Assoziationen (II)

Vor ein paar Minu­ten war ich noch bei you­tube und habe mir ein Video ange­se­hen in dem eine jun­ge Frau einen alten Bahn-Wag­gon zu einem klei­nen Häus­chen umge­baut hat­te und nach der Fer­tig­stel­lung im Inter­view reka­pi­tu­lier­te wel­che Über­le­gun­gen sie zu wel­cher Art von Ein­bau­ten und 'gad­gets' ver­an­lasst haben.

Man erfährt bei sol­che einer Gele­gen­heit nicht nur etwas über die Gedan­ken, Wün­sche und Moti­va­ti­on der befrag­ten Per­son - nein, man erfährt auch recht viel über sich selbst:

Es gehen Ver­glei­che durch den Kopf. Zwi­schen dem was gesagt wird und dem was man selbst dar­über denkt .... blitz­schnell schal­tet unser Gehirn zwi­schen Zuhö­ren und Her­vor­kra­men von frü­he­ren Gedan­ken - basie­rend auf Schlüs­sel­wor­ten - hin und her und manch­mal bleibt man bei den Asso­zia­tio­nen des eige­nen Gedächt­nis­ses hän­gen. Hört und sieht nur noch ohne wirk­lich zuzu­hö­ren und zuzu­se­hen in Rich­tung des Bild­schirms und denkt dabei wei­ter an das, was da an dem tief im Ver­bor­ge­nen gewe­se­nen Gedan­ken hing .... 

Bei mir war es ein Lied. Das hat­te ich in den frü­hen Sech­zi­ger Jah­ren in USA gehört, Titel "Freight train, freight train run­ning so fast ... " so hat­te ich es in Erin­ne­rung. Als ich nach­schlug stell­te sich her­aus es muß­te 'Freight train, freight train going so fast ... ' hei­ßen, da war etwas nicht kor­rekt eingespeichert.

Hier also das Lied, ich wür­de mich freu­en wenn es Ihnen gefällt.

Vom Stil und von der Aus­füh­rung her ist es jeden­falls typisch für die Musik aus die­ser Zeit der frü­hen Sech­zi­ger bis etwa zum Beginn der Viet­nam-Kriegs-Jah­re, in denen ging es dann um ganz ande­re, viel wich­ti­ge­re und grund­sätz­li­che Pro­ble­me die­ser Welt. 

Krieg, und ich dach­te - ein wenig naïv - wäh­rend mei­nes Lebens kei­nen Krieg erle­ben zu müssen.
Dafür ste­hen momen­tan die Chan­cen schlecht.

Wis­sen Sie was?
Ich hän­ge ein zwei­tes Lied dran, mit dem zuge­hö­ri­gen Text.
Der klingt recht harm­los, hat es aber bei nähe­rem Hin­se­hen in sich!
Erstaun­lich nur, daß all die Anti-Kriegs-Lie­der der Welt Krie­ge nicht been­det haben. 

Text 1

Text 2

→ zuvor:
Asso­zia­tio­nen ....

Kommentare

  1. War­um Anti-Kriegs-Lie­der bis­her noch kei­nen been­det haben - dazu hät­te ich gesagt: Weil sie prak­tisch nichts bes­se­res sind wie als wenn die Men­schen, bei gro­ßem Übel, was um sie her­um ist und/oder ihnen wider­fährt, in die Kir­che pil­gern und from­me Lie­der sin­gen und/oder beten, auf­dass der Herr, der ent­we­der nicht vor­han­den ist, ihnen nicht zuhört, ihnen nicht hel­fen kann oder nicht hel­fen will, sie von ihrem Elend erlö­sen möge.
    (Eso­te­ri­sches Den­ken, dass sie irgend­ein höhe­res Wesen erhö­ren und auf ihre Sorgn, Äng­ste und Wün­sche ein­ge­hen möge.)

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    Ja, mit den Asso­zia­tio­nen geht es mei­nem Gehirn oft­mals nicht anders... Irgend­wo etwas gehört, was regel­recht wie ein Stich­wort­ge­ber gewe­sen ist, und schon fin­det man sich wie­der, dass man irgend­et­was ver­gra­be­nes wie­der her­vor­holt oder 1 Std. im Inter­net sitzt und zu einem The­ma recher­chiert. Und manch­mal... bringt es einen auch über sich selbst weiter.

    1. Zur Fra­ge der Hoff­nung auf die Hil­fe eines *höhe­ren Wesens* habe ich sehr oft schon dar­auf hin­ge­wie­sen was fehlt: BEWEISE .... und solan­ge die nicht vor­lie­gen ist das The­ma abgehakt.
      Ob die Anti-Kriegs-Lie­der eine Art Selbst­be­ru­hi­gung dar­stel­len - so etwa "Ich habe doch so vie­le Lie­der gegen den Krieg mit­ge­sun­gen und für die gute Sache gespen­det .." und dar­aus der Schluß gezo­gen wird das kön­ne schon wegen der Mas­se der Betei­lig­ten aus­rei­chen, wis­sen wir doch mitt­ler­wei­le wie hohl die­se Hoff­nung ist .... The­ma abgehakt.
      Was bleibt ist gute Musik mit annehm­ba­ren Tex­ten über deren Reich­wei­te (= Ein­fluß­fä­hig­keit) sich nie­mand fal­sche Hoff­nun­gen machen soll­te. Es klingt zwar gut - aber die prak­ti­sche Umset­zung fehlt man­gels Macht zu Veränderungen.

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      Ins­be­son­de­re der zwei­te Gedan­ke klingt bekannt .... manch­mal fra­ge ich mich wie es kommt, daß ich nicht bemerkt habe daß die Uhr schon über 04:00h hin­aus ist wo es eben noch Mit­ter­nacht war.

  2. Gera­de das "sich fal­sche Hoff­nun­gen über die Reich­wei­te zu machen" ist ja das Pro­blem. Des­we­gen wirkt es immer, als wenn die Sin­gen­den und ihre Anhän­ger, die ste­tig wie­der vor­tra­gen, wie als wenn sie eine höh­re Macht (ob irdisch oder eso­te­risch) anru­fen, doch end­lich auf ihr Fle­hen zu reagie­ren und ihre Wün­sche zu erfüllen.
    Aber die­se höh­re Macht gibt es nicht. Und auch die welt­li­chen "höhe­ren Mäch­te" mit dem nöti­gen Ein­fluss­be­reich sehen kei­nen Grund, sich an den Gesän­gen und Gebe­ten des ein­fäl­ti­gen Pöbels, der glaubt, damit etwas zu errei­chen, zu ori­en­tie­ren. Wozu also die­se Art "Got­tes­dienst" auf jedes Mal wieder?
    Weil Men­schen doch sehr viel ein­fäl­ti­ger sind als man es gern wahr­ha­ben woll­te. - Zudem, sie neh­men sich als das Zen­trum allen Seins wahr. Jemand muss mit ihnen kom­mu­ni­zie­ren. Jemand muss auf sie ein­ge­hen. Er kann/darf gar nicht als nicht auf sie einzugehen.
    Und genau dar­in liegt der Denkfehler.
    Ob ande­re Men­schen, ande­re Lebe­we­sen oder sogar das Uni­ver­sum selbst - es muss sich nie­mand nach dem Wil­len eines, meh­re­rer oder der gesam­ten Mensch­heit ori­en­tie­ren. Außer Beru­hi­gung und Selbst­be­weih­räu­che­rung brin­gen sol­che Gesan­ges­ver­an­stal­tun­gen und das gna­ze "ein Zei­chen set­zen" NICHTS.

    Wenn etwas zustan­de kom­men soll­te, müss­ten die Men­schen schon han­deln. Beto­ne koor­di­niert han­deln. Also nicht jeder für sich mit einer ande­ren Idee und genau­so begrenz­ter Reichweite.
    Sie müss­ten erst so einen rich­ti­gen Auf­stand machen. - Das wäre dann schließ­lich wie als wenn jemand total im Weg her­um­sitzt und man nicht um ihn her­um kommt...

    (Dazu noch bemerkt: Die mei­sten Men­schen ken­nen häu­fig lei­der auch nur den Infor­ma­ti­ons­stand, den sie aus ihren ein­lul­len­den hei­mi­schen Mas­sen­me­di­en ken­nen und wahr­ha­ben wol­len. Sie wis­sen nicht, war­um Krie­ge genau im Detail lau­fen - und wis­sen dar­um oft­mals nicht, wann z. B. ihr Fle­hen fehl am Platz ist, weil sie in Rich­tung der völ­lig fal­schen Par­tei um ein Ende des Gan­zen fle­hen. Weil z. B. eine ganz ande­re Par­tei zuvor die Mes­ser geschärft hat und der aktu­el­le Buh­mann eigent­lich nur der­je­ni­ge ist, der dar­auf reagiert hat bevor die ande­re Par­tei anfing, mit den Gipt­pfei­len zu wer­fen. Sozu­sa­gen "ich war­te nicht erst bis ich den ersten Zie­gel­stein ins Fen­ster kriege".
    Sol­che Din­ge wis­sen die mei­sten Men­schen oft­mals nicht, es inter­es­siert sie auch nicht beson­ders, und sie brin­gen auch nicht das nöti­ge gei­sti­ge kogni­ti­ve Ver­ständ­nis der Sache mit sich, um zu begrei­fen, dass die Ange­le­gen­heit nicht nur so schwarz-weiß ist wie sie es sich in ihrem Schä­del ausmalen.)

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    Irgend­et­was recher­chie­ren oder Spie­le spie­len, ohne dass man mal Zeit zwi­schen­durch zum Ver­schnau­fen hat­te, las­sen am besten die Zeit ver­ge­hen, ohne dass man es merkt... (Ach ja, Kom­men­ta­re schrei­ben auch.)

    1. Mit der Reich­wei­te und den höhe­ren Mäch­ten ist es bestimmt recht ähnlich:
      Wer inner­halb einer bestimm­ten Bla­se steckt - sei sie reli­gi­ös oder welt­lich bestimmt - nimmt meist nicht wahr was dar­um her­um pas­siert und inwie­weit die eige­nen Vor­stel­lun­gen noch der Wirk­lich­keit ent­spe­ch­en .... dem­entspre­chend wer­den Ergeb­nis­se erwar­tet die es nie­mals geben wird, nicht geben kann. 

      Ver­an­stal­tun­gen brin­gen nicht das Ergeb­nis was die mei­sten Anwe­sen­den erwar­ten oder was sich die Song­schrei­ber wün­schen wür­den - den­noch hal­te ich sie für ein gutes 'Zei­chen' an den Rest der Welt und völ­lig Unin­ter­es­sier­te, daß hier etwas von­stat­ten ging was Bedeu­tung auch für jene hat, die nicht anwe­send waren.

      Men­schen han­deln wenn sie 'Nut­zen' erwar­ten - und das ist gemein­hin erst dann soweit, wenn es ihnen per­sön­lich an den Kra­gen geht! Wenn sie ihre Infor­ma­tio­nen aus einer begrenz­ten Zahl von Quel­len erhal­ten und es nicht bes­ser wis­sen (sie­he USA) oder hier bald auch (Agen­tur­nach­rich­ten über­all!), dann kann man ihnen höch­stens antra­gen das zu ändern und über den viel­zi­tier­ten Tel­ler­rand zu sehen .... dann mer­ken sie mög­li­cher­wei­se, daß die Erde nicht flach ist, es kei­nen Gott gibt und die NASA tat­säch­lich eine Mond­lan­dung gemacht hat.

      Wir lie­gen recht nah bei­ein­an­der mit unse­rer Sicht­wei­se .... das ist frag­los ein Gedan­ken­an­stoß zu prü­fen ob da drau­ßen in der Welt um uns etwas pas­siert ist was wir nicht mit­be­kom­men haben .... ;c)

      1. Mitt­ler­wei­le nimmt die­ses Aus­maß der Fil­ter­bla­sen aller­dings eine zu gro­ße Dimen­si­on an, für mei­nen Geschmack... Zudem, dass sol­cher Schwach­sinn jedes Mal mehr Bericht­erstat­tung in den Mas­sen­me­di­en erfährt und dadurch die­se Denk­wei­se wei­ter ver­bei­tet und ver­an­kert in der brei­te­ren Gesell­schaft. Dadurch wer­den ja gera­de Mas­sen ver­blö­det, die vor­her viel­leicht noch auf einem nicht ganz so pri­mi­ti­ven Weg waren.

        1. Gibt es mög­li­cher­wei­se eine Hier­ar­chie der Filterblasen?
          Schließt eine 'Ebe­ne' die meh­re­ren dar­un­ter lie­gen­den Bla­sen ein oder aus?
          Sind alle Fil­ter­bla­sen auf einer Ebe­ne, oder ist es nur der Ein­druck jener Per­so­nen, die sich einer bestimm­ten Bla­se zurech­nen, ihre sei die Bessere?

          Die Medi­en erhal­ten ihre Infor­ma­tio­nen von einer Hand­voll Agen­tu­ren die rund um den Glo­bus arbeiten:
          Wer dort die 'rich­ti­gen' Nach­rich­ten pla­ziert hat gewon­nen - min­de­stens in dem welt­po­li­ti­schen Lager dem man sie zurech­nen kann.
          So exi­stie­ren kon­ti­nent-über­grei­fen­de *Wahr­hei­ten* mehrfach.

          Der Ver­gleich, sofern denn über­haupt ver­steh­bar wegen der Ver­schie­den­heit der Spra­chen, wäre die inter­es­san­te­ste Vari­an­te von Nach­rich­ten an die ich den­ken kann.

        2. Ich wür­de sagen, es gibt Fil­ter­bla­sen, die alle par­al­lel neben­ein­an­der auf unte­rer Ebe­ne exi­stie­ren. Und dann gibt es sol­che, die "grenz­über­grei­fend" sind - also Leu­te aus ver­schie­de­nen Fil­ter­bla­sen auf unte­rer Ebe­ne auf einem höhe­ren Level unter einer Bla­se ver­ei­nigt krie­gen. Oder ein­fach eine Fil­ter­bla­se mit etwas ande­rem inhalt­li­chen Schwer­punkt und Cha­rak­ter erschaf­fen krie­gen, in der mehr Leu­te drin sind als in den ande­ren auf unte­rer Ebe­ne. (Der "Trick" liegt dann dar­in begra­ben, einen ande­ren Schwer­punkt zu adres­sie­ren, der weit mehr in der Bevöl­ke­rung ver­brei­tet ist. - Ein Bei­spiel wäre: Weit ver­brei­te­te ähn­li­che Lebens­er­fah­run­gen. Davon füh­len sich weit mehr Leu­te ange­spro­chen als z. B. von einem bestimm­ten gedank­li­chen Ansatz, das Kli­ma­pro­blem in den Griff zu bekom­men. (Wovon es sehr vie­le unter­schied­li­che Ansich­ten gibt.))

        3. Yep! Das ist es:
          Man muß in mög­lichst vie­len Bla­sen ein Stand­bein haben, dann ist man opti­mal ein­ge­bun­den und informiert ....
          Da fällt mir doch gleich ein pas­sen­des Lied ein:

          [LINK]

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