Was mich vom Hocker reißt ....

Was mich vom Hocker reißt und mich dazu treibt immer wie­der neue Mög­lich­kei­ten zu suchen WIE ich der Ver­nunft, dem rich­ti­gen Abwä­gen zwi­schen "glau­ben" und "wis­sen" auf die Sprün­ge hel­fen kann - indem ich blog­ge, bei­na­he täg­lich, und erfreu­li­cher­wei­se mit stei­gen­der Leserzahl. 

Drei gro­ße The­men­krei­se sind dabei zu identifizieren:

1. Wie halt­lo­se Schluss­fol­ge­run­gen aus weni­gen Ergeb­nis­sen, aus per­sön­li­chen Beob­ach­tun­gen, oder vom Hören­sa­gen als Pseu­do­wis­sen und Pseu­do­er­geb­nis­se erkannt wer­den kön­nen. Zugrun­de liegt der bestän­di­ge Kampf zwi­schen Koin­zi­denz (und Kor­re­la­ti­on) bzw. Kau­sa­li­tät zu unter­schei­den, was Nicht-Natur­wis­sen­schaft­lern und Lai­en beson­ders schwer fällt, wo sie doch eher mit dem Bauch als mit dem Kopf entscheiden.

Ein beson­ders kras­ses Bei­spiel für unwis­sen­schaft­li­ches Geschwur­bel ohne ver­tief­te Kennt­nis­se der Medi­zin habe ich → dort näher beleuchtet.

2. War­um 'popu­la­ri­sier­te' For­schungs­er­geb­nis­se in den ein­schlä­gi­gen 'bun­ten Blät­tern' kei­nen Wert haben - und war­um Ergeb­nis­se der For­schung nicht mehr dis­ku­tiert wer­den kön­nen. 'Mei­nung' zu einem For­schungs­er­geb­nis ist nicht 'Wider­le­gung' die­ses Ergeb­nis­ses, son­dern törich­te Selbstüberschätzung.

For­schungs­er­geb­nis­se sind kei­ne Diskussionsgrundlage
- sie sind zu akzep­tie­ren­de Fakten!

3. Ver­spre­chen und Beteue­run­gen etwas sei so oder so - und nie anders - ste­hen immer auf töner­nen Füßen. Trotz­dem wer­den sie als 'Wahr­heit' ange­prie­sen und ver­brei­tet. Wer zu wenig Hin­ter­grund­wis­sen hat fällt dar­auf her­ein, geht den Schar­la­ta­nen und Hokus­po­kus­künst­lern auf den Leim. Das trifft für vie­le Lebens­be­rei­che zu, und ich erklä­re und erör­te­re das meist für Nah­rung und Gesund­heit, für Natur­wis­sen­schaf­ten und für poli­ti­sche Strö­mun­gen und Gescheh­nis­se hier und in der Welt.

Mein jet­zi­ges Blog "RELA­tief" ist das vier­te Blog unter die­sem Namen. Ange­fan­gen habe ich 2003 bei einer Platt­form die sich bald als *tee­nie-lastig* her­aus­stell­te. Nur Kid­dies am Start, Kat­zen, Ham­ster, Liebeskummer ....
das war zu viel des Guten. Des­we­gen fand ich im April 2004 eine bes­se­re Mög­lich­keit zum Schrei­ben bei "two­day". Das zwei­te Blog RELA­tief (I). Wegen der Beschrän­kun­gen hin­sicht­lich der Daten­men­ge dann eine Erwei­te­rung zu RELA­tief (II). Als es abzu­se­hen war, dass "two­day" nicht wei­ter gepflegt und erneu­ert wer­den wür­de schließ­lich das jet­zi­ge Blog unter wordpress. 

Was ich sehr scha­de fin­de ist fol­gen­de Beobachtung:

Vie­le Blog­gen­de haben eine min­de­stens in Grund­zü­gen über­ein­stim­men­de Hal­tung zu Poli­tik und Gesell­schaft. Die­se Sicht ent­spricht nicht der, die in den gro­ßen Medi­en wie Fern­se­hen, Rund­funk und den bekann­ten Zei­tun­gen der Repu­blik ver­tre­ten werden. 

Ich bedaue­re sehr die man­geln­de Koor­di­na­ti­on und Abstim­mung zwi­schen den Bloggenden:


Hier wäre eine Mög­lich­keit die soge­nann­te "Gegen­öf­fent­lich­keit" her­zu­stel­len. Durch gemein­sa­me, abge­stimm­te Blog­ar­ti­kel die gleich­zei­tig in ALLEN Blogs erschei­nen. Den­ken Sie, lie­be Mit­blog­gen­de, ein­mal dar­über nach ob Ihnen das gefal­len könn­te - eine Mög­lich­keit sich abzu­stim­men stellt die Platt­form blogs50plus dar.
 

Wei­te­re Arti­kel rund um das Bloggen
06/2005 Vom Geist des Blog­gens ...
12/2008 Bekennt­nis ....
07/2009 War­um blog­gen Blog­ger?
01/2011 Wir sind schon ein ver­rück­tes Völk­chen, ....
02/2011 Ein wenig "Küchen­psy­cho­lo­gie" ....
02/2014 Zehn Jah­re ....
04/2018 Der Zusam­men­hang zwi­schen Den­ken, Lesen und dem Ver­ständ­nis der Welt

Die­ser Arti­kel ist ein Bei­trag zu
"Drei Jah­re Blogs50plus! Blog­pa­ra­de: Was moti­viert euch?"

Kommentare

  1. Muss ich sagen, das hat­te ich in einem ande­ren Blog auch mal kritisiert.

    Auch, was sehr stark nega­tiv auf­fällt, ist, dass sich Blogs oft auf ein bestimm­tes The­ma ver­stei­fen und dann in eben die­ser Kate­go­rie vor­ran­ging oder nur noch aktiv blei­ben. Heißt: Die Gen­der-Leu­te ver­lin­ken und dis­ku­tie­ren über­wie­gend Gen­der-The­men, viel­leicht noch ein biss­chen all­ge­mei­ne Poli­tik, um die man nicht her­um­kommt; die Poli­tik-Leu­te dis­ku­tie­ren mehr­heit­lich über das poli­ti­sche Tages­ge­schäft, viel­leicht auch noch ein biss­chen über Wis­sen­schaft, manch einer noch über ein paar per­sön­li­che Din­ge; die Blog­ger mit ande­ren spe­zi­fi­schen The­men blei­ben auch genau bei die­sen und kaum etwas ande­rem; die Blog­ger, die im Prin­zip "nur Tage­buch schrei­ben", blei­ben oft­mals dabei, machen höch­stens mal bei irgend­wel­chen poli­ti­schen Memes mit oder Kot­zen sich mal über eine bestimm­te Sache aus, aber es wird nichts dau­er­fri­sti­ges, was sich bei ihnen verstätigt.
    Um es kurz aus­zu­drücken: Man fin­det es sehr wenig vor, dass sich Per­so­nen mit ver­schie­de­nen Haupt­the­men­ge­bie­ten unter­ein­an­der soli­da­ri­sie­ren, auch nur gegen­sei­tig regel­mä­ßig in den Kom­men­tar­spal­ten auftauchen.

    Was eigent­lich erst rich­tig scha­de ist, weil so geht es ver­lo­ren, dass vie­le Din­ge davon im Zusam­men­hang mit­ein­an­der stehen.
    Außer­dem wegen so die Fil­ter­bla­sen erst rich­tig auf­recht erhal­ten - die Gen­der­leu­te kom­men so z. B. nicht mit Leu­ten zusam­men, die nicht in ihre ideo­lo­gi­schen Gra­ben­krie­ge invol­viert sind und ganz ein­fach so eine bestimm­te Mei­nung haben, ohne ver­hass­ter Femi­nis­mus-Ally oder Femi­nis­mus-Geg­ner zu sein; die Polit-Leu­te blei­ben in ihrem ent­we­der rech­ten oder sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Ein­heits­brei gefan­gen, der vor Idea­lis­mus über­quillt, aber kaum etwas prak­ti­ka­bles abwirft (weil man nicht auch den Durch­schnitts­bü­ger mal fragt, was der zu alle­dem sagt); der Enter­tain­ment-Sek­tor fährt kom­plett nur sein Pro­gramm als wäre nichts schlim­mes los in der Welt; und die Hob­by- oder Pri­va­tes-Tage­buch-Blog­ger blie­ben bei ihrer fast schon bie­der­meie­ri­schen Klein­tü­me­lei, die sich bei per­sön­li­chen Pro­ble­men selbst auffrisst.

    Das ging alles schon ein­mal anders, wür­de ich meinen.

    Im Prin­zip ist das auch ein Grund, war­um ich mich nicht auf Äuße­run­gen zu einem bestimm­ten Bereich allein beschrän­ken will - weil es mir auf die Dau­er zu ein­tö­nig wird und sich zu viel wie­der­holt. Im Prin­zip pas­siert im poli­ti­schen Tages­ge­schäft doch alle paar Jah­re wie­der der glei­che Mist... War­um soll man es sich also zur Auf­ga­be machen, sich dar­an regel­mä­ßig und auch noch in der glei­chen Manier abzu­ar­bei­ten? Was soll das? Neben­bei, dass die­ses Geschäft auch gesetz­lich immer schwie­ri­ger umzu­set­zen geht wegen dem gan­zen Wir­bel um Hatespeech.

    Letzt­end­lich heißt bei mir des­we­gen auch eine Ver­lin­kung wei­ter in die Tie­fe "Stuff for the enter­tain­ment hun­gry" (über­setzt sich: "Zeug für die Enter­tain­ment-Hung­ri­gen"), wo allein nur Musik­posts zu fin­den sind - für die Leu­te, die kei­ne schwe­re Kost haben wol­len, die über nichts nach­den­ken wol­len, aber mei­net­we­gen sagen "ey, du hast 'nen guten Musikgeschmack".
    Es ist sowas in die Rich­tung, anzu­bie­ten "ich bin nicht nur ein­di­men­sio­nal auf­ge­stellt" - jeder hat schließ­lich sei­nen eige­nen Berüh­rungs­punkt, was ihn mit jeman­dem näher in Kon­takt tre­ten lässt oder zum Dau­er­gast macht...

    1. Wenn ich so zurück den­ke und mich fra­ge "Wel­che Art von Blog betreibst du eigent­lich?" könn­te ich mit weni­gen Wor­ten nichts Ver­nünf­ti­ges erklä­ren. Irgend­wie geht es immer drun­ter und drü­ber, mal sind es aktu­el­le, mal plötz­lich auf­tau­chen­de The­men weil ich ein Stich­wort gele­sen habe oder eine Erin­ne­rung kam, weil ich mit jeman­dem über das The­ma schon mal sprach und es mir jetzt so vor­kam, als ob es für meh­re­re Leu­te inter­es­sant sein könn­te. Daher auch an man­chen Tagen viel­leicht mehr als ein The­ma abge­han­delt - und es gibt Tage, da könn­te ich noch mehr schrei­ben - wenn ich nicht zwi­schen­durch immer noch viel ande­re Klei­nig­kei­ten zu machen hät­te .... dabei behaup­te ich doch stets "Ich bin Rent­ner und habe Zeit" .... der Schwer­punkt bei mir ist wohl Schar­la­ta­ne­rie anzu­pran­gern und mit Wis­sen gegen zu hal­ten, dann Poli­tik und schließ­lich Alles was mit Natur­wis­sen­schaf­ten und Umwelt zu tun hat. 

      Wie wäre es denn mit einem Link zu ihren Blog? Ich habe im Kom­men­tar kei­nen gefun­den - aber es gibt hier doch bestimmt Lesen­de, die gern 'mal hin­ein­schau­en würden.

    2. Objek­tiv betrach­tet, gin­ge es mir auch so.
      Blog­ver­zeich­nis­se fra­gen ja immer nach einer Kate­go­rie, in was sie den Blog ein­sor­tie­ren sol­len - ich wäre nicht rich­tig Poli­tik (das kommt zwar sehr viel vor, wer aber nun akri­bi­sche Ana­ly­sen zu einem bestimm­ten The­ma oder allen mög­li­chen aktu­el­len Ereig­nis­sen sucht - was bedeu­tet, sich viel mit dem Inhalt von ande­ren zu befas­sen -, der wird bei mir ent­täuscht wer­den; ich ver­lin­ke sogar sehr sel­ten mal auf ande­re), nicht rich­tig Tage­buch (dafür kommt wie­der zu viel Poli­tik bei mir vor und die all­ge­mein gehal­te­ne Erzäh­ler­po­si­ti­on; ich schrei­be kaum in "ich", glau­be ich), dann wie­der­um las­se ich doch in ein oder ande­rer ama­teur-anthro­po­lo­gi­scher Wei­se Äuße­run­gen los, die mal empa­thisch, mal sehr mis­an­thro­pisch aus­fal­len kön­nen - manch­mal ist es dann doch wie­der Auf­klä­rung über bestimm­te Sach­ver­hal­te, die in den hie­si­gen Medi­en voll­kom­men falsch dar­ge­stellt wer­den; Jah­res­tags­er­in­ne­run­gen (meist an den Aus­bruch von bestimm­ten Krie­gen, aber auch ande­ren bedeu­ten­den Ereig­nis­sen) und zu guter letzt die Musik­posts, die manch­mal eine Bedeu­tung haben, aber die ich in der Regel ohne Kom­men­tar in den Raum werfe.
      Hät­te irgend­wo den Cha­rak­ter von "Tage­buch", aber so rich­tig passt es dort doch nicht hin­ein... Tage­buch­schrei­ber reden vor­nehm­lich über sich selbst, aber nicht über Gott und die Welt und Poli­tik oder Krieg dabei.

      Bei der Häu­fig­keit der Ver­wen­dung mei­ner Tags sehe ich, dass ich (abstei­gend) am mei­sten nut­ze: Men­schen; System; Poli­tik; Socie­ty; Psychology

      Klingt dem­zu­fol­ge nicht wirk­lich nach einem Tagebuch...
      Und obwohl ich ja eigent­lich, der Beschrei­bung nach, wie ein klas­si­scher Hate­speech-Schwin­ger klin­ge, ver­su­che ich genau dar­um einen Bogen zu machen und immer recht sach­lich zu bleiben.
      Hate­speech im gro­ben Sin­ne, das wäre wirk­lich nicht mein Ding - das wäre mir intel­lek­tu­ell viel zu anspruchs­los und pri­mi­tiv. Setzt man sich auch viel zu viel in die Nes­seln mit.

      Also kann man es wohl eher damit umrun­den: Ich kann zu bestimm­ten Din­gen, die ich will­kür­lich aus­wäh­le, ein­fach nicht den Mund halten.

      Kate­go­ri­sie­ren lässt sich das nicht wirklich...

      Link gebe ich doch beim Kom­men­tar­schrei­ben so ziem­lich immer an?
      Aber gut, wie sie's wollen...

      https://matrixmann.livejournal.com/
      (Back­up: https://matrixmann.dreamwidth.org/)
      (Den Back­up-Blog gebe ich mal an, falls jemand doch die Sei­te ken­nen soll­te... Manch­mal ist es ja dumm.)

      1. Dan­ke für die Anga­ben zum Blog - das hilft wenn es so da steht denen, die anson­sten rät­seln wie sie da hin­kom­men ;c)

        Wir den­ken in Schub­la­den - soviel steht fest - und daher wer­den in den Blog­über­sich­ten genau die­ser Schub­la­den vor­ge­hal­ten und 'schwupp­dich!' ist man schon irgend­wie drin ...! Wie ich aber schon so oft betont habe: Die Welt wird bes­ser durch all jene Men­schen die eben nicht in die Schub­la­den pas­sen, die weder quer noch längs da hin­ein gestopft wer­den kön­nen. Sie hin­ter­fra­gen die all­täg­li­chen Ste­reo­ty­pien und hal­ten der Gesell­schaft den Spie­gel vor - zu deren Erschrecken. Nur weni­ge aller­dings, die so erschreckt sind, zie­hen dar­aus die rich­ti­gen Kon­se­quen­zen und ändern sich und ihr Ver­hal­ten .... wes­we­gen es ein bestän­di­ger Kampf bleibt sich erstens nicht 'schub­la­di­sie­ren' zu las­sen und zwei­tens nicht zu ver­za­gen an all der Träg­heit, Bor­niert­heit und dem Stumpf­sinn, der als "Tages­er­eig­nis­se" prä­sen­tiert wird.

    3. Ich hal­te es daher so wie ich denke...
      Inner­halb einer ein­zi­gen Schub­la­de nur zu den­ken, das hat mir noch nie gele­gen. Ist an man­cher Stel­le viel­leicht sogar bes­ser, denn so kann dich weni­ger einer "auf dem Kie­ker haben", weil du kon­ti­nui­ier­lich und obses­siv über einen heik­len The­men­be­reich schreibst.
      So sieht das wenig­stens aus, als wenn du auch noch ande­re Sor­gen oder Gedan­ken hast...

      1. Selbst­re­dend ist es bes­ser nir­gend­wo 'kal­ku­lier­bar' zu sein, der 'unkal­ku­lier­ba­re Mensch' hat immer den Vorteil.

  2. Ja, das sind in der Tat gro­ße und wich­ti­ge The­men. Ich brin­ge sie gern auf den klein­sten gemein­sa­men Nen­ner der Not­wen­dig­keit des SELBERDENKENS. Was natür­lich nichts über die Rele­vanz, Nach­voll­zieh­bar­keit oder Logik die­ser Gedan­ken sagt... Doch gera­de das Älter­wer­den ist für mich eine gute "Klam­mer", damit wir mal wie­der genau­er hin­gucken, zuhö­ren. Und Blogs wie dei­ner hel­fen dabei.

    Dar­um: Vie­len Dank für die Teil­nah­me an mei­ner Blog­pa­ra­de! Aus­führ­li­che­re Rück­mel­dung folgt ab 12. März bei der "offi­zi­el­len" Auswertung.

    Herz­li­chen Gruß
    Maria

Schreibe einen Kommentar zu wvs Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert