Das Problembewußtsein ist ja da, aber ....

Wie soll ich nur anfangen ...?

Am besten mit einem Video:

Ich ver­mu­te, Sie hat­ten das glei­che Pro­blem wie ich als ich das Video zum ersten Mal sah:
Zwar gefiel mir die Musik, aber es fuch­ste mich, dass ich den Text nicht so recht ver­ste­hen konn­te. Was macht der 'mün­di­ge Inter­net­bür­ger' in sol­chen Fäl­len ..?.. suchen mit Suchmaschine!

So bin ich dann auf das Ori­gi­nal (gleich in viel­fäl­ti­gem Sin­ne) gesto­ßen - die Künst­le­rin mit einem Fai­ble für elek­tro­ni­sche Erwei­te­rung ihrer Solo-Mög­lich­kei­ten: Vien­na Teng. Son­der­ba­rer Name aber viel Power, Grips und Stim­me¹.

Sehen Sie selbst:

Jetzt sind Sie wahr­schein­lich genau so gespannt wie ich:
Was war denn nun genau der Text? Denn auch bei der Ori­gi­nal-Künst­le­rin konn­te ich zumin­dest an eini­gen Stel­len nicht so recht schlau dar­aus wer­den - und das, obwohl ich doch wirk­lich gut Eng­lisch spre­che und verstehe.

Da hilft man sich wie­der­um mit der Such­ma­schi­ne und fin­det außer dem Song­text ² mehr als erwar­tet, wie etwa bei Tom, wo unter ande­rem fol­gen­des zu lesen ist:

" .. Today, Acxi­om part­ners with hundreds, per­haps thou­sands of web­sites and phy­si­cal retail loca­ti­ons, and gathers infor­ma­ti­on on the con­su­mers who visit tho­se stores. Acxi­om then aggre­ga­tes the data it coll­ects across the­se sites and builds uni­que pro­files of indi­vi­du­al peo­p­le, sel­ling the pro­files back to retail­ers .. " ³

Das Pro­blem­be­wußts­sein ist da, so lau­tet die Titelzeile.
Aber ist denn irgend­ei­ne Lösung des Dilem­mas in Sicht?
Bei uns in Euro­pa gibt es Ansät­ze - bis­her alle gescheitert.
Viel­leicht war das gut so, weil der selbst geschei­ter­te baye­ri­sche Herr Weber da betei­ligt war, das ist nie eine Beru­hi­gung, eher umgekehrt.

So, war­ten wir nun zusam­men auf Bewe­gung beim The­ma "Schutz der pri­va­ten Daten" und wäh­rend das dau­ert, und dau­ert, und dau­ert .... könn­ten Sie sich ja noch ein paar Lie­der von mei­nem Favo­ri­ten­chor "Psy­cho-Chor der Uni Jena" [ → auf you­tube] anhö­ren - und nicht ver­ges­sen ein "like" zu hin­ter­las­sen .... oder möch­ten Sie gar abonnieren?

¹ The voice:
[Aus einem Kom­men­tar zum Video]
The syn­er­gy of beau­ty and cree­py in this work is unpar­al­le­led except in the refe­rence it makes.
[Die Syn­er­gie von Schön­heit und Gru­sel in die­ser Arbeit ist bei­spiel­los, außer bezüg­lich der Refe­renz die sie herstellt.]

² The Hymn of Acxi­om Songtext:

Some­bo­dy hears you. you know that. you know that.
Some­bo­dy hears you. you know that inside.
Someone is lear­ning the colors of all your moods, to
(say just the right thing and) show that you're understood.
Here you're known.

Lea­ve your life open. you don't have. you don't have.
Lea­ve your life open. you don't have to hide.
Someone is gathe­ring every crumb you drop, these
(mind­less decis­i­ons and) moments you long forgot.
Keep them all.

Let our for­mu­las find your soul.
We'll divi­ne your arte­si­an source (in your mind),
Mar­shal feed and force (our machi­nes will)
To design you a per­fect love
Or (bet­ter still) a per­fect lust.
O how glo­rious, glo­rious: a brand new need is born.

Now we pos­sess you. you'll own that. you'll own that.
Now we pos­sess you. you'll own that in time.
Now we will build you an end­less­ly upward world,
(reach in your pocket) embrace you for all you're worth.

Is that wrong?
Isn't this what you want?
Amen.

³ Übersetzung
".. Heu­te arbei­tet Acxi­om mit Hun­der­ten, viel­leicht Tau­sen­den von Web­sites und phy­si­schen Ein­zel­han­dels­stand­or­ten zusam­men und sam­melt Infor­ma­tio­nen über die Ver­brau­cher, die die­se Geschäf­te besu­chen. Acxi­om agg­re­giert dann die Daten, die es auf die­sen Web­sites sam­melt, und erstellt ein­zig­ar­ti­ge Pro­fi­le ein­zel­ner Per­so­nen, und die­se Pro­fi­le ver­kau­fen sie dann zurück an Einzelhändler .. "

Kommentare

    1. Das war zunächst nicht zu sehen weil mehr als zwei Lin­k­adres­sen ent­hal­ten waen - ein 'word­press' fea­ture .... und es kommt wohl sehr dar­auf an wel­chen Musik­ty­pus man hört, ob man da immer auf dem Lau­fen­den ist ;c) - ich bestimmt eher weni­ger, weil ich kein Radio habe und nur sel­ten im Auto Radio höre, da eher CDs wie die von → DORT ....

    2. Ja, das konn­te ich mir den­ken... Sol­che Spam­schutz­maß­nah­men hat jede Plattform.
      Habe ich in dem Moment nicht wei­ter drü­ber nach­ge­dacht, gab mich zu faul dazu.

      Ich muss zuge­ben, mit dem musi­ka­li­schen Wis­sen, was ich habe - also auch über Ver­öf­fent­li­chun­gen und der­glei­chen -, es fällt einem heut­zu­ta­ge auf wie poli­tisch und gesell­schafts­kri­tisch es um das Mill­en­ni­um her­um eigent­lich war. Gera­de im Nu-Metal ging es nicht ohne. Hat aber auch in ande­re Rich­tun­gen aus­ge­strahlt - schaut man sich Emin­ems erste 3 Plat­ten an, da klin­gen im Detail auch sol­che Din­ge heraus.

      Unter der Ober­flä­che hat dort auch schon der schwe­len­de Krieg gegen die­ses herr­schen­de poli­ti­sche, gesell­schaft­li­che und öko­no­mi­sche System gebrannt... Heu­te kann man das erst so erken­nen, weil man weiß wie die Ent­wick­lun­gen mit der Zeit wei­ter voranschritten.
      Bestimmt wür­de ich auch ein paar Lie­der zusam­men­krie­gen, die über Selbst­mord oder Selbst­ver­let­zung gin­gen - war­um kom­po­niert man sol­che Lie­der und schreibt sol­che Tex­te? Nicht, weil alles in Ord­nung war. Oder die Zukunft beson­ders glor­reich aus­sah. Das Gegen­teil davon.

      1. Vie­len Dank für die­se Hin­wei­se auf die gän­gi­gen The­men - ich wüss­te das nie und nim­mer (wie zuvor ange­deu­tet war­um das so ist). Da sieht man den Nut­zen des Inter­nets: es kom­men Erfah­run­gen von ande­ren Men­schen auf einen zu - und es gibt Gebie­te, die so erschlos­sen werden. 

        Die Gefühls- und Erfah­rungs­welt von Men­schen, die Jahr­zehn­te aus­ein­an­der sind, ist doch (wie erwar­tet) sehr ver­schie­den, aber noch viel mehr, als ich dach­te. So wird klar wie­so die Alt-Poli­ti­ker erstens wenig attrak­tiv sind und zwei­tens an meh­re­ren Gene­ra­tio­nen vor­bei regieren.

        Selbst­mord - das hat­te ich ja vor ein paar Mona­ten erst. Ganz in der Nähe, von einem fast gleich­alt­ri­gen Men­schen. Heu­te noch räts­le ich dar­über, wie ich die Vor­zei­chen / Anzei­chen über­se­hen konn­te. Und immer noch stimmt die Aus­sa­ge "Es sind nicht die Schlech­ten die gehen", das ist das Schlimm­ste dar­an: Er war gebil­det, sen­si­bel, und ein grund­auf guter Mensch. Hat sei­ne Pro­ble­me vor Allen ver­steckt die ihm nah waren. 

        Es gibt kei­nen Grund für Selbst­mord. Ein­mal abge­se­hen von einer nicht mehr zu beherr­schen­den Krank­heit die am Ende Schmer­zen und Ver­lust der Selbst­be­stim­mung bedeu­tet. Aber das soll­te medi­zi­nisch tat­säch­lich mehr­fach bestä­tigt sein. Alle ande­ren *Grün­de*, die so ange­führt wer­den hal­te ich für Aus­flüch­te bzw. Ver­schleie­rungs­ver­su­che, also vor­ge­scho­be­ne Sachen um von der eigent­li­chen Not abzulenken.

  1. Es ist zumin­dest die Linie, die ich dabei ziehe.
    Kann sein, dass das ande­re nicht so sehen würden...

    Mitt­ler­wei­le ist es so, dass ich das bereits so sehen kann - auch das ist ein Ergeb­nis davon, wenn man sich ein biss­chen von der gro­ßen wei­ten Welt zurück­zieht und sich mit sich selbst beschäftigt.
    Vie­les von dem, wor­über in Sachen Musik etwas weiß, ist für mich nach wie vor mit Trig­gern ver­se­hen - also löst Schlei­fen von schlech­ten Gefüh­len aus, die mein Gehirn für den Tag (oder län­ger) in die Ton­ne beför­dern können.
    Es gibt nur man­che Stel­len, die ich mir bereits anse­hen kann, oder wo ich fest­stel­le, dass die­ser Reiz nicht ganz so stark aus­ge­prägt ist.
    Anhö­ren kann ich es mir dadurch zwar trotz­dem nicht, aber es ist eine Posi­ti­on wie... wenn es mir ein­fällt oder mir begeg­net oder ich damit arbei­ten muss, aus irgend­wel­chen Grün­den, dann ist das wenig­stens auf eine sach­li­che, kon­trol­lier­te Art möglich.
    Ich wür­de sagen, das liegt auch dar­an, wenn man sich, neben der Ver­knüp­fung mit schlech­ten Gefüh­len, eine ande­re erar­bei­tet, die von einer ganz ande­ren Sei­te her­an­geht. Bei mir scheint das zu sein: Aus­sa­ge, Ein­ord­nung in höhe­ren Kon­text (Zeit­ge­schich­te, kulturelle/genremäßige Bedeu­tung, war etwas Teil eines Sound­tracks?), Gesamt­zu­sam­men­hang, Qua­li­tät und kogni­ti­ver Anspruch - even­tu­ell noch Asso­zia­tio­nen, die man aus dem Jetzt zum bereits bekann­ten Text spin­nen kann.
    So kann man wenig­stens auf den Stand kom­men "ist zwar nicht mei­ne Musik (heu­te mehr), aber des­we­gen ist sie trotz­dem an sich nicht schlecht".

    Ich kom­me auch dazu, das im poli­ti­schen Zusam­men­hang zu sehen, weil - es fällt einem auf, in den Musik­vi­de­os, die es zu vie­len Nu Metal Songs damals gab (soweit man es noch weiß), es waren oft­mals Leu­te zu sehen, die man im Alter auf zwi­schen 20-30 geschätzt hat.
    Man weiß ja aber, wie weit oder nah man zu der Zeit selbst an die­sem Alter dran war - aus die­ser Dis­kre­panz ergbt sich wie weit da eigent­lich schon lang etwas grund­sätz­lich im Argen war.
    Sozu­sa­gen, es war Musik für eine bestimm­te Alters­schicht, wenn sich dar­über hin­aus aber auch noch Tei­le einer nicht pri­mär anvi­sier­ten Alters­schicht damit auch iden­ti­fi­zie­ren konn­ten, dann war da etwas vor­han­den, was nicht nur mit "Lebens­ge­fühl" einer bestimm­ten Alters­ge­ne­ra­ti­on erklär­bar ist.

    Und in die­ser Hin­sicht muss man sagen: Was im Jetzt nur fehlt, ist, dass die aktu­el­le sich ver­lo­ren füh­len­de Gene­ra­ti­on, die dazu erzo­gen wur­de, sich mit ihren Han­dys selbst zu beschäf­ti­gen, und ihren Eltern nicht im Wege her­um­zu­ste­hen (aber ja vor­han­den sein sol­len, weil Ego doch eine Fami­lie woll­te), das in irgend­ei­ner pro­duk­ti­ven Form zum Aus­druck kriegt, sodass man es sehen und wahr­neh­men kann.
    Die jetzt ken­nen nur die Vari­an­te "über­spie­len", sei es mit Kon­sum, Scheiß­egal-Ein­stel­lung, jugend­li­chem Grö­ßen­wahn ("lass die doch alle reden, ich mach trotz­dem, was ich will") oder sich irgend­wie ander­wei­tig die Sin­ne zuzu­dröh­nen (Social Media, anyone?).
    Sonst wie­der­um sit­zen sie gar nicht mal in so einem ande­ren Boot wie die jun­gen Leu­te von vor 20 Jahren.
    Jeder sagt dir, was du tun sollst, was dir angeb­lich sozia­le Sicher­hei­ten brin­gen soll, aber am Ende strau­chelt man sein Leben lang von einer pre­kä­ren Situai­ton in die näch­ste und ver­sucht, sei­nen Kopf über Was­ser zu halten.
    Wäh­rend dir die Alt­ge­wor­de­nen groß­kot­zig dane­ben dau­ernd etwas erzäh­len von "du bist nicht flei­ßig genug, du strengst dich nicht genug an, des­we­gen wird das nichts!". Als wenn es nur dar­an läge und sich die Welt nicht in der Zwi­schen­zeit ein biss­chen ver­än­dert hätte...

    1. Ich fin­de die Beschrei­bung wie und mit wel­chem Ergeb­nis Sie sich die diver­sen Rich­tun­gen anhö­ren schon recht schwie­rig - etwas, was mir vom ersten Ton an nicht gefällt höre ich mir nicht wei­ter an - mei­ne Zeit wird immer knap­per, da bleibt wenig Spiel­raum sie mit schrot­ti­ger Musik zu füllen.

      Ich bin mir auch nicht sicher, ob das eine "Erzie­hung" zum Mobil­te­le­fon­ge­brauch war, eher doch der Wunsch mit zu tun, dabei zu sein, mit­hal­ten zu kön­nen .... wenn ein Vor­wurf gerecht­fer­tigt ist dann der, dass die Eltern zu groß­zü­gig mit der erlaub­ten 'online'-Zeit waren und damit der über­mä­ßi­gen Nut­zung Vor­schub gelei­stet haben.

      Aber war das nicht schon bei den Vor­ge­ne­ra­tio­nen so? Nur mit ande­ren Mitteln?

      Die Vor­schlä­ge und Vor­hal­tun­gen 'gestan­de­ner' Erwach­se­ner gegen­über Her­an­wach­sen­den und jun­gen Erwach­se­nen sind manch­mal so lächer­lich - ich wun­de­re mich, dass sich die Jun­gen das gefal­len las­sen. Da muss es doch erlaubt sein den Alten den Spie­gel vor­zu­hal­ten und ihnen das eige­ne Ver­sa­gen genau da, wor­auf sie jetzt her­um­rei­ten, unter die Nase zu reiben!

    2. Ich glau­be, ich erwähn­te ihnen doch mal gegen­über, dass es bei mir mal einen grö­ße­ren Umbruch gab, nicht?
      Die ersten drei Links, die ich oben gesetzt habe, gehö­ren zu der Art Mate­ri­al, was sich mein Kopf davor 'rein­ge­zo­gen hat.
      Es ist viel­mehr - mein Gehirn kennt die­sen Kram. Ich höre es nicht, weil es mich in den Eimer beför­dern wür­de, ich habe kein neu­tra­les Ver­hält­nis dazu, aber heut­zu­ta­ge ist es nicht so pro­ble­ma­tisch, ein­fach nach einem Artist Name und einem Titel auf You­Tube suchen zu gehen und auf einen Upload zu ver­wei­sen. Der, dem ich das schicke, hat ja die­se Vor­be­la­stung nicht... (Ein­zig, was ich bemer­ke dabei: Man muss ein biss­chen bei den Uploads auf­pas­sen, dass man nicht die Clean Ver­si­ons erwischt. Bei den offi­zi­el­len Uploads von den Labels wer­den lei­der oft nur die ver­wen­det, wegen der unzu­bän­di­gen­den Angst der Ame­ri­ka­ner vor Schimpf­wör­tern... - Ich ken­ne die näm­lich nur mit; es klingt aber bescheu­ert oder ist teil­wei­se sogar sinn­ent­stel­lend, wenn die raus­re­tou­chiert sind.)
      Was ich ver­lin­ke, in der Regel weiß ich aus dem Gedächt­nis noch, was das war. Dem­entspre­chend brau­che ich teil­wei­se das Anhö­ren gar nicht, um dar­über zu diskutieren.
      Das ist lei­der ein Teil, wo mein Gehirn ziem­lich schlecht dar­in ist, zu vergessen...
      Ande­re Leu­te erlei­den ihre Flash­backs durch diver­se Rei­ze, denen sie nicht begeg­nen dür­fen - bei mir macht das eben haupt­säch­lich Musik aus...
      Das ist aber eben mei­ne eige­ne Bela­stung - nichts­de­sto­trotz hat die Musik ja auch noch eine sach­li­che Bedeu­tung, die von mei­nen eige­nen Asso­zia­tio­nen dazu unab­hän­gig existiert.

      Ich nut­ze die nach Mut­wil­li­gen klin­gen­de Vari­an­te "dazu erzo­gen, nur mit ihren Han­dys zu spie­len" lie­ber, weil es dem Ergeb­nis näher kommt, was in den Betrof­fe­nen vor­zu­fin­den ist.
      Ob das nun durch Unacht­sam­keit oder zu üppig ange­sie­del­te Groß­zü­gig­keit oder Acht­lo­sig­keit pas­siert ist, spielt dabei kei­ne Rol­le. Das Ergeb­nis bleibt dadurch immer noch das­sel­be: Kann/beherrscht nichts anderes.

      Um das rich­tig zu ver­ste­hen: Ich argu­men­tie­re hier aus Sicht des Betrof­fe­nen, der selbst fest­stellt, ihm wur­de nichts geschei­tes bei­gebracht. Nicht von außen.
      Vom Alter her bin ich zwar nicht bei die­ser Gene­ra­ti­on erfasst, aber ich mei­ne es aus eige­ner Erfah­rung zu ken­nen, wenn einem nichts geschei­tes bei­gebracht wur­de und man heu­te noch dar­un­ter lei­det, weil man sich diver­se Din­ge erst selbst bei­brin­gen muss, die ande­re Leu­te kön­nen, sobald sie 18 sind oder ihr Eltern­haus verlassen.

      In die­ser Hin­sicht kann es einem egal sein, ob etwas durch Unacht­sam­keit oder durch Mut­wil­len erfolgt ist: Man hat mit den Fol­gen trotz­dem zu kämp­fen (wenn es einem denn bewusst wird! bei genü­gen­den reicht's ja nicht mal dazu, son­dern sie wol­len nur das Leben wei­ter­le­ben, auf was sie mal geprägt wurden).

      Ich muss geste­hen, in frü­he­ren Jah­ren habe ich das - und ich habe die Erwach­se­nen genau mit der Art von Wahr­heit kon­fron­tiert, wovon ich eben schon erzählt habe. Je älter man wird, und je nach dem, wel­che wei­te­ren Grün­de sich noch auf­tun, dass man nicht das gän­gi­ge Ham­ster­rad mit­ma­chen kann, desto mehr klin­gen die For­de­run­gen lang­sam ab, sich in die­ses ein­zu­fü­gen. Wie eine stil­le auf­ge­zwun­ge­ne Tole­ranz, wenn Din­ge ein­fach nicht anders sind und vor­aus­sicht­lich auch nicht anders wer­den, weil sie es bis­her nicht wurden.
      Wis­sen sie aber, was für eine Reak­ti­on dar­auf kommt?
      Ich wür­de es als "Leug­nen" und "Ungläu­big­keit" umschrei­ben. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Jemand zu gar nichts nut­ze? Das kann doch nicht sein... Das ist doch nur groß­kot­zi­ges und/oder fau­les Gelaber...
      ...Viel­leicht waren die­je­ni­gen auch irri­tiert davon, das so offen zu hören. Das könn­te auch mit hineinspielen.

      Einen Fak­tor, den ich dabei auch mit ein­be­zie­hen wür­de: Die Unbe­wusst­heit über die eige­nen Hand­lun­gen sei­tens der vor­he­ri­gen Gene­ra­ti­on und deren Aus­wir­kun­gen auf die Gene­ra­ti­on, die sie selbst heranziehen.
      Klingt sehr kom­pli­ziert, es ist ein biss­chen schwer, das auf weni­ge alle­m­ei­ne Wor­te herunterzubrechen...
      Schlicht­weg: Es ist, wenn die vor­he­ri­ge Gene­ra­ti­on sich wun­dert, war­um kann die näch­ste die­ses nicht und jenes nicht, und alles, was sie zuvor getan haben, war auf die Kin­der ein­zu­dre­schen, sie zu igno­rie­ren oder sie stän­dig bei ande­ren Per­so­nen zu par­ken, damit sie Geld anschaf­fen gehen können.
      Die­ses... Unver­mö­gen, die­se man­geln­de Bewusst­sein für die eige­nen Hand­lun­gen und was sie in den Nächs­ther­an­wach­sen­den als Fol­gen haben/hatten/haben können.
      Heut­zu­ta­ge ist es auch nicht mehr so, dass die Gesell­schaft, also eine erwei­ter­te Umge­bung als das Haus der pri­mä­ren Bezugs­per­so­nen, nega­ti­ve Effek­ten deren Tuns abfe­dert. Das alles ist so gut wie weg durch Spar­maß­nah­men des Staa­tes oder weil die Wirt­schaft nur noch fer­tig aus­ge­bil­de­te Leu­te haben, aber nicht mehr in sie inve­stie­ren will.
      Somit bleibt dann also der Müll, den die Eltern in den Kopf ihres Kin­des gepflanzt haben, so gut wie voll­stän­dig erhal­ten wie er ist - und genau des­we­gen sind die auch so lebens­un­fä­hig, haben kei­nen rich­ti­gen Wil­len zu irgend­was und wer­fen beim klein­sten Wider­stand die Flin­te ins Korn.
      Sie sind geprägt von einer Atmo­sphä­re von "nichts ist wirk­lich wich­tig". Komm­ste heut nicht, komm­ste mor­gen - und viel­leicht auch gar nicht... Geh, beschäf­ti­ge dich selbst und geh mir nich auf die Ner­ven (aber da sein sollst du trotz­dem, weil ich woll­te ja unbe­dingt Kin­der haben, weil das zu einem ordent­li­chen Leben dazu gehört...).
      Die Älte­ren kapie­ren es nicht, dass sie selbst oder ande­re ihrer Gene­ra­ti­on die­sen Kin­dern, die so sind, genau das ange­tan haben. Sie for­dern und for­dern nur und alles klingt für sie nur wie eine fau­le Ausrede.

      1. Ich bin mir noch nicht im Kla­ren dar­über, was genau Sie da aus­drücken wollen.

        Ist es die Art der Tex­te die Ihnen eine Denk­rich­tung eröff­net mit der Sie sich zeit­wei­se von der Wirk­lich­keit abwenden?
        Ist es die Mög­lich­keit durch die Tex­te eige­ne Erfah­run­gen zu ver­ar­bei­ten und damit ins Rei­ne zu kommen?
        Ist es die­se Ven­til­wir­kung es anzu­hö­ren und dadurch selbst nicht mehr zur Akti­on gezwun­gen zu sein die sich aus der Lebens­si­tua­ti­on zwangs­läu­fig erge­ben würde?
        Ist es die all­ge­mei­ne Gesell­schafts­kri­tik die Sie dar­in erken­nen und die Sie bestärkt, dass das was Sie als Fehl­ent­wick­lung in der Gesell­schaft & Fami­lie der­zeit sehen, eine Tat­sa­che ist?
        Oder ist es wie­der etwas ande­res, das ich hier nicht genannt habe?

        Dass jede Eltern­ge­nera­ti­on Feh­ler macht liegt in der Natur der Sache: Nie­mand wird auf "Kin­der­er­zie­hung" vor­be­rei­tet, es ist rei­ne Impro­vi­sa­ti­on - und glück­li­cher­wei­se abge­mil­dert dadurch, dass es nicht nur die Eltern sind, die Ein­fluss neh­men, son­dern dass vie­le sozia­le Erfah­run­gen, Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, außer­halb der Fami­lie stattfinden.

        Sie stel­len das Gene­ra­tio­nen­ver­hal­ten der Eltern­ge­nera­ti­on pau­schal ins Abseits - aber ist das wirk­lich gerecht­fer­tigt? Ich bei­spiels­wei­se zie­he mir die­sen Schuh nicht an .... zwar habe ich bestimmt Feh­ler gemacht, die waren aller­dings mar­gi­nal und es sind aus mei­nen Kin­dern trotz­dem umsich­ti­ge, zufrie­de­ne und gebil­de­te Men­schen gewor­den. Das wuchs über die Jah­re, und man muss es mit Geduld ver­fol­gen, denn eine Per­sön­lich­keit ent­wickelt sich nicht von jetzt auf gleich, das braucht Jahr­zehn­te - sind Sie da mög­li­cher­wei­se etwas unge­dul­dig und müss­ten es gelas­se­ner abwarten?

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