Ein Rattenschwanz ....
*update* [14.02.2020; 17:00h]

Umgangs­sprach­lich heisst es: "Da hängt ein Rat­ten­schwanz dran!"

Man meint damit: Eine Ent­schei­dung führt zu einer unüber­seh­ba­ren Zahl wei­te­rer Ent­schei­dun­gen, die alle­samt als Fol­ge auf­tre­ten. Das ist jeder­mann bekannt. Und doch tref­fen wir alle immer wie­der sol­che Ent­schei­dun­gen .... und zwar ohne genau zu über­se­hen, wohin das füh­ren wird .... 

Vor eini­ger Zeit habe ich je einen Zucht­an­satz von Col­l­em­bo­len (Abb. unten links) und wei­ßen Asseln (Abb. unten rechts) erwor­ben .... und nun wer­den Sie schon ahnen, wor­auf das hinausläuft!

Dabei blieb es natür­lich nicht - denn die Tier­chen, so klein und genüg­sam sie auch sind, brau­chen einen Lebens­raum der ihnen das bie­tet, was sie 'drau­ßen in der Natur' so vor­fin­den. Wo sie sich also gern auf­hal­ten und nicht nur "gera­de so ihr Leben fri­sten", son­dern art­ge­rech­te Nah­rung zu fres­sen haben und die rich­ti­gen Umwelt­be­din­gun­gen zur Ver­meh­rung vorfinden.
Das ist der Erfolgs­mes­ser bei sol­chen wir­bel­lo­sen Kleininsekten:
Ver­meh­ren sie sich geht es ihnen gut ....

Vor eini­ger Zeit hat­te ich schon einen run­den Glas­be­häl­ter erwor­ben, war aber wegen der Umstän­de wochen­lang nicht dazu gekom­men dar­in den Lebens­raum für die­se Klein­tie­re ein­zu­rich­ten. Das habe ich nun in Angriff genom­men und wer­de berich­ten, wenn & wie es wei­ter­ge­gan­gen ist.

*update*

So, der erste Schritt ist getan:
Boden­grund aus dem Buchen­wald, Bor­ken - und weiß­holz­schim­mel­be­fal­le­nes Holz, Moo­se, Far­ne und sich zer­set­zen­de Laub­blät­ter .... die Tie­re sind drin­nen - jetzt heißt es Geduld haben und war­ten wie sich die "Bevöl­ke­rung" entwickelt.

Kommentare

  1. Asseln - konn­te man frü­her unter jedem Stein fin­den. Aber dass jemand die züch­tet, hab ich noch nie erlebt. Was wol­len Sie letzt­end­lich damit machen? Oder geht es 'nur' um den Erhalt der Lebensvielfalt?

    1. Die Popu­la­ti­on regelt sich selbst - wer­den es zuvie­le Tie­re redu­zie­ren sich die Nah­rungs­vor­rä­te und es wer­den weni­ger Nach­kom­men schlüp­fen weil es weni­ger Eier gibt (gilt für alle Kleinst­le­be­we­sen die Eier legen).
      Es steht kein "Zweck" dahin­ter - ich mag die­se klei­nen wuse­li­gen Tier­chen .... die Spring­schwän­ze kön­nen bei einer Kör­per­län­ge von knapp einem Mil­li­me­ter fast 5-10 cm weit sprin­gen. Das hat doch 'was!
      Ande­re Leu­te schal­ten den Fern­se­her ein - ich schaue mir die Asseln & Spring­schwän­ze an ....

      PS
      Wenn Sie wie­der mal wel­che unter einem Stein fin­den den Stein wie­der hin­le­gen & sagen Sie mir Bescheid, ich kom­me und hole sie mir ab - es ist noch genug Platz vorhanden ....

  2. Es waren aber kei­ne wei­ßen Asseln, son­dern anthra­zit­far­ben oder schwarz. Aber bes­ser als Fern­se­hen sind sie allemal. ;-)
    Also, ich wür­de die nicht in mei­ner Woh­nung haben wol­len, und wenn mir ein mil­li­me­ter­gro­ßes Tier­chen in mehr­fa­cher Aus­fer­ti­gung 10 cm ent­ge­gen­sprin­gen wür­de, wür­de ich eher über­le­gen, ob es ange­sagt ist, den Kam­mer­jä­ger zu bestel­len, als mich dar­an zu erfreu­en. Hof­fen wir mal, dass die Glas­wän­de für die Mini­vie­cher unüber­wind­bar sind. [Ein Glas­ge­fäß hät­te ich noch anzu­bie­ten, den­ken Sie dran, wenn Sie mal wie­der in der Gegend sind.]

    1. Da die Asseln es feucht & warm lie­ben und sich außer­dem vom Licht weg bewe­gen (nega­ti­ve Pho­to­ta­xis) ist die Chan­ce ihnen zu begeg­nen gering - ihr Nut­zen aller­dings ist, dass sie alles was gam­melt oder ver­pilzt zu ihrer Haupt­nah­rung machen, so neben­bei fres­sen sie die so gefürch­te­ten Haus­staub­mil­ben. Wie übri­gens auch die Collembolen/Springschwänze. Die des­we­gen nicht Anlass sein soll­ten den Kam­mer­jä­ger zu rufen .... auch die hal­ten sich nicht lan­ge an Ober­flä­chen auf, sie suchen stets Verstecke.
      Die Far­be spielt nur als taxo­no­mi­sches Merk­mal eine Rol­le, weil die­se Krebs­tie­re in allen Vari­an­ten vor­kom­men und recht ein­fach gebaut sind nimmt man zur Bestim­mung die Far­be dazu (was anson­sten eher sel­ten gemacht wird).

      Selbst wenn ich tot umfal­len und da lie­gen wür­de lie­fe ich nicht Gefahr von die­sen Tie­ren gefres­sen zu wer­den - eher wäre ich mumi­fi­ziert als zer­klei­nert ;c) Und glück­li­cher­wei­se gibt es hier kei­ne "Stein­läu­se":
      Männliche Steinlaus auf dem Boden des Kirchenschiffs der Wallfahrtskirche Frauenberg (Enns)

      Was den "Behäl­ter" (das 'Glas­ge­fäß') angeht haben Sie mich neu­gie­rig gemacht - hät­ten Sie da ein Bild & die Maße?

  3. Mit Bil­dern hab ich's nicht so, aber es han­delt sich um Glä­ser, die mei­ne Mut­ter vor 60 Jah­ren zum "Gur­ken ein­wecken" benutzt hat (ohne Deckel, oben wur­de But­ter­brot­pa­pier oder Folie mit Gum­mi befe­stigt); hier die Grö­ßen (cir­ca-Maße):
    1 Glas 29 cm hoch, unten 16 cm Ø, Öff­nung 9 cm Ø
    1 Glas 27 cm hoch, unten 16 cm Ø, Öff­nung 13 cm Ø
    2 Glä­ser 23 cm hoch, unten 14 cm Ø, Öff­nung 10 cm Ø
    Anson­sten jede Men­ge Ein­weck­glä­ser in den übli­chen Grö­ßen (also 13-19 cm hoch, 11 cm Ø).

    1. Das "Glas 27 cm hoch, unten 16 cm Ø, Öff­nung 13 cm Ø" ist von der Öff­nung her das beste, denn man muss hin­ein­grei­fen kön­nen um ein Bio­top zu arran­gie­ren. Für mei­ne Hän­de passt nur dies. Las­sen Sie mich wis­sen zu wel­chen Bedin­gun­gen Sie es abge­ben (per Mail, bit­te). Wenn ich es abho­le könn­ten wir gleich mal nach Asseln schau­en .... ;c)

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