Sammelsurium XXX


Wie die Verschwörungstheorie
von einer Weltherrschaft untermauert wird

[USA]

Wenn es kei­ne Bewei­se gibt macht man sich eben selbst wel­che: Aus einem sozia­len Event bei dem sich 'hoch­ge­stell­te' Per­sön­lich­kei­ten tref­fen und begrü­ßen wird so eine fin­ste­re Machen­schaft konstruiert 

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  aliens
[aus einem E-Mail]

 

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Angebote, denen man
nicht entgehen kann

[BRD]

Amazon ist es völ­lig egal WAS ver­kauft wird. Hier eines der unge­wöhn­li­che­ren Angebote 

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SoFra
[Quel­le / amazon.de]

 

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Gezählt

[EUROPA]

Stati­stisch betrach­tet sind wir Deut­schen schon recht Viele 

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  aliens
[Sta­ti­sta / Sta­ti­sti­sches Bundesamt]

 

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Manche mögen's privatisiert

[USA]

Repu­bli­ka­ner haben eine Metho­de, die sie seit Jah­ren anwen­den um not­wen­di­ge, grund­le­gen­de staat­li­che Lei­stun­gen zu privatisieren 

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SoFra
[Quel­le screen shot bei youtube]

 

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Da stimmt doch 'was nicht ..?!

[USA]

Nicht die­se son­der­ba­re Zahl (im Kreis) ist es, die hier auf­fal­len soll­te - es ist viel­mehr der Umstand, dass - ent­ge­gen aller Äng­ste die die Medi­en schü­ren - das All­tags­le­ben in USA weni­ger gefähr­lich gewor­den ist. Min­de­stens für die Nicht-Schwar­ze Bevölkerung 

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  aliens
[screen shot]

 

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Ihre 'Sünden' sollen sie verfolgen!

[USA]

Wir soll­ten uns hier ein Bei­spiel neh­men und vor Wah­len die ver­ant­wor­tungs­lo­sen Poli­ti­ker in ähn­li­cher Wei­se an ihre Schand­ta­ten in der zurück­lie­gen­den Legis­la­tur­pe­ri­ode erinnern 

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SoFra
[Quel­le: Now­This, regie­rungs­kri­ti­sche youtube-Plattform]

 

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Sam­mel­su­ri­um XXIX
Sam­mel­su­ri­um XXVIII
Sam­mel­su­ri­um XXVII

 

Kommentare

  1. Zum ersten "Schnip­sel":

    Was mich an den Unter­schrif­ten nur wie­der ankotzt, dass die­ser gan­ze Tross "Anti­fa, BLM etc." als "mar­xi­stisch" bezeich­net wird.
    Von Mar­xis­mus haben die noch nicht ein­mal im Traum etwas gehört - gehört gar nicht in einen Topf geworfen.
    Mar­xis­mus hat schon mal rein gar nichts mit "alles kaputt­schla­gen und brand­schat­zen und räu­bern, wo es einem in den Kram passt" zu tun!

    1. Für Men­schen, die in ihrer eige­nen Nati­on eine Min­der­heit dar­stel­len - und noch dazu eine, die nicht nur rechts steht son­dern zugleich unge­bil­det und fun­da­men­tal-christ­lich ist - sind alle die links von ihnen ste­hen "Mar­xi­sten", "Sozia­li­sten", "Kom­mu­ni­sten" und so wei­ter .... und natür­lich ist die­se Ver­tei­lung von 'labels' ein Zei­chen dafür, dass ledig­lich eine vage Vor­stel­lung in die­sen Holz­köp­fen vor­han­den sein kann wie die Ideo­lo­gien die Welt beschrei­ben und wohin sie sie ver­än­dern wollen.

      Ich läch­le dar­über, so wie der Kari­ka­tu­rist die Dro­hung gegen "The Atlan­tic" mit einem hämi­schen Grin­sen gezeich­net haben dürfte ....
        

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      the-atlantic-cartoon
      [Quel­le / http://www.dailycartoonist.com/%5D

       

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      1. Hier­zu­lan­de habe ich die­se "alles (un)mögliche zusam­men in einen Topf wer­fen" auch schon mal gehört, als ich mir mal den O-Ton von einem Rede­bei­trag von Atti­la, dem Hun­nen­kö­nig Hild­mann ange­se­hen habe, nur um zu wis­sen, wor­über man sich an ihm aufregt.

        Nun gut, der Mann ist in die­sen Tagen ja ziem­lich berühmt gewor­den in nega­ti­vem Sin­ne... Aller­dings, der ist ja nur die sicht­ba­re Spit­ze des Eis­bergs. Der wür­de sol­chen Unsinn nicht von sich geben, wenn ihm nie­mand ande­res dafür zuhö­ren wür­de - oder er kein Kli­en­tel hät­te, was genau das von ihm hören will.

        1. Nun, stellt die­ser Herr nicht auch eine Min­der­heit in sei­nem Land dar?
          Und ist nicht schlech­te Bil­dung in jedem Land zu finden?
          Zuge­ge­ben ist es nicht leicht zwi­schen all den Model­len lin­ker Ideo­lo­gien zu unter­schei­den - sei­en sie nun nur fik­tiv geblie­ben oder in die Tat umg­setzt wor­den. Das Erschrecken­de ist aller­dings - ganz unab­hän­gig von der ideo­lo­gi­schen Aus­prä­gung - die Bru­ta­li­tät mit der die "Sache" dann durch­ge­drückt wer­den soll­te / wurde.
          Da sehe ich den größ­ten Man­gel und zugleich das schärf­ste Argu­ment gegen sozia­li­sti­sche Bestre­bun­gen. Wenn es nicht gelingt Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit zum Woh­le Aller ohne Gewalt zu eta­blie­ren, und sie im Rah­men zu hal­ten, dann ten­die­re ich eher dazu Anar­chie zu bevorzugen.

      2. Eine Min­der­heit wohl schon (hof­fe ich jeden­falls) - sie wis­sen aller­dings auch wie das ist, wenn die Dümm­sten einer Min­der­heit ein Mikro­fon in die Hand krie­gen und dann frei her­aus­schrei­en dür­fen, was sie wollen...
        Ein paar ande­re Pell­kar­tof­feln las­sen sich immer fin­den, die dem glau­ben, was der dort von sich gibt - und die­se wie­der­um ber­gen das Poten­ti­al, das eben­so an ein paar mehr Leu­te her­an­zu­tra­gen (etwa wie ein Schneeballsystem).

        Was ich selbst durch ver­schie­de­ne Grup­pie­run­gen hin­weg mit Kopf­schüt­teln beob­ach­te ist, wie, vor allen Din­gen, west­li­che Non­sen­s­aus­prä­gun­gen, die sich selbst zwar "links" schimp­fen, mit "links" im euro­pä­isch-histo­ri­schen Sin­ne aber sehr wenig zu tun haben, zur regel­rech­ten Speer­spit­ze wer­den, gegen die sol­che Grup­pie­run­gen dann Hass schie­ben und wel­chen sie dann, wie in einer Art "Rund­schlag", auf alles über­tra­gen, was sich ent­we­der "links" schimpft oder es tat­säch­lich im oben erwähn­ten Sin­ne ist.
        Zum Bei­spiel (um es zu illu­strie­ren): Ich wür­de nie US-Iden­ti­ty-Poli­tics NIE mit dem Gedan­ken­gut von Marx zusam­men­wer­fen, auch wenn das auf den ersten Blick even­tu­ell sogar sinn­voll erschei­nen könnte.
        Marx hat die moder­ne Kli­en­tel­po­li­tik in Bezug auf sozia­le Min­der­hei­ten weder erfun­den, noch ging sein Gedan­ken­gut über den gemei­nen Arbei­ter damals in die­se Rich­tung. (Gemei­ne Arbei­ter waren zudem in die­ser Zeit kei­ne Min­der­heit, son­dern eine signi­fi­kan­te Mehr­heit der Gesell­schaft - da ist also die Argu­men­ta­ti­ons­grund­la­ge eine ganz ande­re. Man ist nicht nur dabei, etwas anzu­vi­sie­ren, was sowie­so nur einen Bruch­teil der gesam­ten Gesell­schaft betref­fen wird, sitzt der Mehr­heit aber damit sprich­wört­lich bis zum Jüng­sten Tag in den Ohren bis die es nicht mehr hören können.)

        In sol­chen Punk­ten herrscht dort ein wirk­lich äußerst klei­nes bis nicht vor­han­de­nes Wis­sen vor - inklu­si­ve einer gro­ßen Filterblase.

        Oder viel­leicht behaup­te ich das nur, weil ich mit der Vari­an­te "öst­lich Links" auch ver­traut bin und sehe, dass zwi­schen ihr und der west­li­chen Vari­an­te davon (die es jeden­falls sein will) gra­vie­ren­de gei­sti­ge Unter­schie­de bestehen.
        Man also daher fak­tisch eigent­lich Bir­nen mit Äpfel in einen Eimer wirft.

        1. Der Aus­sa­ge " .. Oder viel­leicht behaup­te ich das nur, weil ich mit der Vari­an­te “öst­lich Links” auch ver­traut bin und sehe, dass zwi­schen ihr und der west­li­chen Vari­an­te .. gra­vie­ren­de gei­sti­ge Unter­schie­de bestehen .. " kann ich unum­wun­den zustim­men - denn die Aus­ein­an­der­se­zung mit den Grund­la­gen der DDR Staats­phi­lo­so­phie war ja man­gels ander­wei­ti­ger Ablen­kungs­strö­me durch­aus ein gän­gi­ger Zeit­ver­treib, der dazu noch pre­sti­ge­träch­tig für jene war, die kor­rekt zu zitie­ren wussten ....

          Den BRD Bür­gern wird es auch nie gelin­gen, die Not­wen­dig­kei­ten nach­zu­voll­zie­hen, die das Wirt­schafts­sy­stem mit "Plan" her­vor­brach­te, und so zu einem eher archai­schen Tausch­han­del führte.

          Nir­gend­wo hat es bis­her Marx' rei­ne Leh­re als Grund­la­ge gege­ben. Das wun­dert mich nicht, ist es doch ein eher aka­de­mi­sches (von der prak­ti­schen Lebens­si­tua­ti­on her­ge­lei­te­tes) Gedan­ken­spiel der Mög­lich­kei­ten und ein Spiel mit der Phan­ta­sie des Wün­schens­wer­ten und der mensch­li­chen Natur Angemessenen.

          "Links" zu defi­nie­ren fällt schon aus meh­re­ren Grün­den schwer - ich ver­su­che es mal so, in den Gren­zen einer Gesell­schaft ange­sie­delt, die Lohn­ar­beit durch Arbeits­tei­lung erfordert:
          Lin­ke poli­ti­sche Gesin­nung erfor­dert das Stre­ben nach gesell­schaft­li­cher Gleich­heit. Unab­hän­gig von der Art der Arbeit wer­den alle Men­schen zunächst als 'gleich' ange­se­hen. Jede Hand­lung muss daher danach aus­ge­rich­tet sein Ungleich­heit zu ver­hin­dern und Allen den Teil ihrer Arbeits­lei­stung zuzu­rech­nen, den sie erbracht haben. Zu dem kommt die Frei­heit. Manch­mal radi­kal-demo­kra­tisch inter­pre­tiert, die alle Gren­zen schlei­fen will. Das links-libe­ra­le Cre­do "Frei­heit von Repres­si­on, Frei­heit für Teil­ha­be" ist der ver­bin­den­de Gedan­ke: Auf­bre­chen der gesell­schaft­li­chen Ebe­nen, die sich im Zuge der Geschich­te eta­bliert haben.

          Ich bewer­te jetzt nicht die Wahr­schein­lich­keit / Mög­lich­keit der Umset­zung der rei­nen Idee. Zie­le zu for­mu­lie­ren ist ja nicht gleich­be­deu­tend mit Ziel­er­rei­chung. Sicher ist aber, dass auf dem Weg zu einer lin­ken Gesell­schaft zunächst ein­mal die Kon­ven­tio­nen geän­dert wer­den müss­ten, die der Heu­che­lei von Über­ein­stim­mung Vor­rang ein­räu­men wo scho­nungs­lo­se Offen­heit gefragt wäre / sein müsste.
          Aller­dings: Wer außer mir ist schon so weit jeg­li­che gesell­schaft­li­che Form über Bord zu wer­fen und sich so lan­ge Rei­hen von Fein­den zu schaffen?

      3. Ähm, wie kommt es, dass sie bei sol­chen The­men wie "Ost-Links" oder "DDR" immer nur bei dem wirt­schaft­li­chen und dem Aspekt "Par­tei in den Arsch krie­chen" landen?

        Realsozialismus/Kommunismus ist mehr als nur das.
        Es hat auch etwas mit "wir wollen/wünschen, dass die Gesell­schaft in die­se Rich­tung geht" zu tun. "Sozia­li­sti­sche Per­sön­lich­keit" war in dem Zuge immer ein unmög­li­cher Kampf­be­griff, unter dem sich kei­ner irgend­et­was in der Pra­xis vor­stel­len konn­te, das gebe ich zu...
        Des­we­gen bin ich auch kein Fan sol­cher Kampf­be­grif­fe und ver­wen­de sie daher auch nicht.
        Taucht man tie­fer, oder hat halt eben mit Men­schen Berüh­rung, die den dama­li­gen Staat noch als Erwach­se­ne erlebt haben, wird es mehr greif­bar, was das hei­ßen sollte:

        Nach WWII war es vor­ran­ging, das Gesell­schafts­bild des Hit­ler­fa­schis­mus wie­der zu besei­ti­gen (gera­de auch die revi­dier­ten erz­kon­ser­va­ti­ven Rol­len von Mann und Frau), die bereits in der Wei­ma­rer Zeit began­nen, sich zu ver­än­dern; spä­ter wur­de mit der Unter­stüt­zung von z. B. dem ANC, zu dem auch Nel­son Man­de­la gehör­te, deut­lich, dass man eben­so anti-ras­si­stisch ein­ge­stellt ist (in Afri­ka hat der Kapi­ta­lis­mus stets stark und blu­tig Res­sour­cen geraubt, vor­ran­ging auch mit Metho­den und faden­schei­ni­gen Begrün­dun­gen von Ras­sen­tren­nung sowie "Tötung wegen der Haut­far­be der Men­schen", wel­che, sach­lich, jeg­li­cher fak­ti­schen Grund­la­ge ent­beh­ren); in der Gesell­schaft selbst woll­te man auch die­sen Obrig­keits­hö­ri­gen­geist aus der Hit­ler­zeit eben­so wie­der aus den Köp­fen ent­fer­nen, weil das nicht die Art von Gesell­schaft war, die man anstreb­te. Das Ziel war also schon "Frei­heit von den krank­ma­chen­den Ket­ten der Vor­gän­ger­re­gime", auch wenn die heu­ti­ge Geschichts­schrei­bung der Sie­ger es ander­wei­tig dar­stel­len will.

        Tech­nisch ging lei­der nicht alles so umzu­set­zen wie man es sich im Ide­al gern gewünscht hät­te; dazu trägt einer­seits bei, dass man mit der "Mate­rie" "Mensch" arbei­tet und der nicht immer so ticken oder reagie­ren muss wie vorgesehen.
        Eine ande­re Sache war, dass man das Herz des Kal­ten Krie­ges in Euro­pa war - auf dem eige­nen Ter­ri­to­ri­um stan­den Atom­ra­ke­ten, und von der ande­ren Sei­te der Gren­ze starr­ten eben sol­che zurück. Nie­mand woll­te einen Grund dafür lie­fern, dass jemals jemand auch nur in die Ver­su­chung kom­men könn­te, dort am Knopf herumzuspielen...
        Also blieb die Lage ähn­lich ange­spannt wie es heu­te noch ver­gleich­bar ist mit der Aus­gangs­si­tu­ti­on auf der Korea­ni­schen Halbinsel.
        Kriegs­si­tu­ti­on ist da lei­der wie Kriegs­si­tu­ti­on und nicht wie Frieden.
        Das Gan­ze wur­de noch befeu­ert durch die Gegen­het­ze der ande­ren Sei­te bis die Mau­er stand, die zu zahl­rei­cher Mas­sen­flucht führ­te (die sich BEIDE Sei­ten nicht ewig mehr antun woll­ten; also hät­te lang­fri­stig auch zu Krieg oder Bom­ben­wür­fen füh­ren kön­nen), und, dass inter­na­tio­nal die Aner­ken­nung und der Han­del mit der DDR ver­sucht wur­de, zu unter­bin­den - selbst mit dazu wil­li­gen Län­dern außer­halb des Ost­blocks. (Ähn­lich wie der Boy­kott des offi­zi­el­len Han­dels mit Kuba bis heu­te der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft mehr nur noch von einer sol­chen Groß­par­tei wie den USA allen ande­ren Län­dern auf­ge­nö­tigt wird.)

        Das Gan­ze ergibt dann eine solch brenz­li­ge Groß­la­ge, unter der es ein­fach nicht prak­tisch umzu­set­zen ging, dass Leu­te z. B. so unge­hin­dert wie heu­te rei­sen kön­nen. (Neben­bei, als klei­ner Remin­der: Wer weiß, ob die ande­ren Län­der DDR-Bür­ger über­haupt bei sich her­ein­ge­las­sen hät­ten? Ein Teil ist das Rei­sen selbst, das Land, wohin man reist, kann aller­dings auch die Ein­rei­se mit jeg­li­chem poli­ti­schen Grund ver­wei­gern.) oder freie Mei­nungs­äu­ße­rung oder Kri­tik an der Poli­tik der Regie­rung nicht so ein­fach mög­lich war.
        Miel­kes per­sön­li­che Para­noia, die durch die Erleb­nis­se zu Beginn der Nazi-Zeit geprägt waren, war dar­an das Eine - in der Gegen­wart saß man aller­dings auf einer Groß­la­ge, wo der klein­ste Fun­ke fak­tisch prak­tisch einen Atom­krieg, die phy­si­sche Ver­nich­tung des eige­nen Lan­des oder wenig­stens einen Bür­ger­krieg wegen Sabo­ta­ge­ak­ten und noch mehr unzu­rei­chen­der Ver­sor­gung mit Gütern hät­te zur Fol­ge haben können.
        Also sprang man folg­lich, von Sei­ten des Staa­tes und sei­ner Geheim­dien­ste, auf jeden Floh an, der sich dort zeigte...

        Man kann in der Hin­sicht nur spe­ku­lie­ren wie sich die Bezie­hun­gen hin zu den 90ern ver­än­dert hät­ten, wo die bis­he­ri­ge Poli­tik von außen hät­te nicht mehr so auf­recht erhal­ten wer­den kön­nen (weil der BRD die Mit­tel dafür fehl­ten) und weil in der DDR in den obe­ren Rän­gen die gan­zen alten Gruf­ties (bit­te den Aus­druck nicht per­sön­lich neh­men) weg­ge­we­sen wären, die dort schon seit der Grün­dung der Repu­blik geses­sen haben. Wenn sozu­sa­gen der Effekt ein­ge­tre­ten wäre "'raus mit den Dau­er­be­set­zern des Par­la­ments" ('raus mit den vie­len Schäubles, die nicht von der Macht ablas­sen kön­nen) und da Jün­ge­re das Sagen gehabt hät­ten, die nicht mehr so ange­staubt gelebt und gedacht hätten.
        Da hät­te sich wahr­schein­lich eini­ges getan (auch und mit, weil mit Mos­kau ein Zer­würf­nis da war und man klei­ne Ban­de bereits mit Chi­na knüpf­te, wel­che heu­te, trotz Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen und allem, ein rie­sen­gro­ßer unüber­geh­ba­rer Glo­bal Play­er gewor­den sind).

        Unterm Strich, was ich damit sagen will, ist: Es ging auch um eine bestimm­te Gei­stes­hal­tung, ein bestimm­ter "Kos­mus", in dem die Leu­te leben soll­ten, der sich von dem alten erz­kon­ser­va­ti­ven Muff der frü­he­ren Jahr­zehn­te, und ins­be­son­de­re sei­ner radi­ka­len Rück­kehr unter dem Faschis­mus deut­lich unter­schei­den sollten.
        Wenn man so will, kann man sagen: Die Kom­mis woll­ten eigent­lich die Mensch­heit mal in Rich­tung Frei­heit und indi­vi­du­el­ler Lebens­be­stim­mung füh­ren. Frei von Stän­den, frei von Her­kunft, frei von dem Fleisch, was man ist. Die­se gesell­schaft­li­chen Zwän­ge, die künst­li­che Hür­den ent­ste­hen las­sen und das Kli­ma unnö­tig ver­gif­ten, soll­ten weg.

        Ihre Metho­den waren aller­dings ande­re als die der moder­nen Iden­ti­täts­po­li­tik aus Über­see, die nicht "glei­che Vor­raus­set­zun­gen und Chan­cen" errich­ten wol­len, son­dern mitt­ler­wei­le Ergeb­nis­gleich­heit erzwin­gen wol­len - unge­ach­tet von jeman­des mensch­li­chen Res­sour­cen und sei­nes Charakters.
        Die Kom­mis ver­folg­ten die Stra­te­gie "alle Türen sol­len dir offen ste­hen; durch wel­che die aber hin­durch gehst, das soll dei­ne eige­ne Ent­schei­dung blei­ben" - so jeden­falls im Ideal.

        Das ist schon mal ein sehr wesent­li­cher Unter­schied. (Neben­bei, dass die Kom­mis aus dem Osten im prak­ti­schen Den­ken irgend­wie bes­ser waren und nicht nur rein in ihrem theo­re­ti­schen aka­de­mi­schen Sek­tor verharrten...)

      4. Wor­an es immer wie­der schei­tert ist der Mensch - der von Natur aus bestimm­te Grund­zü­ge des Ver­hal­tens hat, und die las­sen sich selbst nach meh­re­ren Gene­ra­tio­nen nicht an ihrer Aus­prä­gung hindern:

        Der Über­le­bens­wil­le ist gekop­pelt an ego­isti­sches Ver­hal­ten, Altru­is­mus ist eine Rand­er­schei­nung und Den­ken im Sip­pen­ver­bund schon eine grenz­wer­ti­ge gesell­schaft­li­che Leistung.

        Dan­ke jeden­falls für die Ein­sich­ten in das, was von Ost­sei­te aus ihrer Erkennt­nis gedacht / gese­hen / erlebt wur­de. Es stimmt in gro­ßen Zügen mit dem über­ein, was ich in der ersten Zeit nach der Wen­de in lan­gen Gesprä­chen in Thü­rin­gen (Neustadt/Orla) gehört habe.

        Dar­aus lei­te ich stets die Auf­fas­sung her:
        Kei­ner, der nicht in der DDR gelebt hat, wird erfas­sen kön­nen, wie sich das Leben dort gestal­tet hat. Des­we­gen soll­te sich ein ver­nünf­ti­ger Mensch ver­knei­fen dar­über ein Urteil abzugeben. 

        Pau­schal zu den Gege­ben­hei­ten etwas zu sagen - soweit sie aus greif­ba­ren Fak­ten beleg­bar sind - ist bestimmt nicht ver­kehrt oder ver­bo­ten, ich mei­ne sogar es ist wün­schens­wert, denn nur so kann man die Ver­gan­gen­heit von die­sem unsäg­li­chen "gül­de­nen Schlei­er" befrei­en, den ihr heu­te schon wie­der eini­ge Nost­al­gi­ker über­stül­pen wollen ....

    2. Sehen sie? Des­we­gen schüt­te­le ich den Kopf so sehr dar­über, wenn Mar­xis­mus mit die­sem Müll­hau­fen, was sich selbst "links" schimpft, aus Über­see oder hier von West­deutsch­land, der sach­lich mehr mit illu­so­ri­scher Traum­tän­ze­rei zu tun hat, die nicht wahr wer­den wird, zusam­men in einen Topf gewor­fen wird.
      Es sind zwei kom­plett ver­schie­de­ne Denk­rich­tun­gen und Her­an­ge­hens­wei­sen. Man muss wirk­lich dumm und unge­bil­det sein, um das in einen Sack zu werfen.

      Eher hat es der Westen geschafft, sei­ne Aus­prä­gun­gen von "links" in der Welt als das zu eta­blie­ren, und damit die öst­li­che Vari­an­te von "links" völ­lig aus dem Bewusst­sein zu verdrängen.
      Sodass einer­seits "links" als "nicht zu gebrau­chen" asso­zi­iert wird, zum ande­ren sich eine Art von "links" fest eta­bliert, die mit sei­ner Traum­tän­ze­rei und sei­nen von der Rea­li­tät los­ge­lö­sten Wunsch­vor­stel­lun­gen dem bestehen­den System in kei­ner Wei­se ernst­haft gefähr­lich wer­den kann. - Wer zu dumm ist, Staat zu betrei­ben und Ver­sor­gungs­struk­tu­ren zu betrei­eben, und dem sei­ne sozia­len Wunsch­vor­stel­lun­gen wich­ti­ger ist als ein vol­ler Magen, dem wird spä­te­stens über­mor­gen der Sym­pa­thi­sant weg­lau­fen, wenn sich über­haupt (uner­fah­re­ne) Leu­te von die­sem Non­sens mit­rei­ßen lassen.

      Dickes Bei­spiel ist die­ses Reiz­the­ma "Femi­nis­mus".
      Im Westen untrenn­bar mit "Frau­en­rechts­be­we­gung" inzwi­schen ver­bun­den, obwohl für Frau­en­rech­te schon viel län­ger gekämpft wird als es den Femi­nis­mus gibt - aber, noch mehr: Femi­nis­mus und Frau­en­rechts­kampf müs­sen nicht zwin­gend mit­ein­an­der einhergehen.
      Beweis dafür ist der frü­he­re Ost­block - denn der brauch­te kei­nen west­li­chen Femi­nis­mus, damit Frau­en gesetz­lich und recht­lich zu gleich­wer­ti­gen Men­schen erklärt wur­den; und er hat das schon vor etwas mehr als einem hal­ben Jahr­hun­dert getan, wäh­rend der Westen mit allen kon­ser­va­ti­ven und kirch­li­chen Kräf­ten noch groß­flä­chig dage­gen gehetzt hat.

      Für mich ist es daher heu­te bei dem The­ma wie "Um was geht es dabei eigent­lich?" und als wenn ich den Ver­such (!) einer Ent­wick­lung ver­fol­gen muss, die in mei­ner kul­tu­rel­len Grund­la­ge vor Ewig­kei­ten bereits erfolg­reich durch­ge­macht wur­de, und das sowohl mit weit­aus weni­ger Tam­tam als auch viel weni­ger Egozentrik.
      In etwa wie "Ach, kommt ihr Tran­tü­ten auch end­lich aus eurem Mußpott?!".

      1. Dazu eine Fra­ge, aus purer Unkennt­nis gestellt:
        Gab es einen beträcht­li­chen Frau­en­an­teil in lei­ten­den Posi­tio­nen in der DDR?

      2. Mit lei­ten­den Posi­tio­nen sah es wohl noch nicht so gut aus.
        Lag aber nicht an einer Macho-Gesell­schaft, son­dern an einem Phä­no­men, was auch heu­te zu beob­ach­ten ist: Frau­en kön­nen wirk­lich alle Türen offen ste­hen haben, selbst bei der Ver­sor­gung der Kin­der kann ihnen gehol­fen wer­den, aus irgend­wel­chen Grün­den wol­len sie aber trotz­dem nicht die Frontsau sein, die gro­ße Ver­ant­wor­tung trägt.
        Das Sche­ma war sogar selbst in Betrie­ben der Fall, in denen über­wei­gend Frau­en gear­bei­tet haben - lau­ter Arbei­te­rin­nen, aber der Mei­ster war männ­lich. Weil kei­ne von den Frau­en in die­se Posi­ti­on wach­sen wollte.

        Ich weiß nicht, ob man es dar­auf redu­zie­ren kann, dass man nach ein paar Jahr­zehn­ten Frau­en­för­de­rung "ein­fach noch nicht so weit war", die neue Gesell­schafts­po­li­tik län­ger braucht, um nach­hal­tig in den Köp­fen voll­stän­dig anzu­kom­men - oder ob es, wie oben schon ange­deu­tet, ein Phä­no­men ist, was sich unab­hän­gig von den Mög­lich­kei­ten gestal­tet, die Frau­en zur Ver­fü­gung haben.

        Was ich selbst als Außen­ste­hen­der mei­ne häu­fig zu beob­ach­ten ist die Sache, dass Frau­en vor hohen Posi­tio­nen duck­mäu­sern, weil sie, ange­steckt von der Gesell­schaft und ihrer Umge­bung, beses­sen davon sind, irgend­wann noch mal Kin­der haben zu wol­len - und die sind mit einer hohen Posi­ti­on in einem Unter­neh­men und einem Kon­zern ein­fach nicht vereinbar.
        Bei den Män­nern fällt es nur nicht so auf, weil die die Kin­der nicht phy­sisch selbst krie­gen; die sind aber fak­tisch auch kaum zuhau­se und sehen ihre eige­nen Kin­der nicht auf­wach­sen, weil sie nur auf der Arbeit sind.
        Genau­so müss­ten die Frau­en dann auch leben; ist bedingt durch die Schwan­ger­schaft selbst aber schon beschwer­lich so durchführbar.
        Also, fol­ge­rich­tig, kön­nen sie sich kei­ne Schwan­ger­schaft oder ein Kind lei­sten, um das sie sich per­sön­lich küm­mern wol­len, wenn sie in der Liga ganz oben mit­spie­len wollen.
        Der Tag von jedem Men­schen hat ein­fach nur 24 Stunden.
        Genau zu die­ser Lebens­wei­se sagen schein­bar vie­le Frau­en "Nein" - wohl­mög­lich aus berech­tig­ten emo­tio­na­len Grün­den, aber dann soll­te man es auch so aner­ken­nen und benen­nen, dass des­we­gen kaum Frau­en in den Vor­stän­den zu fin­den sind und nicht weil "die bösen Ker­le" sie dort ein­fach nicht in ihrer geschlos­se­nen Gesell­schaft haben wollen.

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