Manchmal muss es eben etwas Besonderes sein ....

"Car­pac­cio vom Frank­fur­ter Ripp­chen mit gro­ber Senf­sauce und war­mem Endi­vi­en­sa­lat mit Kar­tof­feldres­sing"
*update* [18.02.2024; 21:15h; Der Link ist nicht mehr gül­tig, dort → https://www.re-actio.com/wordpress/wp-content/uploads/Rippchen-Carpaccio.png fin­den Sie eine Abbil­dung des vor­ma­li­gen Tex­tes; wie stets ist es eine Fra­ge der Beschrei­bung - Ripp­chen bleibt doch stets Rippchen!]

Manch­mal muss es eben etwas Beson­de­res sein - und wenn es nur der Name ist, wobei die Grund­zu­ta­ten so blei­ben wie sie seit Jahr­hun­der­ten in volks­tüm­li­cher Haus­manns­kost zu fin­den sind:
Ripp­chen, Kraut, Kar­tof­feln, Senf

War­um also ver­an­stal­tet man die­ses Theater?
Weil ein
"Ripp­chen mit Kraut und Salz­kar­tof­feln" für ca. 7,50 € ange­bo­ten wird, dem­ge­gen­über natür­lich das
"Car­pac­cio vom Frank­fur­ter Ripp­chen mit gro­ber Senf­sauce und war­mem Endi­vi­en­sa­lat mit Kar­tof­feldres­sing" für den dop­pel­ten Preis ser­viert wird.

Ver­ste­hen Sie nun, lie­be Lesen­de, was es mit der Gour­met-Küche auf sich hat?

So ist das eben. Mei­ne Mut­ter (Gott hab' sie selig!) pfleg­te zu sagen "Das Kind muss nur einen Namen haben!" und mein­te damit die Auf­wer­tung bana­ler Küche durch geschraub­te, ver­frem­de­te und über­setz­te Namen. So hie­ßen bei uns die Kar­tof­fel­puf­fer "Kar­til­las" und die Eier­pfann­ku­chen "Tor­til­las à la Mama" - na, da bekommt man doch gleich einen wäss­ri­gen Mund! 

Mit jed­we­der Sor­te von Nudeln hat­te sie eine beson­de­re Bezie­hung: Die gab es min­de­stens drei-, öfter vier­mal pro Woche - weil sie sie gern aß. Der Rest der Fami­lie hat bis heu­te ein gestör­tes Ver­hält­nis zu Nudeln. Kein Wunder. 

Kommentare

  1. Bei "Car­pac­cio" hät­te ich wie­der­um zunächst an Lachs gedacht, weil da der Begriff noch am mei­sten vor­kommt... (Und da ist dann auch min­de­stens sowas wie ein Becher Senf­sauce dabei.)

    Beson­ders exo­tisch klin­gen muss das Essen nicht. Auch ein selbst­ge­mach­tes Gulasch oder Sup­pe soll erst mal gelernt sein. Und jeder Koch macht sein Essen auch wie­der etwas anders - würzt es etwas anders...
    Ist was ande­res, wenn ein Gericht einen ganz bestimm­ten Namen hat, für den es im Deut­schen kei­nen Begriff gibt. So wie bei Nasi Goreng oder Bami Goreng, oder Teri­ya­ki, oder Sushi, oder Miso-Sup­pe (vie­les von den Gerich­ten aus Ost- und Süd­ost­asi­en), oder Bif­te­ki, oder Ayran, die wirk­lich nicht anders heißen.

  2. "Car­pac­cio" ist ursprüng­lich ein hauch­dünn geschnit­te­nes Rin­der­fi­let, fein geüwzt und es zer­geht auf der Zun­ge ... das ist eine ita­lie­ni­sche Erfindung.

    Spä­ter hat man dann ande­re Grund­la­gen her­ge­nom­men und sie genau­so dünn geschnit­ten und "Car­pac­cio" genannt, weil so der Preis gerecht­fer­tigt wer­den sollte.
    WIKIPEDIA sagt:
    " .. Mitt­ler­wei­le wird der Begriff Car­pac­cio auch als Syn­onym für eine Zube­rei­tungs­art von Spei­sen ver­wen­det, die aus sehr dünn geschnit­te­nen und mari­nier­ten Zuta­ten bestehen, so z. B. aus Fisch, Gemü­se oder Obst .. "

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