Von kruder "Logik" und "Unkenntnis",
die zu Verschwörungstheorien führt

" .. LOCKDOWN, Das töd­li­che Heil­mit­tel. Die Zahl der Coro­na-Toten stieg in vie­len Län­dern nicht vor, son­dern unmit­tel­bar nach Ver­hän­gung eines Lock­downs — was ler­nen wir dar­aus? .. Die jetzt ver­füg­ba­ren Mor­ta­li­täts­da­ten über die ersten Mona­te des Jah­res 2020 zei­gen einen schein­bar para­do­xen Zusam­men­hang: Sobald ein Lock­down ver­hängt wor­den war, stieg die Zahl der Todes­fäl­le sofort und rasant an. Wie ist das zu erklä­ren? .. " liest man in einem Arti­kel bei "Rubi­kon", einer ultra-rech­ten Plattform. 
 
Der Autor John Pospich­al [sein Arti­kel wur­de von der "Rubi­kon" Redak­ti­on über­setzt] hat sich die 'Finan­cial Times' charts her­ge­nom­men und dann dar­an die 'lock­down' Daten ver­knüpft. Ein Bei­spiel hier als Abbil­dung ["click!" vergrößert] 
 

Charts mit Zahl der über-normalen Todesfälle

Und sie­he da, bei allen Län­dern, die er in sei­ne Betrach­tung auf­ge­nom­men hat stie­gen die Infek­ti­ons­zah­len erst nach­dem der 'lock­down' erfolgt war. Gleich­sin­nig stieg natür­lich die Zahl der Todesfälle. 
 

Nun stel­len sich also (min­de­stens) zwei Fragen:

1. War­um wur­den nur die­se Län­der, und nicht alle euro­päi­schen Län­der ver­glei­chend betrachtet?
2. Ist es ein Beweis der Kau­sa­li­tät "'lock­down' = Anstieg der Todes­fäl­le"? (oder anders aus­ge­drückt: Bedin­gen 'lock­downs' wie sug­ge­riert Todesfälle?) 
 

Der Autor selbst gibt kei­ne Ant­wor­ten - er unter­stellt ledig­lich durch sei­ne Fra­ge­stel­lung es sei eine gemein­sa­me Akti­on in vie­len Län­dern, die immer etwa zur glei­chen Zeit der Pan­de­mie­si­tua­ti­on dort erfolgte. 
 

Charts mit Zahl der über-normalen Todesfälle

Über die genaue Absicht kann nur spe­ku­liert wer­den - das Ziel jeden­falls ist, die 'lock­down' Maß­nah­men zu dis­kre­di­tie­ren. So fin­den sich in der Gesell­schaft die­ser Aus­sa­ge und des Autors denn auch bekann­te *Pan­de­mie-Leug­ner* wie der Arzt Dr. Wodarg 
 
Doch nun zurück zu mei­nen zwei Fra­gen. Die Erste ist leicht zu beantworten:
Es ist eine Aus­wahl, die die Argu­men­ta­ti­on unter­stüt­zen soll. 
 
Bei der zwei­ten Fra­ge wird es schon kom­ple­xer. Hier setzt das ein, was in der Über­schrift bereits ange­deu­tet wur­de. Es ist eine fal­sche Zuord­nung von Ursa­che und Wir­kung! Die hier von einem Lai­en getrof­fen wur­de, der offen­bar, und aus sei­nen Fra­gen ver­deut­licht, kei­ne Ahnung vom Infek­ti­ons­ge­sche­hen, von Latenz und Inku­ba­ti­ons­zeit hat. 
 
Wenn sich eine Anzahl von Men­schen gegen­sei­tig ange­steckt hat kommt es natür­lich nicht sofort, also am näch­sten Tag zu Sym­pto­men der Erkran­kung. Obwohl der Mensch schon Erre­ger in sich hat, die anfan­gen sich expo­nen­ti­ell zu ver­meh­ren. In die­se Zeit zwi­schen Ansteckung und Aus­bruch fiel - das ist die ein­fa­che und logi­sche Erklä­rung - der 'lock­down'! Es han­delt sich also um ein zeit­ver­zö­ger­tes Ereignis. 
 
Weil es bis dahin den Behör­den klar war, wie umfas­send und gefähr­lich die Pan­de­mie ist, haben sie ein 'lock­down' angeordnet. 
 


Mass­nah­men erfolg­ten also erst mit Ver­zö­ge­rung, als sich schon sehr vie­le Men­schen gegen­sei­tig ange­steckt hat­ten. Der *PEAK*, die Spit­ze der Zahl der Todes­fäl­le, resul­tiert aus der Inku­ba­ti­ons­zeit zwi­schen Ansteckung und vol­lem Aus­bruch der Erkran­kung.
 

 
 
Was geflis­sent­lich ver­schwie­gen oder weg­ge­las­sen wur­de ist die Tat­sa­che, dass in allen genann­ten Bei­spie­len durch den 'lock­down' das wei­te­re Anstei­gen der Infek­ti­ons­zah­len ver­mie­den wer­den konn­te - wäh­rend in den USA, mit sei­nen aus wirt­schaft­li­chen Über­le­gun­gen halb­her­zi­gen Maß­nah­men - die Zahl der Infek­tio­nen und die Zahl der Toten immer noch ansteigt. 
 


Die Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit die­ser Pro­pa­gan­da gegen 'lock­down' (und Mas­ken­tra­gen, in wei­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen die­ser Platt­form "Rubi­kon") ist auf Unwis­sen­heit und man­gel­haf­te Erkennt­nis des­sen begrün­det, was ein Virus bei sei­nem Ein­drin­gen anstellt um sich zu ver­meh­ren und wie lan­ge es braucht, um einen Men­schen im Zwei­fels­fal­le zu töten.
 

 
 
Nachsatz:
Der Autor befin­det sich aller­dings in *bester Gesell­schaft*, näm­lich mit sei­nem Prä­si­den­ten, der ja behaup­tet, wenn man weni­ger Test durch­führ­te sei­en auch weni­ger Fäl­le von Coro­na­in­fek­tio­nen zu ver­zeich­nen - was soll man ande­res von einem Men­schen erwar­ten, der sich selbst als "sta­bi­les Genie" bezeichnet?
 

Sie­he hierzu:
Kur­ze Dar­stel­lung der Immun­ab­wehr- wie u.a. Viren unschäd­lich gemacht wer­den (I).


Kur­ze Dar­stel­lung der Immun­ab­wehr- wie u.a. Viren unschäd­lich gemacht wer­den (II).


Oh, die­se Expertenflut!*update* [18.04.2020; 11:00h]
 

Kommentare

  1. Ob die Sei­te jetzt genau dem rech­ten Spek­trum zuzu­ord­nen ist - da hät­te ich mich zu einer abso­lu­ten Aus­sa­ge noch nicht durchgerungen...
    Bis Covid-19 kam, waren die wohl jeden­falls ein noch wesent­lich breit gefä­cher­te­res Medium.
    Die Platt­form ist mir durch einen ande­ren Blog bekannt; was mir aller­dings dar­an nicht gefällt, ist, dass die inzwi­schen bei Coro­na-Kri­tik an den Maß­nah­men der Regie­rung inzwi­schen so etwas wie ein Mono­pol haben - nicht nur, dass solch ein Umstand fatal ist, son­dern auch, das lädt in die­ser Zeit gera­de­zu dazu ein, dass sich als­bald der übli­che bescheu­er­te (!) ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Mist eben­falls dort nie­der­lässt, mit dem man als den­ken­der Mensch nicht in Zusam­men­hang gese­hen wer­den will.
    Mono­pol­stel­lun­gen haben näm­lich immer, frü­her oder spä­ter, so etwas an sich wie dass dort jemand behaup­ten könn­te, Micky Maus sei am Kli­ma­wan­del Schuld und das wür­den die flam­men­den Fana­ti­ker-Anhän­ger der Platt­form sogar glauben.
    Das ist mir, für eine Platt­form, die vor­her kaum bekannt war, und gera­de von einem Blog­ger vor­her vor Covid-19 auch nie zitiert wur­de, ein wenig suspekt...

    So, mal etwas zu den genann­ten Daten:

    In der Tat, die Gra­fik nimmt sich nur Län­der vor, die man als "Kern­eu­ro­pa" bezeich­nen könn­te - mit der Abwe­sen­heit Deutsch­land allerdings.
    Alles, was wei­ter öst­lich wie Austria liegt, wird mit kei­nem Bei­spiel behandelt.
    Und das, obwohl höchst­wahr­schein­lich Polen oder Tsche­chi­en genau­so Sta­ti­sti­ken zu ihrem haus­ei­ge­nen Coro­na-Befall haben dürf­ten, die nicht zu Geheim­wis­sen ein­ge­stuft wurden...

    Den Punkt "Kau­sa­li­tät her­zu­lei­ten, wo es nicht fest­steht, dass sie über­haupt gege­ben ist" ist, was ich dar­in auch als ent­schei­den­den Feh­ler sehen würde.
    Mit der Metho­dik könn­te man sich auch Kau­sa­li­tät dafür her­lei­ten, dass der täg­li­che Elek­tro­smog an den über die Jah­re gestie­ge­nen Raten von Krebs­er­kran­kun­gen Schuld ist anstel­le von Fer­tig­ge­rich­ten, Pestiz­den an Obst und Gemü­se, Luft­ver­schmut­zung, gestie­ge­nem Lebens­stress und der Ein­nah­me von unde­fi­nier­ten Stof­fen aus den zahl­rei­chen che­mi­schen Konsme­tik­pro­duk­ten, die man nicht zum Über­le­ben oder um sich zu waschen braucht.
    (Dann erklä­re man dar­an mal, war­um es Krebs vor 40, 50 Jah­ren trotz­dem schon gab, als das gewöhn­li­che Tele­fon­netz gera­de aber erst groß­flä­chig auf­zu­bau­en ange­fan­gen wur­de... Und das Inter­net in sei­ner jet­zi­gen Form noch gar nicht exi­stier­te, weder per Kabel, noch per Funkmast.)
    Wird aber wahr­schein­lich Hum­bug sein, oder min­de­stens viel zu kurz greifen.

    1. Die Platt­form habe ich schon seit lan­gem in mei­ner Liste - dort sind stets auch sol­che Sei­ten, die ich nicht emp­feh­le, son­dern ledig­lich dort auf­li­ste, weil man alle Sei­ten des Spek­trums ver­ste­hen muss, um sich eine infor­mier­te Mei­nung zu bil­den .... ob man die Ein­schät­zung teilt, die ich dazu habe ist nicht zwin­gend. Das muss jede:r für sich selbst entscheiden. 

      Min­de­stens zum The­ma Covid-19 steht dort über­wie­gend unwis­sen­schaft­li­ches Geschwur­bel bereit. Das passt zu man­chen rech­ten Äuße­run­gen, daher sehe ich auch da eine Nähe & Ver­bin­dung. 'Kri­ti­scher' Jour­na­lis­mus sieht anders aus.

      Dem zitier­ten Autor des Bei­tra­ges um den es hier geht sind Ablauf, Dimen­si­on und die Lang­zeit­pro­gno­se einer Virus­er­kran­kung für den Pati­en­ten offen­bar nicht klar. Sonst hät­te er min­de­stens noch die Fol­ge­zeit in den Charts gewür­digt, denn da kom­men erst die wah­ren Unter­schie­de in den ver­schie­de­nen Län­dern - und zwar in Abhän­gig­keit von den behörd­li­chen Maß­nah­men - zum Vorschein.

      Im übri­gen brau­chen wir nun ledig­lich 14 Tage zu war­ten bis all die Idio­ten die in Ber­lin demon­striert haben krank gewor­den sind und die zwei­te Wel­le steigt ....

      PS
      Heu­te las ich, die Demon­stra­ti­on sei von min­de­stens einer Mil­li­on (!) Demon­stran­ten besucht gewe­sen, wäh­rend die offi­zi­el­len Schät­zun­gen bei ca. 20.000 lie­gen. Da fällt einem doch gleich Trump ein, der auch Mil­lio­nen Besu­cher bei sei­ner Ver­ei­di­gung gese­hen haben will .... frü­her nann­te man es "Hal­lu­zi­na­ti­on" wenn so etwas behaup­tet wur­de - heu­te nennt man die wah­ren Zah­len *fake news* ....

      1. Ich bin zu der Platt­form nur mal kurz bei Wiki gewe­sen, was die über­haupt dazu schrei­ben, um wenig­stens etwas über sie in Erfah­rung zu bringen.
        Und wenn ich da lese, die gibt es erst seit 2017, und so ziem­lich seit dem Covid-19 im Umlauf ist, erfah­ren die erst ihre größ­te Popu­la­ri­tät, da macht einen das doch etwas stut­zig bezüg­lich des "Wer­tes", den sie eigent­lich hat.
        Eine Nischen­platt­form, die vor­her kaum jeman­den inter­es­siert hat, erfährt jetzt ihren Advent?
        Ein biss­chen seltsam...
        Ähn­lich wie ich es schon mal jeman­dem zu Swiss Pro­pa­gan­da Rese­arch gesagt habe. (Bei denen fin­den sich wohl nur noch mehr Auf­fäl­lig­kei­ten im Detail, die dar­auf schlie­ßen las­sen, dass sie sich spe­zi­ell an Publi­kum in Deutsch­land richtet.)

        Das Her­um­ge­zer­re um Wodarg krie­ge ich am Ran­de seit unge­fähr einem hal­ben Jahr mit.
        Wo ich noch mit­ge­hen wür­de, was aus der Rich­tung kommt - dass die Hals über Kopf beschlos­se­nen Maß­nah­men auch eini­gen Scha­den ange­ri­chet haben (sozi­al, aber auch medi­zi­nisch; not­wen­di­ge Behand­lun­gen wur­den z. B. zum Teil nicht begon­nen oder wei­ter­ge­führt, und wenn nur im äußer­sten Notfall).
        Was mir dann aber defi­ni­tiv zu gewagt wird, ist die­ses gan­ze Gere­de von "die Krank­heit" ist harm­lo­ser als getan wird. Das wird mir bei den vie­len inter­na­tio­na­len Bei­spie­len, die in Rich­tung neu­ro­lo­gi­sche Schä­den (auch Fol­ge­schä­den) hin­wei­sen, und das all­ge­mein fest­ge­stell­te Bild der Blut­ver­klum­pung, doch zu krass.
        Das grenzt dann doch an die abge­brüh­te Geschich­te, dass das HIV-Virus in ame­ri­ka­ni­schen Labo­ren geschaf­fen wur­de, um daheim die Schwar­zen auszurotten...

        Viel wird auch kri­ti­siert, dass so ziem­lich alles "Was soll'n wir tun?" allein an Dro­sten und Wie­ler fest­ge­macht wird.
        Wie das im Hin­ter­grund aus­sieht, weiß aber irgend­wie kei­ner so recht; ob Dro­sten in der Öffent­lich­keit nur als Kult­fi­gur gehand­habt wird (weil die Medi­en solch einen Scheiß immer haben wol­len und auch brau­chen...) und durch­aus im Hin­ter­grund auch noch ande­re Wis­sen­schaft­ler um ihre Mei­nung gefragt werden.

        Das Gescha­che­re um die Zah­len der Teil­neh­mer bei der Demon­stra­ti­on, das habe ich auch schon gesehen!
        Glück­li­cher­wei­se waren dort in der Run­de mal Bild­ver­glei­che aus den Jah­ren, als die Love Para­de noch in Ber­lin statt­ge­fun­den hat, die stets auf etwa der glei­chen Mei­le in Ber­lin statt­fand wie die Demo, sodass man einen rich­ti­gen Bild­ver­gleich von der glei­chen Kulis­se machen konn­te. (Bei der Love Para­de sind die Teil­neh­mer­zah­len stets annä­hernd bekannt gewor­den, sodass man sich damit einen opti­schen Maß­stab suchen konnte.)
        Von die­sen Bil­dern zu urtei­len, muss ich sagen: Das mit der Mil­li­on ist Humbug.
        Mit der LP auf der Mei­le quill­te die Stra­ße regel­recht vor Men­schen über. Selbst noch unter den Bäu­men. Teil­neh­mer waren jedes Jahr zwi­schen einer und andert­halb Millionen.
        Bei der Demo war das auf den Bil­dern nicht annäh­rend der Fall.
        Viel­leicht kann man sich imn Rah­men 17−25.000 strei­ten, even­tu­ell auch noch bis 30.000, aber danach "ist Essig", wie man hier so sagt.
        Das war nie und nim­mer eine Million.
        Dafür hät­te es dort wesent­lich vol­ler sein müssen.

        Aber nun ja... So ist das eben mit der Selbstbeweihräucherung.

        1. Was die brei­te Öffent­lich­keit immer miss­ver­steht ist eine "wis­sen­schaft­li­che Aussage":
          Es geht dabei um einen Stand der gera­de erreicht wur­de und über den sich die Fach­wis­sen­schaft­ler auf der Basis von Daten aus Prü­fun­gen und Stu­di­en geei­nigt haben. Das ist nie eine abso­lu­te Aus­sa­ge, denn wenn mor­gen neue Erkennt­nis­se kom­men, könn­ten die den Kon­sens zum wackeln bringen.

          Wis­sen­schaft­li­che Aus­sa­gen sind also grund­sätz­lich kor­rekt, aber immer nur so lan­ge gül­tig, bis neue Erkennt­nis­se gefun­den wer­den, die die bis­he­ri­ge Auf­fas­sung, auch manch­mal als "Schul­mei­nung" bezeich­net, modi­fi­zie­ren. "Streit" zwi­schen Wis­sen­schaft­lern ist also stets an der Sache ori­en­tiert (min­de­stens theo­re­tisch, prak­tisch schlägt da manch­mal das über­gro­ße Ego zu).

          Hydroxi­chlo­ro­quin [HCQ] ist unwirk­sam und die WHO hat es als nicht nütz­lich bei Covid-19 ein­ge­stuft - das hat natür­lich den Herrn Trump ver­är­gert, der ja immer Alles bes­ser weiß als Fach­ge­lehr­te, die schon ihr gan­zes Leben auf einem bestimm­ten Gebiet for­schen. Und alle, die es ihm nach­ge­plap­pert haben sind nun natür­lich bewo­gen ihre & sei­ne Posi­ti­on mit Zäh­nen & Klau­en zu ver­tei­di­gen anstatt die Infor­ma­ti­on der Wis­sen­schaft­ler anzunehmen.

          Zwei wesent­li­che Punk­te sind zu beach­ten, und zwar unab­hän­gig vom Stand der Diskussion:
          1. Es führt kein Weg am Mas­ken­zwang vor­bei wenn man die Zah­len von Neu­in­fek­tio­nen sen­ken will;
          2. Hygie­ne und Abstand zu ande­ren Men­schen sind unab­läs­sig zu beachten.
          Wer nicht infi­ziert wer­den will soll­te das durch­zie­hen - auch wenn es manch­mal umständ­lich und bela­stend ist.
          Wer das Gegen­teil behaup­tet ist schlicht­weg dumm, unwis­send in Sachen Infek­ti­on und mög­li­cher­wei­se sogar kri­mi­nell, wenn gegen bestehen­de Ver­ord­nun­gen gehetzt und ver­sto­ßen wird.

      2. Den Hin­weis habe ich schon, ich glau­be, bei der Kli­ma­de­bat­te von den etwas Geschei­te­ren vernommen.
        Wis­sen­schaft ist kei­ne "ich kann dir genau vor­aus­sa­gen, was pas­sie­ren wird"-Disziplin, son­dern arbei­tet immer nur mit Wahr­schein­lich­kei­ten. (Ich glau­be, das war da, als die Thun­berg den dum­men Satz gesagt hat "Poli­ti­ker, hört end­lich auf die Wis­sen­schaft!" - und die Poli­ti­ker haben sich anschlie­ßend wie­der nur das aus der Wis­sen­schaft her­aus­ge­pickt, was ihnen und der Wirt­schaft in den Kram passte...)
        Dass man des­halb, wenn irgend­wel­che neu­en Stu­di­en­ergeb­nis­se ver­öf­fent­licht wer­den (die, die schon ver­öf­fent­licht wer­den, sind schon einer gewis­sen Qua­li­täts­prü­fung im Vor­feld unter­lau­fen, sonst wür­den sie nicht in den Bran­chen-inter­nen Wis­sen­schafts­ma­ga­zi­nen auch nur Erwäh­nung fin­den), soll­te man das immer als etwas vor­läu­fi­ges neh­men, was sich auch wie­der ändern kann.
        Zudem, man soll­te es als ein Stück des Puz­zles neh­men, nicht wie eine fel­sen­fe­ste Ant­wort auf eine bestimm­te Frage.

        In etwa so neh­me ich die medi­zi­ni­schen Berich­te auch auf über Covid-19, wenn über die Sym­pto­me der Pati­en­ten berich­tet wird (inklu­si­ve den Berich­ten über Pati­en­ten, die noch lan­ge Zeit mit Fol­gen davon zu kämp­fen haben).

        Es ist wie ein Puz­zle, bei dem man erst mit der Zeit, mit der Men­ge der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Tei­le, lang­sam erken­nen kann, was sam­melt sich als "Boden­satz". Was sam­melt sich als Grund­kon­sens all die­ser ver­schie­de­nen Teile.
        Von dem kann man dann irgend­wann aus­ge­hen, dass er wohl (!) stim­men wird.

        Zu dem Mala­ria­me­di­ka­ment, was Trump favo­ri­siert, hat jemand in mei­nem Dunst­kreis mal einen inter­es­san­ten Hin­weis gepo­stet, der wohl etwas erklä­ren dürf­te: Trump besitzt Antei­le der fran­zö­si­schen Fir­ma Sano­fi, die das Medi­ka­ment in ihrem Port­fo­lio haben. Sozu­sa­gen: Mit jedem Ver­kauf ver­dient er ein paar Mark.
        ..Raf­fi­niert, nicht?

        Ich glau­be, was den Mas­ken­ball angeht, da hat­ten wir schon die Dis­kus­si­on, dass ich da nicht kon­form gehe.
        Jeden­falls glau­be ich nicht, dass das den ent­schei­den­den Unter­schied aus­macht (wäh­rend z. B. alle wie­der bunt durch­ein­an­der ren­nen ohne Abstän­de und jeder fliegt wie­der fröh­lich in sei­nen gewohn­ten Jahresurlaub).
        Umge­kehrt aber den­ke ich, sie soll­ten das gan­ze tou­ri­sti­sche Rei­sen ins Aus­land für die Dau­er, dass man nichts gegen Covid-19 hat, unterbinden.
        Denn dadurch hat es sich ganz sicher im letz­ten Win­ter über den Erd­ball ver­brei­tet. Dar­über stei­gen die Infek­ti­ons­zah­len hier­zu­lan­de auch jetzt wie­der, wäh­rend es bis zum Juli - als die ersten Abkom­men mit süd­eu­ro­päi­schen Län­dern in Kraft tra­ten, dass die Tou­ri­sten aus Deutsch­land wie­der kom­men dür­fen - auf einer kon­stant nied­ri­gen Zahl zwi­schen 4-500 blieb (und dar­in zäh­len auch noch die Fun­de in den Schlacht­hö­fen mit hin­ein, als Dut­zen­de mit einem Mal gefun­den wurden).
        Da soll einem nie­mand erzäh­len, das stän­de nicht in Zusam­men­hang, dass kaum als Fick und Fot­zi wie­der im Bums­bom­ber nach Thai­land dür­fen, hier auf ein­mal wie­der die Fall­zah­len hoch­ge­hen, und das schon nach nicht ein­mal so kur­zer Zeit, dass das Rei­sen in bestimm­te Gebie­te wie­der erlaubt wird...

        Wenn man das im Griff hat und die Mas­sen­events, wo die Men­schen wie die Herin­ge dicht auf­ein­an­der hocken oder ste­hen, eine Wei­le aus­setzt bzw. unter­bin­det - mal sehen wie es dann aus­se­hen würde.
        (Ach ja... Damit es nicht unter den Tisch fällt: Min­dest­ab­stän­de, ja! Nicht nur im Blu­men­beet. - Falls das bei der oben gewähl­ten For­mu­lie­rung nicht so her­aus­ste­chen sollte.)

        Einen Ver­gleich zie­he ich selbst gei­stig hin und wie­der mit den 80ern, als HIV und AIDS in bestimm­ten Krei­sen die Run­de mach­ten - liegt wahr­schein­lich dar­an, dass es im Dunst­kreis mei­nes Blogs jeman­den gibt, der die­se Jah­re selbst mit­er­lebt hat...
        Wenn ich ver­su­che, mir vor­zu­stel­len, wie der Pro­zess gelau­fen sein könn­te, vom ersten Bemer­ken, dass da "irgend­was ist", bis hin zu, dass man sagen konn­te wie genau es funk­tio­niert, wie man sich anstecken kann und wie nicht - ich wür­de da anneh­men, es hat bestimmt locker 5-10 Jah­re gedau­ert, bis man eini­ger­ma­ßen Grund­kennt­nis­se davon hat­te, mit was man es dort zu tun hat. (Even­tu­ell auch mehr, weil es sich ja haupt­säch­lich in bestimm­ten unge­blieb­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pen am mei­sten aus­ge­brei­tet hat - Schwu­le und Jun­kies, die an der Nadel hingen.)
        Und selbst dann hat­te man dadurch noch kei­ne zuver­läs­si­gen Medi­ka­men­te, die dage­gen irgend­et­was tun konn­ten, wenig­stens den Pro­zess zu ver­lang­sa­men. Auch das hat sich erst lang­sam mit den 2000ern gefangen.

        Es muss nicht sein, dass das bei Covid-19 auch so ver­läuft, aber das ist mal ein mög­li­cher Aus­blick wie es lau­fen kann.
        Jeden­falls war das die letz­te gro­ße Krank­heit, die der Mensch­heit in allen Län­dern Pro­ble­me berei­tet hat, die nicht hin­weg­zu­wi­schen waren...

        1. Das Puz­zle-Bei­spiel stellt sehr schön dar, wie aus vie­len klei­nen For­schungs­er­geb­nis­sen schließ­lich ein Gesamt­bild wird das Sinn ergibt. Ich bekom­me bei­spiels­wei­se zu mei­nem ursprüng­li­chen For­schungs­ge­biet [Fett­stoff­wech­sel bei Insek­ten] mitt­ler­wei­le (fast) alle rele­van­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen als täg­li­chen news­let­ter .... was vor 25 Jah­ren noch von Hand müh­sam aus sei­ten­lan­gen Listen von Ver­öf­fent­li­chun­gen her­aus gesucht wer­den muss­te geschieht heu­te also auto­ma­ti­siert und in slchem Umfang, dass es schon wie­der schwie­rig ist dem tat­säch­lich zu fol­gen und die Fül­le der Infor­ma­ti­on zu ver­ar­bei­ten (womit ich mei­ne: ein­ord­nen in das bestehen­de Bild, checken wie rele­vant die Ergeb­nis­se für das Gebiet ins­ge­samt sind, und die bes­se­ren und schlech­te­ren Ver­suchs­an­ord­nun­gen zu unterscheiden).

          Mei­net­we­gen müs­sen Groß­ver­an­stal­tun­gen nicht sein - ich bin sel­ten bei sowas dabei gewe­sen, weil ich mich in sehr gro­ßen Men­schen­an­samm­lun­gen nicht wohl­füh­le. In Salz­burg bin ich ein­mal sogar auf eine der umlie­gen­den Erhe­bun­gen geflüch­tet, um den sich durch schma­le Gas­sen schie­ben­den Mas­sen zu ent­kom­men. Mein Instinkt sagt mir: Mas­sen­an­samm­lun­gen sind schlecht - und wie mitt­ler­wei­le bekannt gilt das nicht erst seit Covid-19!

          Die Mensch­heit hat gro­ße Infek­ti­ons­wel­len über­stan­den - und das wird auch bei der der­zei­ti­gen Pan­de­mie wie­der so sein. Was sich geän­dert hat sind die Geschwin­dig­keit der Aus­brei­tung und die Infek­tio­si­tät der Erre­ger. War es bei der Pest noch eine gerin­ge Dich­te und die Chan­ce sie zu über­ste­hen, so ist es immer wahr­schein­li­cher, dass die durch Zivi­li­sa­ti­on geschwäch­te Mensch­heit dar­an zugrun­de geht.

          Die Fra­ge ob das gut oder schlecht für den Pla­ne­ten ist las­se ich 'mal bewusst offen.

      3. Zur Zeit sehe ich die For­schungs­ar­beit an Covid-19 so gege­ben. Es kommt hier oder da irgend­was, man­ches wird wider­ru­fen, man­ches ver­schwin­det kom­men­tar­los wie­der, ande­res bestä­tigt sich in etwa durch fei­ner und detail­liert gefass­te­re Erkenntnisse.
        Ein wenig muss man dabei lei­der auf­pas­sen, weil Wis­sen­schaft heu­te lei­der inzwi­schen auch schon so stark an äuße­re Geld­ge­ber gebun­den ist und auch kei­nes­falls unab­hän­gig von Poli­tik oder Gesell­schafts­ak­ti­vi­sten funk­tio­niert. Da darf man nicht nur ver­ächt­lich auf die bösen Nazis mit ihrer schwach­sin­ni­gen Ras­sen­ideo­lo­gie schauen...
        (Sie­he das Bei­spiel Mas­ken. Als selbst die Regie­rung auf ihre Char­gen aus Chi­na noch war­ten muss­te, waren Mas­ken noch inef­fek­tiv und brach­ten kei­nen Nut­zen. Kaum dass der Staat sei­ne hat­te, schwenk­te man auf ein­mal um, dass die doch nütz­lich wären - bis hin zu dem Thea­ter, was jetzt los ist, dass es über­all das Ali­bi ist, mit dem man den Lock­down wie­der auf­löst. - Obwohl das wis­sen­schaft­lich kei­nes­falls gedeckt sein soll­te, wenn man mal davon aus­geht, was man bis­her gesi­chert über das Coro­na-Virus weiß.
        Ein Schelm, der Böses dabei denkt... Die Mas­ken muss­ten jetzt bei men­ta­lem Dekret einen Nut­zen brin­gen, sonst hät­te man dem Bür­ger erklä­ren müs­sen, dass man (wie­der) Mil­lio­nen Euro für nutz­lo­sen Schrott aus­ge­ge­ben hat.
        Zumin­dest sehe ich das in die­sem Punkt so.)

        Das Her­um­ge­heu­le über den Weg­fall der übli­chen Groß­ver­an­stal­tun­gen konn­te ich auch nicht nach­voll­zie­hen (was bei mir aber mehr mit mei­nem Fle­der­maus­ge­hör zu tun hat).
        Aktiv scha­de war, dass das lei­der teil­wei­se auch Dreh­ar­bei­ten betraf - ob nun Fern­seh­pro­duk­tio­nen mit Publi­kum oder Fil­me und Seri­en. (Obwohl, an der Stel­le muss man ein Lob an die heu­te-Show aus­spre­chen - die haben das recht gut gemei­stert. In jeder Sen­dung haben sie sich etwas ande­res ein­fal­len las­sen, woher sie Klat­scher und eine Klat­scher-Kulis­se bekom­men. Gün­ther Jauchs Rate­show, soweit ich das mit­be­kom­men habe, hat es auch irgend­wie hin­ge­kriegt, ohne Publi­kum auszukommen.)
        Musi­ker, die natür­lich von den Ein­nah­men ihrer Tou­ren abhän­gen, für die war es natür­lich nicht gut...

        Aber, aus men­ta­ler Sicht, muss ich sagen, man über­lebt auch ohne. Es ist nicht so, nur weil es kei­ne groß­an­ge­leg­ten Par­ties mehr gibt, dass das gesell­schaft­li­che Leben stillsteht!
        Das wäre nun abso­lu­ter Blödsinn...
        (Manch­mal scha­det es den Men­schen auch nicht, wenn sie mal inne hal­ten und mit sich allein sein müssen.)

        Die­sen Umstand soll­te man bei all dem unbe­dingt nicht ver­ges­sen! Die Mensch­heit hat schon frü­he­re Krank­hei­ten über­stan­den, und dar­un­ter noch weit­aus töd­li­che­re und schreck­li­che­re als Covid-19. Man ist hier nicht beim Ende der Welt ange­kom­men - und selbst wenn das so ist, zumin­dest für die Welt der Men­schen, kann man nur sagen: Die (beleb­te) Natur und das Uni­ver­sum wer­den sich trotz­dem wei­ter­be­we­gen. Das ist nicht das Ende allen Lebens und auch nicht das Ende allen Seins.
        Der Mensch glaubt ja immer, ohne ihn "läuft nichts"...

        1. Bes­ser läuft Vie­les, wenn Men­schen mög­lichst wenig eingreifen.

          Grund­sätz­lich sind die Maß­nah­men sicher rich­tig gewe­sen - aller­dings in Fein­hei­ten etwas zu grob, nicht immer ein­sich­tig für eini­ge Men­schen, wobei die kur­zen Erläu­te­run­gen zum "War­um" nicht immer publi­kums­ge­recht waren. Aus Unver­ständ­nis der Situa­ti­on und der Not­wen­dig­keit was zu tun sei haben dann vie­le dar­aus den berühm­ten "Mücken­ele­fan­ten" gemacht und so das Augen­merk verschoben ....

      4. Im Grun­de erken­ne ich die­se Gezwun­gen­heit zum Han­deln auch so.
        Sie hät­ten sich das nicht lei­sten kön­nen, ein­fach die Hän­den in den Schoß zu fal­ten und gar nichts zu machen. Jeden­falls erschien das der Poli­tik so.
        Was dann in der Pra­xis unter­nom­men wur­de, war teil­wei­se zu grob und stets mit hei­ßer Nadel gestrickt - es hät­te auch jeder­zeit etwas schief­ge­hen kön­nen in ihrem Kon­zept, was sie sich zurecht­ge­legt hat­ten. (Im Grun­de genom­men tut es das gera­de jetzt wie man­che aus­län­di­schen Tou­ris­mus­ge­bie­te wie­der besucht wer­den dür­fen und die Leu­te ten­den­zi­ell infi­ziert zurück­kom­men - und hier kön­nen dann z. B. teil­wei­se die frisch wie­der auf­ge­mach­ten Schu­len geschlos­sen werden.)

        Das ist so ein Fak­tor, der mich an den Ver­schwö­rungs­theo­rien stört. Es wird von "Kon­trol­le über die Situa­ti­on" aus­ge­gan­gen, aber für mei­ne Begrif­fe hat­ten die eigent­lich von Anfang an nichts unter Kon­trol­le, und auch jetzt nicht. Sie hat­ten in irgend­ei­ner Form nur ver­damm­tes Glück.
        Es hät­te jeder­zeit auch eine ganz ande­re Wen­dung neh­men kön­nen, weil es z. B. schon zu spät gewe­sen wäre.
        Und das, was jetzt pas­siert, mit wie­der anstei­gen­den Infek­ti­ons­zah­len und ihre eigent­lich hilf­lo­sen, teils auch inkon­se­quen­ten Gegen­maß­nah­men dazu, spricht es eigent­lich genau­so. (Sie­he z. B. - Test machen auf dem Flug­ha­fen, aber erst mal fah­ren die Leu­te trotz­dem nach Hau­se, was manch­mal alles ande­re als um die Ecke vom Flug­ha­fen liegt. Auf dem Weg nach Hau­se in die hei­mi­sche Qua­ran­tä­ne kön­nen sie flei­ßig Leu­te infi­zie­ren, wenn sie es denn haben. - Eigent­lich dürf­ten die, streng genom­men, ohne die Bestä­ti­gung der Nicht-Infek­ti­on gar nicht den Flug­ha­fen ver­las­sen, um die Seu­che gesi­chert nicht wei­ter zu verbreiten.)
        Es ist nichts unter Kontrolle.
        Um unter dem Deck­man­tel einer ver­meint­li­chen Seu­che eine neue Fascho-Dik­ta­tur errich­ten zu kön­nen, müss­te aber genau das gege­ben sein.
        (Dik­ta­tur macht sich schlecht, wenn etwas im Umlauf ist, was einen selbst schä­di­gen kann oder die eige­nen Plä­ne mit sei­nem Ver­hal­ten ver­mas­seln kann.)

        Letzt­lich ist ein gutes Bei­spiel für die­se Art der Hilf­lo­sig­keit und Nicht-Kon­trol­le auch die Maskenpflicht.
        Die Leu­te tram­peln all­mäh­lich, dass sie ihr gewohn­tes Leben wie­der­ha­ben wol­len. Die Wirt­schaft quen­gelt ähn­lich - teil­wei­se auch, weil deren Wei­ter­exi­stenz auf dem Spiel steht.
        Und ent­lang all die­sem Wunsch­den­ken, dass man zurück zum All­tag will, steht, dass die­se Seu­che nicht weg ist und man nicht in ent­schei­den­den Schrit­ten wei­ter ist wie man mit ihr umge­hen kann wie im März. (Kein wir­kungs­vol­les Medi­ka­ment sowie kein Impf­stoff vorhanden.)
        Also muss irgend­ei­ne augen­schein­lich sicher­stel­len­de Maß­nah­me her, mit der man das all­mäh­li­che Auf­he­ben des Lock­downs ermög­li­chen kann.
        Das ist dann eben die Pflicht zum Maul­korb, ähn­lich wie man das stets gedenkt in Ost-Asi­en zu lösen.
        Wirk­li­che Anhalts­punk­te auf eine Wirk­sam­keit hat man nicht, aber die Leu­te wol­len sich auch nicht mehr bit­ten las­sen, ihre Zeit zuhau­se zu ver­brin­gen... (Teil­wei­se kön­nen sie das auch nicht, weil Geld für die Rech­nun­gen ins Haus kom­men muss, und die zuge­stan­de­nen jähr­li­chen Urlaubs­ta­ge wur­den schon beim ersten Lock­down auf­ge­braucht, wenn man Kin­der hat.)

        Und letzt­lich bleibt am Ende nur unterm Strich: "Hof­fent­lich geht das gut!".
        Denn mehr haben sie nicht.

  2. Man weiß oft nicht, ob bestimm­te Maß­nah­men hel­fen - und dann wird die "Schrot­schuß­tech­nik" verwendet:

    Alles, was hel­fen könn­te wird gemacht.

    Das ist immer noch bes­ser und weni­ger beein­träch­ti­gend als das, was als Fol­ge sol­cher schwer­wie­gen­der Infek­ti­ons­krank­hei­ten. Wer das immer noch nicht ver­ste­hen will und auf ver­meint­li­che "Will­kür" ver­weist und zetert, der kann mir nur Leid tun.

    Lau­ter Kan­di­da­ten für den nächst­jäh­ri­gen Dar­win-Award ....

    1. So rich­tig ver­fol­gen sie die­se Metho­dik aller­dings auch nicht, mei­ner Auf­fas­sung nach.
      Eine Zeit lang wur­de regel­rech­te Hyste­rie dar­über ver­brei­tet, wie lang sich Viren­par­ti­kel eines Infi­zier­ten auf einer Tür­klin­ke noch hal­ten kön­nen - und auf der ande­ren Sei­te wur­de so ziem­lich kein Groß­kon­zern in sei­nem Betrieb gestört, wenn die auch nur irgend­was im Port­fo­lio ihrer Her­stel­lungs­gü­ter hat­ten, was als "system­re­le­vant" ein­ge­stuft wer­den könnte.
      Da muss­ten täg­lich die Leu­te immer noch zur Arbeit pen­deln, obwohl gera­de das nicht unge­fähr­lich war, weil man nie wis­sen konn­te, neben wem man im Bus oder in der Bahn sit­zen wird, ob der nicht was hat (gera­de als das anfing und der Urlaubs­ver­kehr noch frei sowohl natio­nal als auch inter­na­tio­nal flie­ßen konnte).
      Weiß­te, und auf der ande­ren Sei­te soll­te eben regel­recht eine nicht des­in­fi­zier­te Tür­klin­ke dein größ­ter Risi­ko­fak­tor sein...
      Das ist in etwa so wie als wenn man sich Sor­gen dar­um macht, in einem Gewäs­ser von einem Hai gebis­sen zu wer­den, und da schwim­men Piran­has drin 'rum.

      Ähn­li­ches Bei­spiel für "bewusst unge­len­ke Umset­zung" ist jetzt das Dilem­ma in Bay­ern mit den Test­ergeb­nis­sen, über die die Gete­ste­ten nicht recht­zei­tig infor­miert wer­den konnte.
      Der Frei­staat Bay­ern hat den Auf­trag zum Auf­bau von Test­zen­tren für die Rei­se­rück­keh­rer aus dme Aus­land ans Rote Kreuz erteilt und danach die Hän­de in den Schoß gefal­tet "ihr wer­det das schon irgend­wie umset­zen!", vor allen Din­gen auch in solch einer Manier, als wenn die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen hier­zu­lan­de im Geld schwim­men wür­den. - Und da wun­de­re sich jetzt noch einer, dass da was schief läuft...

      Also, anstel­le von Schnell­schüs­sen und "alles, was hel­fen könn­te, wird gemacht" wäre es mir da lie­ber, wenn sie wenig­stens die Ideen, die fak­tisch rich­tig sind, über­haupt erst mal kon­se­quent durch­set­zen wür­den - und das in der Art wie ernst und lücken­los man es bei einer poten­ti­ell schwer erlau­fen­den Infek­ti­ons­krank­heit hand­ha­ben muss.
      Die­ses "schlim­me Lücken las­sen und aus unbe­wie­se­nen Tri­via­li­tä­ten einen Ele­fan­ten machen", das stört schon von Anfang an ein wenig und sieht nach "Poli­tik will sich als Hei­land prä­sen­tie­ren, kei­ne Seu­che bekämp­fen" aus. So was kann man in einem sol­chen Sze­na­rio abso­lut nicht gebrauchen!

      1. Was soll man denn von Poli­ti­kern - die medi­zi­ni­sche Lai­en sind und selbst noch nie in natur­wis­sen­schaft­li­chen Bah­nen den­ken muss­ten - erwar­ten? Die wer­den doch nicht von heu­te auf mor­gen schlau! Da ist es bes­ser sie machen mal etwas zu viel als ins­ge­samt zu wenig .... etwas zurück­fah­ren kann man ja bes­ser als noch 'einen' draufsetzen.

        Wir sind doch - und das gibt der Vor­ge­hens­wei­se min­de­stens in mei­nen Augen irgend­wie nach­träg­lich eine Berech­ti­gung - recht glimpf­lich davon gekom­men was Zahl der Infi­zier­ten und schon erst recht der Toten angeht. Inso­weit ist die Kla­ge­rei der Mas­ken­geg­ner beson­ders dumm, denn wenn sie in USA leb­ten wären sie viel­leicht schon tot und hät­ten kei­ne Mög­lich­keit mehr zu protestieren.

        Das Rote Kreuz ist eine schmie­ri­ge Geld­ma­schi­ne - die ver­scher­beln das teu­er, was sie von den bra­ven Spen­dern gra­tis bekom­men. Die Johan­ni­ter und ande­re, ähn­li­che *Wohl­tä­ter* kann man gleich dazu gesel­len, die haben doch alle Dreck am Stecken. Sie­he AWO Skandal!.

        Die Sache mit den gro­ßen Kon­zer­nen sehe ich anders:
        Da wur­de doch sehr schnell run­ter­ge­fah­ren, und auch das hat die Zah­len erheb­lich gesenkt - wobei natür­lich noch die Fra­ge bleibt, ob das immer Wohl­tat und gro­ße Geste war - oder schlicht die Logi­stik des "just-in-time", die dann die Bän­der still gelegt hat.

      2. Zum ersten Absatz kon­kret: Da fra­ge ich mich wie­der­um, die hal­ten sich doch einen Bera­ter­stab für jede Art nur erdenk­li­ches Pro­blem... Gibt es da nie­mand kom­pe­ten­tes, der die berät - oder ist da heut­zu­ta­ge wirk­lich alles nur noch lob­by­ver­seucht, was ver­sucht, bloß für sei­ne Auf­trag­ge­ber das mei­ste 'raus­zu­ho­len?
        In die­ser Hin­sicht wäre Kom­pe­tenz, im Prin­zip, durch­aus umsetz­bar, selbst wenn die Poli­ti­ker von Haus aus in einem Gebiet kei­ne eige­ne besit­zen, wür­de ich meinen.

        Zu der Sache "Mas­ken" hat­te ich von mei­ner Sei­te aus bereits alles gesagt... Ich glau­be nicht an den ent­schei­den­den Unter­schied durch die.
        Aller­dings, ich gehö­re auch nicht zu den­je­ni­gen, die sich wegen einem beschis­se­nen Stück Stoff vor der Fres­se strei­ten oder gar prü­geln. Wo man sich ver­mum­men muss, um kei­nen Ärger oder teu­re Buß­gel­der bezah­len zu müs­sen, da mache ich es mit. Mit Atten­ti­on-who­ring, von wegen "Gesicht zei­gen" habe ich es nicht bzw. bei den­je­ni­gen, die es bewusst tun, weiß ich für mich, wor­an man da ist - näm­lich Nar­ziss­mus. (Der Pro­band ist so arm­se­lig, gleich­zei­tig von sich selbst ein­ge­nom­men und kriegt nie Auf­merk­sam­keit, sodass er sich per simp­ler "Pro­test­ge­ste" unbe­dingt in den Mit­tel­punkt stel­len muss.)
        In der Hin­sicht bleibt der klu­ge Mann rea­li­stisch - und es ist es mei­ner Auf­fas­sung nach ein­fach nicht wert, nur wegen einem feh­len­den Stück Stoff vor der Fres­se 150 Mücken los­zu­wer­den oder sich soweit mit irgend­je­man­dem dar­über her­um­zu­strei­ten, dass man am Ende des Tages in einer Arrest­zel­le landet.
        So eine Schei­ße nur wegen einem Stück Stoff? Ist ja wohl ziem­lich übertrieben...

        Man hat vor­nehm­lich von Indu­strieb­trie­ben wie den Auto­her­stel­lern gehört, dass die ihre Pro­duk­ti­on her­un­ter­fah­ren haben - das mach­te bei denen aller­dings den Kohl nicht beson­ders fett, denn die wären ihre Waren in der Situa­ti­on sowie­so nur spär­lich los­ge­wor­den. Da konn­ten sie getrost auch auf Kurz­ar­beit Null gehen.
        Bei Zulie­fe­rern für die Gro­ßen sah das aller­dings jedoch ziem­lich anders aus - jeden­falls von denen, die in mei­ner Gegend ange­sie­delt sind. Kein Deut von 'Run­ter­fah­ren - eher wur­den die aus­ge­bremst, wenn sie nicht von ihren übli­chen Bezugs­quel­len Mate­ria­li­en bekom­men haben, und in Fol­ge davon nicht gear­bei­tet wer­den könn­te, als dass mal jemand von allein Halt gemacht hat.
        Lie­ber haben sie ähn­li­che Maß­nah­men wie im Super­markt, Ple­xi­glas­wän­de als Spuck­schutz ein­ge­baut und die Schich­ten umge­stal­tet, sodass Früh- und Spät­schicht, wenn der Wech­sel statt­fin­det, die sich nicht mehr begeg­nen; kei­ne eigent­li­che Über­ga­be mehr stattfindet.
        Um Him­mels Wil­len, bloß nicht den Betrieb zuma­chen, weil es zu gefähr­lich ist... wegen Geld, Geld, Geld.
        Da hät­te nur ein Infi­zier­ter dazwi­schen sein müs­sen und das Geschrei wäre für eine gan­ze Rei­he Betei­lig­ter groß gewesen...
        Einen Tanz auf dem Vul­kan, das haben die abge­zo­gen. Es drauf ankom­men las­sen wie schluss­end­lich bei Tön­nies in der Lebensmittelbranche.

        1. Es ist wohl Vie­les in die­sem Feld der Irrun­gen und Ver­wir­run­gen zum The­ma "Pan­de­mie" durch­ein­an­der gera­ten. Ich blei­be aller­dings bei mei­ner Über­zeu­gung: Ohne die Maß­nah­men wären wird schlim­mer dran gewe­sen, so blieb uns das Schlimm­ste erspart. Wie es wei­ter geht ist nun eine Sache der Erkennt­nis bei mög­lichst vie­len Men­schen, wel­chen Nut­zen die Regie­rungs­vor­ga­ben hat­ten & haben .... man soll­te sich viel­leicht davor hüten sol­che Dekre­te all­zu sehr als Ein­schrän­kung zu sehen, weil es viel schlim­me­re Sachen gab und geben wird gegen die der Pro­test viel eher ange­bracht gewe­sen wäre - und da waren kei­ne der jet­zi­gen Demon­stran­ten für *bür­ger­li­che Frei­hei­ten* auf den Stra­ßen! Ich den­ke bei­spiels­wei­se an Vor­rats­da­ten­spei­che­rung, Staats­tro­ja­ner, und Tele­fon- bzw. Computerschnüffelei.

      3. In Bezug auf den letz­ten Punkt, mal ein Ein­wurf: In der Tat, vor­her ist (zum Bei­spiel) die vie­le anlass­lo­se Schnüf­fe­lei diver­sen Leu­ten egal gewe­sen, die ganz sicher jetzt über ihre angeb­lich ver­lo­re­nen Frei­heits­rech­te her­um­plär­ren wie ein klei­nes Kind. Selbst sogar Rechts ist da auf kei­ner Sei­te der Geg­ner des­sen gewesen.
        Und jetzt ver­su­chen sie Bau­ern­fang mit gei­stig ame­ri­ka­ni­schen Struk­tu­ren zu machen... (In Ame­ri­ka sind es schließ­lich auch stets die Repu­bli­ka­ner und ihre Anhän­ger, die sich am mei­sten um ihre eige­ne Hand­lungs­frei­heit sor­gen - und schluss­end­lich krie­gen sie es noch nicht ein­mal mit, wenn man sie ihnen trotz­dem weg­nimmt oder sie sich mit ihrem Tun sogar ins eige­ne Fleisch schneiden.)

        Gera­de des­we­gen ver­wun­dert es einen auch, dass sogar sonst lin­ke Kräf­te da jetzt mit­ma­chen und sich von dem sel­ben Zug mit den Ver­schwö­run­gen ködern lassen.
        Ich mei­ne, wenn hier wirk­lich eine Ver­schwö­rung im Gan­ge wäre, dann könn­te man sich die­se Art von Pro­te­sten schon lang in den Arsch schie­ben, diver­se Inter­net­blogs wären schon geschlos­sen und es wür­den eine gan­ze Rei­he mehr Leu­te im Knast sit­zen als bloß sol­che, die man ent­we­der vor sich selbst schüt­zen muss oder die die Klap­pe ent­schie­den zu weit auf­ge­ris­sen haben (man beach­te nur das Straf­man­dat gegen Atti­la, den Hun­nen­kö­nig sei­nes Zei­chens Autor von ein paar vega­nen Kochbüchern).
        Also, zwi­schen Dik­ta­tur, Dik­ta­tur­auf­bau und dem, was man hier sieht, lie­gen doch noch ent­schei­den­de Unter­schie­de. Ins­be­son­de­re in der Qualität.

        1. Betrach­tet man die Mensch­heit ins­ge­samt, so ist doch damit zu rech­nen, dass die Intel­li­genz oder Dumm­heit in allen poli­ti­schen Lagern etwa gleich ver­teilt sein wird - daher ver­wun­dert es mich nicht, wenn Lin­ke den Rat­ten­fän­gern in die Hän­de spie­len wenn sie in deren Aktio­nen mitziehen ....

      4. Ja, ganz von der Hand zu wei­sen ist das nicht...
        Aus mei­ner Sicht wür­de ich dazu noch fest­stel­len: Vie­le - zumin­dest die, die sich stets aktiv enga­gie­ren - sind in so einer Art Sack­gas­se, wo ihnen mal bewusst wird, dass, egal wie viel sie auch in der Ver­gan­gen­heit pro­te­stiert haben gegen was weiß ich nicht was, es hat alles ein­fach nicht zu dem Erfolg geführt, den sie sich erhofft hatten.
        Und nun kommt mit einer grö­ße­ren Sache wie Coro­na die Ver­zweif­lung zum Vor­schein. Ver­zweif­lung dar­über "wir sind egal, man igno­riert uns ein­fach von oben, und die Welt dreht sich trotz­dem weiter".
        Und in die­ser Situa­ti­on dre­hen eini­ge Men­schen ein­fach durch. Fan­gen an wie ein Psy­cho­sekran­ker zu den­ken. Sehen in jeder Geste oder hin­ter jeder Akti­on Aus­druck eines wie auch immer gear­te­ten faschi­sti­schen Regimes, dass dabei ist, die Leu­te zu unterdrücken.
        Weil das Bewusst­sein es nicht wahr haben kann, meint, dass irgend­wann doch mal auf die­sem selbst­zer­stö­re­ri­schen Pfad, den die Gesell­schaft isch poli­tisch und wirt­schaft­lich seit Jahr­zehn­ten ver­ord­nen lässt, mal eine Kehrt­wen­de statt­fin­den muss, weil die Leu­te die Schnau­ze davon voll haben, stets nur Die­ner zu sein. Und es tritt eben nicht ein. Die Pro­zes­se von heu­te neh­men auch mor­gen wei­ter­hin ihren unge­stör­ten Lauf.

        Ich sage das, weil ich mei­ne, mein Gehirn ist in sol­cher­lei Hin­sicht mit einer Erfah­rung die­ser Art vorbelastet.
        Die­sen Pro­zess, wenn wel­che anfan­gen, durch­zu­dre­hen, ob ihrer indi­vi­du­el­len Bedeu­tungs­lo­sig­keit im gro­ßen Gefü­ge, und in Fol­ge gegen alles und jeden um sich schla­gen, der nicht ihrer Mei­nung ent­spricht (und ihre Opfer­rol­le bestä­tigt) - "ich" ken­ne die­sen Anblick.

        1. Trotz aller schein­ba­rer und tat­säch­li­cher Män­gel in Staat und Gesell­schaft bleibt doch eine Tat­sa­che, die bei nähe­rem Hin­se­hen durch­aus nicht zur Ver­zweif­lung zwingt:
          Obwohl manch­mal eine Ein­zel­per­son sich schlecht, unge­recht behan­delt oder gar bedroht fühlt, ist die Gesamt­la­ge um Eini­ges bes­ser als je zuvor!
          Sterb­lich­keit bei Gebur­ten und Kin­der­sterb­lich­keit sind rück­läu­fig, Armut und Nah­rungs­knapp­heit sind gerin­ger gewor­den, ganz all­ge­mein wer­den immer mehr Men­schen bes­ser von bes­se­ren Medi­zin­ein­rich­tun­gen behandelt.

          Wir ver­ges­sen das manch­mal vor dem Hin­ter­grund der vie­len klei­nen Klein­lich­kei­ten die uns Tag für Tag in den Medi­en prä­sen­tiert werden:
          Nach­rich­ten leben von Extremen.
          Extre­me sind aber rar.
          Die Welt ist ins­ge­samt bes­ser als man uns glau­ben machen will.

          Wenn jetzt noch das Pro­blem der Scho­nung von Res­sour­cen und des Kli­mas gelöst wer­den kann sehen wir ins­ge­samt einer bes­se­ren Zukunft entgegen.

      5. Da muss ich ihnen ent­schie­den wiedersprechen.

        Alle 2-3 Mona­te gibt es irgend­ei­ne Mel­dung über die (beschlos­se­ne oder in Erwä­gung gezo­ge­ne) Schlie­ßung einer Kin­der­sta­ti­on irgend­ei­nes Krankenhauses.
        Grund dafür: Zu hohe Kosten.
        Mit Gebur­ten­sta­tio­nen sieht es auch nicht so gut aus, aus den sel­ben Gründen.
        Auf der ande­ren Sei­te haben Heb­am­men seit Jah­ren Pro­ble­me, eine anstän­di­ge Haft­pflicht­ver­si­che­rung zu fin­den, die ihnen nicht mit hals­ab­schnei­de­ri­schen Prei­sen finan­zi­ell das Genick bricht.
        Unter den Umstän­den fragt man sich: Wird irgend­wann die Haus­ge­burt wie­der der Stan­dard - und noch dazu ohne Heb­am­men, weil die ja in ihrer Arbeits­grund­la­ge wegen des Ver­si­che­rungs­pro­blems mas­siv behin­dert werden?
        Haus­ge­burt ohne fach­ge­rech­te Beglei­tung, falls es doch Kom­pli­ka­tio­nen gibt, resul­tiert frü­her oder spä­ter unwei­ger­lich in einer erhöh­te­ren Kin­der- und Müttersterblichkeit.
        Wem die­ses Schick­sal am mei­sten zu Teil wer­den wird, kann man sich an 3 Fin­gern abzäh­len: Die­je­ni­gen, die nicht das Geld haben, sich Gesund­heits­ver­sor­gung mit wel­chem Preis auch immer zu erkaufen.

        Armut und Nah­rungs­knapp­heit muss ich auch wiedersprechen.
        Die all­ge­mei­ne Armuts­quo­te steigt seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten kon­ti­nu­ier­lich - lang­sam, aber stetig.
        Nah­rungs­knapp­heit, am Mate­ri­al gemes­sen, ist rich­tig, hier kommt jedoch das gro­ße Aber: Ein schlei­chend wach­sen­der Teil der Bevöl­ke­rung kann sich eine ange­mes­se­ne Ernäh­rung nicht leisten.
        Die Mit­tel sind zwar da, aber sie müs­sen ste­hen blei­ben im Regal, weil einem Teil der Bür­ger das Geld für sie fehlt.
        In Fol­ge wird dar­aus doch das, was sie mei­nen signi­fi­kant ver­bes­sert zu sehen: "Mal­nu­tri­ti­on" (wie man es im Eng­li­schen tref­fend ausdrückt).

        Sol­che Sor­gen gibt es schon in Deutsch­land, in ande­ren Län­dern sieht es oft nicht bes­ser aus - manch­mal sogar schlim­mer (man den­ke nur an die USA, wo alles sozia­le Elend schlim­mer ist als anders­wo in der ersten Welt).

        Es gibt glatt genü­gend, wor­über man sich auf­re­gen könn­te und regel­mä­ßig vor Kanz­ler­amt oder Bun­des­tag Bam­bu­le machen könn­te - dafür braucht es nicht mal solch blu­mi­ge, abstrak­te Din­ge wie "Grund­rech­te", "Frei­heit hin­zu­ge­hen, wo auch immer man hin will" oder "Dis­kri­mi­nie­rung", die alle­samt sehr wohl­tu­end im Ohr klin­gen, wenn man angeb­lich was dafür tut.

        1. Selbst­ver­ständ­lich, Wider­spruch und eine alter­na­ti­ve Sicht­wei­se sind doch Grund­la­ge der Meinungsbildung.

          Ich hat­te mehr die Welt ins­ge­samt im Blick und das hät­te ich viel­leicht deut­li­cher sagen müs­sen. Eine punk­tu­el­le Ver­schlech­te­rung bei uns steht da vor dem Gesamt­bild immer noch recht gut da. Hier wird auf sehr hohem Niveau gear­bei­tet. Wenn also Abstri­che gemacht wer­den ste­hen wir immer noch um Län­gen bes­ser da als ande­re Regio­nen der Welt.

          Gleich­zei­tig ist es ange­bracht - so wie Sie es tun - hier den Fin­ger in die Wun­de zu legen und klar zu sagen was NICHT geht, näm­lich eine Rück­kehr der Ver­sor­gungs- und Gesund­heits­lei­stun­gen auf eine Stu­fe von frü­her! Die wur­de gera­de wegen der Unzu­läng­lich­keit ver­las­sen und verbessert.

          Ob das das Gesund­heits­we­sen ist, oder ob es sich um ande­re Lebens­be­rei­che han­delt: Rück­schritt muss sehr kri­tisch hin­ter­fragt wer­den, denn anson­sten füh­len sich die Bür­ger ver­schau­kelt. Hier setzt dann die poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung ein: Wer mit den Ver­hält­nis­sen nicht zufrie­den ist muss wäh­len gehen und zwar über­legt. Sicher nicht aus Gewohn­heit für die, die den Nie­der­gang - ob nun punk­tu­ell oder gene­rell - zu ver­ant­wor­ten haben.

          Wer nicht gewählt hat, oder die gewählt hat, die jetzt frü­he­re Errun­gen­schaf­ten zurück­rol­len, muss sich an die eige­ne Brust klop­fen und zuge­ben das selbst so gewollt zu haben.

      6. Am Durch­schnitt der Welt bemes­sen mag es Stück für Stück vor­an­ge­hen und hier immer noch ein hohes Niveau sein, ja...
        Ich mag mich damit aber irgend­wie immer nicht zufrie­den geben. Nur mit "bes­ser als".

        1. Es geht nicht dar­um das etwa als End­zu­stand hin zu neh­men. Natür­lich muss das Bestre­ben sein zum Bes­se­ren zu ändern.
          Nur gibt es ande­rer­seits doch die Ver­nunft, die bedeutet:
          Kann ich es nicht ändern, so muss ich damit leben und nicht stän­dig dar­an ver­zwei­feln. Was soll denn das für ein Leben sein, wenn man nur unab­läs­sig über die Unge­rech­tig­keit der Welt nach­denkt, an der man nicht Schuld hat, und die man nicht kor­ri­gie­ren kann?

      7. " 'N schö­nes Leben" ist was ande­res, als dau­ernd dar­über nach­zu­grü­beln und grim­mig zu wer­den, fürwahr...
        Aber, wie soll man es sagen... manch einer kann nicht anders, als sich genau dar­über den Kopf zu zermartern.

        Ich habe da per­sön­lich nur eines als Mahn­mal, wor­in es nie aus­ufern soll­te, und das ist Ver­bit­te­rung.
        Weil Ver­bit­te­rung einen gei­stig alt wer­den lässt, bevor es der Kör­per eigent­lich ist.
        Locker aus­ge­drückt könn­te man es umfas­sen als "Die guten alten Zei­ten sind eben vor­bei... Damit muss man nun mal leben.".

        1. Selbst­re­dend gibt es Pha­sen im Leben in denen man grü­belt. Bei all dem soll­te man aber nicht ver­ges­sen, dass es stets Lösun­gen gibt, die manch­mal einen Mehr­auf­wand bedeu­ten, letzt­lich aber zum Ziel füh­ren. Des­we­gen ist es nicht pro­duk­tiv in Selbst­mit­leid oder Trau­er über Ver­lo­re­nes zu ver­har­ren. Wenn man es als "Neu­an­fang" inter­pre­tiert sieht es doch gleich viel erfreu­li­cher aus.

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