Art, die scheint auch in der DNA ver­an­kert zu sein, die waren auch schon so".

    Um es mal mit einer South­Park-Fol­ge zu illu­strie­ren (wo das The­ma mal vor­kam): Am Ende dient die­se gan­ze Ahnen­for­sche­r­ei per Gene­tik doch nur dazu, dass jemand sagen kann "ich bin zu sound­so­viel Pro­zent X, ich bin Teil einer unter­drück­ten Grup­pe und darf mir daher die Opfer-Posi­ti­on pachten".

    1. Es besteht bei gro­ßen Tei­len der Bevöl­ke­rung ein Miss­ver­ständ­nis dar­über, was die Gene­tik her­aus­fin­den kann - aller­dings sind Teil­ge­bie­te (Krank­heits­for­schung für sol­che Erkran­kun­gen die gene­tisch bestimmt sind, also erb­lich) schon inten­si­ver untersucht.
      Da es aber kaum eine Chan­ce gibt den Durch­bruch bei der Behand­lung kurz­fri­stig zu errei­chen hal­te ich die­se Sei­te der Bemü­hun­gen sowie­so für ver­früht. Die Regen­bo­gen­pres­se, Bild und Focus stür­zen sich auf sol­che Ergeb­nis­se und da dort kei­ne Men­schen sit­zen die Sach­ver­stand haben inter­pre­tie­ren sie das gefun­de­ne meist falsch, aber immer 'popu­li­stisch' ....

      Die­se gene­ti­sche Ahnen­for­schung ist schlicht­weg unnütz und sie wird nur des­we­gen nicht ver­bo­ten weil wohl die Poli­tik sich da ins Fäust­chen lacht und zusieht, wie sich Men­schen selbst ent­blö­ßen wo anson­sten immer nach Daten­schutz geru­fen wird.

    2. Die Mei­sten dürf­ten eher so den­ken, dass ein beschis­se­nes Gen ihren Kör­per oder ihr eige­nes Ich auf den Kopf stel­len kann - obwohl wis­sen­schaft­lich die Sache hin­ge­gen so aus­sieht, dass man oft von einem mul­ti­funk­tio­na­len Zusam­men­spiel spre­chen muss, und genau die­se Art Zusam­men­spie­le sind bis­her noch wenig erforscht bzw. es ist wenig klar, was dabei das Resul­tat ist. Oder es ist kein gesuch­tes ein­heit­li­ches Resul­tat bei einem spe­zi­el­len Zusam­men­spiel aus­zu­ma­chen - vie­le Male kommt zu viel etwas unter­schied­li­ches her­aus (also hat man noch nicht alle ent­schei­den­den Fak­to­ren gefunden).

      Gene, vor allen Din­gen, wenn es um sol­che emo­tio­na­len Din­ge wie Fami­lie und Stamm­baum geht, sind sowie­so deut­lich überschätzt.
      Nur weil jemand mit einem ver­wandt wäre, heißt es noch lan­ge nicht, dass sich zwei Men­schen mögen wür­den oder eine emo­tio­na­le Ver­bin­dung für ein­an­der ver­spü­ren würden.
      Und genau das wird es aber wohl sein, wonach die Leu­te suchen - in Zei­ten man­geln­der Ver­bun­den­heit mit ande­ren, klam­mern sie sich ver­zwei­fel­ten an diver­se Stroh­hal­me wie Gene, Haut­far­be, sexu­el­le Ori­en­tie­rung, Geschlecht, Natio­na­li­tät usw., um ver­zwei­felt eine emo­tio­na­le Ver­bin­dung mit jemand ande­rem oder gar einer gan­zen Grup­pe herzustellen.

      Was dann noch im Hin­ter­grund dazu läuft - immer­hin kön­nen die Fir­men dann völ­lig legal Ton­nen von Erb­gut stu­die­ren -, das kommt dann noch oben drauf.

      1. Es ist rich­tig, dass übli­cher­wei­se nie nur ein Gen ein Merk­mal steu­ert - das wäre schon des­we­gen nicht sinn­voll, weil dann ein Feh­ler bei der Codie­rung oder Able­sung fatal für das Indi­vi­du­um sein könn­te. Des­we­gen immer die Red­un­danz, und dann noch auf ver­schie­de­nen Chromosomen.

        Wel­che Moti­ve haben die Men­schen, die Gene unter­su­chen las­sen? Ich bin über­zeugt, dass es sehr neu­gie­ri­ge Men­schen sein müs­sen, und viel­leicht sol­che, die immer zuerst alles Neue haben/wissen müs­sen (ear­ly adop­ters). Gleich­zei­tig müss­sen die­se Leu­te wohl eine bestimm­te Igno­ranz gegen­über der Gefahr haben, die eine sol­che Offen­ba­rung intim­ster Per­sön­lich­keits­struk­tu­ren zulässt

    3. Es sind eher rich­tig schwer­wie­gen­de Krank­hei­ten, bei denen ein ein­zel­nes Gen als Ursprung des Übels aus­ge­macht wer­den kann. Und die dürf­ten vom gan­zen Sor­ti­ment, was die Natur an Krank­hei­ten, ver­ur­sacht durch Gene­tik, zu bie­ten hat, nur ein klei­ner Teil sein...
      Sieht man ja - Mul­ti­ple Skle­ro­se, Lupus, Par­kin­son, Dia­be­tis Typ 1, ver­schie­den­ste Fett­stofffwech­sel­stö­run­gen oder Anla­gen zur Wuche­rung von bestimm­ten Zel­len am Kör­per - das alles kann einem noch kei­ner so genau sagen, wie das auf gene­ti­schem Wege zustan­de kommt. Auch wenn dort wohl die Quel­le des Übels zu suchen ist.

      Ich glau­be da zwar nicht dar­an, dass das vor­ran­ging sol­che sind, die sich für jeden neu­en Schnick­schnack bei­gei­stern las­sen, drun­ter sein dürf­ten sol­che aber wahr­schein­lich auch.
      Da fällt mir ein Begriff ein, den ich ken­ne, des­sen Kennt­nis ich jeman­dem in der Ver­gan­gen­heit zu ver­dan­ken habe... "Trans­hu­ma­nis­mus".
      Das wären dann bestimmt auch sol­che Leute.

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