„..Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat..“
So wurde die Serie "Raumschiff Enterpise" mit Captain Kirk 1972 vorgestellt, und heute, knapp 50 Jahre später fliegen kurz nacheinander zwei gut betuchte Milliardäre in eine Erdumlaufbahn und erklären der staunenden Erdbevölkerung was sie in Sachen Raumflug noch so vorhaben. Fremde Galaxien zu besuchen wird noch etwas dauern - und möglicherweise ist das auch gut so.
Erinnern Sie sich noch an die Parodie bei den Muppets "Schweine im Weltall!"? Das war Kult - und heute?
Die Herren Bezos und Branson warten nun sicher auf den Dritten im Bunde, Herrn Musk, damit ihr Trio komplett ist. Letzterer hat seine identischen Absichten schon bekannt gemacht.
Alles nur 'Show' und Erfüllung von Kindheitsträumen?
"..Nein, denn die drei Milliardäre inszenieren sich selbst als nichts Geringeres als die Retter der Menschheit. Bezos, Branson und Co. wollen uns weismachen, dass es ihnen beim Weltraumtourismus um mehr geht als ein Geschäft. Elon Musk und Jeff Bezos schwebt vor, einen Teil der Menschheit ins All zu verfrachten. Bezos träumt von einem rotierenden Zylinder im Weltall. Elon Musk möchte eine Kolonie auf dem Mars besiedeln.." [Quelle]
Wissen Sie, liebe Lesende, was mich an dem ganzen Rummel um diese reichen Menschen im All mächtig stört? Jeder Mensch in fast allen Ländern der Erde braucht umfangreiche behördliche Genehmigungen nur um einen Zaun um sein Grundstück zu bauen. In USA gibt es vieltausendfache 'codes', Bestimmungen, die jegliche Aktivität ihrer Bürger bis ins Kleinste regeln.
Wie kann es sein, dass drei reiche Unternehmer Ausflüge ins All unternehmen? Tätigkeiten entwickeln, die sonst Regierungsorganisationen vorbehalten sind? Sich jenseits aller weltweit geltenden und in langwierigen Verhandlungen beschlossenen Regeln als Privatleute ein Recht herausnehmen, das sie lediglich aus ihrer Fähigkeit herleiten alle Hindernisse davor mit viel Geld aus dem Weg räumen und Kritik an ihrem Vorgehen mit Geld zuzuschmeißen und so mundot machen?
Gibt es denn Niemanden, keine internationale Behörde oder Organisation, die solchem Treiben ein Ende bereiten kann?
Hat der bayerische Innenminister Herrmann schon die Erweiterung der Vorratsdatenspeicherung gefordert?
Zuletzt:
Wo bleibt der Aufschrei der Feministinnen, was sagt Frau Schwarzer?
So wie die sich das alle drei vorstellen, lässt sich feststellen, die haben alle zu viel Filme aus Hollywood gesehen. Merkt man nämlich an Hand der Zeitrahmen, die sie sich dafür gesetzt haben.
Die denken glatt, sie werden in ihrer Lebenszeit noch Aliens sehen!
Als wenn Raumfahrt in den letzten 60+ Jahren nämlich so funktioniert hätte... (Würden diese Privatmillionäre nicht ihr Geld in diese Vergnüng jetzt stecken, hätten die Amerikaner nicht mal ein flugfähiges Raumschiff. Das haben die nämlich alles äußerst vernachlässigt.)
Ja, und leider sind diese 3 Millionäre/Milliardäre auch ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Geld alle Beschränkungen für einen überwindbar machen kann.
Am meisten konnte man das hier sogar beobachten beim Bau von Musks Teslafabrik - ein ganzer Wald wurde weggeholzt, ob es so wirklich legal war, darüber wird sich heute noch gestritten - und zwischendurch wurde die Wasserrechnung nicht bezahlt, hier glücklicherweise haben sich die Behörden so verhalten wie bei jedem säumigen Zahler und haben abgeklemmt.
Ich würde sagen, wegen der Probleme der USA, die Raumfahrt weiter zu finanzieren, deshalb duldet man es, dass diese Millionäre ihre Bestebungen in diesem Sektor machen dürfen. Schmückt sich sogar mit deren Federn.
Es ist einfach so, dass der Staat USA für die NASA nicht mehr viel herausrückt; das Prestige, die die mal hatte, ist längst Teil vergangener Zeiten. Lange Zeit sogar wähnte man sich, dass man es nicht mehr nötig hat, in Weltraumtechnologie zu investieren, denn die Russen sind schließlich besiegt und damit die größte Konkurrenz vom Feld.
Das hat sich inzwischen allerdings wieder gewandelt - und man müsste so viel investieren, da kann man gleich Millionäre direkt ins Boot holen, um die Sache zu finanzieren.
Was nur ein Haken dabei ist - und dabei habe man Musk im Hinterkopf, der eher den Habitus eines kleinen Kindes hat -: Wenn die morgen dieses Spielzeugs überdrüssig werden, ziehen die ihre Gelder daraus zurück und alle damit verbundenen Projekte sind gestorben. Und bei amerikanischen Millionären kann das manchmal sehr schnell gehen...
Ach ja, kleiner Fakt, der mir bekannt ist: Musk ist offensichtlich gläubiger Transhumanist.
Das sind Leute, die glauben daran, den Menschen mittels Technik "verbessern" zu können, seine Fähigkeiten und Kapazitäten erweitern und steigern zu können. Sie glauben an eine Zukunft, wo die Grenze zwischen Mensch und Maschine biologisch und technisch immer weiter verschwimmt.
Dazu sind sie auch noch ausgesprochene Technik-Enthusiasten; glauben an einen unrealistisch rasch fortschreitenden technischen Fortschritt.
(z. B. rasche Mars-Kolonialisierung mit hoher menschlicher Population)
Anderer Vertreter der Zunft, den man kennen kann, ist z. B. Ray Kurzweil (ja, der vom Kurzweil-Synthesizer...).
Was die anderen ins Weltall stürmenden Nationen und sonstige Interessierte noch nicht begriffen haben ist, dass China ihnen allen den Rang ablaufen wird und dann geht es wie bei Igel & Hase: "Wir sind schon da!"
Die Leistung, innerhalb von weniger als drei Jahrzehnten den Vorsprung der führenden Weltraumnationen aufgeholt, und stellenweise überholt zu haben, ist kein Zufall. Zuerst hat sich China als Produktionszentrum der Welt etabliert, das know-how abgegriffen und verbesserte Produkte daraus gemacht, dann allmählich der Übergang zu Halbfertigware, und in den letzten Jahren zunehmend überwiegen Fertigprodukte mit sehr viel interessanteren Gewinnmargen.
China hat ein sehr viel größeres Volumen an Menschen mit herausragenden intellektuellen Fähigkeiten und den wesentlichen Vorteil, dass es den Menschen dort um das Kollektiv, nicht um persönliche Bereicherung geht (Ausnahmen wie überall auf der Welt). Solche Zahlen von Menschen mit Spitzenleistung(!) wie in China gibt es nirgends sonst auf der Welt, weil die Quote von der Gesamtzahl abhängt - je mehr Bevölkerung desto mehr Intellektuelle.
Die chinesische Führung ist mit ihrer Vorgehensweise sehr geschickt unter dem Radar geblieben und die einfältigen US-think-tanks, die nur ihre eigene Kultur zugrunde legen und vor Überheblichkeit strotzen, werden ein bitteres Erwachen haben wenn wir noch ein paar Jahre weiter sind .... während die USA und andere westliche Mächte stets Forderungen an Hilfe für sich entwickelnde Länder stellen überlassen es die Chinesen den Zuwendungsempfängern nach alter Sitte auf dem Wege der 'moralischen Verpflichtung' selbst zu entscheiden auf welche Art eine Gegenleistung erbracht wird. Dieses Modell ist in den Gesellschaften dieser Länder besser etabliert als der harte 'business' Prozess, der nur an 'profit' ausgerichtet ist. Langfristig schafft man sich mit der chinesischen Vorgehensweise Freunde, mit der des Westens zähneknirschende Abhängige, die nur auf eine Gelegenheit warten sich aus der Abhängigkeit zu lösen.
Zwar mögen nun einige Milliardäre voll des Siegesrausches sein - aber langfristig sind das unbedeutende Zwischenstationen, die bald ob der Errungenschaften Chinas in Vergessenheit geraten werden.
Es steht immer noch die Frage nach den Regelwerken der internationalen Gremien im Raum. Irgendwer wird irgendwann darauf kommen (außer mir hier) zu fragen, wie das denn Alles damit zu vereinbaren sei ....
PS
Transhumanismus
"In the year 2525" lässt grüßen? Mensch-Maschinen-Hybride als die bessere Variante dessen, was Evolution hervorgebracht hat? Wenn es je dazu kommen sollte wird auch der Zeitpunkt gekommen sein dass sich der Rest dessen was 'menschlich' ist selbst ausrottet: Die Perfektion einer Maschine hat nur einen Mangel - es fehlt an Intuition! So wird das kollektive Regulationswerk der Abwägung zwischen Verbesserung und Irrweg fehlen und aus der nachfolgenden Fülle an Fehlentscheidungen der Untergang resultieren.
Ja, der Faktor China kommt bei der Sache auch noch hinzu. Und bei dessen Kapazitäten muss man sagen, dagegen werden auch ein paar ins Boot geholte Millionäre kaum etwas ausrichten können.
Zumal bei denen gilt, wie ich erwähnte: Wenn ihnen morgen ihr Spielzeug nicht mehr in den Kram passt, zu langweilig und/oder zu kostspielig wird, dann hören die damit auch mal wieder auf und die geplanten Raumfahrtprogramme sind Geschichte.
Das wird bei einem großen Player wie China, als Staat, nicht passieren. (Wenn China auf dem Mond gewesen ist, vielleicht erzählen sie sogar mal, ob sie dort eine amerikanische Fahne gefunden ahben oder nicht...)
Regulierungen für den Weltraum dürften kommen, sobald sich genügend darin herumtreiben und es Konflikte darum untereinander gibt - würde ich jetzt mal in den Raum werfen.
"Transhumanismus" ist meinem Gehirn ein Begriff, weil eine - würde ich heute sagen: liebe - Person in meinem ersten Forum sich mit dem Thema einst mal auseinandergesetzt hat und ich dort miteingestiegen bin. Deswegen ist mir diese Denk- und Glaubensweise (man muss es so nennen: Glauben. Denn es hat ja mit einer Vision zu tun, die technisch noch gar nicht mal in der Gegenwart relisierbar ist und deren zukünftiges Wahrwerden auch noch vage in den Sternen steht.) bekannt. Heute mit gealtertem und wesentlich komplexeren Verstand kann man damit mehr anfangen, worüber damals ein jungen Jahren gefachsimpelt wurde.
Angesichts dessen wie viele Technik-Gläubige und -Enthusiasten es in Silicon Valley inzwischen gibt, sollte es einen nicht lumpen, wenn da noch einige mehr davon herumlaufen, die sich eine "Ghost in the shell"-Zukunft als erstrebenswert, abenteuerlich und mehrheitlich positiv vorstellen, ohne die Gefahren und negativen Nebeneffekte zu berücksichtigen - sie sogar willentlich auszublenden, wegen "ist doch alles nur Schwarzmalerei!".
Wenn die Chinesen etwas angepackt haben führen sie es auch zu Ende! Das ist beispielsweise bei der Ausweitung via *Insel-hopping* zu beobachten ....
Es fragt sich indessen, ob es noch Regeln geben wird wenn erst einmal eine Nation auf einem Planeten Fuß gefasst hat - Da könnten sie doch leicht verhindern, dass noch wer anders das macht, und wie ich las wollen die Chinesen zwei Raumstationen im All haben: Die erste, in einer Erdumlaufbahn ist ja schon angefangen, und die zweite in einer Marsumlaufbahn. Da müssen die Amerikaner sich mächtig sputen das irgendwie aufzuholen.
Diese Transhumanismus-Gläubigen sollen von mir aus gern weiter spinnen, da machen sie nichts anderes kaputt.
Das stimmt! Da müssen die sich aber mächtig sputen, wenn sie da noch aufholen oder wenigstens auch nur mitreden wollen...
Ich sehe die Sache mit den Transhumanisten etwas kritischer. Gerade auch angesichts dessen, wenn solche finanzkräftigen Leute wie Musk einem solchen Irrweg hinterherlaufen.
Die haben Mittel, um solchen Scheiß wahr werden zu lassen, auch wenn es 30 Jahre dauert und viele weitere Millionen kostet. Und das dann in etwa auf dem Niveau eines Microsoft-Betriebssystems, dass nur halbgar veröffentlich wird - d. h. stürzt dauernd ab und jeder kleine Wald- und Wiesen-Hacker kann sich mühelos einklinken. Und kann dann Schindluder treiben, z. B. mit deinem computerisierten oder ans Internet angeschlossene Gehirn...
Vor allen Dingen sind solche Leute auch gefährlich im Punkte der Öffentlichkeitswirksamkeit und der Presse, die hinter ihnen steht.
Der Scheiß kann 100 Mal nicht durchdacht und zu knacken sein, am Ende wird es dann doch zu gemeiner Bürgerpflicht erklärt, weil genug gekaufte Politiker solchen Leuten in den Anus kriechen...
Finde ich keine so prickelnde Vorstellung von der Zukunft! (Oder was auch immer nebenbei als Zwischenstufen und Seitenprojekte von diesen Großprojekten dabei herausspringen möge...)
Die Gefährlichkeit schätze ich etwas geringer ein, weil es sich bei solchen Freaks immer um Minderheiten handelt. Was allerdings voraussetzt, dass es eine wache Menge im Lande gibt, die sich einer Generalisierung irgendwelche Mensch-Maschine-Manipulationen widersetzt. Es gibt Dinge wie diese, die in mir den Gedanken festigen, wie gut es doch ist wenn Menschen ein begrenztes Alter erreichen und nicht ewig leben!
Und bei der "wachen Menge" fängt es ja schon an mit den Mangelerscheinungen...
Aktuell mag es noch sein, dass man manches als Spinnerei abtut, oder in manch medizinischem Sinne als "nützlich" (siehe z. B. Exoskelett für Gelähmte, Hirnschrittmacher bei Tourette, oder Chips, die einem Blinden das Sehen wieder ermöglichen, weil sie die Funktion von abestorbenen Nervenzellen bei Netzhaut oder verarbeitenden Zellen übernehmen).
Es steht allerdings die Frage: Wo wird das eines Tages aufhören, wenn die Behandlung sogar mal Mainstream werden sollte, weil sie sich als "effektiv" herausstellt?
Ich würde sagen, vor solch einer Zukunft wollte einen Ghost In The Shell immer warnen.
(Der "Laughing Man", der in der Serie später auftauchte, war auch eine Warnung, soweit wie mein Gehirn noch etwas davon weiß - der war so etwas wie ein Phantom, aber der ultimative Hacker, der überall 'reinkam und Dinge manipulieren konnte.)
*Ghost In The Shell* sagt mir nichts, ich habe mich noch nie mit Computerspielen o.ä. befasst. Dazu kann ich also nichts sagen. Sorry.
Was die Hilfe zum Ausgleich von Behinderungen oder Folgen von Unfällen / Verletzungen / notwendigen Amputationen angeht bin ich durchaus positiv eingestellt - daraus allerdings eine Anwendung für 'intakte' Menschen ohne jegliche Einschränkungen zu machen halte ich schlichtweg für Scharlatanerie, ähnlich wie diese Kryoangebote, bei denen zum Schluss nichts al Gefrierfleisch herauskommen wird ....
Nicht alles was machbar ist sollte gemacht werden, die Grenze sollte meiner Meinung nach da sein, wo natürliche Prozesse in ihrem Muster verändert, oder umgeleitet werden. Die Gefahr ist die gleiche wie bei den Eingriffen in die Ökologie: Es entsteht einen unabsehbare Änderung, deren Umfang niemand erfassen oder steuern kann!
"Ghost in the shell" kommt aus der Rubrik Manga/Anime, ist aber schon ein recht alter Hut in dem Segment.
Gab auch mal eine Serie um Mitte bis Ende des ersten Jahrzehnts nach 2000 (die wurde mal von MTV ausgestrahlt; ganz dunkel erinnert mein Gehirn sich noch).
Für eine transhumanistische Zukunftsversion war es sehr anschaulich, was das in der Praxis bedeuten könnte, würde ich sagen, denn in der Version der Zukunft hatte so ziemlich jeder irgendein maschinelles Implantat oder ein ersetztes Körperteil.
Danke für die Erläuterung - es ging tatsächlich Vieles an mir vorbei.
Was die Grundidee angeht noch folgender Zusatzgedanke:
Prothetische Versorgung ist sicher hilfreich, doch es muss der Umfang stimmen - es gibt zu viele Beispiele, in denen eine 'Überversorgung' stattgefunden hat, und das kann bei späteren Reaktionen der Implantate zu weitreichenden Änderungsnotwendigkeiten führen, bis hin zum völligen Funktionsverlust!
Wer sowas aus Jux & Tollerei macht ist selbst an seinem Schicksal schuld .... und die Kosten sollten dann natürlich nicht der Allgemeinheit aufgebürdet werden.
Ich sehe an der Sache allein den technischen Aspekt, weshalb ich nicht in allzu absehbarer Zeit damit rechne, dass irgendjemand eine Prothese konstruieren kann, die sich ganz genau wie ein echter Arm oder ein echtes Bein benutzen lässt.
- Und gerade die Technik-Enthusiasten aus Silicon Valley sind darin nach wie vor viel zu dumm.
Um ein Körperteil auf maschineller Basis nachzubauen muss man regelrecht das kopieren, was die Natur selbst erzeugt. Die ganze Prothese muss mit so etwas wie Nerven durchzogen sein, damit Muskeln, Sehnen und Bänder vom Gehirn gesteuert werden können und damit auch gezielte bewusste Handlungen möglich sind. Das Ganze muss dazu auch noch verdrahtet sein mit dem Nervensystem desjenigen, der sie trägt, damit das Gehirn überhaupt lernt, diesen Körperteil zu steuern.
Und nicht nur für die Steuerung braucht man so etwas wie Nervenbahnen - auch für das Gefühl im und auf dem Körperteil braucht man welche.
Damit man z. B. so etwas wie Positionsbestimmung machen kann und dadurch überhaupt spürt, was man mit der Prothese macht.
Wenn nämlich im biologischen Nervengewebe die Nerven im Fleisch als auch die an den Gelenkkapseln nichts melden können (aus welchen Gründen auch immer), kann man zwar die Gliedmaße bewegen, spürt aber nicht, was man damit tut. Es ist eine erhebliche Behinderung dabei, mit dem Körperteil zu agieren.
Lediglich kann man noch einigermaßen durch die Hand-Auge-Verifikation manövrieren, aber selbst das funktioniert eher suboptimal (es sei denn, wenn man dauerhaft darauf angewiesen ist, das für ein Körperteil zu erlernen).
Allein an solchen Dingen und Kenntnissen mangelt es denen, die jetzt in der Technikbranche tätig sind und dieser transhumanistischen Weltanschauung/Zukunftsvision verfallen sind.
Mit der technischen Fertigung und den anatomischen Voraussetzungen für die Prothetik kenne ich mich nicht genügend aus um dazu etwas Wesentliches beizutragen. Ich kann mir indessen nicht vorstellen, dass Laien, deren einzige Qualifizierung darin besteht etwa haben zu wollen, da mehr aufzuweisen haben. Letztlich wird es so sein, dass zwar Wünsche vorhanden sind, deren Verwirklichung fraglos enorme Summen verschlingen wird - und da habe ich grundlegende Zweifel an der Finanzkraft dieser Freaks. Ich wage sogar ein umgekehrt proportionales Verhältnis Wunsch:Finanzkraft zu postulieren.
Ich gewinne solche Erkenntnisse wie das geschilderte allein daraus, dass ich eine Systemkrankheit habe - also eine, die den Körper ganzheitlich befällt und überall in jedem noch so kleinen Punkt auftreten oder sich bemerkbar machen kann. - Da lernt man durchaus etwas darüber, aus der Praxis heraus, wie fein vernetzt und verdrahtet eigentlich alles ist, damit es ordnungsgemäß funktioniert wie man es in gesunder Form kennt.
Es ist oft so, dass Betroffene einer Erkrankung viel besser als manche Therapeuten über ihren Zustand Bbescheid wissen. Das gilt ebenso für Selbsthilfegruppen und insbesondere für die taglichen Hochs und Tiefs aus rein praktischer Sicht. Ärzte können immer nur das, was sie durch Beschäftigung mit den Grundlagen, der Literatur und den täglichen Erfahrungen im Umgang mit Patienten gelernt haben - weswegen ihnen oft die 'praktische' Sicht, also das 'wie lebe ich damit' abgeht.
Michel Desmarquet, Abduction to the 9th Planet
Also, jetzt müssen Sie's aber wirklich bald mal lesen!
Eben habe ich es bei amazon(!) gefunden und auf meiner Liste gespeichert. Die Rezensionen sind teilweise widersprüchlich, das regt dazu an sich selbst ein Bild zu verschaffen.
*update* Amazon liefert am Montag (26.07.21), da habe ich für eine demnächst stattfindende Reise per Bahn nach HH eine Lektüre ....
[ → der Kommentar war wieder im Papierkorb gelandet]