Viel Einfalt in Vielfalt:
"Junge Alte" Blogbetreiber ...!

Die bür­ger­li­che Gesell­schaft steht vor einem Dilemma:
Ent­we­der Über­gang zum Sozia­lis­mus oder Rück­fall in die Bar­ba­rei!"
¹
"Bour­geois socie­ty stands at the crossroad:
Eit­her tran­si­ti­on to Socia­lism or regres­si­on into Barbarism."

[Rosa Luxem­burg 1915]

Tra-la-la .... wir sind ja Alle so gut drauf!

Ein­gangs ein Zitat von einer bekann­ten Per­sön­lich­keit ist stets eine pas­sen­de Form einer Ein­lei­tung für einen kri­ti­sche Blog­bei­trag, weil so dem wer­ten Lese­pu­bli­kum klar bedeu­tet wird: Es gibt stets etwas zu ver­laut­ba­ren das die Gemü­ter zu erre­gen in der Lage ist - und des­we­gen regen Sie sich bit­te nicht so sehr auf wenn es sich hier wie­der­holt. Ganz neben­bei spielt sich das, was Rosa Luxem­burg postu­lier­te genau zu unse­rer Zeit in den USA ab - dort steht man vor dem End­sta­di­um, wenn nicht dem "End­kampf", eines kapi­ta­li­stisch orga­ni­sier­ten Systems, das durch Trump ein wenig schnel­ler an den Abgrund gescho­ben wur­de als es die vor­he­ri­gen Admi­ni­stra­tio­nen ver­moch­ten. Da die Demo­kra­ten dort nicht wirk­lich eine sozia­li­sti­sche Alter­na­ti­ve, son­dern nur eine mil­de­re Form des Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus dar­stel­len ist das Ergeb­nis bereits vor­pro­gram­miert. Der Zusam­men­bruch wird Dimen­sio­nen anneh­men, die in vor­aus­schau­en­der Form in Welt­un­ter­gangs­epen wie "Mad Max" oder "Cher­ry 2000" oder "Water­world" bereits fil­misch dar­ge­stellt wurde.

Wor­um geht es nun hier?
Um Web­logs von Per­so­nen jen­seits des 50. Lebens­jah­res, die sich natür­lich gehäuft in einer ein­schlä­gig benann­ten Aggre­gat­platt­form fin­den las­sen. Eine sel­te­ne Gele­gen­heit, sich mit den Inhal­ten zu befas­sen, die sich dort ausbreiten. 

Nun bin ich kein Sozio­lo­ge und habe bestimmt nicht den Anspruch den Fach­leu­ten den Rang abzu­lau­fen, gleich­wohl kann ich Eins und Eins zusam­men­zäh­len und dar­aus mei­ne Schlüs­se zie­hen, die ich Ihnen hier in die­sem Arti­kel prä­sen­tie­re. Womit wir beim obi­gen Zitat gelan­det sind. Denn fast nie han­delt es sich bei den Arti­keln in den unzäh­li­gen Blogs älte­rer Blog­ger um Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit der aktu­el­len poli­ti­schen Welt­la­ge, der poli­ti­schen Situa­ti­on im euro­päi­schen Raum, und schon gar nicht um eine Beschäf­ti­gung mit der kon­kre­ten Poli­tik in Deutschland.

Die tat­säch­lich dem­ge­gen­über behan­del­ten The­men wer­den spä­ter noch zu bespre­chen sein, allen, nein, nur 'fast' allen Blogs gemein­sam ist gleich­wohl die­se fröh­lich-hei­te­re, unbe­schwert-posi­ti­ve Igno­ranz, die genau dar­in besteht "schwe­re" The­men wie Poli­tik, Umwelt, und Reli­gi­on total zu ver­mei­den. Wenn­gleich es doch genau die­se The­men sind, die nicht nur das Rent­ner­le­ben, son­dern das der nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen bestim­men. Wenn es den Groß­el­tern also tat­säch­lich wich­tig wäre wie es ihren Enkeln ein­mal erge­hen wird, dann müss­ten sie genau da anset­zen und ihre gan­ze Kraft und Über­zeu­gungs­fä­hig­keit ein­set­zen um die­ses Ziel zu erreichen.

Hin­ge­gen: Weg­ducken, weg­se­hen, wegleugnen!

Frag­los scheint es die­sen Blog­be­trei­bern dem­nach so, als ob wesent­li­che gesell­schaft­li­che Ver­wer­fun­gen unbe­deu­tend sei­en und man sich daher auf 'son­sti­ge' The­men kapri­zie­ren kön­ne, gar müs­se, weil anson­sten die locker-flocki­ge Suuuper­stim­mung ver­hunzt wer­den könn­te. Bilan­zie­rend ist festzuhalten:


Wenn man sich den Pro­ble­men der Zeit ver­wei­gert, sie aus­klam­mert und sich nicht mit ihnen beschäf­tigt, so blei­ben sie doch da, und es sind Ande­re, die dann den Kurs bestim­men, wenn man selbst kei­ne Anstren­gung machen will Din­ge im eige­nen Sin­ne zu verändern.

 

Trotz­re­ak­ti­on: Jetzt erst recht, jetzt erst rich­tig!

Was fin­det man denn nun - ohne auf Ein­zel­hei­ten spe­zi­fisch ein­ge­hen zu wol­len - in den Web­logs der 50+ Generation?

- Verleugnung! 
Das wer­den mun­ter The­sen ent­wickelt die etwas so über­schrie­ben wer­den könnten:
- Ich fühl mich aber viel jünger
- Alt wer­den kommt später
Da Eini­gen der Ver­dacht kommt, das sei mög­li­cher­wei­se wirklichkeitsfremd
- schein­ba­re Annah­me des Alterns und den Fol­gen umge­münzt in
- Lebens­kunst, klei­ne Fluch­ten, Ablen­kun­gen vom unaus­weich­li­chen Ende.

- Flucht! 
Ersatz­the­men sind man­nig­fal­tig, sie umspan­nen das, was bei jün­ge­ren Blog­gern an The­men auf­ge­grif­fen wird. Es sind bilan­zie­rend nicht alters­be­zo­ge­nen Spe­zi­al­re­zep­te, was noch ver­ständ­lich wäre, wenn man ein bestimm­tes Publi­kum vor Augen hat, für das man bloggt. Aber so?

- Essen / Super­food / Kochen 
Hier feh­len die alters- bzw. krank­heits­be­zo­ge­nen Rezep­te, denn nach­weis­lich sind die phy­sio­lo­gi­schen Bedin­gun­gen im altern­den Orga­nis­mus sehr ver­schie­den von denen, die bei jün­ge­ren Men­schen ablaufen.

- Fotografieren 
Angeb­lich haben älte­re Per­so­nen 'den Blick fürs Wesent­li­che', etwas was den Jün­ge­ren durch Man­gel an Erfah­rung frag­los abge­hen könn­te - doch dafür habe ich weder in der einen noch der ande­ren Rich­tung je Bewei­se gese­hen. Es sind Behaup­tun­gen, nichts wei­ter. Da ist es eher ange­mes­sen in 'qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Foto­gra­fie' oder 'schlech­te Foto­gra­fie' zu unterteilen.

- Reisen 
Nun, da haben sich die Blog­ger schwer getan die Covid­zei­ten locker-flockig durch­zu­ste­hen. Zumal es sowie­so kri­ti­scher betrach­tet wird wenn man das Rei­sen unter Umwelt­ge­sichts­punk­ten betrach­tet. Die Zukunft die­ser Blog­ka­te­go­rie scheint mir nicht sehr rosig zu sein.

- Garten 
Ist die Pfle­ge und Erhal­tung ein The­ma für die Mas­se der Alten? Wohl kaum, betrach­tet man die Ver­tei­lung von Eigen­tum an Immo­bi­li­en. Es ist dem aller­dings ein wah­res Inter­es­se zuzu­rech­nen, wenn es sich um Schre­ber­gär­ten han­delt, denn die wer­den von allen Alters- und Ein­kom­mens­rent­nern betrieben.

- Handarbeiten 
Auf­ge­wach­sen mit einer Mut­ter, die stets eine Hand­ar­beit irgend­wo in der Woh­nung lie­gen hat­te, müss­te ich begei­stert sein, dass die­se Beschäf­ti­gung immer noch Anhän­ger fin­det. Für Not­zei­ten ist eine sol­che Fer­tig­keit bestimmt sehr hilf­reich, zumal die Ver­sor­gung mit Klei­dung kri­tisch wer­den könn­te - aber wie sieht es dann mit dem Nach­schub von Mate­ri­al aus? Als rei­ne 'Beschäf­ti­gungs­mög­lich­keit' ja, den­noch bestimmt kein 'Lebens­zweck'.

Wirk­lich wich­ti­ge The­men, etwa die Aus­ein­an­der­set­zung mit Aspek­ten der
- Umwelt
- Politik
- Religion
- irre­füh­ren­den Wer­bung für nutz­lo­se (Pseu­do­me­di­zin-) Produkte
wer­den aus­ge­klam­mert. Eso­te­rik und Pseu­do-Wis­sen­schaft dage­gen erle­ben beson­ders bei älte­ren Blog­be­trei­bern offen­bar eine her­aus­ra­gen­de Beach­tung, ja sind der ein­zi­ge Gegen­stand. Mich dazu ein­zu­las­sen ist mir mei­ne Zeit zu scha­de. Ich bedaue­re alle 'Jün­ger' sol­cher Leh­ren. Sie sind ein­fäl­tig und gut­gläu­big - und dage­gen hel­fen kei­ne Argu­men­te. Abgehakt!

Im Gegen­teil machen sich älte­re Blog­ger oft zum Sprach­rohr von Geschäf­te­ma­chern, um als 'Influen­cer' oder 'Ver­trau­ens­per­so­nen' ihren Alters­ge­nos­sen gegen die klei­nen, lästi­gen Beschwer­den des Alterns, gegen die es kei­ne wirk­li­che Abhil­fe gibt, viel Geld für nutz­lo­se Pro­duk­te abzu­luch­sen, die fol­gen­des bestimmt nicht können:
Das Altern stop­pen und den Ver­fall verhindern.

Die­se Art von getarn­ter Wer­bung für nutz­lo­se, ja oft gesund­heits­schäd­li­che Mit­tel­chen ist Per­fi­die und ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge Geld­ma­che­rei. Wie alle Bestre­bun­gen die Unwis­sen­heit aus­zu­nut­zen, die in man­cher­lei Hin­sicht in der Brei­te der Bevöl­ke­rung vor­han­den ist.

Zuletzt noch ein Wort zu den krampf­haft 'jun­gen Alten'. Die wol­len so hip erschei­nen wie die Nachfolgegeneration(-en). Da fra­ge ich mich immer wenn ich Sta­ti­sti­ken zur Fre­quenz der Arzt­be­su­che sehe:
Von wem wer­den dann die War­te­zim­mer gefüllt? Sind die 50+ Blogger:innen eine posi­ti­ve Aus­le­se der Gesamt­heit der (bald erst oder tat­säch­lich schon) Rentner?

Wenn Sie zur Grup­pe der 50+ Blogger:innen gehören:
Was ist ihre Motivation?

¹ Kom­plet­tes Zitat:
„Die bür­ger­li­che Gesell­schaft steht vor einem Dilem­ma: Ent­we­der Über­gang zum Sozia­lis­mus oder Rück­fall in die Bar­ba­rei! Wir ste­hen vor der Wahl: ent­we­der Tri­umph des Impe­ria­lis­mus und Unter­gang jeg­li­cher Kul­tur wie im alten Rom, Ent­völ­ke­rung, Ver­ödung, Dege­ne­ra­ti­on, ein gro­ßer Fried­hof. Oder Sieg des Sozia­lis­mus, das heißt der bewuss­ten Kampf­ak­ti­on des inter­na­tio­na­len Pro­le­ta­ri­ats gegen den Impe­ria­lis­mus und sei­ne Metho­de: den Krieg. Dies ist das Dilem­ma der Welt­ge­schich­te, ein Ent­we­der-Oder, des­sen Waag­scha­len zit­ternd schwan­ken vor dem Ent­schluss des klas­sen­be­wuss­ten Proletariats." 

Sie­he auch → Schau' 'mal wer da bloggt ..!?

Kommentare

  1. Ich glau­be, dazu könn­te sogar ich eine Ant­wort geben, auch wenn noch weit außer­halb der besag­ten Altersgruppe...
    Weil unter­halb der 50 Blog­gen nicht mehr beson­ders in Mode ist. 40+ viel­leicht auch noch, aber sie­he man sich die 30 an oder dar­un­ter... die machen lie­ber Tik­Tok-Vide­os, spre­chen mit Bil­dern und Smi­leys und einen gan­zen Text kon­zen­triert und struk­tu­riert, mög­lichst ohne vie­le Recht­schreib­feh­ler, zu ver­fas­sen, ist eher eine Fol­ter für die.
    Weil die kaum bis gar nicht mehr in der Lage sind, so weit und so lang über ein ein­zi­ges The­ma nachzudenken.

    Zudem: Um über Poli­tik, Umwelt, Phi­lo­so­phie und Din­ge über das Leben fun­diert etwas sagen zu kön­nen, dafür muss man sich mit viel depri­mie­ren­dem und sehr kom­pli­zier­tem "Zeug" aus­ein­an­der­set­zen - alles Akti­vi­tä­ten, die nicht die schnel­le Freu­de und vor allen Din­gen auch nicht schnell Leser abwer­fen. Geschwei­ge­denn rei­hen­wei­se nur posi­ti­ve Kommentare.

    Also, um eine kur­ze Erklä­rung dar­aus zu for­mu­lie­ren: War­um? Weil die Jün­ge­ren kei­ne Tex­te schreiben.

    1. Sicher ist dei­ne Annah­me hin­sicht­lich der alter­na­ti­ven Ver­öf­fent­li­chungs­me­tho­den kor­rekt - ande­re Zei­ten, ande­re Medi­en .... was aller­dings die Blogs, die bereits bestehen nicht direkt betrifft. Da sich dort Leu­te ein­fin­den und schrei­ben, die all die Beson­der­hei­ten von Stil, Form und Anspruch (mehr oder weni­ger erfolg­reich) noch auf sich neh­men. Bei "two­day" und ähn­li­chen Platt­for­men waren und sind aller­dings eini­ge gra­vie­ren­de Aus­nah­men zu fin­den, die über­haupt kei­nen Ansprü­chen genü­gen kön­nen weil sie schlicht­weg zwar deut­sche Sät­ze schrei­ben, aber ohne jeden erkenn­ba­ren Inhalt. 

      Genau da setzt mei­ne Kri­tik bei den 50+ an:
      Die soll­ten noch wis­sen was es bedeu­tet sich auf ein Blog ein­zu­las­sen - Arbeit!
      Das ist bei höch­stens den Blogs zu fin­den, die kon­kre­te Dar­stel­lun­gen davon geben, was man basteln, kochen, backen kann. Oder eben bei sol­chen, die sich mit den vor­ge­nann­ten The­men Poli­tik, Umwelt, Reli­gi­on aus­ein­an­der­set­zen. Das ist jeden­falls mehr Auf­wand - übli­cher­wei­se aber auch nur, wenn Fak­ten berich­tet wer­den sol­len, denn dann müs­sen Bele­ge, Zita­te und nach­voll­zieh­ba­re Beob­ach­tun­gen her.

      Um nicht miss­ver­stan­den zu wer­den: Selbst­re­dend haben schön­gei­sti­ge Inhal­te einen Wert, etwa Male­rei, Foto­gra­fie und Poe­sie. Doch lei­der ste­hen bei die­sen The­men oft die schie­re Fül­le und die Qua­li­tät in umge­kehrt pro­por­tio­na­lem Verhältnis. 

      Was all die Blog­ger noch nicht ver­stan­den haben die dar­in eine Metho­de der Gene­rie­rung von Ein­kom­men sehen ist, dass lang­fri­stig rei­ne Pro­dukt­wer­bung - viel­leicht ver­steckt als redak­tio­nel­ler Gehalt - sich nicht durch­setzt. Gera­de da ist das benö­tig­te Basis­wis­sen in spe­zi­fi­schen Fach­be­rei­chen noch dringender!

      1. Mir fie­len noch zwei Din­ge dazu ein.

        Eines hat mit Kopier­recht und die­sem lei­di­gen Ding namnes "Lei­stungs­schutz­recht" zu tun, wor­über man sich inzwi­schen - als Even­tua­li­tät - etwas einen Kopf machen muss und die viel­leicht man­ches freie Schrei­ben erschwe­ren als das noch vor 10 Jah­ren der Fall war, weil man dort nicht die Euros rei­hen­wei­se aus dem Inter­net quet­schen wollte.

        Das Zwei­te ist 50+ hat weni­ger Jah­re noch zur Ren­te als bereits hin­ter einem liegen.
        Mit kon­tro­ver­sen Aus­sa­gen zu Poli­tik und ande­ren The­men kann man sich aller­dings ganz schnell den ver­blie­be­nen Weg zur Ren­te ver­sau­en, wenn einer mit­kriegt, wer spe­zi­fisch hin­ter wel­chem Blog steckt. Und bekann­ter­wei­se wird es schwie­ri­ger, mit 50+ noch ein­mal einen neu­en Job zu krie­gen als mit 25. Da müss­te ein Unter­neh­men eher schon ver­zwei­felt sein, dass die sonst gar kei­nen haben...

        Wäre jeden­falls ein Grund, sich da zurück­zu­hal­ten (wenn man nicht gera­de Über­zeu­gungs­tä­ter ist) und sich lie­ber auf unpo­li­ti­sche Din­ge als Blo­g­in­halt zu versteifen.
        Wenn es um Kom­merz­pro­duk­te dabei geht, kann man viel­leicht sogar schon den ein oder ande­ren Euro noch dar­aus bekom­men - anders als bei den Pol­tik­blogs, wo sich kaum etwas ver­mark­ten lässt (außer man arbei­tet in der poli­tisch rech­ten Rich­tung, die immer durch irgend­ei­nen Unter­neh­mer gestützt ist).

        Rei­ne Influen­cer-/Wer­be­platt­for­men wer­fen eher weni­ger ab, ein­fach aus dem Grun­de, dass die vor­der­sten Plät­ze in dem Sek­tor schon besetzt sind. Es gibt ein­fach zu vie­le davon und auf noch einen hat die Welt nicht gewar­tet (es sei denn viel­leicht noch, man wür­de mal wirk­lich eine kom­plett ande­re Pro­dukt­ka­te­go­rie bewer­ben als das Übli­che und ganz ande­re Pro­duk­te, die qua­li­ta­tiv gut sind, ledig­lich nur kaum bekannt sind). Der Zug soll­te schon lang abge­fah­ren sein.

        1. Mir leuch­tet ein, dass eine Per­son unter 65 noch vor­sich­tig sein muss mit dem, was sie ver­öf­fent­licht. Ich bin ein­fach schon zu weit davon weg und habe mir die letz­ten acht Jah­re vor dem Ruhe­stand wegen der Art mei­ner letz­ten Beschäf­ti­gung dar­um auch kei­ne Sor­gen gemacht. Damals waren die Arbeit­ge­ber noch nicht so drauf das inter­net zu durch­for­sten .... da haben sie noch heim­lich via pro­vi­der die Tele­fon­stand­or­te auf­ge­zeich­net & geprüft - was unge­setz­lich war, aber wer greift schon ein For­bes 100 Unter­neh­men an?

          Selbst ich bekom­me schon 'mal Post mit Ange­bo­ten etwas hier gegen Geld auf­zu­neh­men. Es stellt sich aber her­aus, dass sol­che Tex­te nicht dem ent­spre­chen was ich für *wahr* oder *ver­ant­wort­bar* hal­te. Alles bis­her abge­lehnt, die paar Krö­ten brauch' ich nicht, aber mei­nen (?) Ruf, egal wie ihn man­che defi­nie­ren. Etwa der Art wie man­che zu-Ehren-und-Funk­ti­on-gekom­me­nen-Spei­chel­lecker bei two­day, die ihre Macht aus­üben und exem­pla­ri­sche Rüf­fel ertei­len wenn dar­an gerüt­telt wird. 

          Wenn ich ein Pro­dukt gut fin­de und der Ser­vice dahin­ter eben­falls stimmt mache ich gern von mir aus Wer­bung, zuletzt war das der Fall bei LAMY
          Ein 'Wun­der' ist geschehen ...!

  2. Gera­de in die­ser Zeit jetzt dürf­te das ein wich­ti­ger Fak­tor sein, weil es wird inzwi­schen jeder für sei­ne Mei­nung, selbst auch nur für Über­le­gun­gen, bereits mit Tadel über­schüt­tet, wenn die nicht einer gewis­sen Linie ent­spre­chen, die aktu­ell als "akzep­ta­bel" erach­tet wird.
    So etwas bringt Leu­te dazu, ihre Mei­nung eher für sich zu behal­ten und sie bloß im per­sön­li­chen Kon­takt zu äußern.

    Darf ich fra­gen, was es mit dem "via Pro­vi­der die Tele­fon­stand­or­te auf­zeich­nen und prü­fen" auf sich hat? Was das bezwecken sollte?

    Geld für Arti­kel wäre in mei­ner finan­zi­el­len Situa­ti­on äußerst unre­le­vant für mich, wür­de mir sogar mehr Arbeit ver­ur­sa­chen als Freu­de, damit könn­te man mich also nicht kriegen.
    Eher kann man mir in Natu­ra­li­en einen Gefal­len tun - ich sag' das mal so.

    Wenn also, ich kann mich voll vom ideel­len Wert für mich lei­ten las­sen. So wie ich das von mir aus auch tun würde.

    Ich den­ke, dafür habe ich aber selbst zu wenig Reich­wei­te - und Tex­te bei ande­ren, damit hat sich mein Ver­stand immer etwas para­no­id. Von wegen dem Zwang, even­tu­ell sei­nen Namen offen­le­gen zu müs­sen (redak­tio­nell bedingt), oder dass ich mir mit dem­je­ni­gen oder der Platt­form irgend­wann nicht mehr grün sein könn­te und folg­lich lie­ber woll­te, dass der Arti­kel dort ver­schwin­den würde.
    Wenn es um das geht, bin ich aus­ge­spro­chen wäh­le­risch und vor­sich­tig gewor­den, was viel­leicht in jun­gen Jah­ren noch nicht so sehr eine Rol­le gespielt hät­te (oder zu dem Zeit­punkt hät­te es ein­fach 2-3 Plät­ze gege­ben, für die man das mit gutem Gewis­sen gemacht hätte?).

    1. via Pro­vi­der die Tele­fon­stand­or­te auf­zeich­nen und prü­fen" - das war die Kon­trol­le ob die Strecken bei Außen­dienst kor­rekt ange­ge­ben wor­den waren, ob der Mit­ar­bei­ter mit­samt Tele­fon geo­gra­fisch da war, wo er ange­ge­ben hat­te sein zu wol­len / zu sein [das alles wegen der Kosten­er­stat­tung wenn ein Mit­ar­bei­ter kei­nen Fir­men­wa­gen hat­te]. Sol­che Schnüf­fe­lei war damals noch gesetz­lich ver­bo­ten und wur­de nur aus den Funk­zel­len­stand­or­ten gemit­telt .... heu­te ist das erlaubt und der Daten­schutz wäh­rend der Arbeits­zeit ist prak­tisch nicht mehr exi­stent - min­de­stens nicht wenn der Mit­ar­bei­ter wie 'befoh­len' (das heißt dann "es ist emp­feh­lens­wert das Mobil­te­le­fon stän­dig mit sich zu füh­ren, da sonst ein hohes Dieb­stahl­ri­si­ko besteht") ihr Tele­fon mit sich führen.

      Es geht den Wer­be­fuz­zis wahr­schein­lich nicht unbe­dingt um Zugrif­fe - eher um das (ver­meint­li­che / tat­säch­li­che) Publi­kum eines Blog, bzw. die grund­sätz­li­che The­men­aus­rich­tung. 'main­stream' also oder spe­zi­fi­sche Ver­brau­cher­grup­pen, die durch die Arti­kel 'ein­ge­sam­melt' werden.

      1. Aha - dan­ke für die Erklä­rung. Dazu war das alles gut...

        Nein, so hat­te ich das auch nicht verstanden.
        Es geht um Ver­tei­len, um Anspre­chen, um Band­brei­te erzeugen.
        Wenn Leu­te näm­lich regel­mä­ßig zu einem Blog kom­men und Arti­kel zu lesen, ist das prak­tisch, wenn man dazwi­schen etwas zum Ver­kauf unter­brin­gen will, weil durch den ande­ren Inhalt das nöti­ge Ver­trau­en und die Cre­di­bi­li­ty vor­her schon auf­ge­baut wur­de. Dadurch gewinnt man poten­ti­ell Kun­den dazu, die man vor­her nicht erreicht hätte.

        1. Wenn die Bezie­hung auf das Pro­dukt über­tra­gen wer­den soll, so in etwa "den mag ich, des­we­gen fol­ge ich sei­ner Emp­feh­lung", dann geht es nicht um tat­säch­li­che Pro­duk­tei­gen­schaf­ten son­dern ledig­lich um Gefüh­le. Was nicht auto­ma­tisch bedeu­tet, dass das Pro­dukt nichts taugt.

          Die Art der Emp­feh­lung, die durch Kom­pe­tenz / Auto­ri­tät gene­riert wird unter­schei­det sich und wird als 'Eides­hel­fer' bezeich­net - die Kom­pe­tenz des Ver­öf­fent­li­chers steht fest, man ver­traut ihm sozu­sa­gen 'blind' und kauft ....

        2. Selbst mag ich die­se Art der Ver­kaufs­stra­te­gie nicht, letzt­lich ist das aber die Art, mit der man es ver­sucht, weil der Groß­teil der Men­schen doch über Emo­tio­nen zu errei­chen geht. Und selbst wenn nicht der Groß­teil, so ist es doch wie bei den Sucht­mit­teln: Die, die man ange­füt­tert und zum Dau­er­kon­sum bekommt, die fres­sen einem dafür alles aus der Hand. Die tra­gen odent­lich Geld an eine ein­zi­ge Stelle.

          Ist eine hin­ter­fot­zi­ge Art, Men­schen aus­zu­nut­zen, aber anders läuft die Num­mer hier inzwi­schen doch nicht mehr...

        3. Jede Art von Ver­trau­ens­bruch hin­ter­lässt tie­fe Wun­den und soll­te daher ver­mie­den wer­den - außer­dem gilt: "Ein guter Ruf braucht Jah­re um auf­ge­baut zu wer­den, ist aller­dings in Sekun­den verspielt!"
          Schon aus die­sen Grün­den will ich bei mir kei­ne Wer­bung irgend­ei­ner Art - wenn ich ein Pro­dukt nütz­lich und preis­gün­stig fin­de bespre­che ich es. Alles ande­re kommt nicht in Frage.

  3. Nun mal wie­der ein Pro­be­lauf - ein­log­gen und sehen, was passiert.

    Nur eine Über­le­gung, ohne mich im Ein­zel­nen mit 50+Blogs auszukennen:

    Wer heu­te über 50 ist, ist in einer Zeit gebo­ren, als sich alles in einer ein­zi­gen Auf­wärts­spi­ra­le zu bewe­gen schien. Wenn er sich in die­se hin­ein­be­ge­ben hat, hat er heu­te Zeit zum Blog­gen und muss nicht das kri­ti­sche Bewusst­sein raus­keh­ren. Das heißt nicht unbe­dingt, dass er voll­auf zufrie­den ist, wahr­schein­lich eher nicht, aber es ist müh­sam, die Grün­de dafür zu erkun­den und die­se auch noch öffent­lich dar­zu­le­gen, so dass ein sinn­voll struk­tu­rier­tes, lesens- und kom­men­tie­rens­wer­tes Pro­dukt dabei her­aus­kommt. Wenn sich jemand die Mühe macht, dann hat das noch ande­re Grün­de als den, dass es mög­lich ist.

    1. Es ist wirk­lich inter­es­sant sich ein­mal ein paar der Blogs vor­zu­neh­men und dort zu lesen, gefal­len wird Ihnen bestimmt "Manch­mal Lyrik".

      Was die Ana­ly­se der mög­li­chen Moti­va­ti­on und die alter­na­ti­ve Sicht des­sen, was an Auf­wand getrie­ben wer­den muss angeht, haben Sie bestimmt eines der wich­tig­sten Hin­der­nis­se ange­ris­sen. Zwar ver­fü­gen die Senio­ren über viel Zeit, aber oft fehlt es an Vor­er­fah­rung zu Recher­che, ins­be­son­de­re wis­sen­schaft­li­cher Art .... und dann ist es selbst­re­dend ein­fa­cher sich im Seich­ten zu bewegen.

  4. Mir wur­de ein gan­zer Blog­bei­trag gewidmet
    https://horstschulte.com/2021/wenn-ue50-bloggerinnen-nicht-den-vorstellungen-juengerer-blogger-entsprechen

    Sehr son­der­bar ist aller­dings, dass der Arti­kel nun plötz­lich nicht mehr zu fin­den ist ....
    .... aber das Inter­net ist vol­ler *Wun­der*!
    Des­we­gen hier eine Kopie das *ver­schwun­de­nen* Artikels.






     

     
    Ein Grund dafür könn­te zwei­fel­los eine Ant­wort von mir gewe­sen sein, auch die wur­de *geret­tet*

    Hal­lo Herr Schulte:

    Eines ist gewiss:
    Ich habe zwei­fel­los nicht deut­lich genug auf das hin­ge­wie­sen, was mir in den Blogs bei 50+ fehl­te bzw. Sie haben nicht das gele­sen was da aus­drück­lich stand. Mög­li­cher­wei­se des­we­gen, weil wir schon frü­her ein­mal 'anein­an­der gera­ten' sind? Neh­men Sie mir immer noch übel, dass ich in ihrem Blog ihren Über­zeu­gun­gen wider­spro­chen habe?

    Um es kurz zu machen:
    Es ging mir in dem ver­link­ten Arti­kel NICHT um das Alter, son­dern um die The­men­wahl in über 90% der Ü50 Blogs, das fast völ­li­ge Aus­klam­mern von tat­säch­lich für unser Leben in die­sem Staat wich­ti­gen, ja in Bezug auf Kli­ma über­le­bens­wich­ti­gen Themen.
    [Ein gutes Bei­spiel ist dort → LINK zu lesen] 

    Sie müs­sen die Zei­le "Tra-la-la .... wir sind ja Alle so gut drauf!'" in mei­nem Arti­kel glatt über­le­sen haben. Denn dar­um ging es mir. Wenn gera­de die Älte­ren im Lan­de der Rea­li­tät in Poli­tik, Wirt­schaft und Reli­gi­on - als Anlass für Kon­flik­te rund um die Welt - durch Igno­rie­ren aus­wei­chen, ist es nicht ver­wun­der­lich, wenn die Akteu­re in die­sen Berei­chen tun und las­sen was sie wollen.
    Anders aus­ge­drückt, mir feh­len die klu­gen Ein­sich­ten der Blog­ger 50+ zu den Grund­fra­gen des Zusam­men­le­bens - statt­des­sen wird Gestrickt, gekocht, gegärt­nert, gereist .... und das was das Zeug hält, je wei­ter weg desto bes­ser und das Kli­ma? Was geht es die *Rei­se­blog­ger* an!

    Ich hät­te schon erwar­tet, dass Sie eine (Kom­men­tar-) Aus­sa­ge wie "Das ist doch krank, nicht wahr? Fällt einem selbst nix rein, zie­hen wir mal die ande­ren durch die Soße!" min­de­stens hin­ter­fra­gen, denn der Autor die­ses Kom­men­tars hat wohl noch nie bei mir gele­sen um sich zu ori­en­tie­ren was ich sonst noch so schrei­be, bevor er eine sol­che Belei­di­gung hinrotzte.

    Wenn Sie mir schon vor­wer­fen gegen "Alte" zu sein, wis­sen Sie über­haupt wie alt ich bin? Die Absur­di­tät die­ses Vor­wurfs ist grandios.

    Zumin­dest ist es alle­mal schlech­ter Stil einen Link oder ein Zitat - noch dazu mit die­ser Bri­sanz und ehr­ab­schnei­den­den Ten­denz - ohne einen Hin­weis an den Autor zu schrei­ben und es dem Zufall zu über­las­sen, ob der Ange­grif­fe­ne etwas merkt und sich erklä­ren wird. Aber frag­los ist es ein­fa­cher den eige­nen Text unwi­der­spro­chen zu wissen .... 

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