Stellen Sie sich ....

Stel­len Sie sich ein­mal unter einen blü­hen­den Lin­den­baum und hören Sie auf das viel­tau­send­fa­che Sum­men der Bie­nen und Hum­meln, die ihrer Nah­rungs­su­che nach­ge­hen und dabei für die Bestäu­bung der Blü­ten sor­gen - um die näch­ste Gene­ra­ti­on des Bau­mes zu gewährleisten.

Dann stel­len Sie sich vor die­ser Baum wird gefällt, weil man einen Park­platz für ein Auto ein­rich­ten will.

Mit einem Schlag ist die Nah­rungs­grund­la­ge der Insek­ten weg.
Das wäre so, als ob man in ihrem Wohn­ort alle Ein­kaufs­lä­den für Lebens­mit­tel sofort und ohne Ersatz schlie­ßen würde.

Nicht nur das:
Auch den Vögeln, die in die­sem Baum nisten näh­me man ihre Unterkunft.
Wo sol­len sie nun wohnen?
Das wäre so, als ob man gan­ze Vier­tel an ihrem Wohn­ort abrei­ßen wür­de und damit vie­le Men­schen obdach­los machen würde.

Jetzt stel­len Sie sich vor, das pas­siert jeden Tag auf einer Flä­che, die meh­re­ren Fuß­ball­fel­dern entspricht.

Kei­ne Bedeu­tung hier wenn das in Süd­ost­asi­en oder Süd­ame­ri­ka passiert?
Falsch!
Die Luft­hül­le umgibt den kom­plet­ten Pla­ne­ten - und was irgend­wo auf der Welt pas­siert hat über­all eine Aus­wir­kung.

Die­se Bäu­me pro­du­zie­ren den für uns lebens­wich­ti­gen Sauerstoff.
Nur Bäu­me und ande­re grü­ne Pflanzen.
Wenn Sie sich das vor­stel­len wer­den Sie Angst bekom­men eines Tages zu ersticken wenn die Bäu­me weg sind, die nie­de­ren Grün­pflan­zen mit Gly­pho­sat gekillt wur­den und die Algen in den erwärm­ten Mee­ren abge­stor­ben sind.

Wenn kei­ne Bäu­me mehr da sind:
Zu Recht!

 

 

Quel­le (Bild): CC BY-SA 3.0; File:Tilia x vulgaris11.JPEG; Erstellt: 11. Juli 2005

Kommentare

  1. Neben den Abhol­zun­gen im Rest der Welt gibt es auch hier uner­freu­li­ches bzw. unver­ständ­li­ches: Wirk­li­che Auf­for­stungs­pro­gram­me so wie frü­her gibt es nicht, es wird aus dem Wald her­aus­ge­tra­gen, was her­aus­ge­tra­gen wird, der "Rest" (also die Rena­tu­rie­rung) wird sich selbst überlassen.
    Und natür­lich regu­liert sich sowas nicht von allein - jeden­falls nicht in dem Maße und in der Schnel­le der Zeit, dass der Scha­den, der durch den Men­schen ver­ur­sacht wur­de, wie­der wett gemacht ist.

    Ander­wei­tig ist auch des Öfte­ren eine ziem­lich ver­quer lau­fen­de "Begrü­nungs­stra­te­gie" in den Städ­ten zu beob­ach­ten: Bäu­me wer­den jung gepflanzt, und ca. 20 Jah­re spä­ter, wenn sie denn mal groß und anseh­lich sind, wer­den sie wie­der abge­holzt, weil sie nicht mehr ins Bild pas­sen oder man irgend­was ande­res an der Stel­le plant. Gege­be­nen­falls wird ein neu­er Jung­baum auf­ge­stellt (was für einen Sinn hat­te die­se Maß­nah­me denn dann?), mit denen aller­dings vor­aus­sicht­lich in 20 Jah­ren das­sel­be wie oben genannt pas­sie­ren wird.
    Mit ande­ren Wor­ten: Öko­lo­gisch hane­bü­chen.

    1. Sie beschrei­ben da einen Vor­gang, den man bedau­er­li­cher­wei­se tat­säch­lich sehr oft findet:
      Weil sich die Bau­her­ren mit Bäu­men und deren Art des Wuch­ses nicht aus­ken­nen wäh­len sie Arten, die zu der Umge­bung nicht 'pas­sen' und dann eine Pla­ge / ein Hin­der­nis / ein uner­wünsch­ter Schat­ten­spen­der / ein uner­wünsch­ter Laub­pro­du­zent werden.
      Vie­le Gemein­den stel­len daher in den Bebau­ungs­plä­nen die Arten die gepflanzt wer­den müs­sen(!) tabel­la­risch dar - was immer noch fehlt ist eine Infor­ma­ti­on über Wuchs­form und Aus­deh­nung der Kro­ne - denn das sind oft die Grün­de für die Ent­fer­nung. Was häu­fig nicht bedacht wird sind zudem die Wur­zel­for­men: Wenn dann Kanä­le lie­gen, die von den Wur­zeln 'durch­wach­sen' oder 'ver­scho­ben' wer­den ist der Scha­den häu­fig immens.

      1. Ach­so, sol­chen Non­sens bei der Pla­nung gibt es tatsächlich??

        Bis­her ist es in mei­ner Umge­bung so, wür­de ich sagen, dass am mei­sten Bäu­me dran glau­ben muss­ten, die noch zu Zei­ten eines ande­ren deut­schen Staa­tes gepflanzt wur­den - wo man mut­ma­ßen kann, genau dar­an könn­te es wohl lie­gen, wegen "Unrechts­staat" und so.
        Manch­mal ver­schwin­den aber auch Bäu­me, die noch älter sind als das. Ein­fach so. Wer­den z. B. für krank erklärt, damit man sie weg­ma­chen kann - oder es wird sich in Zei­ten knap­per Kas­sen ewig nicht ordent­lich mehr drum geküm­mert und irgend­wann muss man sie dann scha­dens­be­dingt ent­fer­nen, weil ent­we­der Mit­es­ser drin leben oder der Baum beim näch­sten grö­ße­ren Sturm fal­len könnte.

        Neben­bei, dass man sagen muss, es wer­den im Pro­zess sol­cher Umstruk­tu­rie­rungs­maß­nah­men viel zu vie­le Flä­chen ver­sie­gelt - durch Beton, durch Pfla­ster­stein oder was auch immer. Vor­her war mehr Flä­che für Grün (und wenn auch nur klein­stes Grün in Form von Gras) da.

        1. Die Bau­äm­ter haben oft sehr son­der­ba­re Vor­stel­lun­gen von Ästhe­tik - und manch­mal sogar ken­nen sie sich mit der Pflan­zen­welt aus.
          Was die Baum­fäl­lung angeht wer­den oft "Tat­sa­chen" geschaf­fen und die unte­re Natur­schutz­be­hör­de kann dann nichts mehr ret­ten - höch­stens Buß­gel­der aus­tei­len und Neu­pflan­zung anord­nen. Ein 'toter' Baum birgt wegen sei­nes Gewich­tes oft ein erheb­li­ches Gefah­ren­po­ten­zi­al, das man nicht unter­schät­zen sollte. 

          Ich kann mir aller­dings nicht vor­stel­len, dass man Bäu­me nur des­we­gen fällt, weil sie zu einer bestimm­ten poli­ti­schen Ära gepflanzt wur­den - da bin ich skep­tisch bis mir ein Beweis dafür vor­liegt. Haben Sie da etwas Genaueres?

      2. Es ist nur ein gewis­ser Ein­druck, der sich einem ergibt...
        Ach, wie soll man das einem Außen­ste­hen­den erklären...

        ...Es ist der Umstand, wenn man den Ein­druck hat, weil etwas noch von der Ära von vor 30 Jah­ren übrig ist, um das wird sich stief­müt­ter­li­cher geküm­mert als Din­ge, die z. B. "bloß" 20 Jah­re alt sind.
        Weiß­te, wenn etwas in die­ser Ära, die vor 30 Jah­ren ende­te, mal ange­legt wur­de - und aus äußer­lich uner­klär­ba­ren Grün­den sind bei etwas plötz­lich kei­ne Hür­den im Weg, das umzu­struk­tu­rie­ren, wäh­rend bei ande­ren Din­gen, die nicht in die­se Ära fal­len, da gel­ten selt­sa­mer­wei­se wie­der Regeln und es kann nicht von heu­te auf mor­gen ein­fach ein­ge­ris­sen und umstruk­tu­riert werden.
        Das wirkt äußer­lich immer etwas merkwürdig.

        Ein gro­ßes Bei­spiel für sol­che bau­li­chen Umge­ste­lun­gen dürf­te - auch ohne ver­rück­te Ver­schwö­rungs­theo­rien - wohl der Abriss vom Palast der Repu­blik sein.
        Asbest war da nur ein will­kom­me­ner Vor­wand, um Tat­sa­chen zu schaf­fen. Das sieht man dar­an, dass in West Ger­ma­ny noch diver­se Bau­wer­ke ste­hen, bei denen eben­falls Asbest ver­wen­det wur­de (als eben der Wun­der­werk­stoff der dama­li­gen Zeit) und da denkt kein Schwein dar­an, die allein nur des­we­gen einzureißen.
        Noch schlim­mer wird es, wenn man sich inter­na­tio­nal umschaut (UK, US - ganz Man­hat­tan dürf­te ziem­lich ver­seucht sein mit Asbest-bela­ste­ten Gebäu­den; des­we­gen sind wahr­schein­lich nach dem Zusam­men­sturz ihrer Twin Towers auch so vie­le Leu­te im Nach­gang an diver­sen Krebs­ar­ten gestor­ben) - aller­dings, um fair zu sein, dar­an haben die Deut­schen ja kein Zugriff, um da über irgend­was zu entscheiden...

        Jeden­falls, es wirkt bei sol­chen Umstruk­tu­rie­run­gen - ob es nun um all­ge­mei­ne Bau­maß­nah­men geht oder um Grün­be­pflan­zung - öfter ein wenig merk­wür­dig, wie unge­hin­dert das manch­mal geht, wenn es sich um Errich­tun­gen noch aus dem ande­ren deut­schen Staat han­delt. Bei den weni­gen Sachen, die manch­mal über­haupt noch übrig sind...

        Edit: Ah, ein klei­ner Zank­ap­fel fällt mir da als genaue­re Sto­ry noch ein...
        Die Geschich­te um das Karl-Marx-Denk­mahl in Neu­bran­den­burg. Sie­he hier ein Anriss dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Marx-Denkmal_(Neubrandenburg)
        Das war ein ziem­li­ches Hin und Her und in wel­chem den Ori­gi­nal-Sinn­zu­sam­men­hang-ent­stel­len­den Posi­tio­nen woll­ten sie das wie­der auf­stel­len lassen...
        Alles nur, weil man poli­tisch und irgend­wann auch gericht­lich (wenn ich mich nicht falsch erin­ne­re) in einer Sack­gas­se stand, die Sta­tue wie­der aus dem Depot holen zu müs­sen.
        Dabei hat­ten sie nur Pech, dass damals, als das wil­de Her­um­pla­nen umging, der Künst­ler, der die Sta­tue mal ange­fer­tigt hat­te, noch leb­te und so dadurch erwirkt wur­de, dass der Karl einen wür­de­vol­len Platz kriegt.
        Am lieb­sten woll­ten die ihn näm­lich rest­los weg­ha­ben, so als hät­te er da nie gestan­den, als hät­te es ihn nie gege­ben (Ver­gan­gen­heit aus­lö­schen eben, wie an so vie­len Stel­len, wenn es um den "Unrechts­stat" ging).
        Zwi­schen­durch gab es auch die Aus­re­de der Stadt, zum Wie­der­auf­stel­len hät­ten sie kein Geld; was pas­sier­te? Es kamen Leu­te an, die ihnen regel­recht Geld auf den Tisch geknallt haben und gesagt haben "so, dar­an soll's nicht man­geln, jetzt stellt ihr das Ding wie­der hin!". Ich glau­be, dar­auf­hin fin­gen die­se Über­le­gun­gen an, ihn doch lie­gend wie­der hinzustellen...
        Konn­te sich gericht­lich aber alles nicht hal­ten; sie­he ins­be­son­de­re wegen dem Umstand, dass der Künst­ler, der die Sta­tue mal ange­fer­tigt hat­te, zu dem Zeit­punkt noch leb­te und gegen die Wün­sche der Stadt Ein­spruch erhob. Von recht­li­cher Sei­te kam man dage­gen nicht an, weil der Künst­ler hat ja laut Urhe­ber­rech­ten nach wie vor Anrech­te an sei­nen Machwerken...
        War die Stadt damit also geleimt. Pech gehabt.

        1. Was den Palast der Repu­blik angeht fand ich das Gebäu­de nicht beson­ders gelun­gen und die Beleuch­tung erin­ner­te mich an die Lam­pen aus den 60er Jah­ren .... den­noch fand ich es unan­ge­bracht abzu­rei­ßen und so ein Stück der vor­ma­li­gen DDR aus­zu­lö­schen. Ich hät­te es bes­ser gefun­den wenn der Palast geblie­ben wäre und so die spie­ßi­ge Bür­ger­lich­keit der DDR Füh­rung in ihm sicht­bar geblie­ben wäre.

          Dan­ke für den Link und die Erläu­te­run­gen - es ist wich­tig, immer mal wie­der zu erin­nern, dass selbst Jah­re nach der 'Wen­de' noch Res­sen­ti­ments bestehen und da ist Marx natür­lich vor allem den Neo­li­be­ra­len ein Dorn im Auge.

      3. Umsonst hat­te der nicht den Spitz­na­men "Erichs Lampenladen"... ;)
        Letzt­end­lich ist es ein bekann­te­res Bei­spiel, wo man hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand sagen kann, der muss­te weg, um Tat­sa­chen zu schaf­fen. Auch, damit nie­mand auf die Idee kommt, sich das Ding mal von innen anzu­se­hen und fest­zu­stel­len "ey, na, so ein Prunk­pa­last war das nun auch wie­der nicht...".
        Es soll­te nicht die Mög­lich­keit bestehen auf "Geschich­te zum Anfas­sen", damit man mun­ter sei­ne Nar­ra­ti­ve stricken kann wie es einem beliebt.
        Wie gesagt, wenn es um die Asbest­be­la­stung geht, da dürf­ten sich in so ziem­lich jedem west­li­chen Land noch Gebäu­de fin­den las­sen, die nach die­ser Beden­ken-Devi­se ver­schwin­den müss­ten - denn Asbest war zu einer gewis­sen Zeit nun mal als Wun­der­werk­stoff gehan­delt wor­den; das war so welt­weit.

        Um ehr­lich zu sein, es wun­dert einen, dass die Stadt Trier um ihn doch eher Rei­bach macht als über ihn zu schwei­gen. West­li­cher­seits emp­fin­det man sowie­so die Ideen des Sozialismus/Kommunismus als die größ­te Bedro­hung, die es gibt...
        Aber viel­leicht liegt es auch dar­an, dass er eben ein berühm­ter Sohn der Stadt ist - und immer­hin vor­zeig­ba­rer als manch ande­re Per­sön­lich­kei­ten. (Sie­he, dass man das Geburts­haus Hit­lers zu einer Poli­zei­sta­ti­on umbau­en muss, damit man effek­tiv ver­hin­dern kann, dass dar­aus ein Wall­fahrts­ort wird, selbst wenn das Haus sogar verschwindet.)

        1. Ich war selbst dort - und ich woll­te mir ein Bild machen anstatt nur davon gehört zu haben. Vie­le DDR Bür­ger waren - nun, da sie Zugang hat­ten - bit­ter ent­täuscht von dem was sie vor­fan­den. Man hät­te den Palast da las­sen sol­len, als ewi­ge Mah­nung, dass Mit­tel­maß im Den­ken auch mit­tel­mä­ßi­ge Archi­tek­tur hervorbringt.

          K. Marx hin­ge­gen ist nur das Icon, der Prü­gel­kna­be, für viel mehr das dahin­ter steht. Die Angst, Men­schen könn­ten erken­nen, wer tat­säch­lich Nutz­nie­ßer des kapi­ta­li­sti­schen Cre­dos "the mar­ket regu­la­tes its­elf" ist, spricht doch Bände ....

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