oder: "Alte Leute sind vergesslich!"
Was haben wir bloß früher ohne diese 'modernen' Hilfsmittel gemacht?
Als ich gerade eine Mandarine aß, die so sauer war, dass mir die Tränen in die Augen schossen, kam mir der Gedanke, was mir ansonsten noch 'Tränen in die Augen schießen' lässt. Wenig, um es kurz zu sagen - und wer es eilig hat kann hier schon aufhören zu lesen.
Für die weniger Eiligen hier der nächste Gedankenschritt ....
Wenn Opa Krause (71) und Tante Elfriede (69) nicht mehr behalten was sie morgen um 11 Uhr und kommenden Donnerstag um 10 Uhr machen sollen / wollten sagt man
"Ja, ja, das Gedächtnis, es läßt bei den Alten
- nach der Pensionierung oder
- wenn sie erstmal in Rente sind
immer mehr nach!"
Wenn allerdings der Sohn von Opa Krause, Friedrich (39) und die Tochter von Tante Elfriede, Kirsten (37) nicht auf ihren Terminplaner im Mobiltelefon oder die synchronisierte Fassung auf dem PC zugreifen können wissen sie nicht einmal welcher Tag heute ist und was sie für heute noch auf ihrer Prioritätenliste stehen hatten.
Bei alten Menschen ist eine zeitliche Desorientierung ['nicht wissen welcher Tag / Wochentag heute ist'] ein Symptom von 'nachlassendem Kurzzeitgedächtnis'. Man sorgt sich, sie könnten vergessen den Herd abzustellen.
Das muss unbedingt neu definiert werden.
Siehe hierzu
→ Altersbedingte Leistungsminderung mit *update* (29−01−2014)
→ Leistungszwang vs. Altersleistung
Ich erinnere mich daran, dass auch im Büro immer ein Kalender an der Wand hing, auf dem man bei Bedarf nachsehen konnte, welcher Tag und der wievielte heute war. Es war also von Vornherein berücksichtigt, dass das auch mal vergessen wird, obwohl doch da nur viel Jüngere arbeiten!
Im Übrigen auch fürs Gedächtnis hilfreich: Ausreichend Schlaf! (Ich bin gerade dabei, die 8 Stunden Schlaf täglich wieder zu 'trainieren'). Dazu: Prof. Dr. Matthew Walker, Das große Buch vom Schlaf (engl. Why We Sleep), dt. Ausgabe Goldmann-Verlag.
Schlaf!
Ja!
Wie ich die Zeiten vermisse zu denen ich neun Stunden am Stück schlafen konnte!
Wenn es hoch kommt schaffe ich jetzt vielleicht die Hälfte davon ....
Ihre Mitteilung hinsichtlich des Kalenders an der Bürowand kann ich nur bestätigen. Selbst in USA war das so - der einzige Unterschied zu hier war die Tatsache, dass es meist drei Monate auf dem aktuellen Blatt gab - den Vormonat, den laufenden und den kommenden Monat.
Hier wollte ich auf dieses haltlose *Altenbashing* hinaus .... das ärgert mich allmählich wirklich, wo es doch 'der Balken im eigenen Auge' ist. den die Jüngeren übersehen.
PS
Die Antwort auf ihr Mail ist nicht vergessen, sie kommt noch dran, ich kann aber nicht versprechen, dass es heute noch klappt.
Neben den Vorträgen von Matthew Walker (s. youtube) kann ich das genannte Buch übrigens wärmstens empfehlen, es hilft tatsächlich auch beim Wieder-Einschlafen nach nur 4 Stunden Schlaf - einfach ein paar Seiten lesen ... Er selbst schreibt dazu:
"Wenn Sie beim Lesen schläfrig werden oder wenn Ihnen dabei gar die Augen zufallen, wird mich das anders als andere Autoren nicht aus der Bahn werfen. Angesichts des Themas und Inhalts des Buches muss ich das sogar ausdrücklich befürworten. Da ich um die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Erinnerungsvermögen weiß, fasse ich es als Kompliment auf, wenn Sie, meine Leser, dem Drang nicht widerstehen können, das Gelesene besonders gut abzuspeichern, indem Sie einschlafen. Also nur keine Hemmungen, nicken Sie beim Lesen getrost nach Belieben ein. Ich nehme Ihnen das keineswegs übel. Im Gegenteil, es würde mich sehr freuen!" Wo sonst kann man sowas lesen?! Und durch und durch wissenschaftlich ist es obendrein, das dürfte Ihnen gefallen.
Hmm, das 'Altenbashing' ist mir sogar lieber als dieses ständige "Ach Mammmaaaa, ich hab dir das doch gesagt" - "Ja, aber ich hab's vergessen, ich kann nichts dafür" - "Ach, du immer mit deinem Ich-hab's-vergessen, dann reiß dich doch mal zusammen" ....
Allerdings muss ich zugeben, dass ich die andere Seite "Ach, Mama, hab dich doch nicht so, das passiert uns doch auch" auch nicht hören mag. Ich sage dann: "Was, das passiert euch auch? Ja du meine Güte, wenn euch das auch schon passiert, wie soll das erst werden, wenn ihr älter werdet? Als ich so alt war wie ihr, hab ich überhaupt nichts vergessen, ich hatte alle Termine im Kopf." Dass ich natürlich im Büro auch ständig auf den Kalender geguckt hab - wie alle andern auch -, das wissen sie ja nicht.
@ iGing
Manches - das lese ich aus ihrem letzten Absatz - wiederholt sich offenbar ständig irgendwo in Deutschland in fast identischer Art & Weise. Wie Sie kann ich manche Sätze nicht mehr hören. Der Unterschied ist wohl der, dass ich mich so weit abgesetzt habe, dass ich mir das nicht mehr antun muss.
Was den Schlaf angeht hilft mir - sehr bedauerlich - das Buch wahrscheinlich nicht, da es sich eher um eine anatomisch-physiologische Alterserscheinung handelt. Da ich mich in meinem Alter nicht mehr freiwillig in ein Krankenhaus begebe, weil die Wahrscheinlichkeit gegen eine gesunde Entlassung spricht, muss ich damit leben. Wie schon berichtet kompensiere ich durch mehr oder weniger langen Mittagsschlaf, der auch schon 'mal erst um 18:00 h beginnen kann ....
Terminplaner im Telefon... Ha! Das meiste meiner Termine ist zwar Zettelwirtschaft, aber durch Zettel erinnert man sich in der Regel wenigstens, wann in etwa da was war.
Handys sehen jedes Mal gleich aus, wenn man dort etwas einträgt oder nachschlägt.
Leute, die regelmäßig einen Terminkalender brauchen, ohne dass es von Berufswegen her nötig ist, haben eindeutig zu viele Termine und zu viele Aktivitäten...
(Kein Wunder, dass die auch so vergesslich werden. Ständig Termine, die man durcheinander bringen kann, verursachen Stress - und genau der macht nervös und vergesslich.)
(Ebenfalls stolzer Schreiber von Papiereinkaufszetteln.)
Also ich verwende seit meiner Pension wieder das autodynamisxhe Zeitplanbuch. Ich stelle fest, dass ich mir keine Termine merke, wenn ich sie nicht notiert habe. Früher hatte idas nicht notwendig. Die Geechäftstermine waren sowieso alle in notes. Die wurden automatisch durch die Einladungen eingetragen. Aber ich konnte mir auch vielstellige Telefonnummern mit Vorwahl merken, egal ob das deutsche, russische oder japanische waren.
Aber dafür merke ich mir jetzt Noten, was ich früher nicht konnte.
Was das Schlafen angeht, halte ich es mit wvs.sehr selten, dass ich einmal 8 Stunden durchschlafen kann.
Aber ehrlich gesagt ist es mir egal. Ich bin halt alt. Und irgendwie freut mich das auch. Weniger Stress und viel Geduld. Allerdings macht sich jetzt Schlaflosigkeit schon zwei Tage vor einem Konzert bemerkbar.
@ HK Hartmann
Weil Sie es sagen: Neulich war ich sehr erstaunt erst nach mehr als sieben Stunden aufzuwachen, das hatte ich seit Jahren nicht mehr - und so sehr ich mir den Kopf zermarterte konnte ich nicht ausmachen, warum das so war. Schade, ich hätte es gern wiederholt ;c)
Für Telefonnummern ist meine Frau zuständig, die merkt sich mit Leichtigkit solchhe Zahlenfolgen schon nach einmaligem Hören, da, wo ich nach den ersten vier Zahlen schon ins Schleudern komme ....
Möglicherweise hilft Ihnen (vor Konzerten, aber nicht nur da) das Buch, das Frau iGing → hier angesprochen hat.
@ matrixmann
Ich könnte hier unterschreiben, genau meine Rede!
Zudem benutze ich tatsächlich lieber Zettel, das geht schneller als die Notizen im Telefon aufzurufen und es da zu schreiben. Das mache ich nur für längerfristige Sachen die nicht zum täglichen Bedarf gehören - etwa solche, dich im Baumarkt kaufen will. Da gehe ich nicht jeden Tag oder häufiger hin und ein Zettel wäre dann vielleicht schon wieder verschlampt ....