Prof. Dr. Dieter Kugelmann, Datenschutzbeauftragter in Rheinland-Pfalz, ist ein Mann nach meinem Geschmack. Er greift durch, läßt sich nicht beirren - und zwar im Sinne der Nutzer.
Nun hat er *facebook* und Konsorten erneut, und zwar indirekt, ins Visier genommen:
" .. Die Landesregierung soll nach vier Jahren erneut erklären, warum und auf welcher Rechtsgrundlage sie Facebook, Twitter oder Instagram für ihre Öffentlichkeitsarbeit verwendet .. "
Seit Jahren frage ich mich - und habe es hier schon öfter angesprochen - wieso alle über die Gesetzlosigkeit der angeblich 'sozialen' Medien (zu Recht) schimpfen, aber auf ihren Seiten immer noch Links zu den Datenräubern einstellen.
Mehr Widersinn geht kaum noch.
Bei den öffentlichen Behörden dürfte es rechtlich jedenfalls eine knifflige Sache sein, weil die Praktiken der großen Social Media Netzwerke ja allemein bekannt sind - auf anderen Seite dürfen Behörden solche Datenerhebungen nur zum Zwecke der frei zugänglichen Informationsverbreitung nicht einmal selbst machen, geschweigedenn Netzwerken, die solch eine Erhebung betreiben, erst recht nicht in die Hände spielen.
Was soll ich sagen - eigentlich müssten die alle eine eigene Webseite betreiben, auf denen Bekanntmachungen veröffentlicht werden. Und nicht anders.
(Als "Social Media Plattform" in dem Sinne könnten sie dafür technisch nur Mastodon verwenden, weil dort Gruppierungen jeweils ihre eigenen Server betreiben und nur eine gemeinsame Software nutzen, um Grundlage für social-media-ähnlichen Austausch zu bieten.)
Schlagen Sie doch einmal das Programm dem Datenschutzbeauftragten vor - möglich, dass es so Verwendung finden könnte ....
Nur so meine Idee dazu: Die Links zu den [un]sozialen Medien werden wahrscheinlich einzig und allein deswegen auf amtliche Webseiten gestellt, weil man hofft, damit mehr, vor allem junge Leute besser zu erreichen. Denn diese wiederum sind doch offensichtlich nur an dem interessiert, was in gesichtsbuchartiger Aufmachung daherkommt. Und bevor man ihnen eigens etwas abverlangt, um sich zu informieren, begibt man sich halt auf ihr Niveau und kommt dahin, wo sie sowieso ständig herumgeistern.
Das ist ja gerade das, was zum weiteren Verfall der Internetsicherheit und Datensicherheit beiträgt: Die Resignation der Verantwortlichen (bis auf wenige Ausnahmen) und deren Unwissenheit zu diesem Spezialthema!
Sowohl Sie wie ich wissen doch:
Einmal nach unten 'optimiert' hat nie ein Chance wieder nach oben befördert zu werden.
Bestes Beispiel ist für mich immer noch die Rechtschreibung, geopfert auf dem Altar von Multi-Kulti und Reverenz an die Lernunwilligen und Lernunfähigen ....