Revolution in Deutschland? Undenkbar ..!?

Es gab - über die letz­ten 200 Jah­re betrach­tet - man­chen Auf­stand im Lan­de, aber so eine 'rich­ti­ge' Revo­lu­ti­on haben die Deut­schen nie hin­be­kom­men. Ich erin­ne­re noch eine Stel­le aus Tho­mas Manns Bud­den­brooks, [Zitat]

 
".. Kon­sul Bud­den­brook tritt ihnen ent­ge­gen. Er spricht einen 22-jäh­ri­gen Lager­ar­bei­ter sei­ner Fir­ma an, der in vor­der­ster Rei­he steht:
„Nu red’ mal, Carl Smolt! Nu is’ Tied! Ji heww hier den lee­wen lan­gen Namid­dag bröllt” […] Smolt, wat wull Ji nu eent­lich! Nu seg­gen Sei dat mal!“
„Je, Herr Kunsel, ick seg man bloß: wi wull nu ’ne Repu­bli­ke, seg ick man bloß …“
„Öwer du Dös­kopp … Ji heww ja schon een!“
„Je, Herr Kunsel, denn wull wi noch een .."
[Zitat Ende]
Die Revo­lu­ti­on fiel dann wegen Lächer­lich­keit aus.
 


Gefähr­lich wur­de aller­dings die Samm­lungs­be­we­gung um den SDS und Rudi Dutsch­ke, der als Vor­den­ker und Leit­fi­gur prä­zi­se zu for­mu­lie­ren ver­moch­te und über­wie­gend ver­ständ­lich dar­zu­stel­len wuss­te wor­an das Staats­sy­stem in den 60ziger Jah­ren man­gel­te und wie sich die im wach­sen befind­li­che Par­tei­en­struk­tur zu Ungun­sten der Bevöl­ke­rung zu eta­blie­ren begann - mit Regeln und Vor­ga­ben, die das eige­ne Stre­ben ver­fe­sti­gen sollten.
Was, blickt man heu­te auf die ver­filz­ten Struk­tu­ren, durch­aus als gelun­gen ange­se­hen wer­den muss.
 

 

Aus der Tat­sa­che, dass nach kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Papie­ren aus USA bekannt wur­de, dass Dutsch­ke lang­jäh­rig von US Geheim­dien­sten beob­ach­tet wur­de und man befürch­te­te er wol­le in die USA emi­grie­ren, hat sich die Vor­stel­lung ent­wickelt, das Atten­tat auf ihn kön­ne nicht die Tat eines Ein­zel­nen 'rech­ten' Atten­tä­ters gewe­sen, son­dern von den USA initi­iert wor­den sein. Eine Ver­bin­dung zwi­schen dem Atten­tä­ter Bach­mann und der NPD wur­de zwar nach­ge­wie­sen, nicht jedoch ein Auf­trags­mord durch die­se rech­te Par­tei. Ins­be­son­de­re die Tat­sa­che, dass der Atten­tä­ter ".. jedoch am 24. Febru­ar 1970 im Gefäng­nis im sech­sten Ver­such Sui­zid .." beging gab der The­se neu­en Auf­trieb Dutsch­ke sei auf Geheim­dienst­ge­heiß ange­schos­sen wor­den. Ist es nicht ver­wun­der­lich, dass so vie­le Per­so­nen unter unauf­zu­klä­ren­den Umstän­den Selbst­mord bege­hen, wenn sie etwas aus­sa­gen könn­ten, das herr­schen­de Poli­ti­ker / Regie­run­gen / Kor­po­ra­tio­nen bloß­stel­len könnte?

 
  [Quel­le: screen­shot]

 

Hät­te Dutsch­ke eine Chan­ce gehabt die sich noch ent­wickeln­de Repu­blik nach links aus­zu­rich­ten wenn er nicht durch die Tat schwer beein­träch­tigt wor­den wäre?
Schwer zu sagen.
Bestimmt war er der Mensch mit den ent­schei­den­den Fähig­kei­ten, die nötig sind, um Mas­sen zu bewegen.
Dabei aber kein "Dem­ago­ge" im her­kömm­li­chen Sinn, son­dern stets am Wohl der All­ge­mein­heit ori­en­tiert und immer so dar­ge­stellt, wie es die tat­säch­li­che Absicht war. Beson­ders die "Sprin­ger-Pres­se", mit Flagg­schiff BILD, stell­te das ver­zerrt und rück­wärts­ge­wandt als lin­ke Revo­lu­ti­ons­ab­sicht dar. Man erging sich in Lügen - weil das natür­lich viel ein­fa­cher war als sich inhalt­lich, argu­men­ta­tiv aus­ein­an­der­zu­set­zen. Revo­lu­tio­när war ledig­lich, dass eine Bewe­gung mit füh­ren­dem Kopf Dutsch­ke stand, die das All­ge­mein­wohl vor den 'Unter­neh­mens­pro­fit' einordnete. 

Der SWR hat ein fünf­tei­li­ges Inter­view von Dutsch­ke durch Gün­ter Gaus aus­ge­strahlt, das auf you­tube ver­füg­bar ist. Eine Kopie liegt in mei­nem Ser­ver­space - nur für den Fall, dass die Serie mög­li­cher­wei­se bei you­tube nicht mehr ver­füg­bar sein soll­te. In die­sem Fall ände­re ich den Link. 

Kommentare

  1. Es geht gene­rell über­all mit einem "ein Schelm, der böses dabei denkt" zu, wenn man sieht wie vie­le Bewe­gun­gen im Lau­fe der Zeit ent­we­der unter zwie­lich­ti­gen Umstän­den ihrer intel­li­gen­ten Köp­fe beraubt wur­den oder infil­triert und in irgend­ei­ne inhalt­li­che Rich­tung ver­dreht wur­den, die sich komi­scher­wei­se dann mit dem Kapi­ta­lis­mus und den Regie­run­gen wie­der verträgt.

    Gemäß des­sen, was man über die Geschich­te der Spin­dok­to­re­rei der USA (mit z. B. Edward Ber­nays) ler­nen kann, wür­de ich da inzwi­schen nicht mehr an Zufäl­le glauben.
    Mag sein, dass es in ein oder ande­rem Fall sol­cher ist, aber in der Mas­se, den­ke ich, ist es da wie bei den Far­ben­re­vo­lu­tio­nen (und dort ist es viel­mehr glatt bewie­sen): Von außen künst­lich inszeniert.

    Was einen dar­an noch am mei­sten ent­täuscht, ist: Wie die Mit­läu­fer oder Gläu­bi­ger der 2ten und 3ten Gene­ra­ti­on der Bewe­gung so blind und so dumm sind, zu erken­nen, wie ihre Bewe­gung syste­ma­tisch ver­dreht wur­de und sie eigent­lich von vorn bis hin­ten ver­arscht, gehirn­ge­wa­schen und als Bau­er auf dem Schach­brett ver­heizt werden.

    1. Pla­ka­ti­ve Beschrei­bun­gen und ein­fa­che Erklä­run­gen sind seit jeher die Mar­ken­zei­chen von Dem­ago­gen - und Ber­nays war einer von den gewis­sen­lo­sen Hel­fer­lein, die völ­lig ohne Skru­pel um der Ver­brei­tung ihrer Ideen wil­len mit­ge­macht bzw. initi­iert haben. Mar­ke­ting in der US Ver­si­on, 'for pro­fit', ist in vol­ler Aus­prä­gung schon vor Jah­ren auch hier ange­kom­men und hat mitt­ler­wei­le die gesam­te Welt über­zo­gen. Das Ergeb­nis nennt man "Kli­ma­wan­del"!

      Poli­ti­ker haben erkannt wor­auf es ankommt:
      Den Geld­ge­bern ihrer Par­tei­en die­nen, das tum­be Wahl­volk täu­schen, und mit Phra­sen statt Taten abfer­ti­gen. Hel­fer dabei sind 'think-tanks' und die ver­schie­den­ar­tig­sten reli­giö­sen Struk­tu­ren, die sich mit der­glei­chen Mani­pu­la­tio­nen bestens aus­ken­nen - es ist ja gera­de­zu ihr Mar­ken­zei­chen und Lebenselixier!

      Dutsch­ke hat sehr deut­lich die Gewis­sen­lo­sig­keit und Käuf­lich­keit der Poli­ti­ker sei­ner Zeit benannt - und wer die­se Krei­se stört muss mit Kon­se­quen­zen rech­nen. Es wür­de jetzt den Rah­men spren­gen in Ein­zel­hei­ten zu gehen, doch gera­de in jüng­ster Zeit sind meh­re­re Fäl­le von toten Akti­vi­sten in Sachen Kli­ma und eben­so vie­le Jour­na­li­sten, die die Machen­schaf­ten auf­decken, Opfer geworden.

      1. Ber­nays war schon mit sei­nen "Tor­ches of Free­dom" sehr früh am Anfang des 20sten Jahr­hun­derts erfolg­reich dar­in, Frau­en das Rau­chen als "posi­tiv" zu verkaufen

        Und wenn ich dar­an den­ke, dass vor Jah­ren her­aus­kam, in den 60ern hat die Zucker­in­du­strie in den USA Wis­sen­schaft­ler dafür bezahlt, um am Ende in publi­zier­ten Stu­di­en als Ergeb­nis her­aus­zu­krie­gen, dass Fet­te wesent­lich schäd­li­cher für den mensch­li­chen Orga­nis­mus sind als Zucker (ein Mythos, der heu­te noch nicht tot ist) - sol­che Din­ge sind Zei­chen, dass die Mani­pu­la­ti­on von poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Din­gen fak­tisch schon sehr, sehr früh ange­fan­gen hat. Frü­her als man es sich wün­schen wür­de und frü­her als es sich jemand hier wün­schen könn­te, wahr zu sein.

        Bei sol­chen Vor­gän­gen, wür­de ich sagen, das gan­ze Ding namens "Demo­kra­tie" kann man eigent­lich beerdigen.
        Sobald irgend­was wirk­lich basis­de­mo­kra­ti­sches am Hori­zont erscheint, was den Macht­ha­ben­den, Indu­strien, rei­chen Finanzs­in­ve­sto­ren usw. nicht passt, wird und wur­de ver­sucht, es als­bald wie­der im Keim zu ersticken. Zu zer­stö­ren, damit es nicht den Wohl­stand und die Metho­dik der obe­ren 10000 antastet.
        Wenn das nicht mög­lich war, oder auch wenn, wenn ande­re etwas spä­ter wie­der auf­grif­fen, dann wur­de etwas per­si­fliert. Völ­lig verdreht.
        Damit die dum­me, unge­bil­de­te und ahnungs­lo­se näch­ste Gene­ra­ti­on die­ses Dings fort­an eine dem System pass­ge­rech­te Ver­si­on die­ser Sache auf ihre Ban­ner schreibt und dafür den Hals ris­kiert, sich bereit­wil­lig mit ande­ren prü­gelt, die dage­gen sind, oder die ver­su­chen, sie aus ihrer Traum­welt auf­zu­wecken und sie auf den Betrug und die Wäsche an ihrem Gehirn hinzuweisen.

        Sehr gute Bei­spie­le sind hier­für die gan­zen inter­sek­tio­na­len Theo­rien aus den USA und Feminismus.
        Geht es wirk­lich jeman­dem um Dis­kri­mi­nie­rung, um Benach­tei­li­gung von Bevölkerungsgruppen?
        Wenn dem so wäre, war­um war das Medi­en­echo nicht auch schon vor 10 oder 20 Jah­ren so laut dar­über wie jetzt?
        Nein, es wird in die­ser Zeit bereit­wil­lig auf­ge­wärmt, um von dem Wohl­stands­ge­fäl­le zwi­schen den obe­ren 10000 und dem Durch­schnitts­bür­ger abzu­len­ken. Und um sie gegen ein­an­der aufzuhetzen.

        Die Ewig­gest­ri­gen die­ser gesell­schafts­po­li­ti­schen Strö­mun­gen waren die gan­ze Zeit über schon da, nur man hör­te ihnen und ihrem The­ma nicht zu, weil es gesell­schaft­lich als "geges­sen" galt, oder zumin­dest "auf dem Weg", ganz von allein.
        Ein beruf­li­ches Come­back sehen die nur, weil plötz­lich ihr The­ma mit einer gewis­sen Absicht zurück in die Medi­en gehievt wird - und die unbe­tei­lig­ten Zuschau­er glau­ben die­sen Mist auch teil­wei­se noch. "Wit­tern", dass es dabei um etwas geht, dabei wird eigent­lich nur mit ihrem Gehirn gespielt und es geht um rein gar nichts als Sach­ge­gen­stand. Nie­mand hat die Absicht, etwas bestimm­tes zu ver­än­dern, weil es das auch sach­lich nicht muss. Jeden­falls nicht an die­ser Stelle.
        Das kapie­ren die Geblen­de­ten in ihrer kogni­ti­ven Beschränkt­heit und in ihrem Wil­len zu "I want to belie­ve" aber nicht. (Dann wür­de man ja mit­krie­gen, dass man aus­ge­nutzt wur­de, und das ist so etwas von pein­lich vor einem selbst...)

        1. Meh­re­re Gedan­ken­strän­ge - da muss ich sortieren:

          1. Mani­pu­la­ti­on durch Ver­zer­rung der tat­säch­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Befun­de:

          Da ist eine poli­ti­sche Kom­po­nen­te, ja, es ist aller­dings aus mei­ner Sicht ein Pro­blem der Kon­su­men­ten­täu­schung mit der Absicht unge­sun­de Lebens­mit­tel wei­ter gewinn­brin­gend zu ver­kau­fen. Obwohl den Agie­ren­den bekannt war, dass sie dadurch die Gesund­heit der Ver­brau­cher gefährden.
          Viel bedeu­ten­der scheint mir aber, dass die Kon­su­men­ten selbst blau­äu­gig ver­trau­en anstatt sich ange­mes­sen zu infor­mie­ren. Hier han­delt die Poli­tik durch man­geln­de Rah­men­vor­ga­ben min­de­stens fahr­läs­sig - wenn man sie in ihren Man­da­ten bestä­tigt wer­den die Amts­trä­ger das als Bestä­ti­gung der Rich­tig­keit ihres Han­delns betrach­ten und kei­nen Anlass haben etwas zu verändern.

          2. Ablen­kungs­ma­nö­ver durch Auf­bau­schung an sich gering­fü­gi­ger und wenig rele­van­ter sozia­ler Ver­wer­fun­gen:

          Kein Ein­zel­fall, es gibt stets sol­che Mög­lich­kei­ten Fäl­le zu schaf­fen und in die Medi­en zu lan­cie­ren, die ver­knüp­fung zwi­schen den han­deln­den dort wie in der Poli­tik stellt einen Aspekt der Ver­fil­zung durch jah­re­lan­ge Herr­schaft nur zwei­er Par­tei­en dar. Wir haben fak­tisch ein Zwei-Par­tei­en-System, selbst wenn es nach der Zahl der antre­ten­den Par­tei­en anders aussieht.

          3. Schwe­len­de Rechts­la­stig­keit die sich wie­der traut 'sicht­bar' zu wer­den:

          Wie ich schon frü­her ein­mal schrieb ist das Spek­trum der Par­tei­en lang­sam aber sicher immer wei­ter nach rechts ver­rückt wor­den. Was 'MIt­te' war, SPD / CDU / CSU ist nun 'Rechts', AfD ganz rechts­au­ßen! Was 'Links' war ist nun 'Mit­te', mit Absicht, um regie­rungs­fä­hig zu wer­den und end­lich ein Stück vom gro­ßen Kuchen abzubekommen.

          Alles in Allem:
          Es sind die Inak­ti­ven, die Mecke­rer ohne Antrieb etwas zu tun gegen die Din­ge, die sie stän­dig monie­ren. Es fehlt an Bil­dung, an poli­ti­schem Ver­ständ­nis und letzt­lich ist es die 'bür­ger­li­che Träg­heit', die Ände­run­gen und fort­schritt­li­ches Han­deln verhindern.
          Die Zahl der Men­schen, die etwas ändern wol­len haben gegen die Behar­rungs­kräf­te der lang­sam aus­ster­ben­den Gene­ra­tio­nen so um Mit­te 60 bis unend­lich .... kei­ne Mehr­hei­ten zu bieten.

          Bedau­er­li­cher­wei­se sieht es so aus, dass die nach­rücken­den Gene­ra­tio­nen es nicht anders machen wer­den als zuvor. In Abhän­gig­keit von elek­tro­ni­schen Beschäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten und kri­tik­los hin­neh­mend, wenn sie als "Daten­pool" und nicht mehr als Men­schen gese­hen und behan­delt wer­den, läuft es auf dys­to­pi­sche Sze­na­ri­en hin­aus .... und ich bin dar­um froh, schon so alt zu sein, dass ich das bit­te­re Ende der Pla­ne­tenz­er­stö­rung nicht mehr erle­ben werde.

        2. Ich bin mir nicht sicher, ob sol­che fal­schen Ener­näh­rungs­din­ge es nicht auch in die Aus­bil­dung von Ärz­ten geschafft haben... Immer­hin han­delt es sich bei der Schuld­ver­dre­hung von Zucker zu den Fet­ten um eine, die schon Ende der 60er gelegt wur­de und nicht erst vorgestern.

          Süß­stoff wur­de auch mal als das Non­plus­ul­tra geprie­sen für Leu­te, die den Zucker spa­ren soll­ten (auch von Ärz­ten, dar­an kann sich mein Gehirn noch dun­kel erin­nern) - schaut man sich hig­ne­gen an, zu wel­chen Gift­stof­fen Aspartam im Kör­per ver­stoff­wech­selt wird, es soll­te einem schlecht davon wer­den. Dage­gen ist gewöhn­li­cher Zucker die harm­lo­se­re Sache (man darf ledig­lich nicht zu viel davon essen)...

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          Ich woll­te mit die­sen Bei­spie­len aber etwas ganz ande­res als Essenz aus­drücken: Wenn man in der Ver­gan­gen­heit so vie­le Indi­zi­en, ja, wenn nicht sogar bewie­se­ne Fäl­le, von Fak­ten­ver­dre­hung, die aber in die Gehir­ne von sehr vie­len Leu­ten als "unhin­ter­frag­tes Wis­sen" ein­ge­hen, auf­ge­tre­ten sind - nun den­ke man sich doch sei­nen Teil auf die Gegenwart...
          Hat das etwa auf­ge­hört? Kann man wohl doch VOLL vergessen...
          In dem Maße wie man sogar für sich selbst Lügen auf­decken kann durch Fach­wis­sen, ist es hin­ge­gen eher soar noch viel, viel mehr gewor­den. Denn der Krieg um die Köp­fe ent­schei­det heut­zu­ta­ge über Poli­tik, über Revo­lu­tio­nen, über den Aus­gang von Krie­gen, wer Macht erhält, wer sie ver­liert und auf wel­che wich­ti­gen natür­li­chen Res­sour­cen man Zugriff erhält oder verliert.
          Also, wie wird es wohl sein mit poli­ti­schen Bewe­gun­gen, die das herr­schen­de System mit sei­ner Masche bedro­hen? Bei 100 Jah­ren Spin­dok­to­re­rei, Ver­dre­hung von Fak­ten und immer wie­der sich den Pöbel vom Hals zu hal­ten, damit er einen nicht holen kommt?

          Kurz­um: Die Mäch­ti­gen wis­sen wie sie sich Wider­stand vom Leib gehal­ten krie­gen. Warum?
          Weil die Men­schen, die sich ihnen ent­ge­gen­stel­len, die Sache viel zu glimpf­lich und viel zu weich­lich ange­hen. Sie glau­ben, dass nach den gelern­ten Regeln der Demo­kra­tie gespielt wird, aber das wird es im Ernst­fall nicht. Im Ernst­fall wird nach den Regeln des Krie­ges gespielt. Stra­te­gie, Gewalt, Atten­ta­te, Ver­su­che, füh­ren­de Köp­fe zu kaufen/zu über­zeu­gen, auf der ande­ren Sei­te mit­zu­ma­chen und ihre eigent­li­che Bewe­gung zu ver­ra­ten, Infil­tra­ti­on, Spio­na­ge, Spal­tungs­ver­su­che, Intrigen.
          Auf sol­che Din­ge muss man sich ein­stel­len, wenn man es ernst mit sei­ner Bewe­gung meint.
          Das haben bis jetzt aber so gut wie alle, die schon im Wohl­stand gebo­ren wur­den, igno­riert bzw. soweit haben sie nicht gedacht.

          Das hat, als Grund­er­kennt­nis, noch gar nicht mal viel mit "sich infor­mie­ren" (hal­te ich für über­schätzt) zu tun, son­dern damit, die Abläu­fe und die Regeln eines Spiels zu ver­ste­hen. Zu erken­nen und wahr­ha­ben zu wol­len, auf wel­cher drecki­gen Basis die­ses Spiel funk­tio­niert, wenn es um den gro­ßen Kuchen geht.

        3. Ach so, du siehst das Gan­ze wie eines von die­sen gewalt­tä­ti­gen Com­pu­ter­spie­len in dem die­je­ni­gen gewin­nen die die Regeln miss­ach­ten, lügen, listig sind, betrü­gen und wis­sen, dass sie damit durch­kom­men, weil man sie ent­we­der unter­schätzt oder die wirk­li­chen Regeln nicht kennt? Da ist 'was Wah­res dran - min­de­stens der Teil, dass ent­we­der die Regeln unbe­kannt sind oder ver­kannt werden.

          Dazu die Kapi­tu­la­ti­on vor dem immer umfang­rei­che­ren 'input', den nie­mand mehr so recht bewäl­ti­gen kann, der die Mei­sten überfordert? 

          Fair­ness, M(itm-)enschlichkeit und Rück­sicht sind schon lan­ge nicht mehr zen­tra­le Tugen­den, da kommt es auf ein paar wei­te­re Nach­läs­sig­kei­ten und Gemein­hei­ten nicht mehr an ..!?

          Erwar­ten die Mas­sen viel­leicht sogar dass 'Eli­ten' für sie den­ken damit sie selbst 'instant reward' suchen kön­nen ohne sich mit Tri­via wie Staats­füh­rung, Sicher­heit nach innen und außen und Erhalt der natür­li­chen Umwelt befas­sen müssen?

        4. Hm, irgend­wie gerät jetzt alles etwas durcheinander...

          Ich sehe es so: Seit mehr als 100 Jah­ren gibt es inzwi­schen schon die moder­ne Mei­nungs­ma­che und Mani­pu­la­tio­nen bezüg­lich dem, was fak­tisch (sach­lich) rich­tig und falsch ist.

          Jede Bewe­gung, die auf­kommt, die sich anmaßt oder ver­sucht, die bestehen­den Ver­hält­nis­se radi­kal zu ver­än­dern, die bis­he­ri­gen Macht­ha­ben­den und Kapi­tal­in­ha­ben­den, aus ihrer Posi­ti­on zu beför­dern, um dem klei­nen Mann zu hel­fen oder etwas nütz­li­ches ein­zu­brin­gen, wird ver­sucht wer­den, sie zu assi­mi­lie­ren, um sie unschäd­lich für die Macht­ha­ben­den und Kapi­tal­in­ha­ben­den zu machen. Wenn das nicht mög­lich ist, wird sie mit repres­si­ven Maß­nah­men wirt­schaft­li­cher und poli­ti­scher Natur - durch die Vasal­len der Macht- und Kapi­tal­in­ha­ben­den in der Poli­tik - zerstört.

          Dem muss man sich bewusst sein, wenn man eine Bewe­gung star­tet, die sich gegen die­ses über­ge­ord­ne­te Ziel rich­tet (oder gar noch mehr will).
          Man muss die Regeln des Krie­ges ver­stan­den haben, um sei­nen Oppo­nen­ten, die einen ver­nich­ten oder umdre­hen wol­len, immer einen Schritt vor­aus zu sein und die­se Schick­sa­le abzu­wen­den. Man darf nie still ste­hen. Muss unbe­re­chen­bar werden.
          Und scharf obser­vie­ren, wer sich einem anschließt - ob nicht dort feind­li­che Agen­ten dar­un­ter sind, die bewusst die Bewe­gung zer­stö­ren oder ihr Image beschä­di­gen soll (damit die durch­schnitt­li­che Bevöl­ke­rung einem nicht mehr hin­ter­her­rennt und man somit an Stär­ke verliert).

          Umge­kehrt gilt es fest­zu­hal­ten: Die Bewe­gun­gen, die gedul­det und nicht behel­ligt wer­den - das geschieht genau aus dem Grund, weil sie die Grund­fe­ste der Mäch­ti­gen und Kapi­tal­in­ha­ben­den nicht anta­stet. Weil ihr Kon­zept das nicht tut oder weil sie z. B. auch zu schwach sind und nicht ernst­haft gefähr­lich wer­den können.
          Sie leben, weil sie gelas­sen wer­den.
          (Man­che Bewe­gun­gen sind auch von den Macht- und Kapi­tal­in­ha­ben­den selbst pro­du­ziert, um ihre Poli­tik auf der Stra­ße zu ver­tre­ten oder Druck auf unwil­lig wer­den­de Vasal­len aus­zu­üben - mit­tels der Sache "wenn du es nicht machst, da ste­hen ande­re, die es machen wür­de - ist also ein süßes Leben wie die Made im Speck, die dabei drauf­geht, wenn du dich weigerst...".)

          Wie ich es zu sagen pfle­ge: Wenn du die bestehen­den Ver­hält­nis­se "oben" ver­än­dern willst, musst du ler­nen, Sui­ko­den in Echt zu spielen.
          Mate­ri­ell, infor­ma­tio­nell, personell...

          Wer will, dass etwas so bleibt, um sei­ne Pri­vi­le­gi­en gegen­über dem Durch­schnitts­volk zu behal­ten, der sucht immer die Schwach­stel­le in einer Sache, um sich ihr zu bedie­nen und der Bedro­hung für die eige­ne Posi­ti­on zu entledigen.
          Sta­tik und Glau­be dar­an, es gehe mit fai­ren Regeln zu, sind sol­che z. B.. Wenn die Paro­len wich­ti­ger wer­den als der Inhalt und die Denk­wei­se dahin­ter (z. B.). Metho­den die­sel­ben blei­ben usw..

          Kurz­um gesagt: Willst du mit einer Bewe­gung Erfolg haben, musst du "auf Zack" sein wie als wenn es einen gro­ßen Krieg zu gewin­nen gilt.

        5. OK, jetzt habe ich es ver­stan­den. Wer die Mäch­ti­gen angrei­fen will hat kei­ne Chan­ce - es sei denn sie las­sen ihn. Sie ver­fü­gen über die Mit­tel jede Kon­kur­renz in die Knie zu zwin­gen. Und, so set­ze ich noch hin­zu: Weil die Geheim­dien­ste an das Kanz­ler­amt berich­ten haben sie Zugang zu den schmut­zi­gen Details zu jedem Konkurrenten .... 

          Sie­he aktu­el­le Wahl­er­geb­nis­se .... CDU wider Erwar­ten mehr als in den Vor­her­sa­gen erwar­tet. Sie haben 'gewon­nen', mit einem Drit­tel der abge­ge­be­nen Stim­men bei einer Wahl­be­tei­li­gung von 60% - was dann 20% der Wäh­ler­schaft sind. Wahr­haf­tig ein 'gro­ßer' Sieg!
          Wird sich etwas ändern? Nein.

        6. Es ist zumin­dest der ein­zig rea­li­sti­sche und sich nicht selbt belü­gen­de Schluss, der sich mir aus die­sen vie­len Puz­zle­tei­len und Stein­chen durch die Zei­ten hin­durch ergibt. Das System wird sich immer einen Weg suchen, um zu ver­hin­dern, dass sich etwas für sei­ne Pri­vi­le­gier­ten ändert... und es dürf­te die­sen auch fin­den. Weil Men­schen nun mal Men­schen sind. Sie kön­nen fei­ge sein, raff­gie­rig, leicht zufrie­den­zu­stel­len, sich täu­schen las­sen, kurz­sich­tig sein, naiv, käuf­lich - oder sie kön­nen z. B. auch zu emo­tio­nal in einer Sache vor­ge­hen, sodass sie dar­über hin­aus es nicht mit­krie­gen, wenn man mit ihnen spielt oder sie mit einer Karot­te lockt und ablenkt.

          In die­sem Punkt sind die Din­ge nicht anders als zu Zei­ten, wo das Den­ken offi­zi­ell noch aus­schließ­lich dem König und dem Adel vor­be­hal­ten war.

          Was ich nur nicht sagen wür­de, ist: Dass es völ­lig aus­sichts­los ist. Der Weg/die Metho­de liegt auf der Hand, es braucht nur die rich­ti­gen Zuta­ten dafür in der rich­ti­gen Men­ge, und es muss Leu­te an der Spit­ze geben, die ver­ste­hen, auf was sie sich dort ein­las­sen. Dass es sein wird wie als wenn man in den Krieg zieht und daher sowohl stand­haft als auch weit­sich­tig und aus­dau­ernd sein und min­de­stens um 3 Ecken den­ken kön­nen sollte.

          Was es aber auch mit sich brin­gen wird, sind Ent­beh­run­gen. Wer Revo­lu­ti­ons­füh­rer sein will, soll­te sich z. B. kei­ne Fami­lie leisten.
          Weil man ihn stets dar­über erpressen/angreifen kann, wenn man nicht an ihn direkt herankommt.

          Alles sol­che Din­ge, wür­de ich behaup­ten, sind Leu­ten, die die Din­ge bis­her ver­än­dern woll­ten, alle nicht in die­sem Maße klar gewe­sen... Und dar­um sind sie lang­fri­stig gescheitert.

          Die gegen­über­lie­gen­de Sei­te wird z. B. immer mit gezink­ten Kar­ten spie­len und skru­pel­los sein, wenn es um ihre Fut­ter­trö­ge geht...

        7. Eine umfas­sen­de Beschrei­bung, fast schon eine 'Arbeits­platz­be­schrei­bung für eine:n Revolutionsführer:in' die du da zusam­men­ge­stellt hast. Ich möch­te noch ergän­zen: Cha­ris­ma­ti­sche Per­sön­lich­keit, Elo­quenz, und eine mehr als gute All­ge­mein­bil­dung - und anspre­chen­des Aus­se­hen kann wohl auch nicht schaden.

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