Kommentare

  1. Ich weiß bei sol­chen Aktio­nen nicht so recht...
    Pri­vat­men­schen ver­bie­ten sie den Besitz sol­cher Waf­fen, aber trägt man eine bestimm­te Jacke und ist im Dien­ste des Staa­tes unter­wegs, dann ist es immer noch in Ord­nung. Man ver­kauft auch nach wie vor sol­che Waf­fen in den mitt­le­ren Osten - wohl­wis­send, in wel­che Hän­de sie dort gera­ten und was damit höchst­wahr­schein­lich getan wird.
    Also... ent­we­der sind die­se Waf­fen gene­rell nicht in Ord­nung, für nie­man­den, oder es ist eine Abwä­gung mit zwei­er­lei Maß.

    Und wenn man mehr in die Mate­rie ein­taucht, so soll­te einem auf­fal­len, dass Restrik­tio­nen beim Waf­fen­ge­setz nicht zwin­gend pro­por­tio­nal zu den Toten aus Schie­ße­rei­en sind.
    Nach den USA ist Deutsch­land Nr. 2 auf der Liste der Län­der mit den mei­sten Vor­fäl­len an Schul­schie­ße­rei­en und bewaff­ne­ten Attentaten.
    In Deutsch­land ist vie­les ver­bo­ten, es zu besit­zen, oder streng gere­gelt; trotz­dem fin­det man immer wie­der zahl­rei­che ver­bo­te­ne Hieb-, Stich- und Schuss­waf­fen bei Raz­zi­en von kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gun­gen aller Art oder bei Anhän­gern der extrem Rech­ten. Dar­un­ter auch sol­che Kriegs­waf­fen wie Sturm­ge­weh­re oder Maschinenpistolen.
    Mit den nöti­gen Ver­bin­dun­gen und dem nöti­gen Klein­geld scheint also hier auch alles besorg­bar zu sein, wenn jemand nur will, trotz Ver­bo­te, die bei Ver­stoß sogar ver­hält­nis­mä­ßig recht hart geahn­det werden.

    Was mei­nen Kopf an der Vor­ge­hens­wei­se stört, ist, den­ke ich, das fol­gen­de: Sie geben sich (plötz­lich) Mühe, die Tötungs­mit­tel zu ver­bie­ten und aus der Reich­wei­te von Wil­li­gen zu ent­fer­nen, aber sie beschäf­ti­gen sich nicht mit dem Wil­len an sich, Men­schen aus recht nich­ti­gen Grün­den zu töten.
    Das heißt: Die Ket­te wird nicht unter­bro­chen, sie wird sich, über kurz oder lang, auf ande­re Mit­tel ver­le­gen und das Pro­blem ist irgend­wann wie­der da. Wenn über­haupt die vor­he­ri­gen Mit­tel als Wer­zeu­ge der Aus­übung wirk­lich verschwinden...

    Im Fal­le Kana­das, sieht man in der Zeit wei­ter zurück, hat­te man eigent­lich bereits genug Zeit, um sich über letz­te­res die Bir­ne zu zer­mar­tern. Kim­ve­er Gill ist schon bald andert­halb Jahr­zehn­te her...
    Und hüben wie drü­ben scheint man lan­ge Zeit dort, genau­so wie hier, sei­ne im Land bekann­ten poli­ti­schen und reli­giö­sen Extre­mi­sten igno­riert zu haben - wohl­mei­nend, dass das nur ein paar arm­se­li­ge Spin­ner sind, die aber nicht bei­ßen. (Des­we­gen das "plötz­lich" in einem Satz wei­ter oben.)

    Also... nun soll einem jemand bei die­ser Akti­on was von "Auf­rich­tig­keit" erzählen.
    Da wächst die Nase genau­so lang wie den gro­ßen Steu­er­sün­dern, dass das jetzt alles war, was sie dem Fis­kus nicht ord­nungs­ge­mäß gemel­det haben.

    1. Egal wo und unter wel­chen Umstän­den Kriegs­waf­fen zu bekom­men sind ist es doch zunächst eine gute Sache, wenn irgend­wo auf der Welt wie­der ein Land beschließt, dass 'ass­ault wea­pons' / Angriffs­waf­fen nicht in die Hän­de von Pri­vat­leu­ten gehören. 

      Die Tat­sa­che der unbe­rech­tig­ten - ille­ga­len - Ver­brei­tung ist da ledig­lich ein Beweis für kri­mi­nel­le Akti­vi­tät und das Bestre­ben sich mit ille­ga­len Geschäf­ten zu berei­chern, nicht etwa, dass die staat­li­che Vor­ge­hens­wei­se schlecht ist oder kei­nen Erfolg verspräche.

      Auch das Vor­han­den­sein sol­cher Waf­fen in unbe­rech­tig­ten Hän­den ist kein Beweis für das Feh­len der Not­wen­dig­keit ihrer Beschrän­kung - eher doch das Gegen­teil. Ver­bo­te for­dern man­che Men­schen beson­ders her­aus und des­we­gen sind sie bereit das Risi­ko ein­zu­ge­hen. Die­se Hand­lungs­wei­se ist infan­til und dumm, denn irgend­wann kom­men die­se Über­tre­tun­gen (meist) doch her­aus und dann ist die Reue groß (und oft und der Auf­ent­halt hin­ter Git­tern im Zwei­fels­fal­le lang) ....

      1. Ich wer­de da nichts hin­weg­ne­gie­ren; was ich oben geschrie­ben habe, war ohne­hin eine nüch­ter­ne Erör­te­rung ohne gro­ßen emo­tio­na­len Nach­druck oder Hintergrund.

        Mir erscheint es jeden­falls nur, als wenn die­se neue­re Obses­si­on mit dem Ver­bie­ten eher weni­ger wir­kungs­voll sein wird als man sich davon ver­spricht, und am Ran­de ist sie sogar teil­wei­se heuchlerisch.

        Ich den­ke, so ein­fach ist das nicht zu lösen...
        (Und vor 10-15 Jah­ren stan­den sie alle schon mal inter­na­tio­nal vor ähn­li­chen Pro­ble­men, wel­che sie nicht gelöst haben, son­dern sie hat­ten das Glück, das Phä­no­men ist irgend­wann von allein ver­schwun­den wegen Erfolglosigkeit.)

        1. Es geht nicht dar­um zu ver­leug­nen, dass es immer bei Ver­bo­ten Men­schen geben wird, die das nicht akzep­tie­ren - das ist eine Fra­ge der man­geln­den Ein­sicht in Not­wen­dig­kei­ten. Oft beglei­tet von Unkennt­nis. Aber auch in USA wird sich das irgend­wann her­um­ge­spro­chen haben, dass weni­ger Waf­fen auch weni­ger Amok­läu­fe bedeuten.

      2. Wie gesagt, ich bin mir da nicht so sicher, ob das das All­heil­mit­tel ist, zu was es gern sti­li­siert wird (in Ame­ri­ka war ja nach den jüng­sten Schie­ße­rei­en der ver­gan­ge­nen Jah­re mit vie­len Toten und Ver­letz­ten das der star­ke Tenor in der öffent­li­chen Berichterstattung)...

        Denn, mal ganz kon­kret: Als man sich vor ca. 10-15 Jah­ren regel­mä­ßig min­de­stens ein Mal im Jahr mit irgend­ei­nem School Shoo­ting in irgend­ei­nem Land der Welt her­um­pla­gen muss­te, fiel ein paar klu­gen Köp­fen ein bestimm­tes gesell­schaft­li­ches Sche­ma auf.
        Das da wäre: Von Kin­des­bei­nen an trich­tert man es jedem Men­schen ein, er muss hier der Beste sein - der Klüg­ste, der Schnell­ste, der Stärk­ste, der Tüch­tig­ste. Sonst kommt er unter die Räder.
        Auch Schum­me­lei ist dafür recht.
        Und, wenn dann der Mensch ins kri­ti­sche Alter kommt, in der er sei­ne Posi­ti­on in der Gesell­schaft sucht bzw. schafft (und damit auch die Grund­la­ge für sein wei­te­res Leben) - greift er dann zu Gewalt, um die mög­lichst beste Posi­ti­on zu errei­chen, dann fal­len alle auf ein­mal aus allen Wol­ken. Wie kann der nur! So war das aber nicht gemeint!
        Zuerst bei­brin­gen, im Leben mit Rasier­klin­gen unter den Armen durchs Leben zu gehen, und dann, wenn der Pro­band es tut, auf ein­mal heißt es, das sei angeb­lich falsch.
        Sozu­sa­gen: Schafft man sich in die­sem Gesell­schafts- und Wirt­schafts­sy­stem nicht sei­ne zukünf­ti­gen Attentäter/Gewalttäter gene­rell selbst, indem, dass man es ihnen von Kin­des­bei­nen an ein­trich­tert, so wie sie dann sind, müss­ten sie sein, sonst wür­den sie mit einem nied­ri­gen Rang enden?
        Es wur­de die Fra­ge auf­ge­wor­fen, ob letzt­end­lich die­ses gewalt­tä­ti­ge Ver­hal­ten "ledig­lich" eine rabia­te Umset­zungs­form des­sen ist, wie sie vom Eltern­haus und der Gesell­schaft bei­gebracht bekom­men haben, jemand zu werden.
        Hät­ten die Pro­ban­den etwas weni­ger auf­fäl­li­ge Muster gewählt wie z. B. ein beson­ders ehr­gei­zi­ger Ath­let in einer bestimm­ten Sport­art zu wer­den oder ein rück­sichts­lo­ser Kar­rie­re­mensch zu wer­den, dann wür­de kein Hahn danach krä­hen, obwohl da min­de­stens genau­so viel Aggres­si­on im sub­ti­len Bereich mit dabei schwingt (wegen dem Muster des Wett­be­werbs).

        Die­ses Grund­sche­ma wie die (west­li­che) Gesell­schaft und die (west­li­che) Wirt­schaft funk­tio­niert, was sie abver­langt von Leu­ten, die dar­in erfolg­reich sein wol­len, das hat sich in all der Zeit nicht ein biss­chen verändert.
        Eher ist es sogar noch schlim­mer geworden.

        1. Es sind nicht unbe­dingt zwangs­läu­fi­ge Fol­gen die Sie da schil­dern und aus denen Sie Schlüs­se zie­hen .... nicht jeder, der sich umsonst bemüht den gesell­schaft­li­chen Nor­men ent­spre­chend nach 'oben' zu stre­ben kommt ja am Ende als Amok­läu­fer daher! Da sind noch wei­te­re Mecha­nis­men am Werk, deren Erör­te­rung aller­dings hier weni­ger bedeut­sam ist, weil wir ja schon län­ger Restrik­tio­nen haben, die bei­spiels­wei­se Kriegs­waf­fen beträcht­lich ein­schrän­ken und nor­ma­ler­wei­se nie in Pri­vat­hand geben/erlauben.

          Zu der Fra­ge, wie man Erzie­hung gestal­ten soll­te, um Aus­wüch­se mög­lichst zu ver­mei­den, gäbe es sehr viel zu schrei­ben. Ich will hier nur einen Gedan­ken aufnehmen:
          Man könn­te die Wahr­heit ver­brei­ten. Die lau­tet "Nicht Alle kön­nen an der Spit­ze ste­hen - die Pyra­mi­de wird nach oben eng, nur Weni­ge schaf­fen es ganz oben anzu­kom­men", daher müs­sen die Erwar­tun­gen zwar immer noch nach oben stre­ben, aller­dings mit der Erkennt­nis, dass es mög­li­cher­wei­se nicht klappt dahin zu kommen.

      3. Als zwangs­läu­fi­ge Ket­te woll­te ich das auch nicht ver­stan­den wissen.

        Es ist nur damals Leu­ten die Fra­ge in den Sinn gekom­men: Anhand des­sen, was "wir" in Kids hin­ein­pum­pen, wie "wir" sie erzie­hen, was "wir" ihnen als Gesell­schaft vor­set­zen - wun­dert es einen bei genaue­rer Betrach­tung da wirk­lich, dass es so etwas wie Amok­läu­fe gibt?
        Wie gesagt, zu Gewalt zu grei­fen erscheint in die­sem Kon­text mehr wie ein "Miss­ver­ständ­nis" der sozia­len Regeln bzw. eine sehr rabia­te Aus­drucks- und Aus­le­bens­wei­se des­sen, was die­se Kin­der von der Gesell­schaft bege­bracht bekom­men haben, wie man in der Hier­ar­chie zu einem Platz kommt, der bes­ser ist als der des Fußabtreters.
        Sozu­sa­gen, als wenn die­se Fäl­le "ledig­lich" die Blitz­ab­lei­ter sind, die aber auf ein gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Sche­ma hin­wei­sen, was ander­wei­tig nur sehr ver­bo­gen bleibt.

        Ganz ver­nei­nen kann ich das nicht; ganz beson­ders im Bezug auf die ame­ri­ka­ni­sche Gesell­schaft, wo unbe­ding­ter Tri­umph im Wett­be­werb schon allein finan­zi­el­le Pflicht ist.

        1. Glück­li­cher­wei­se sind wir in der Erzie­hung noch sehr weit weg von der Indok­tri­na­ti­on die in den USA statt­fin­det, die einer 'Gehirn­wä­sche' gleicht:
          "We are the grea­test nati­on in this world!"
          - die aka­de­mi­sche und all­ge­mein­bil­den­de Funk­ti­on wird hint­an gestellt, Natio­na­lis­mus, am Bei­spiel der Sport­ver­an­stal­tun­gen in jeder ein­zel­nen High­School ein­ge­übt und ver­voll­komm­net, ist das erklär­te Ziel.

          Nicht ohne Grund fin­den sich dort mehr gestör­te Persönlichkeiten.

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