Ukraine - eine vom 'mainstream' abweichende Sicht

Bezug → Why is Ukrai­ne the West's Fault? 
Fea­turing John Mears­hei­mer; 25.09.2015.

Hier folgt ein Aus­schnitt von ca. 2 Minu­ten aus dem Video - mit einem Fazit der Auf­fas­sung von Prof. Mears­hei­mer, der ich zustim­me. Schon öfter habe ich auf die Schief­la­ge der Beur­tei­lung der Situa­ti­on in der Ukrai­ne hin­ge­wie­sen (sie­he Auf­zäh­lung unten), die in wesent­li­chen Tei­len Ursa­chen und Fol­gen ver­tauscht und fehl­in­ter­pre­tiert um die US-Sicht­wei­se zu unter­mau­ern und zu verklären.
Zum bes­se­ren Ver­ständ­nis und Ein­zel­hei­ten zu den Argu­men­ten, die zu die­ser abwei­chen­den Beur­tei­lung füh­ren, emp­feh­le ich das gesam­te Ori­gi­nal anzu­se­hen - es dau­ert etwa 45 Minu­ten plus Diskussion.

→ In "Sam­mel­su­ri­um": Ein biß­chen Frie­den Krieg .... ".. Krieg zur Not in Kauf neh­men .." [30.08.2014]
Washing­ton pre­pa­ring to wage war on Rus­sia [20.02.2015]
- Noch ein Lüg­ner .... [09.03.2015]
Ruß­land zu unter­schät­zen war schon immer ein Feh­ler [15.01.2016]
→ In "Las­sen Sie uns über *Agi­ta­to­ren*, *Krieg* und *Kon­ser­va­ti­ve* spre­chen": "Das gro­ße Kar­tha­go führ­te drei Krie­ge. Es war noch mäch­tig nach dem ersten, noch bewohn­bar nach dem zwei­ten. Es war nicht mehr auf­find­bar nach dem drit­ten. (Bert­hold Brecht; Deut­scher Schrift­stel­ler, 1898 - 1956)" [15.03.2019]

Kommentare

  1. Als das damals mit dem Mai­dan am lau­fen war, war für mich in mei­nem Netz­werk viel mit­zu­krie­gen, was in der Pres­se hier­zu­lan­de nicht gelan­det ist...
    In Bezug dar­auf, war da wirk­lich viel lehr­rei­ches dabei, sodass man die Sache bes­ser, auch aus rus­si­scher und ost­eu­ro­päi­scher Sicht, versteht.

    Abschlie­ßend kann ich dazu nur sagen: Der Westen hat mal wie­der eins irgend­ein impe­ria­li­sti­sches Mega­pro­jekt ange­fan­gen und dach­te, sie kom­men damit durch, so wie immer.
    Dies­mal ist aber was schief­ge­gan­gen; sei­ne Bemü­hun­gen und Hand­lun­gen reich­ten nicht, um das sonst gewohn­te Ergeb­nis zu bekommen.
    Und auf die­sem ver­track­te­ten Müll­hau­fen von Groß­macht­am­bi­tio­nen des Westens, die schief­ge­gan­gen sind, sitzt man bis heute.

    Und wenn man genau hin­sieht, soll­te man fest­stel­len, hier geht ein­mal der Wil­le der USA und der Wil­le der EU auseinander.
    Die USA wol­len Stunk in Euro­pa, des­we­gen gie­ßen sie ab und an mal wie­der Öl ins Feu­er, um die EU in die Sack­gas­se zu zwin­gen, Sank­tio­nen mit­zu­ver­ab­schie­den. Am Ver­hal­ten der EU - danach stets die Wogen zu glät­ten mit Russ­land - wird aller­dings erkenn­bar, dass sie die­se Eska­la­ti­ons­po­li­tik gar nicht mal so mitträgt.

    Damals, auf dem Mai­dan, war also die Unter­stüt­zung der EU (und spe­zi­ell Deutsch­lands) mehr ein "Anhäng­sel", so als wenn man jeman­den fragt "Du, dann und dann dre­hen wir ein Ding - bist du dabei oder nicht? Durch­zie­hen wer­den wir's trotz­dem. So kriegst du noch ein biss­chen was von der Beu­te ab.".
    Der Strip­pen­zie­her saß viel­mehr in Über­see und das sitzt er auch jetzt noch.

    1. Der Herr Pro­fes­sor hat es gut her­aus­ge­ar­bei­tet und ich sah das so ähn­lich (sie­he Links):
      Die USA wol­len - ent­ge­gen der Zusa­gen die damals bei der Wie­der­ver­ei­ni­gung den Rus­sen gege­ben wur­den - Weiß­russ­land und die Ukrai­ne in die NATO & EU zwin­gen - und genau das kann Russ­land nicht zulas­sen weil es sich damit vor dem Rest der Welt eine Blö­ße gäbe, eine Geste der Macht­lo­sig­keit zeig­te, und vor allem nach innen wäre so ein Signal das Ende von Putin.
      Es bleibt zu hof­fen, dass wir Poli­ti­ker haben die so schlau sind zu erken­nen, dass auf lan­ge Frist Russ­land gebraucht wird um zusam­men mit der EU ein Boll­werk gegen die auf­stre­ben­den Chi­ne­sen zu bil­den. Aber kei­ne Rüpel wie Alt­kanz­ler Schrö­der, der vor allem sei­nen per­sön­li­chen Gewinn im Auge hat!
      Die Ame­ri­ka­ner jeden­falls - auch das sag­te ich schon öfter & es freut mich, dass es der Pro­fes­sor im Video eben­falls so annimmt - wer­den ein­fach nicht schlau: Sie erken­nen nicht, dass ihre Machen­schaf­ten im Hin­ter­grund genau der Grund sind war­um ihnen rund um die Welt immer weni­ger ver­traut wird.

      1. Macht­ver­hält­nis­se in Russ­land und von Russ­land gegen­über dem Aus­land mal bei­sei­te - auch wirt­schaft­lich macht es kei­nen beson­de­ren Sinn, Bela­rus und die Ukrai­ne ledig­lich fest an den Westen zu ket­ten. Bei­des gehör­te schon immer zu der soge­nann­ten "Rus­so­sphä­re", die Ukrai­ne schon immer ein Brücken­land zwi­schen Euro­pa und Russ­land (angeb­lich soll der Lan­des­na­me sogar auf die­ser Bedeu­tung beruhen).

        Die­se Art von poli­ti­sche Archi­tek­tur von weit hin­ter dem Teich zeugt, neben der Macht­po­li­tik, eigent­lich nur von einem: Wie wenig man über den Rest der Welt und sei­ne Geschich­te weiß und wie wenig Respekt man dem auch gegen­über bringt. Es geht nicht um Logik und "was bes­ser für alle funk­tio­niert", son­dern ledig­lich um Umge­stal­tung nach Gut­dün­ken von ein paar pro­fit­gie­ri­gen Idioten.
        Die­sel­be Art von Denk­wei­se, die die Natur nach Gut­dün­ken umstruk­tu­riert und z. B. einen gan­zen Wald abhol­zen lässt, nur weil er dem eige­nen Aus­blick vom Luxus­an­we­sen im Weg steht. Und dabei nie bedenkt, ob das auch gut für die Natur ist.

        1. Für mich gehört Russ­land min­de­stens bis zum Ural zu Euro­pa (und damit ins­ge­samt, denn dort leben die mei­sten Men­schen) - zu groß sind die geschicht­li­chen Ein­flüs­se in meh­re­ren Jahr­hun­der­ten gewe­sen um das tren­nen zu kön­nen - allei­ne die Ein­flüs­se der Rus­sen nach Frank­reich und umge­kehrt sind doch sehr umfang­reich und wesent­lich (letz­te­res soweit es die Archi­tek­tur angeht).

          Uns wur­de vor­ge­wor­fen wir han­del­ten nach dem Mot­to "Am deut­schen Wesen soll die Welt gene­sen!" - setzt man anstatt 'deut­schem' das Wort 'US-ame­ri­ka­ni­schen' so ist man heu­te der Wahr­heit auf der Spur ....

        2. Ja, der Teil von Russ­land wäre geo­gra­fisch auch noch zu berücksichtigen...

          Es sind Ver­knüp­fun­gen da, die sind seit Jahr­hun­der­ten gewach­sen, und so lang es Über­see polit­sch noch nicht gab, funk­tio­nier­te das auf sei­ne Wei­se, brach­te Euro­pa und Russ­land ein, nicht bei Acker­bau und Vieh­zucht ste­hen geblie­ben zu sein. - Sogar Nah­ost wäre hier noch mit hin­ein zu nennen.

          Es ist zwar nicht so, dass sich Ver­bin­dun­gen nicht auch mal ändern kön­nen, aber... das was aus Über­see gern anvi­siert wird, es igno­riert völ­lig die Ent­wick­lung von Jahr­hun­der­ten, sogar Jahr­tau­sen­den, und das in nase­wei­ser, bes­ser­wis­se­ri­scher Manier, nur für den eige­nen Pro­fit (den man sich, zu allem Über­fluss, auch noch ego­istisch fein aus­schließ­lich in die eige­ne Tasche steckt).

          Ame­ri­ka­ni­sche Kapi­ta­li­sten - und die Poli­ti­ker, die sie bezah­len - haben nicht einen Deut Ent­wick­lung im Sinn, son­dern nur und aus­schließ­lich - Ach­tung, Zynis­mus gemischt mit Glau­bens­an­spie­lun­gen (da sich die Ame­ri­ka­ner so gern auf Gott beru­fen)! - ihre eige­nen pri­va­ten kurz­wei­li­gen Freu­den im Dies­seits. Mam­mon und Gier.

        3. Die Ame­ri­ka­ner beru­fen sich in ihren Geschich­ten zur Besie­de­lung stets auf das cal­vi­ni­stisch-streng­gläu­bi­ge Erbe - da ist es nicht ver­wun­der­lich, wenn sie 'Gewinn­stre­ben' zum hohen Ziel haben. Ver­kürzt: Wer 'Gott' gefäl­lig ist macht Kohle!

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