Arm, Schwach, Krank, ...

"Arm, Schwach, Krank" - alles zusam­men oder min­de­stens ein Teil davon!
So scheint das Bild der mei­sten Men­schen - die älter sind als das Ren­ten­ein­tritts­al­ter - bei den jün­ge­ren Antei­len der Gesell­schaft zu sein.

Wenn die Jun­gen oft so den­ken kön­nen sie zunächst ein­mal nichts dafür.
War­um es so ist und war­um es aller­dings eben­so falsch sein kann folgt.

Ich neh­me den Euro als Beispiel:
Ein­ge­führt wur­de er am 31. Dez. 1998*. Neh­men wir ein­mal an, eine jün­ge­re Per­son war zu die­ser Zeit 10 Jah­re alt, dann ist sie heu­te, 2020, 31 Jah­re alt. Bezo­gen auf die Bar­geld­ein­füh­rung wären es drei Jah­re weni­ger, also 29 Jahre. 

All die­se Jahr­gän­ge und alle danach ken­nen nicht mehr die D-Mark. Sie haben ja nur (bewusst) den Euro erlebt. Vie­le der Älte­ren erin­nern sich noch an die Kauf­kraft der D-Mark und wenn sie *umrech­nen* ist ihnen der Euro weni­ger lieb, weil sie die neu­en Prei­se als über­trie­ben hoch anse­hen - ins­be­son­de­re im Ver­gleich zu ihren Ein­künf­ten, deren Höhe nicht pro­por­tio­nal mit­ge­wach­sen ist.

All das, was pas­sier­te, bevor die jet­zi­ge Gene­ra­ti­on bis Mit­te drei­ßig gebo­ren wur­de, kennt die­se nicht - und daher ist es schwer für die­se jun­gen Leu­te zu erken­nen, dass vor ihrem Leben die Eltern­ge­nera­ti­on vor ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen stand wie sie die­se nun erle­ben. Dass die Vor­ge­ne­ra­tio­nen die Pro­ble­me in den Griff bekom­men haben wird dadurch deut­lich, dass der Staat noch exi­stiert und wei­ter­hin grund­sätz­lich über­le­bens­fä­hig ist.

Was will ich damit sagen?

"Die Alten", deren Lei­stun­gen und Erfah­run­gen dafür gesorgt haben, dass die jet­zi­gen jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen auf einem soli­den Fun­da­ment des Staats­we­sens - bei allen Feh­lern, Ver­säum­nis­sen und Unge­rech­tig­kei­ten - wei­ter bau­en kön­nen. Sie ver­die­nen es nicht, dass man sie, gera­de in den Zei­ten der Pan­de­mie, als Hemm­schuh für die Wie­der­eröff­nung unge­brem­sten öffent­li­chen Lebens ver­leum­det und von ihnen behaup­tet, sie sei­en sowie­so nur ein Klotz am Bein der Jün­ge­ren, die sie per erzwun­ge­ner Abga­ben­re­ge­lun­gen mit ernäh­ren müssten.

* [Genau­er: Janu­ar 1999 wur­de der Euro in elf Mit­glied­staa­ten als amt­li­che Wäh­rung ein­ge­führt. Die Aus­ga­be als Bar­geld an die End­ver­brau­cher begann am 1. Janu­ar 2002.] 

Kommentare

  1. Bezüg­lich des "Klot­zes am Bein": Etwas, was ich bei jün­ge­ren und Leu­ten im Alter mei­nes Wirts­kör­pers immer wie­der anmer­ken muss, wenn die sich zu unans­tast­bar hal­ten - das kann sich alles schnell ändern. Man kann heut­zu­ta­ge sehr schnell selbst die­ser unge­blieb­te Klotz am Bein wer­den, auch ohne alt zu sein. Es reicht nur aus, dass der Zufall für einen die Wür­fel in die Hand nimmt, und Bing!, schon sitzt man mit Mit­te 30 oder 40 da (oder sogar auch 20!), hat eine chro­ni­sche Krank­heit an der Backe, oder etwas, wor­auf man fort­lau­fend auf­pas­sen muss, und schon sitzt man selbst in die­sem Boot der "unnüt­zen Schma­rot­zer, von denen die Gesell­schaft kei­nen Mehr­wert hat". Mit den glei­chen Fol­gen dadurch (u. a. das ver­ächt­li­che Her­ab­se­hen auf einen).

    Ich mer­ke das immer wie­der an, weil die­ser Denk­an­stoß ist äußerst wichtig.

    1. Rich­tig - und gleich­zei­tig auch bedau­er­lich, denn so ent­ste­hen Vor­ur­tei­le auf der einen Sei­te und viel Stress und Demü­ti­gung auf der ande­ren Sei­te - was durch mehr Ver­ständ­nis des Hin­ter­grun­des durch­aus ver­meid­bar wäre.

      Mir ging es hier ins­be­son­de­re um die - nicht ver­schul­de­te, son­dern durch die Zeit beding­te - Unkennt­nis von frü­he­ren Gege­ben­hei­ten, die in der Jetzt-Zeit zu fal­schen Schlüs­sen führen:

      Was die aktu­ell 'akti­ve' Gene­ra­ti­on gera­de durch­macht haben wir Alten schon vor 30 und 40 Jah­ren durch­ge­macht und (offen­bar) gemei­stert. Ohne Inter­net, Mobil­te­le­fo­nie und erwei­ter­te Mobilität.

      1. "... Ohne Inter­net, Mobil­te­le­fo­nie und erwei­ter­te Mobilität."
        Ich glau­be, dass das nicht die rich­ti­ge Argu­men­ta­ti­ons­li­nie ver­folgt. Wenn es das nicht gibt, dann merkt man auch nicht, dass es einem abgeht.

        Bei­spiel: ich sehe mir Koch­re­zep­te im Inter­net an. Aber es gibt genü­gend Rezep­te in Koch­bü­chern und auch in den Auf­zeich­nun­gen mei­ner Vorfahren.

        Ein wesent­li­cher Gedan­ken­gang müss­te mei­ner Mei­nung nach so lauten:

        War­um konn­te Hit­ler an die Macht kom­men und so vie­le Anhän­ger haben?

        Aha, da müs­sen wir tie­fer gra­ben? Wie konn­te es zum ersten Welt­krieg kommen?

        Ist es wirk­lich so, dass die öster­rei­chi­sche Mon­ar­chie mit dem Viel­völ­ker­staat über­for­dert war? Dann muss man sich fra­gen, ob die EU uns nicht eben­so über­for­dert und wir vor einem gro­ßen Kon­flikt stehen.

        Ist der Natio­na­lis­mus auf die Jahr­hun­dert­wen­de begrenzt. Irgend­wie kommt er mir 100 Jah­re spä­ter genau­so rea­li­stisch vor wie damals.

        Wie­so hat sich die deut­sche Wirt­schaft und auch die öster­rei­chi­sche nach dem zwei­ten Welt­krieg so gut ent­wickeln kön­nen? Waren es nur die Gaben des Mar­schall­plans, der die­sen Auf­schwung ermög­licht hat? War der Mar­schall­plan wirk­lich vom Geist des guten Wil­lens getra­gen? Oder war er nur eine ande­re, ver­mut­lich bes­se­re Form der Geo­po­li­tik? In Asi­en hat die schlech­te­re Form ja kei­ne beson­ders guten Erfol­ge gefei­ert. Nord­ko­rea, Vietnam ...

        Zurück zum Mar­schall­plan. Da gab es jemand, der Geld hat­te. Und es gab ein Ame­ri­ka, dass den Traum von Luxus und vor allem erreich­ba­ren Luxus vor­zu­le­ben schien.
        Das konn­te schon den Mate­ria­lis­mus der Nach­kriegs­zeit för­dern. Aber gab es den nicht schon frü­her. "Schaf­fe, schaf­fe, Häus­le bau­en " gab es nicht nur im Schwa­ben­land. Das war auch die Devi­se der Sude­ten­deut­schen, soweit ich das von mei­ner eige­nen Ver­wandt­schaft beur­tei­len kann.
        Mate­ria­lis­mus, ein biss­chen gewürzt mit Katho­li­zis­mus oder auch Pro­te­stan­tis­mus, und ein ame­ri­ka­ni­sches Modell waren ein frucht­ba­rer Nähr­bo­den für den Kapitalismus.

        Jetzt kann man ja den Kapi­ta­lis­mus als guten Geg­ner gegen den Kom­mu­nis­mus gel­ten las­sen. Doch der Kapi­ta­lis­mus birgt (mMn) eine beson­de­re Gefahr: die Ent­wick­lung zum "Tur­bo­ka­pi­ta­lis­mus", eine gestei­ger­te Form des Mate­ria­lis­mus, der jeg­li­chen ande­ren Wert als nahe­zu nicht exi­stent ansieht.

        Da gibt es ja den berühm­ten India­ner­spruch: "... erst wenn ihr den letz­ten Fisch ... und den letz­ten ...und den letz­ten ... wer­det ihr fest­stel­len, dass man Geld nicht essen kann."
        Das Grund­prin­zip des heu­ti­gen Kapi­ta­lis­mus beruft sich auf die Stei­ge­rung. Es ist sehr leicht, sich aus­zu­rech­nen, dass eine kon­ti­nu­ier­li­che Stei­ge­rung um 3% oder auch nur um 2% irgend­wann zu einem "Over­flow" füh­ren muss. In der Geschich­te gab es das Ven­til der Krie­ge. Usw. usw. ...

        Und jetzt zurück zum Klotz am Bein. Es gibt momen­tan, viel­leicht 20 Jah­re noch eine Dicho­to­mie, eine infor­ma­ti­ons­tech­ni­sche. Eini­ge "alte" haben sich mit den neu­en Medi­en ver­traut gemacht, ande­re haben irgend­wann ein­mal abge­schal­tet. Für die gibt es kein Inter­net, nicht ein­mal ein leicht bedien­ba­res Mobiltelefon.
        Das Fern­se­hen ist die ein­zi­ge Ver­bin­dung zur Welt. Eine uni­di­rek­tio­na­le. Es gibt kei­ne Fuss­gän­ger mehr auf den Stra­ßen, die man aus dem Haus­fen­ster anspre­chen kann. Eine "Lock-down"-Situation bedeu­tet ein psy­chi­sches Pro­blem. Das wird ja auch thematisiert.

        Aber das ist nicht der Klotz am Bein.
        Der Klotz an der Geschich­te sind jun­ge Leu­te, die bis­her ver­wöhnt wur­den. Von allem, was es so gibt. Eini­ge sind recht gut unter­wegs und enga­gie­ren sich sogar für Umwelt und den Mit­men­schen. Aber vie­len Jun­gen sind momen­tan die poli­ti­schen Ereig­nis­se schnurz­egal, solan­ge "Grund­be­dürf­nis­se" befrie­digt werden.

        Wenn immer ein poli­ti­sches System gewu­chert hat, waren es die Stu­den­ten und die Arbei­ter, die auf die Stra­ße gin­gen. Das hat Opfer bedeu­tet. Die war man aber auch gewillt, auf­zu­brin­gen. Ich glau­be, dass das heu­te nicht mehr so funk­tio­niert. Damit wird aber die näch­ste Kri­se viel stär­ker als not­wen­dig ausfallen.

        Die Fra­ge an den "Klotz am Bein" müss­te also lau­ten - heu­te! "Wie konn­ten ihr es zulas­sen, dass wir eine der­art unmo­ra­li­sche Regie­rung haben. Ihr wuss­tet doch, oder hät­tet wis­sen müs­sen, dass bestimm­te Ein­grif­fe in die per­sön­li­che Umge­bung des Men­schen ganz vor­her­sag­ba­re Reak­tio­nen nach sich zie­hen." Und sie müss­ten erken­nen, dass gera­de die "net­ten" sozia­li­sti­schen Par­tei­en (spe­zi­ell in Öster­reich) alles getan haben, damit die heu­ti­gen, nahe­zu dik­ta­to­risch bzw. wirt­schafts­ge­lenk­ten Par­tei­en sich so leicht behaup­ten kön­nen. War­um? Weil nie­mand nach den Schul­re­for­men in den 70er-Jah­ren noch instan­de ist, poli­ti­schen Aus­sa­gen zu hin­ter­fra­gen. Nicht ein­mal die Jour­na­li­sten kön­nen ordent­lich mit Zah­len umgehen.
        Dabei war das zu Beginn durch­aus mit den besten Absich­ten ver­bun­den: glei­che Chan­cen für alle. Man hat das aber damit ver­sucht, dass man die Ansprü­che auf null redu­ziert hat.

        Der Klotz am Bein mag viel­leicht so emp­fun­den wer­den. Doch das ist ein tem­po­rä­res Pro­blem. Wir Klöt­ze (ich gehö­re ja auch dazu) wer­den sowie­so irgend­wann ein­mal hin, kaputt, mau­se­tot. Aber mit dem, womit die Nicht-Klöt­ze jetzt fer­tig wer­den müs­sen, sehe ich gro­ße Pro­ble­me her­auf däm­mern. Ohne dass die Fähig­kei­ten erwor­ben wur­den, damit rich­tig umzugehen.
        Bei einer direk­ten Kon­fron­ta­ti­on USA gegen Russ­land (von Chi­na will ich da jetzt gar nicht reden) sehe ich die USA im Nach­teil. War­um? Weil die Ame­ri­ka­ner ver­wöhnt sind, wäh­rend die Rus­sen schon län­ger Ent­beh­run­gen kann­ten, als es die USA über­haupt gibt.
        Ja, wir Euro­pä­er, spe­zi­ell wir Mit­tel­eu­ro­pä­er sind eben­falls ent­spre­chend ver­wöhnt. Das wird uns umbrin­gen. Nein, UNS gilt hier nicht, bis es pas­siert, sind wir eh schon kre­piert. Aber viel­leicht kön­nen wir von irgend­wo­her zuschau­en und uns ins Fäust­chen lachen: So, jetzt zeigt ein­mal, was ihr zustan­de bringt!

      2. Bezüg­lich der Kern­pro­ble­me (die sich hin­ter vari­ie­ren­den Struk­tu­ren ver­stecken) wür­de ich Recht geben.
        Ich habe aber auch den Kom­men­tar von Herrn Hart­mann gele­sen, und muss ihm im letz­ten Abschnitt beipflichten.
        Das ist das, was sich bei mir ganz lang­sam als Erkennt­nis dar­über ent­wickelt, selbst zu den Mil­len­ni­als zu gehö­ren (also die Defi­ni­ti­on "born bet­ween 1980 and 1995; es gibt lei­der ver­schie­de­ne Aus­le­gun­gen des Begriffs).
        Bei denen, die um oder nach 2000 gebo­ren wur­den, wür­de ich das als noch schlim­mer ver­tre­ten ansehen.
        Volks­wirt­schaft­lich über­flüs­sig, von Medi­en mehr erzo­gen als von den eige­nen Eltern, sin­ken­des Bil­dungs­ni­veau in der öffent­li­chen Schu­le, schrump­fen­de Mög­lich­kei­ten, sich einen Namen zu machen (gesell­schaft­li­chen Sta­tus auch bei den Erwach­se­nen zu erhal­ten), und mit sei­nen Sor­gen, Nöten, Gefüh­len und Pro­ble­men allein gelas­sen, ohne Anlei­tung wie man damit fer­tig wird, und all­ge­mein ist auch ziem­lich vie­les egal (z. B. Manie­ren, Moral, Anstand) - das ist im Kern das, womit man die jet­zi­ge Gene­ra­ti­on an "neu­en" Erwach­se­nen (20−30 Jah­re alt) als Basis ins Ren­nen schickt.
        Im Kern wür­de ich es noch umrei­ßen als: "Wenn du dir selbst nicht wich­tig bist, bist du's nie­man­dem.". (Klingt even­tu­ell sehr nach "der ein­zi­ge Mensch, der an mich denkt, das bin ich", aber so ist es nicht gemeint.)

        Ich gehö­re nun zu denen, die das rea­li­sie­ren und inzwi­schen genau benen­nen kön­nen (und auch um Bes­se­rung bemüht sind); vie­le ande­re sind die­sen Gesetz­mä­ßig­kei­ten und die­ser Basis unter­le­gen, aber regi­strie­ren es nicht.
        Und daher muss ich Herrn Hart­mann zustim­men, dass das alles nicht nach gutem Aus­gang aussieht.
        Aus dem ein­fa­chen Grun­de: Unter siche­rer Bla­se ver­sie­gelt, wur­dest du noch nicht ein­mal mit dem Nötig­sten an Wis­sen genährt, was es braucht, um gut in der Welt da drau­ßen zu überleben.

        Das ist in etwa, als wenn ein Kat­zen­jun­ges von sei­ner Mut­ter nicht die Grund­zü­ge bei­gebracht bekom­men hat wie sich eine Kat­ze ver­hält und wie sie sich Nah­rung organisiert.

      3. @ HKH

        Sie haben es wie immer mit Bra­vour ver­stan­den die Sache beim Namen zu nennen:
        Ver­zo­ge­ne, unin­ter­es­sier­te, aber stets for­dern­de Jung­frau­en und -män­ner, die bis­her immer von hohem Niveau star­tend das beka­men was sie woll­ten - und meist mit wenig oder gerin­gem eige­nen Ein­satz, zur Not immer ein Netz bereit, um sie aufzufangen.

        Das poli­ti­sche System, die Medi­en­land­schaft und meist auch die Eltern sind so mit sich selbst beschäf­tigt, dass es nur bedingt um eine Inter­ak­ti­on im wah­ren Sin­ne geht, meist ist es nur nach­äf­fen von vor­ge­stell­ten Verhaltensmustern.

        PS
        Ganz wich­tig noch ihr Gedan­ke der Absen­kung der Schwel­len­wer­te - anstatt mehr zu for­dern weil ja schon Vie­les errun­gen wur­de, senkt man die Anfor­de­run­gen damit mehr jun­ge Men­schen in die­se *Wohl­fühl­zo­ne* kom­men, ja nichts for­dern, immer pam­pern .... das ist der Riesenfehler.

      4. @ matrix­mann

        Ob nun ein paar Jah­re hin oder her: 

        Was bleibt ist die Abkop­pe­lung von rea­len Bedürf­nis­sen und sol­chen, die sug­ge­riert wer­den und dann zu Such­ver­hal­ten danach füh­ren - immer wegen des Wun­sches nach unmit­tel­ba­rer Belohnung.

        Es wer­den Struk­tu­ren errich­tet an denen man sich ent­lang­han­gelt - und von der Umwelt erwar­tet man, sich dar­an zu ori­en­tie­ren und danach zu rich­ten, obwohl dazu nie ein Kon­sens gesucht oder ein Kom­pro­miss ver­ein­bart wurde.

        Mir gefällt das Bei­spiel mit den Kat­zen­jun­gen - weil die völ­lig auf­ge­schmis­sen wären, wenn sie nicht wenig­stens natür­li­che & ange­bo­re­ne Muster hät­ten, die ein­set­zen wenn sie von den Eltern nicht aus­rei­chend 'ein­ge­wie­sen' wer­den wie man so als Kat­ze lebt ....

        Das bei Menschen:
        Fast kei­ne Selbst­er­hal­ten­den Fer­tig­kei­ten mehr!

      5. @ wvs

        Die­ses Ver­hal­ten, schnell die Sucht zu ver­fal­len, das ist ein Teil, der mir bei den ganz jun­gen jetzt auch sehr auf­fällt. Bei mir ist das in der Form so nicht vor­han­den - da merkt man dann doch den Alters­un­ter­schied... Auch wenn ich mich dafür nicht ver­bür­gen wür­de, dass ich kei­ne Sub­stanz­ab­hän­gig­kei­ten ent­wickeln könn­te - ich bin nur mit dem mei­sten Input, den es da gibt, nicht in Berüh­rung gekom­men, oder habe ziel­ge­rich­tet danach gesucht.

        Ver­hal­tens­din­ge wie­gen da schon wie­der etwas anders. Da habe ich im auf mei­ner Rei­se mei­nem Gehirn schon eini­ges ausgetrieben.
        Hm, was heißt "aus­trei­ben"... Es kam ein­fach dabei her­um, indem, dass man sich mit den Mustern des eige­nen Gehirns inten­si­ver beschäf­tigt hat.
        Erkannt hat, was sich dort abspielt, wie viel Bezug es zur Gegen­wart hat oder wie viel Sinn es noch ergibt. Teil­wei­se auch, ob es sich ledig­lich auf bestimm­te Per­so­nen bezieht.
        Ein­fach, dass einem der Nar­ziss­mus des eige­nen Gehirns auf­ge­fal­len ist.

        Ich wür­de sagen, durch die­se Ver­ge­gen­wär­ti­gung ist vie­les gutes und nütz­li­ches bei her­aus­ge­sprun­gen. Weil man dann näm­lich auf die Sei­te wech­selt "okay, ich weiß, da hat mein Gehirn ein Pro­blem - ich muss es beru­hi­gen" und die erwach­se­ne Für­sor­ge dafür über­nimmt. Was dann unter ande­rem in sol­che Din­ge wie "Ver­han­deln", "Kom­pro­mis­se suchen" und "dezent wer­den" mün­det, weil eben ande­re Leu­te auch ihre eige­nen Inter­es­sen haben und nicht nur dazu da sind, die eige­nen Bedürf­nis­se zu befrie­di­gen, oder sich mit einem den gan­zen Tag zu beschäf­ti­gen (und einem ihre Auf­merk­sam­keit zu widmen).

        Ich weiß, bei Men­schen endet die völ­li­ge Nicht-Ver­sor­gung und die Nicht-Sti­mu­la­ti­on der gei­sti­gen Fähig­kei­ten im schlimm­sten Fall in Hospitalismus.

        1. Die Ver­hält­nis­se sind doch heut­zu­ta­ge so:
          Es wird gren­zen­los zum eige­nen Nut­zen - und nur dazu - gehan­delt. Sogar das, was frü­her eine Gefäl­lig­keit für einen ande­ren Men­schen war, ist heu­te eine *Groß­tat* die mehr­fa­che Erwäh­nung und noch mehr Lob braucht (und oft auch bekommt)! Ich bin bestimmt der Letz­te der gren­zen­lo­sem Altru­is­mus das Wort redet, aber ab und zu 'mal etwas selbst­los für ande­re zu tun scha­det nicht, im Gegen­teil .... es muss nicht immer "tit-for-tat" gehen.

          Es bleibt außer­dem dahin­ge­stellt wie das auf der phy­sio­lo­gi­schen Ebe­ne reprä­sen­tiert sein mag - wir sehend das Ergeb­nis, und das reicht (zumin­dest mir, ich will gar nicht mehr dazu wis­sen, dazu ist mir der Auf­wand zu groß für das, was am Ende her­aus kommt und wie es mir mög­lich ist dar­auf ein­zu­ge­hen bzw. etwas dar­an zu ändern). Ich neh­me das hin ohne nach dem "Wie geht das phy­sisch" zu fra­gen. Weil ich mit dem Auf­wand die­ses Wis­sen zu errei­chen zu spät ange­fan­gen habe und es nicht mehr zu der Voll­kom­men­heit brin­gen kann das Gebiet zu über­schau­en - da fehlt ein­fach die Zeit und ich wür­de ster­ben bevor ich rich­tig ein­ge­ar­bei­tet wäre. Man muss erken­nen wo sich der Auf­wand lohnt und wo nicht.

      6. @matrixmann

        "Ich weiß, bei Men­schen endet die völ­li­ge Nicht-Ver­sor­gung und die Nicht-Sti­mu­la­ti­on der gei­sti­gen Fähig­kei­ten im schlimm­sten Fall in Hospitalismus."

        Ich weiß nicht, ob ich das ein­mal Beschrei­bung einer Fol­ter oder eines Tests in einem Sci­ence-Fic­tion-Roman gele­sen habe. Es ist schon min­de­stens 45 Jah­re her und damals habe ich mich sehr für Gehirn­funk­tio­nen interessiert.
        Da gab es einen Begriff von "affe­ren­ten Sti­mu­li", als Anre­gun­gen, die von außen an den Men­schen her­an­ge­tra­gen werden.
        Ich erin­ne­re mich, dass es nur Stun­den waren, viel­leicht sogar im zwei­stel­li­gen Bereich, bevor ein Mensch total ver­rückt wur­de, wenn er all sei­ner affe­ren­ten Sti­mu­li beraubt würde.
        Der Auf­bau war eine Unter­brin­gung in einem Salz­was­ser, in der der Mensch von sel­ber schweb­te und auch kei­nen Tast­sinn kann­te. Weder Licht noch Geräu­sche waren ver­nehm­bar. Natür­lich auch kein Geruchs- oder Geschmackssinn.
        Da geht es also noch nicht ein­mal um den Ver­lust des Den­kens. Ohne affe­ren­te Sti­mu­li kommt das Gehirn anschei­nend gar nicht in die Lage, zusam­men­hän­gen­de Gedan­ken­fet­zen zu erzeugen.
        Ich habe jetzt kurz ver­sucht, ob ich etwas im Inter­net fin­de, aber es sind kei­ne Ver­su­che beschrieben.

        1. Da gab es soge­nann­te "Kas­par-Hau­ser-Ver­su­che" (nicht an Men­schen, das wäre unethisch), bei denen sämt­li­cher *input* aus­ge­schal­tet war. Ich erin­ne­re das schwach aus einer Pysio­lo­gie­vor­le­sung, aber das ist schon so lan­ge, fast 50 Jah­re her .... wie doch die Erin­ne­rung verblasst!
          Rich­tig ist, dass zur Lage­fest­stel­lung ver­schie­de­ne Para­me­ter zusam­men vor­han­den sein müs­sen, damit das Bewußt­sein es erfas­sen kann, wo und wie der Mensch gera­de ist. Das NICHT zu wis­sen kann schon bedroh­lich sein. Wäre es für mich.

      7. @ wvs
        Soweit ich im Bil­de bin, ist noch etwas ande­res das Pro­blem (so inter­pre­tier­te ich auch den Kom­men­tar davor): Was jetzt die sind, die nach dem Mill­en­ni­um schon gebo­ren wur­den, die haben ein unglaub­li­ches Pro­blem mit "wenn ich etwas tue, brau­che ich gleich eine Beloh­nung" - wie ein Junkie.
        Das kommt aber nicht von unge­fähr, das ist eine antrai­nier­te Sache.
        Ein frü­her Impuls, um das zu trai­nie­ren, ist bei­spiels­wei­se ein Smartphone.
        Sobald die dann immer wei­ter Rich­tung Erwach­sen­sein gehen, sind sie inzwi­schen so abhän­gig von die­ser Beloh­nung (z. B. Bestätigung/Reaktion des eige­nen Ver­hal­tens, Auf­merk­sam­keit), dass ihre Welt nicht mehr ohne funk­tio­niert. Oder einen extre­men Ein­bruch erfährt (der gera­de­zu vor­pro­gram­miert ist, denn wenn man in die Welt der Erwach­se­nen wech­selt, stellt es sich unmit­tel­bar ein, dass man nicht mehr für jede Hand­be­we­gung gelobt wird bzw. die­se auch nur bemerkt wird).
        Im Prin­zip steht mit dem Erwach­sen­wer­den eigent­lich ein Auf­wa­chen aus der eige­nen nar­ziss­tisch gepräg­ten Welt an - vie­le steh­len sich aber aus die­sem Auf­wa­chen davon. Unter ande­rem auch des­halb, weil die orts­na­he und die wei­te­re Umge­bung die­se Bla­se wei­ter­hin auf­recht erhält und es gar nicht dazu kommt, dass das Hirn ein­mal rea­li­siert, es lebt in einer fal­schen Vor­stel­lung von der Welt und sich selbst. (Ein näch­stes wäre: Es wer­den über­haupt die Fähig­kei­ten, um in der Welt der Erwach­se­nen anzu­kom­men, nicht ent­wickelt - z. B. tech­ni­sche Fähig­kei­ten, die es mög­lich machen, einen Job aus­zu­üben; die­je­ni­gen blei­ben somit in die­ser kind­li­chen, nar­ziss­ti­schen Welt, mit der sie auf­ge­wach­sen sind und von der sie geprägt wurden.)
        Die­se Ket­te wird also nie rich­tig durchbrochen.
        Infol­ge­des­sen blei­ben die Betrof­fe­nen so wie sie von den ersten 20 Jah­ren ihres Lebens geprägt wur­den und sehen dar­in zunächst nichts falsches.
        So kommt es, dass sich ihr Leben wei­ter­hin nur um ihre "Beloh­nung" dreht, ihre andau­ern­de (posi­ti­ve) Selbst­be­stä­ti­gung. (Und dass immer eitel Son­nen­schein ist.)

        Bei mei­nem Gehirn ist es, von der Prä­gung her, Misch­masch, mit wesent­lich grö­ße­ren Antei­len von "you're a mother­fuck­ing pie­ce of shit and you never amount to not­hing".

        @ Hans Hartmann
        Es ist irgend­wo so, dass der - gepräg­te - Mensch regel­recht ver­rückt davon wird, wenn er kei­nen Input über die Sin­ne bekommt. Des­we­gen funk­tio­niert sowas wie Haft in Dun­kel­zel­len, um bei jeman­dem den Wil­len zu brechen.
        Umge­kehrt auch, dass Leu­te, die etwas schlim­mes erlebt haben, was ihre Auf­nah­me­fä­hig­keit über­steigt, even­tu­ell eine total reiz­ar­me Umge­bung suchen oder auf kaum etwas nach außen hin reagieren.

        Beim noch völ­lig unge­präg­ten Men­schen (also Baby/Kind), hat es zur Fol­ge, dass sich neu­ro­phy­sio­lo­gisch kaum oder kei­ne Ner­ven­ver­bin­dun­gen im Hirn bil­den. Im Prin­zip wächst der Kör­per zwar wei­ter, aber der Mensch bleibt auf dem gei­sti­gen Niveau einer Toma­te zurück. Das Ner­ven­ge­we­be im Hirn bleibt qua­si wie "tot" (stirbt even­tu­ell in Fol­ge der Nicht­nut­zung auch ab). Und der Orga­nis­mus (als Gan­zes) rich­tet sich mit die­sem Zustand ein.
        Mit der Nicht­ent­wickung diser Hirn­struk­tu­ren bleibt der betrof­fe­ne Mensch im aller­schlimm­sten Fall ein Pfle­ge­fall, even­tu­ell stirbt er sogar von ganz allein.

      8. @matrixmann

        Ihre Ant­wort mit der "unmit­tel­ba­ren Beloh­nung" erin­nert mich dar­an, dass ich dar­über ein­mal etwas geschrie­ben habe. Ich nann­te es die IAS-Generation.
        "Ich, Alles, Sofort". Ich glau­be, dass ich das nicht näher erklä­ren muss. Aber ich hat­te es in Zusam­men­hang mit etwas Ande­rem gefun­den. Mit der Auf­nah­me von Musik.
        Jetzt bin ich ja ein soge­nann­ter "klas­si­scher Musi­ker". Mit einem weit aus­ge­dehn­ten Musik­ge­schmack. Ich kann aber durch­aus ver­ste­hen, dass Wag­ner nicht jeder­manns Sache ist. Es gibt ein lusti­ges Bei­spiel: selbst Bruck­ner hat sich in Bay­reuth in sei­ner Wag­ner­ver­eh­rung den gan­zen Tri­stan ange­hört, ohne zu wis­sen, was die Musik aus­drückt, oder wor­um es geht.
        Aber es gibt auch ande­re Musik­stücke, die es erfor­dern, dass man sich mit ihnen aus­ein­an­der­setzt, um zu ver­ste­hen, was die Musik aus­drücken soll. Oder man muss sie ein paar Mal hören, um sie zu schät­zen. Aber das erfor­dert "Arbeit". Ich habe eini­ge Per­so­nen, dar­un­ter mei­ne Frau und Freun­din­nen und Freun­de "mis­sio­niert". Viel bes­ser hat das noch mein Vater ver­stan­den. Der hat als Bau­in­ge­nieur 30 Jah­re lang Musik­vor­trä­ge gehal­ten, mit Plat­ten und einem Xylo­phon, auf dem er die The­men ange­spielt hat­te. Sei­ne Zuhö­rer­schaft, alles aus­ge­spro­che­ne Musik­lai­en, folg­ten ihm von Hän­del über Haydn, Mozart, Beet­ho­vewn, Brahms, Schu­bert, .. bis zu Bruck­ner und Mahler. Und sie waren letzt­lich begei­stert, wenn sie erkann­ten, was in der Musik stecken kann.
        Für die IAS-Gesell­schaft ist das natür­lich nichts. Rhyth­mus zieht und viel­leicht vier ver­schie­de­ne Harmonien.
        Aber es gibt noch einen klei­nen Sei­ten­ef­fekt. Der viel­um­ju­bel­te und viel­be­klatsch­te Radetz­ky­marsch im Wie­ner Neu­jahrs­kon­zert ist ja ein Mili­tär­mu­sik. Als sol­che beson­ders erfolg­reich. Dazu mar­schiert man ja ger­ne als Sol­dat in den Tod.
        Im Film "Apo­ka­lyp­se Now" von Fran­cis Ford Cop­po­la wird Viet­nam noch wenig­stens zum Wal­kü­ren­ritt gebombt. Geil, nicht wahr?

      9. @ Hans Hartmann

        Ist ein Aspekt, wo sich das auch wider­spie­gelt, ja.
        Des­we­gen ist z. B. zeit­ge­nös­si­ge popu­lä­re Musik aktu­ell so sim­pel struk­tu­riert; im Prin­zip muss in den ersten 30 Sekun­den der gan­ze Song prä­sen­tiert wer­den, sonst klickt sich der Durch­schnitts­kon­su­ment auf You­Tube weiter.
        (Es gab dazu mal vor einer Wei­le eine Doku der Öffent­lich-recht­li­chen, die ging dar­über sehr ins Detail. Hieß "Cham­pi­ons der Charts".)

        In Bezug auf "Geschmacks­ent­wick­lung" trifft es eben­falls zu. Vor einer Wei­le hat­te ich dort auch mal einen klei­nen Gedan­ken­gang fest­ge­hal­ten, da ging es allein um die Län­ge von Songs, die man sich gern anhört: https://matrixmann.livejournal.com/271130.html

        Auch stim­me ich der Sache zu, dass es man­che Stücke gibt, die erst mit dem zwei­ten und drit­ten Mal erst rich­tig gut für einen klin­gen, weil man sie dann erst ver­steht, oder weil einem die gewis­se Tie­fe dann auf­fällt, mit der sie kom­po­niert sind.
        Manch­mal kommt das auch erst, weil man zum Text­in­halt (wenn es einen gibt) eine inhalt­li­che Asso­zia­ti­on oder einen per­sön­li­chen Bezug aufbaut.

        Es gäbe dazu aber noch was, was mir einfällt.
        Wann immer man in die­sen Tagen (hier jeden­falls) irgend­wo auf der Stra­ße Musik aus einem brül­len­den Blue­tooth-Laut­spre­cher ver­nimmt, nicht nur, dass man sich gewiss sein kann, dass es jemand jün­ge­res ist, dem er gehört (das sind die, die am mei­sten das Bedürf­nis ver­spü­ren, sich zei­gen zu müs­sen, und noch kein Auto haben, um das zu tun), son­dern man erkennt es an der Musik selbst.
        Wenn nicht irgend­ein unstruk­tu­rier­tes unde­fi­nier­ba­res Irgend­was vor sich hin jam­mert, und das soll dann "Gesang" dar­stel­len, dann läuft vor­zugs­wei­se deut­scher Gansta-Rap.
        Bei dem The­ma - wie sag­te das mir jemand sehr tref­fend? "Die sind in einem Alter, wo man cool von pein­lich noch nicht unter­schei­den kann."
        Ich stim­me dem inso­fern zu, weil deut­scher Gang­sta-Rap für mich wie ein alter Hut ist. Das kam in etwa vor 15 Jah­ren auf, begin­nend mit Sido's "Mein Block".
        Im Prin­zip höre ich von wei­tem zu und ent­we­der lache ich oder lang­wei­le mich. Weil mein Kopf sagt "Kommt das denn nie aus der Mode?". Das war schon die "Protest"-Musik der vor­he­ri­gen Gene­ra­ti­on. Nichts Neu­es im Westen also... Lässt mich ziem­lich kalt (so lang es mich nicht anbrüllt).
        Und die den­ken Wun­der was für kras­ses Zeug mit kras­sem Wort­schatz sie da öffent­lich mit sich spa­zie­ren tra­gen... Wirk­lich lachhaft.
        (Den ein­zi­gen Song, den ich so mal auf­ge­schnappt habe, der in mein Sche­ma passt und gar nicht so schlecht ist, wenn man den Text doch mal ver­in­ner­licht, ist "Kind eines Teu­fels". Der muss wohl in gewis­sen Krei­sen schein­bar ein klei­ner Hit sein, weil ich den hin und wie­der aus ver­schie­de­nen Quel­len schon gehört habe, und das meist unverhofft.)
        Ein Teil von mir will denen am lieb­sten raten "Leu­te, pro­biert es doch mal mit etwas, wo alle 15 Sekun­den "Kill, kill, kill!" zu hören ist.", weil ich das als wesent­lich ein­drucks­vol­ler emp­fin­de als eine Anein­an­der­rei­hung von diver­sen Schimpf­wör­tern. Wör­ter wie "ficken", "Fot­ze" oder "Schlam­pe" holen doch heu­te kei­nen mehr hin­ter dem Ofen her­vor. Das kennt man doch schon alles und kann man (bestimmt) regel­mä­ßig im Assi-TV hören.
        Und dass es stän­dig nur um kon­ven­tio­nel­les Ficki-Ficki mit mög­lichst vie­len Wei­bern geht, das ist auch nicht wirk­lich was neu­es. Was neu­es wäre es, ein Stück­chen von "Ich tu dir weh" von Ramm­stein zum Stan­dard­in­halt zu machen - aber das hat wohl wie­der eher etwas mit ein biss­chen gei­sti­ger Rei­fe zu tun. SM muss man erst ver­ste­hen, um damit pro­vo­zie­ren zu können.
        Die Halb­wüch­si­gen inter­es­sie­ren sich zwar gern für Sex und ken­nen am lieb­sten auch alle Begrif­fe, aber wenn es dann aufs Exem­pel mal geht, dann ken­nen die nichts außer die übli­chen ober­fläch­li­chen vor­ge­fer­tig­ten Medi­en­in­hal­te, wenn über­haupt (Domi­na, Peit­sche, Sklave).

        Oh, Ver­zei­hung, ich brab­be­le so vor mich hin...
        ...Ähm, ich hof­fe, dass es ein wenig 'rüber­kommt, was ich meine.

        Ich weiß nun eines dar­an nicht: Ob den Teen­agern von heu­te das so bewusst ist wie mir, dass der Kram, mit dem sie dort laut posau­nend auf Tour in der Öffent­lich­keit gehen, eine Num­mer ist, die es schon seit etwa 15 Jah­ren gibt - und damit nichts wirk­lich neu­es unter der Son­ne ist.

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