"Erlkönig hat mir ein Leids getan ...."¹

Kin­der.
Unse­re Zukunft.

Aber vor­her erst ein­mal eine Aufgabe.
Ein bestim­men­des Inter­vall im Leben sowohl der Kin­der wie der Eltern.
Wobei letz­te­re im Fal­le des Schei­tern ihrer Bemü­hun­gen den gering­sten Scha­den davontragen.

Für vie­le Berei­che des Lebens gibt es umfas­sen­de Bil­dungs­an­ge­bo­te, Unter­rich­te, Fort­bil­dun­gen, kurz­um: Es kann gelernt wer­den. Nicht so im Fach "Erzie­hung von Kin­dern". Da sind die 'natür­li­chen Fähig­kei­ten' Trumpf. Sie sol­len - angeb­lich - in jedem Men­schen schlum­mern. Bei Eini­gen aller­dings schei­nen sie 'tief & fest' zu schla­fen, bei man­chen so tief, dass sie nicht auf­ge­weckt wer­den können.

Da, wo es kei­ne *Pro­gram­mie­rung* für die­sen Umgang mit Not­wen­dig­kei­ten der Ver­sor­gung und For­de­run­gen der Kin­der gibt wird dar­aus oft Aggres­si­on - gegen die Kinder.

"Aber, aber!", wer­den Sie sagen, "es gibt doch Hil­fe für Jene, die mit der Erzie­hung nicht zurecht kom­men!". 'Klar', wer­de ich ant­wor­ten, 'aber das sind doch nicht die hoff­nungs­lo­sen Fäl­le. Das sind doch die, die min­de­stens die Erkennt­nis haben nicht gewapp­net zu sein und Hil­fe zu brau­chen. Aber was ist mit den Ande­ren? Denen, die es nicht lei­sten kön­nen, die nicht gelas­sen blei­ben und nicht erken­nen, dass das was sie tun für ihre Kin­der schäd­lich ist?'

"Dafür gibt es die Sozi­al- und Jugend­äm­ter", wer­den Sie sagen, "da sit­zen Fach­leu­te für die schwie­ri­gen Fäl­le, die wis­sen immer wie man selbst an die bockig­sten Leu­te her­an­kommt, die sich ihren Kin­dern gegen­über falsch ver­hal­ten!" Wor­auf mei­ne Fra­ge an Sie lau­tet 'Wie soll denn das Jugend­amt - oder wer sonst die­se Situa­tio­nen erkennt und für eine aus­glei­chen­de Behand­lung sorgt - von sol­chen Fäl­len Wind bekom­men, wer zeigt denn so etwas bei denen an?'

Genug.
Da ist näm­lich schon der größ­te Knackpunkt!

Stel­len Sie sich ein­mal vor, Sie hören in der Nach­bar­schaft stän­dig ein Kind wei­nen, schrei­en, schluch­zen .... und Sie sehen die­ses Kind nicht bei einer Spa­zier­fahrt im Kin­der­wa­gen. Es ist grö­ßer und nicht häu­fig auf der Stra­ße, mit ande­ren Kin­dern drau­ßen zum Spie­len oder auf dem Weg zum Kin­der­gar­ten - geht es denn über­haupt in einen Kindergarten?

Was unter­neh­men Sie denn in einem sol­chen Fall?
Gehen Sie zu den Eltern und fragen:
"Mal­trä­tie­ren Sie viel­leicht ihr Kind?" - und wenn ja: "Das müs­sen Sie unter­las­sen, man schlägt kei­ne Kinder!"

Sehen Sie, da ist die­se Schwel­le, die die miss­bräuch­li­che Erzie­hungs­ge­walt kon­ser­viert, unbe­rührt lässt und durch Weg­se­hen bestä­tigt "Ihr schlech­ten Eltern seid sicher!"

Nun den­ken wir Alle ein­mal dar­über nach, was wir tun kön­nen, um sol­chen lei­den­den Kin­dern wie­der ein fröh­li­ches Leben zu gewähr­lei­sten. Das geht auch die Men­schen an, die selbst kei­ne Kin­der haben. Und die, die wel­che haben, sind schon erst recht gefordert.




¹
https://oregonstate.edu/instruct/ger341/erlkonig.htm

Kommentare

  1. Und wenn man sich ans Amt wen­det, heißt das auch noch lan­ge nicht, dass dem oder den Kin­dern effek­tiv gehol­fen wird.
    Einer­seits, weil der (Spar-)Staat lie­ber Ver­trä­ge mit loka­len Wohl­tä­tig­keits­ver­ei­nen macht (z. B. AWO) um sei­ne Arbeit zu erle­di­gen anstatt sich eige­ne Mit­ar­bei­ter zu lei­sten - zum ande­ren, weil in der Behör­den­müh­le gern auch mal was lie­gen bliebt, ver­schus­selt wird usw..

    1. Zunächst muss ich sagen: Ich ken­ne mich da nicht aktu­ell aus, ledig­lich vom Hören­sa­gen weiß ich ein wenig, weil ein frü­he­rer Freund in die­sem Bereich arbei­te­te. Aus jüng­ster Zeit sind mir aller­dings ein paar Fäl­le bekannt in denen das Jugend­amt bei Pro­ble­men ver­mit­telnd gute Arbeit lei­ste­te (aller­dings in einer ande­ren Regi­on des Landes).
      Aber so wie eine Schwal­be noch kei­nen Som­mer macht wird es da bestimmt eher in die Rich­tung gehen, die Sie andeu­ten. Anson­sten ist ein gesun­des Miss­trau­en bei jed­we­den Behör­den sicher ange­bracht - dort arbei­ten ja auch nur Men­schen mit ihren eige­nen Pro­ble­men und Sicht­wei­sen der Welt ....

    2. Aus der Erfah­rung als Pro­band, um den es geht, wür­de ich das so sagen wie dort oben, als auch mit Hin­ter­grund auf einen bestimm­ten Gewalt- und Todes­fall der jün­ge­ren Zeit, wo jetzt allen Ern­stes der dafür ver­knack­te Stief­va­ter schein­bar doch noch vor den Bun­des­ge­richts­hof gegen sein Urteil zie­hen will.

  2. Natür­lich will kei­ner jem. denun­zie­ren, ohne die genaue Situa­ti­on zu ken­nen. Man kann selbst Opfer einer eige­nen Fehl­ein­schät­zung wer­den. Die Eltern anspre­chen dürf­te da wohl das erste Gebot sein. Das kann natür­lich dazu füh­ren, dass die sich jede Ein­mi­schung ver­bit­ten. Wie wär's, das Kind ein­mal ein­zu­la­den (sofern man selbst Kin­der hat) oder den Eltern einen Kon­takt mit Kind anzu­bie­ten? Ah nein, das geht wohl des­halb nicht, weil da sozia­le Unter­schie­de mit hin­ein­spie­len, denen man sich selbst nicht aus­lie­fern möch­te ... wer will sich schon die Unter­schicht ins Haus holen ... Und zuletzt, ja, gibt es noch den Gang zum Kin­der- und Jugend­amt, den soll­te man m.A.n. nur antre­ten, wenn man sich der Sache sicher ist.

    P.S. Wie passt der Erl­kö­nig hier hinein?

    1. @ Frau iGing

      Nun, der "Erl­kö­nig" ist eine Fik­ti­on, nicht fass­bar, und doch rich­tet er Scha­den an, ich sah ihn da her­um­schwe­ben und böse Gedan­ken säen .... eine Asso­zia­ti­on, mehr nicht. 

      Als ich neu­lich (wegen drin­gen­den Bedürf­nis­ses) an einem Auto­bahn­park­platz anhielt und schon wie­der beim Auto am Kof­fer­raum stand, um noch etwas zu essen her­aus zu neh­men, sah ich einen Mann mitt­le­ren Alters der zusam­men mit einem Mäd­chen, so um 10-11, in eine Toi­let­te ging. Das Auto hat­te ein schwe­di­sches Kenn­zei­chen. Nach einer gan­zen Wei­le, ca. 10-15 Minu­ten - ich hat­te mitt­ler­wei­le ein Joghurt & ein Würst­chen ver­zehrt, mir einen neu­en Kaf­fee in den Rei­se­be­cher ein­ge­schenkt, kamen die Bei­den wie­der zum Vor­schein .... und aus dem Auto stieg eine Frau, eben­so mitt­le­ren Alters, die nahm das Kind in den Arm und brach­te es zum Auto, auf den Rücksitz.
      Da habe ich gegrübelt:
      Was macht man in so einem Fall?
      Ging da mei­ne Vor­stel­lung zu weit, viel­leicht wegen der vie­len Miss­brauchs­fäl­le, die so durch die Pres­se gehen?

      Leich­ter ist es schon, wenn man das in der Nach­bar­schaft beob­ach­tet. Wenn meh­re­re Leu­te es sehen und es sich her­um­spricht kann man sicher sein, dass da etwas im Argen liegt! Wir hat­te noch in Teck­len­burg so einen Fall von schla­gen­dem Ehe­mann, der auch vor den Klein­kin­dern (!) nicht Halt mach­te. Da hat das Jugend­amt sehr schnell auf einen gemein­sa­men Anruf von meh­re­ren Nach­barn reagiert, die nach­ein­an­der ihre Ein­drücke schil­der­ten. Noch am glei­chen Tag war der Schlä­ger - unter Poli­zei­an­we­sen­heit - aus dem Ver­kehr gezogen.

      Ich habe mal in der Fuß­gän­ger­zo­ne eine Frau am Arm fest­ge­hal­ten weil sie auf ein ca. drei­jäh­ri­ges Kind ein­schlug wie eine Wil­de. Das Ergeb­nis war ein Men­schen­auf­lauf - und da die Leu­te den Anfang nicht gese­hen hat­ten rich­te­te sich der Zorn der Men­ge auf mich, denn die Raben­mut­ter schrie Unver­ständ­li­ches und schlug der­wei­len auf mich ein. So etwas möch­te ich nicht wie­der erle­ben, da wür­de ich heu­te sofort die Poli­zei rufen und nicht selbst eingreifen.

    2. Ich fin­de es trotz­dem gut, dass Sie sich ein­ge­mischt haben [aber da wir ja inzwi­schen ein Gesetz haben, das das Schla­gen von Kin­dern ver­bie­tet, könn­te man natür­lich auch die Poli­zei rufen].
      Aber Ein­mi­schen kann auch dane­ben lie­gen: In einem Geschäft schlug eine generv­te Frau ihrem Jun­gen so hef­tig auf den Rücken, dass er wein­te, und die Ver­käu­fe­rin ver­such­te die Situa­ti­on ver­söhn­lich zu über­spie­len, indem sie zu dem Jun­gen sag­te: "Aber das war doch ein Lie­bes­klaps!" Ich bereue es heu­te noch, dass ich dazu nichts gesagt habe.
      Sol­che Ereig­nis­se gibt es in allen Schat­tie­run­gen, und wenn man die Augen offen­hält, sieht man so eini­ges. Und man­ches kann man nicht ein­ord­nen, ist sich unsi­cher oder kann es ein­fach nicht glau­ben, dass so etwas vor den eige­nen Augen geschieht. Was Sie da an der Auto­bahn erlebt haben, wür­de ich viel­leicht doch mal einem Juristen/Polizisten wei­ter­ge­ben, und sei es nur, um einen Hin­weis zu geben, wor­auf man evtl. mal ach­ten soll­te. Das kann sich ja durch­aus wiederholen.

      1. Heu­te wür­de ich mich nicht mehr ein­mi­schen (Mut­ter & Kind), weil ich den 'blin­den' Hass des Mobs erlebt habe:
        Ohne Ahnung zu haben war natür­lich der Mann der Böse und die Frau das Opfer ....

        Gut, dass Sie sich zurück gehal­ten haben - Sie hät­ten dann sowohl die Mut­ter wie die Ver­käu­fe­rin als Geg­ne­rin­nen gehabt: Die Eine weil sie den Feh­ler nicht zuge­ge­ben hät­te, die Ande­re weil sie nun schon Posi­ti­on bezo­gen hat­te und sich bestimmt nicht wider­spro­chen hätte. 

        Zu die­sen Schwe­den: Da ich kei­ne Auto­num­mer notiert habe wird es wohl sinn­los sein da etwas zu unternehmen.

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