Umwerfend ....

Plötz­li­che Ereig­nis­se - das konn­te ich in der letz­ten Woche erle­ben - wer­fen den übli­chen Tages­rhyth­mus völ­lig durch­ein­an­der. In der Fol­ge wird das Leben kom­pli­zier­ter. Es müs­sen Ter­mi­ne ver­ein­bart und ein­ge­hal­ten wer­den. Wo zuvor das Leben sor­gen­frei und ohne Ter­min­druck vor sich hin plät­scher­te kommt nun Stress auf- in zwei­er­lei Hinsicht:

Erstens nichts zu ver­ges­sen und zwei­tens nicht zu ver­pas­sen, was bereits ver­ein­bart wurde.

Im Hin­ter­kopf immer die Sor­ge, das Gesche­he­ne könn­te blei­ben­de Beein­träch­ti­gung bedeu­ten. Und die Beru­hi­gung, wenn der medi­zi­ni­sche Befund das Gegen­teil, näm­lich voll­stän­di­ge Wie­der­her­stel­lung ver­spricht. Lang­wie­ri­ge und (phy­sio-) the­ra­peu­ti­schen Ein­satz erfor­dern­de Nach­sor­ge ein­mal als Vor­aus­set­zung dafür unterstellt.

Wie froh kön­nen wir sein in einem Land zu leben, in dem es nicht von Geld abhängt wel­che Hei­lungs­chan­cen eine Per­son hat! Ein­mal mehr wur­de dies bewusst, als es um die Ein­zel­hei­ten der Nach­sor­ge ging:
Phy­sio­the­ra­pie, Hil­fe im Haus­halt, Über­nah­me der medi­zi­ni­schen Fol­ge­the­ra­pie durch den Haus­arzt, Pfle­ge­dienst für die Hygie­ne und als Hil­fe bei all den klei­nen Ver­rich­tun­gen die nicht, noch nicht, wie­der allei­ne erle­digt wer­den kön­nen. Stel­len Sie sich ein­mal vor, wel­che Bela­stung das für die kran­ke Per­son bedeu­ten wür­de und wie sich die Hei­lung ver­zö­gern könn­te, wenn all die­se Hil­fe­lei­stun­gen wegfielen.

Nun kamen erschwe­rend noch die Umstän­de durch die Pan­de­mie zum tragen:
Kei­ne direk­ten Kon­tak­te zwi­schen Pati­ent und Fami­lie, nur per Tele­fon. Die psy­cho­lo­gi­sche Situa­ti­on ist schon ange­spannt, dann noch der man­geln­de Kon­takt zu den nahe­ste­hen­den Per­so­nen - zusätz­li­che Bela­stung der labi­len Gemüts­la­ge nach einem Unfall mit unbe­kann­ter Perspektive.

Doch was sein muss muss sein!
Ich habe vol­les Ver­ständ­nis für die Maß­nah­me des Kran­ken­hau­ses. Ein­mal ein­ge­schleppt wäre die Situa­ti­on für schwerst Kran­ke nach OP schon fast ein Todes­ur­teil, ganz abge­se­hen von der dann fol­gen­den, unver­zicht­ba­ren Qua­ran­tä­ne. Undenk­bar der Auf­wand, den es bedeu­ten wür­de, wenn ein gan­zer Trakt eines Kran­ken­hau­ses abge­sperrt und sepa­rat ver­sorgt wer­den müsste. 

Also:
Schön vor­sich­tig sein, damit es Sie nicht trifft, behut­sam und auf­merk­sam Trep­pen und Ungleich­hei­ten auf ihren Wegen beach­ten, und lie­ber ein wenig spä­ter, dafür aller­dings sicher ankom­men, wohin Sie ihr Leben führt.

PS
Der Pati­en­tin geht es gut, sie wird am Mitt­woch aus dem Kran­ken­haus entlassen.

Kommentare

    1. So woll­te ich das eigent­lich nicht ver­stan­den wis­sen - es ging mir eher dar­um am Bei­spiel das All­ge­mei­ne auf­zu­zei­gen. Ich muss mir wohl ange­wöh­nen sol­che Über­le­gun­gen irgend­wie neu­tra­ler zu formulieren.
      Noch bin ich in der Lage mich wie­der in *action mode* zu ver­set­zen, schlimm wäre es, wenn es nicht mehr ginge.

    1. Nun, die Bezeich­nung ist doch korrekt.
      Und neu­tral formuliert.
      Aber Sie wol­len wohl eher auf das Ver­hält­nis Schrei­ber-Pati­en­tin hinaus.
      Wohl denn:
      Es han­delt sich um mei­ne Frau.

      [Bes­ser so?]

Schreibe einen Kommentar zu matrixmann Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert