Nie aufgeben?

Sie ken­nen, lie­be Lesen­de, sicher den Spruch, dass ein schlech­ter Apfel alle ande­ren, noch gesun­den, eben­falls schlecht wer­den lässt. Sowas hat­te ich vor ein paar Tagen, es war nur ein schlech­ter Apfel, den ich aus­son­dern konn­te, bevor er den Kuchen­be­lag ins­ge­samt hät­te 'unge­nieß­bar' machen kön­nen - und dann las ich wenig spä­ter den Satz:

Las­sen Sie uns ver­su­chen
einen guten Apfel zu den schlech­ten zu legen
und so zu ver­su­chen, alle zu ret­ten.

Es ging natür­lich nur im über­tra­ge­nen Sin­ne um Äpfel, aber das wer­den Sie sicher schon ver­mu­tet haben. Es war von den 'schlech­ten Äpfeln' in staat­li­chen Insti­tu­tio­nen die Rede. Bei Ämtern, bei Ord­nungs­kräf­ten, der Bun­des­wehr, und in der Regierung.

Bedau­er­lich nur, dass es nie gelin­gen wird.
Zwar kön­nen die Guten von dem einem Bösen beein­flusst wer­den selbst böse zu wer­den. Umge­kehrt wird eine Mas­se an Bösen nie­mals durch einen ein­sa­men Guten geret­tet wer­den können.

Erkennt man sol­che Struk­tu­ren, so ist es ver­ge­be­ne Mühe das wider­le­gen zu wol­len. Viel bes­ser ist es die 'fau­len Äpfel' gleich aus­zu­son­dern, anstatt ihnen noch wei­te­re Chan­cen ein­zu­räu­men destruk­tiv tätig zu sein. 

Wäh­rend ich sicher zuge­be, dass es kon­struk­ti­ve Mög­lich­kei­ten gibt so man­che Kon­flik­te zu been­den, so sicher bin ich in die­sem Fall, dass kein Kom­pro­miss der Welt einen fau­len Apfel zu einem guten Apfel machen kann.

Sie­he hier­zu auch → https://youtu.be/jKJMXOaUACU?t=167

Kommentare

  1. Die umkehr­schlüs­si­ge (argu­men­tum e con­tra­rio) Kalen­der­spruch-Weis­heit ▶️ vom guten Apfel, den man zu den schlech­ten legt um sie zu ret­ten, ist von ver­gleich­ba­rer Unsin­nig­keit wie der Umkehr­fehl­schluss von »Wer sich zu den Hun­den ins Bett legt, wacht mit Flö­hen auf« zu »Leg die Hun­de zu dir in dein Bett, dann wachen sie ohne Flö­he auf.«

    1. Genau, des­we­gen habe ich das The­ma auf­ge­nom­men - die Quel­le aller­dings nicht noch dadurch 'auf­ge­wer­tet', dass sie hier Erwäh­nung findet.

  2. Men­schen mit Äpfeln zu ver­glei­chen hal­te ich nun aller­dings für etwas dane­ben. Aus Äpfeln lässt sich kei­ne Weis­heit pres­sen, son­dern Apfelmost.

    1. Hier hal­te ich es für den Ver­such eines "ter­ti­um com­pa­ra­tio­nis" - wobei der Apfel genau­so­gut eine Bir­ne sein könn­te. Oder "Das Knüp­pel­holz" anstatt "Der Biber­pelz" .... denn es geht gar nicht um Äpfel, son­dern um eine der Eigen­schaf­ten. So wie es im "Biber­pelz" nicht um den Pelz son­dern um die (unehr­li­che!) Erlan­gung des­sel­ben geht. Des­we­gen sind bei­de Objek­te aus­tausch­bar - aller­dings mit gemein­sa­mer Eigenschaft.

      Außer­dem habe ich das Bei­spiel so über­nom­men wie es für das Argu­ment gebraucht wur­de, pas­send oder nicht müss­te man mit dem ursprüng­li­chen Autor diskutieren.

      1. Der ursprüng­li­che Autor ist ja aber nicht anwe­send und auch nicht bekannt. Also kann ich mich nur hier dazu äußern.

        1. Das hat­te ich nicht als prak­ti­schen, son­dern als abweh­ren­den Hin­weis gemeint, da ich ja nicht der Urhe­ber des miss­lun­ge­nen Ver­glei­ches war. Frei­lich soll das nicht bedeu­ten, dass Sie hier nicht sagen dür­fen was Sie sagen wol­len. Im Gegen­teil, denn es macht ver­stär­kend deut­lich wie ungün­stig das Bei­spiel gewählt ist. Nimmt man die tie­fe­re Bedeu­tung der dar­in ent­hal­te­nen Möglichkeit/Unmöglichkeit an, hät­te es sicher bes­se­re Bei­spie­le gegeben.

  3. Wenn es rein um Äpfel (die obsti­gen Din­ger, die an einem Baum wach­sen) geht, O.K. Als Meta­pher wür­de ich das nicht gene­rell aus­schlie­ßen. Es kommt da dann auf den Fäul­nis­grad an. Ist der eher an der Ober­flä­che, kann durch­aus ein „guter Apfel” eini­ges bewir­ken. Und soll­te es auch immer tun, indem er sei­ne „gesun­de Apfel­mei­nung” kom­mu­ni­ziert und ver­tritt, wenn er auf „fau­le Äpfel” trifft. Ich glau­be, dass man zumin­dest eini­ge „fau­le Äpfel” durch Kom­mu­ni­ka­ti­on errei­chen kann und so kann ein „guter” Apfel doch eini­ges bewir­ken. Und fuck – ich habe hier­mit nicht einem der welt­weit größ­ten Idio­ten recht gegeben.

    1. Wenn von Men­schen die Rede ist, gebe ich Ihnen voll­kom­men Recht. Hier kann ein Ein­zel­ner sogar immens posi­tiv wir­ken, indem er Ein­fluss wie­der­um auf Ein­zel­ne nimmt, und im gün­stig­sten Fall eben auf vie­le Ein­zel­ne. Kei­ne Mas­sen­an­steckung oder sowas! Die freie Ent­schei­dung eines jeden muss gewahrt bleiben.
      Ich mag Meta­phern nicht, wenn sie nicht umfas­send auf ein Bei­spiel anwend­bar sind bzw. zutref­fen. Dann kann man sie sich näm­lich auch sparen.

      1. @ iGing
        Ihrem letz­ten Absatz stim­me ich zu - doch hier ist die Aus­nah­me von der Regel, denn jemand anders hat die Meta­pher gewählt und ich kann das, wenn ich mich dar­auf bezie­he, nicht ändern.

        "Divi­de et impe­ra!" unter­stützt Sie inso­weit, als Ein­zel­ge­sprä­che ein belieb­tes Manage­ment­tool sind, um die ent­ste­hen­de Grup­pen­dy­na­mik bei Ände­run­gen posi­tiv zu beein­flus­sen. "Grup­pen­ar­beit" ist eine ähn­li­che Metho­de, noch ver­fei­nert mit Meta­plan­tech­nik [auch "Pinn­wand­mo­de­ra­ti­on"], da bekommt man mani­pu­la­tiv jedes gewünsch­te Ergeb­nis hin ....

    2. " .. ich habe hier­mit nicht einem der welt­weit größ­ten Idio­ten recht gege­ben .. " - kein Anlass zu Sor­ge, Frau Ara­xe, wer Sie kennt hät­te das sowie­so nicht gedacht.

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