(IX) Entscheidungen

Was soll den Aus­schlag geben?

Die End­pha­se der Ent­schei­dung zwi­schen der Art wie unser Haus gebaut wer­den soll naht.

Es ste­hen zwei Mög­lich­kei­ten zur Wahl:
- Die erste Mög­lich­keit erfor­dert län­ger dau­ern­den, inten­si­ven eige­nen Ein­satz und Unwäg­bar­kei­ten ent­lang des Weges - aller­dings ist das zu erwar­ten­de Ergeb­nis ori­gi­nell, unüb­lich und ver­mut­lich kostengünstig.
- Die zwei­te Mög­lich­keit ist soli­de, erprobt und wird im Wesent­li­chen unab­hän­gig vom eige­nen Ein­satz erle­digt, der finan­zi­el­le Rah­men ist bes­ser über­schau­bar - das Ergeb­nis gerät wahr­schein­lich eher 'main­stream' und all­täg­lich. Wenn auch mit 'Pfiff', also nicht unbe­dingt 'gut bürgerlich'.

Kurz:
1. Ver­rückt und finan­zi­ell offen;
2. Gedie­gen und soli­de finanziert.

Muss es denn immer so weit aus­ein­an­der liegen?
Könn­te es nicht 'mal ein­fa­cher zu ent­schei­den sein?
In vier Wochen ist es soweit, da muss ent­schie­den werden.


Am lieb­sten wäre mir ein Turm ohne sicht­ba­re Türen. An den wür­de ich dann einen lan­gen, blon­den 'fake'-Zopf hän­gen der über ein bis zwei Stock­wer­ke von ganz oben her­un­ter reicht. Dazu ein Klin­gel­schild anbrin­gen auf dem steht "Rapun­zel" und "Für Ein­laß bit­te laut 'Rapun­zel, Rapun­zel, laß' dein Haaar her­un­ter' rufen!" - wor­auf­hin sich ein (mecha­nisch gesteu­er­ter) Glatz­kopf aus dem Fen­ster lehnt und ruft "Rapun­zel ist off­line, ver­su­chen Sie es spä­ter noch einmal!"

Kommentare

  1. Legt sich hier nicht eine bestimm­te Ent­schei­dung alters­be­dingt nahe? Sie wol­len doch sicher noch eine Wei­le in einem fer­ti­gen Haus woh­nen, ohne sich kör­per­lich über Gebühr bela­sten zu müssen?!
    In jun­gen Jah­ren wäre natür­lich, selbst­ver­ständ­lich und ohne Zwei­fel die erste Vari­an­te zu bevor­zu­gen! Aber viel­leicht kön­nen Sie ja auch der (Bau-/Liefer-)Firma noch ein paar ori­gi­nel­le Details schmack­haft machen?
    Und nicht ver­ges­sen: Nicht alles ist mach­bar, es gibt geneh­mi­gungs­pflich­ti­ge Vari­an­ten des per­sön­li­chen Geschmacks.

    1. Kör­per­li­che Bela­stung kommt nicht in Fra­ge - das hie­ße die Gebrech­lich­keit gera­de­zu her­aus­zu­for­dern! Außer­dem soll man sich nicht zu viel zutrau­en, denn ein Fach­mann braucht höch­stens die Hälf­te der Zeit und das Ergeb­nis wird immer dann bes­ser wenn man nicht schon häu­fi­ger sol­che Arbei­ten selbst erle­digt hat. Der finan­zi­el­le Gewinn bei "Eigen­lei­stung" ist schnell dahin wenn spä­ter doch noch Fach­leu­te ran müs­sen um den Murks irgend­wie noch nutz­bar zu machen .... wenn auch die Bau­märk­te voll von "Sel­ber­ma­chern" sind sagt das noch nichts über deren Fähig­kei­ten aus.

      Fle­xi­bi­li­tät bei der Ideen­fin­dung und der nach­fol­gen­den Aus­füh­rung sind - soviel haben die letz­ten Mona­te gezeigt - nicht unbe­dingt weit ver­brei­tet unter den Fir­men die Haus­bau anbie­ten. Indu­stri­ell her­ge­stell­te "Fer­tig­häu­ser" sind auf bestimm­te Grö­ßen nor­miert, die den Durch­schnitt der Haus­wün­sche der Bau­her­ren dar­stel­len, und das unab­hän­gig von der jewei­li­gen Fir­ma. Es gibt wenig Abwechs­lung, der Unter­schied liegt höch­stens in der Qua­li­tät des Mate­ri­als und der Art des Wandaufbaues. 

      Mir graust schon wenn ich in Neu­bau­ge­bie­ten rei­hen­wei­se 'gestyl­te' Flach­dach-Town­vil­len sehe, da muss ich an den Slo­gan von Rit­ter Sport den­ken: " .. Qua­dra­tisch, prak­tisch, gut .. " - wobei "gut" bestimmt nicht auf die Kosten ange­wandt wer­den kann, denn eine hal­be Mil­li­on Euro für einen sol­chen Klotz zah­len offen­bar nur Men­schen die zu viel Geld und zu weni­ge eige­ne Ideen haben.

      Geneh­mi­gun­gen:
      Da haben wir das Glück, dass der Bebau­ungs­plan aus den spä­ten Sieb­zi­gern stammt. Zu der Zeit war es noch nicht so ein­ge­engt wie heu­te, wes­we­gen Vie­les mög­lich ist, was andern­orts undenk­bar ist.

  2. Wenn Vari­an­te 1 in gewis­sem Rah­men zeit­lich und finan­zi­ell halb­wegs über­schau­bar ist, also zumin­dest unge­fähr abschätz­bar ist, was schlimm­sten­falls maxi­mal dabei unge­fähr zu erwar­ten ist, dann natür­lich die­se Vari­an­te. Wobei mich aus­führ­li­che Beschrei­bun­gen sehr inter­es­sie­ren würden.
    Vari­an­te 2 hört sich aber auch nicht so schlecht an, wenn man noch eini­ge Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten hat.
    Ich habe da mei­ner­seits ja nicht so viel Wert aufs Äuße­re bei der Suche nach einer Gebraucht­im­mo­bi­lie gelegt. Neben Kosten und Lage hat­te ich dabei nur den Anspruch, dass der Grund­riss passt und ich das Äuße­re ertra­gen kann. Indi­vi­du­ell voll­kom­men mei­nem per­sön­li­chen Geschmack ent­spre­chen bzw. DAS Traum­haus muss­te es nicht sein. Jetzt ist es halt von außen gese­hen ein spie­ßi­ges Mit­tel­rei­hen­haus mit wei­ßem Putz und dun­kel­grau­en Dach­zie­geln. Damit kann ich leben und freue mich nach wie vor jeden Tag, dass ich nun hier woh­ne und ver­mis­se mei­ne vor­he­ri­ge Woh­nung über­haupt nicht, obwohl ich da gleich­falls sehr gern gewohnt habe. Am Wich­tig­sten ist für mich sound­so die Innen­ge­stal­tung. Schließ­lich ver­bringt man wohl doch die mei­ste Zeit dort. Und drau­ßen ist es dann eher die Grund­stücks­flä­che oder vor­nehm­lich der Gar­ten, den man gleich­falls indi­vi­du­ell gestal­ten kann, den man größ­ten­teils vor Augen hat. Zumin­dest geht es mir so. Das liegt ganz sicher auch dar­an, wenn man vor­her noch nie in einem Haus gewohnt hat, son­dern immer nur in Woh­nun­gen und zudem vor­nehm­lich in einer Metropole.

    1. Ich wun­de­re mich ja etwas, dass Sie hier­bei nun so viel Wert auf alles legen, wenn Sie bis­her mit einem Heim (Wohnung/Haus) kein Hei­mat­ge­fühl, son­dern nur Zweck­mä­ßig­keit ver­bun­den haben. So ähn­lich haben Sie sich zumin­dest mal aus­ge­drückt. Da war nur die Rede davon, dass Sie mit Ihrer Regi­on Hei­mat­ge­füh­le ver­bin­den und nie mit Ihren jewei­li­gen Woh­nun­gen oder Häu­sern, die Sie bewohnt haben. Also ich den­ke schon, dass der glei­che Wort­stamm bei Hei­mat, Heim, sich hei­misch füh­len nicht zufäl­lig ist, son­dern schon in Kor­re­la­ti­on zuein­an­der steht.

      1. Das haben Sie rich­tig beob­ach­tet - ich wun­de­re mich schon selbst dar­über. Ob es die Tat­sa­che ist, dass es hier von Grund auf eine Ein­bin­dung gibt, die anson­sten noch nie da war, oder ob es mög­li­cher­wei­se der unter­schwel­li­ge Gedan­ke 'letz­tes Haus vor Able­ben' ist. Da noch alles rein zu packen, auch an Gefühl(!), was bezahl- und mach­bar ist. Jeden­falls bleibt die Grund­la­ge, dass es irgend­wie mehr in Rich­tung "Heim - Hei­mat" geht, denn Hes­sen mit sei­ner aus­ge­präg­ten Mit­tel­ge­birgs­struk­tur ist nun mal das, wor­auf ich geprägt wurde.

    2. Mei­ne Sor­ge zu 1. begrün­det sich dar­auf, dass es sich um noch nicht so erfah­re­ne, aber voll Ideen stecken­de Fach­leu­te han­delt. Die ein Pro­jekt die­ser Grö­ßen­ord­nung noch nicht abge­wickelt haben. Daher das 'finan­zi­el­le Risi­ko'. Wohl aber sind es inter­na­tio­nal bekann­te Spe­zia­li­sten, deren Arbei­ten, die aller­dings bis­her nicht die­se Grö­ßen­ord­nung erreich­ten, in eben­sol­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen bespro­chen wur­den. Das Zeit­li­che ergibt sich dar­aus, dass noch kei­ne loka­le Ver­net­zung mit aus­füh­ren­den Unter­neh­men vor­han­den ist. Bei rou­ti­nier­ten Archi­tek­ten hat sich da ein Fun­dus an ver­trau­ten & ver­trau­ens­wür­di­gen Aus­füh­rungs­fir­men gebil­det - was hier noch fehlt. Da habe ich schon in den paar Mona­ten vor Ort mehr sol­che Fir­men ken­nen gelernt und könn­te mich selbst dar­um küm­mern, aber was, wenn ich aus irgend­wel­chen Grün­den ausfalle?

      Die Vari­an­te 2. ist bestimmt nicht als 'Lücken­bü­ßer' zu ver­ste­hen - es ist viel­mehr ein bun­des­weit ope­rie­ren­des Unter­neh­men mit sehr erfah­re­nen Mit­ar­bei­tern. Die genau das mit­brin­gen, was ein sol­ches Pro­jekt an Ablauf­pla­nung braucht. Das lie­fe auch ohne mein Zutun rund. 'Gestal­tung' ist da nicht sehr varia­bel, min­de­stens nicht außen, eher was die inne­re Auf­tei­lung angeht. Das finan­zi­el­le Risi­ko ist gerin­ger, da wegen der Ver­net­zung über­all Fir­men bereit sind - deren Arbeits­qua­li­tät fest­steht und viel­fach bewie­sen ist. 

      Bei­de Lösun­gen sind Häu­ser aus Holz, das Erste kom­plett modu­lar. Das Zwei­te in der Struk­tur so, wie man frü­her Fach­werk­häu­ser bau­te. Also nicht das, was man heu­te als "Fer­tig­häu­ser" bezeich­net (was bes­ser mit "Tafel­bau­wei­se" benannt wür­de). Obwohl dabei natür­lich eine gewis­se Vor­fer­ti­gung von Bau­tei­len (in der nörd­li­chen EU) statt­fin­det, die dann vor Ort kür­ze­re Pro­dukt­er­rich­tung / Bau­zeit gewähr­lei­stet. Danach geht es um den Innen­aus­bau. Der wird, da ähn­lich, etwa gleich lang anzu­set­zen sein.

      Bei­de Lösun­gen brau­chen zudem eine Grün­dung im Erd­reich, die von zwei Fak­to­ren, der Boden­be­schaf­fen­heit und dem Gewicht des Bau­kör­pers abhängt. Da läge bei 1., nach bis­he­ri­gen Über­le­gun­gen, das Gewicht wesent­lich unter dem, was bei 2. nötig wäre - wor­aus sich ein immenser Kosten­vor­teil ergä­be, weil die Absi­che­rung am Hang weni­ger Auf­wand bedeu­te­te. Wenn aller­dings da eine Ände­rung nach oben errech­net wür­de, die 1. an 2. annä­hert, könn­te eine Situa­ti­on enste­hen, die das wie­der aufhebt.

      Die äuße­re Gestal­tung wäre uns (mei­ner Frau und mir glei­cher­ma­ßen) schon wich­tig. Wir wol­len kein "Sied­lungs­haus", son­dern etwas Ori­gi­nel­les. Da ist 1. klar im Vor­teil, 2. glänzt hin­ge­gen mit Fein­hei­ten, die eine skan­di­na­vi­sche Anmu­tung aus­ma­chen. Unter all den Nach­bar­häu­sern wür­den bei­de Vari­an­ten als Uni­kat herausgehoben ....

    1. Dan­ke, Herr nömix, für die­sen Hin­weis - soll­te ich also noch ein­mal in die Lage ver­setzt wer­den über aus­rei­chen­de Bar­mit­tel zu ver­fü­gen, nament­lich einen Lot­te­rie­ge­winn o.ä., dann ist die­ser Turm das Objekt der Begier­de. Zumal er offen­bar eines Besit­zers harrt, der sich sei­ner annimmt und die Erhal­tung betreibt.

      PS
      Wie ich gera­de las ist das nicht rich­tig, son­dern der Turm ist kom­plett reno­viert .... da wer­de ich wohl doch selbst bau­en müssen.

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