*edit*:
Von Wegen die Vergangenheit zu 'schönen' ...

In den frü­hen Tagen des Blog­gens war es ein *no-no* nach­träg­li­che Ände­run­gen an einem Text zu machen auf den schon Kom­men­ta­re ein­ge­gan­gen waren. Aus gutem Grund, denn dann konn­te es vor­kom­men (Absicht?), daß nichts mehr paß­te. Was im Klei­nen geäch­tet wur­de galt bei­lei­be nicht für 'main­stream', und so konn­te man seit der Ein­füh­rung digi­ta­ler Tex­te man­nig­fal­ti­ge 'Schö­nun­gen' oder Ver­su­che lesen die Tex­te zu berich­ti­gen, den Inhalt auf­zu­fül­len und Fehl­ein­schät­zun­gen den Tat­sa­chen anzu­glei­chen. Das über­wie­gend ohne Hin­weis durch die Urhe­ber. Ganz schlecht, denn es rui­nier­te zu Recht den Ruf. 

In den USA wird es gera­de vor­ge­führt was das digi­ta­le Archi­vie­ren wert ist und wie die brei­te Öffent­lich­keit davon beein­flußt wer­den kann:
*Fake News* sind letzt­lich der Ver­such die Ver­gan­gen­heit so zu ver­än­dern, daß man in der Gegen­wart davon pro­fi­tiert. Bei­spiels­wei­se um die Geschich­te der Skla­ve­rei - heu­te noch durch einen laten­ten Ras­sis­mus der Süd­staat­ler und eine unter­pri­vi­le­gier­te wei­ße Unter­schicht prä­sent - als eine Art fröh­li­cher Arbeits­kräf­te­wan­de­rung aus Afri­ka in die Ame­ri­kas darzustellen.

Da gibt es kei­ne Gren­zen der Phan­ta­sie die nicht in Schul­bü­chern zu fin­den wären und genau den Nutz­nie­ßern der dama­li­gen Ver­bre­chen heu­te pein­lich sind - wes­we­gen sie Alles dar­an setz­ten die Geschich­te zu ver­fäl­schen. Noch ste­hen dem Men­schen ent­ge­gen die es anders gelernt haben und erin­nern .... aber wenn die ein­mal weg, ver­stor­ben sind? Wer hin­dert dann noch die poli­ti­schen Füh­rer dar­an die Geschichts­bü­cher neu schrei­ben zu las­sen? Erst recht dann, wenn Alles 'digi­tal' wird, also auf 'hard­co­py', sprich Bücher, ver­zich­tet wer­den wird?

Orwell schrieb in "1984" die Zeilen 



"Wer die Ver­gan­gen­heit kon­trol­liert, kon­trol­liert die Zukunft.
Wer die Gegen­wart kon­trol­liert, kon­trol­liert die Vergangenheit"

 

 
Dazu fand ich vor ein paar Tagen einen Arti­kel, den ich aus­zugs­wei­se als Bild­zi­tat hier zei­gen will. Es geht schon los damit. Emp­find­lich­kei­ten und Zeit­geist tun ihr Werk:
Es wird redi­giert und geschönt, das Publi­kum bestimmt der­zeit noch wohin die Rei­se geht .... doch wenn ein­mal nur noch digi­ta­les Mate­ri­al da ist?

Für "Weh­ret den Anfän­gen!" ist es schon zu spät, wer hält den Trend auf?

Kommentare

  1. Das letz­te Bei­spiel macht es eigent­lich sehr anschaulich.
    Daten­trä­ger kann man so schnell nicht wie­der vom Markt ein­fan­gen, wenn sie ver­kauft wur­den. Digi­ta­le Archi­ve hin­ge­gen, da rei­chen nur ein paar inter­ne Ände­run­gen aus und schon ist etwas weg, wofür man vor­her even­tu­ell sogar Geld bezahlt hat.

    Eine ande­re anschau­li­che Sache, die mir ein­fällt und leicht deut­lich zu machen ist: Es reicht allein schon aus, wenn man jeman­dem etwas zei­gen will, was sich schon im Inter­net­zeit­al­ter abge­spielt hat, wo mehr­heit­lich digi­ta­le Quel­len einst vor­la­gen, deren frü­he­re Upload-Stel­len heu­te aber vakant sind. Wo man suchen müss­te, ob und wo es den sel­ben Inhalt noch ein­mal gibt. (Und manch­mal kann es auch pas­sie­ren, dass man dabei auch nichts wiederfindet.)

    Eine Hil­fe kann einem dazu die Way­back Machi­ne sein (wun­der­bar, dass es so etwas gibt!), für aber rich­tig kon­kre­te Din­ge manch­mal, die nicht einem grö­ße­ren Inter­es­se vor­lie­gen und daher in den Such­ma­schi­nen auch ange­zeigt wer­den, braucht man jedoch die frü­he­re URL (wel­che man eher hat, wenn man vor Ewig­kei­ten ein­mal von einem Online-Inhalt eine Off­line-Kopie gespei­chert hat und die­se Mate­ria­li­en über meh­re­re Com­pu­ter mit­ge­nom­men hat) - und da wird es teil­wei­se schon schwierig.
    Selbst wenn das auch vor­han­den ist, kann es einem auch pas­sie­ren, die Way­back Machi­ne hat zu der Sei­te, die man sucht, kei­ne Abbil­der frü­he­ren Datums gespeichert.
    Und dann hat man doch nichts auf der Hand, was man einem ande­ren zei­gen kann...

    1. Jede Form von Kopie die man bei sich selbst spei­chert ist vor will­kür­li­chen Ände­run­gen geschützt. Aller­dings ist das doch sehr auf­wän­dig, und Spei­cher­me­di­en sind zwar robust, aber sicher dar­auf ver­las­sen kann man sich nicht. Gleich­wohl kosten sie kein Klein­geld, und meh­re­re erfor­dern schon Ein­pla­nung ins Budget. 

      Ich hat­te bei­spiels­wei­se eine 3 TB Plat­te nach und nach aus Alt­be­stän­den mit Archi­ven seit 2006 gefüllt - um dann fest­stel­len zu müs­sen, daß unter­halb der zwei­ten Ebe­ne von Ord­nern nur noch der Ord­ner­na­me gespei­chert war, die dar­in lie­gen­den Datei­en waren weg ...! Zum Glück waren noch Dop­pel für die Jah­re ab 2015 da, aber die Lücke davor ist schon schmerzlich.

      Spei­cher wie "way­back" sind sicher eine gute Sache - doch wie dar­an kom­men wenn man nicht dar­auf zugrei­fen kann weil ein Wirr­kopf das ver­hin­dern will um SEINE VERSION von Geschich­te zu vermitteln?

      Was ich mitt­ler­wei­le stets mache wenn frem­de Inhal­te als Auf­hän­ger die­nen sind Kopien in Text­form von Arti­keln aus denen ich ver­lin­ke, und dazu jeweils Abbil­dun­gen (screen shots) - für den Fall der Fäl­le habe ich dann wenig­stens das als Quel­le mit Zeit­stem­pel parat ....

      Manch­mal fra­ge ich mich war­um ich das eigent­lich so hand­ha­be - wenn ich mal' tot umfal­le, .... irgend­wie brau­che ich das trotz­dem, selbst wenn es nach mir ein­fach nur ver­nich­tet würde.

      1. Ist etwas auf­wän­dig und man muss Spei­cher­ka­pa­zi­tä­ten bereit hal­ten, aber... ich kom­me dar­auf, weil ich auch ein­mal die Fest­stel­lung gemacht habe, zu einem bestimm­ten The­ma hät­te ich, glau­be ich, noch so eini­ges an (Original-)Material off­line in ange­häuf­ter Form - ich wüss­te nicht, ob davon alles heut­zu­ta­ge noch oder jeden­falls so leicht zu fin­den wäre. Ist mir mal so auf­ge­fal­len in vor­be­rei­ten­der Recher­che für etwas. - Für mich wäre der Zugang zu Ori­gi­na­len nicht so schwer, weil ich davon noch eini­ges von damals habe, ich müss­te nur durch ein paar Ord­ner klicken. Aber wie soll man das natür­lich machen, wenn man ande­ren einen Zugang zu Ori­gi­na­len ver­schaf­fen soll...? Und das ohne, dass man selbst irgend­was hoch­la­den muss.
        ...Ich bin jetzt erst ein­mal so ein­ge­stellt "okay, lass das The­ma erst mal kom­men, dass man dar­über redet - wird eine Lösung gesucht, wenn es soweit ist".
        Und wenn ich eben mit abge­schrie­be­nen Text­zi­ta­ten dar­aus arbei­ten muss (für die, für die das sein soll)...

        1. Die Spei­cher sind mitt­ler­wei­le doch etwas preis­wer­ter gewor­den - gera­de habe ich ca. 80 € für 3 x 1TB bezahlt. Für mich ist - obwohl ich über die Zeit ver­fü­ge, sie aber ungern 'war­tend' vor dem Cpom­pu­ter ver­brin­ge - die Dau­er der Spei­che­rung so müh­sam. Dann erst die Feh­ler­mel­dun­gen, wie üblich nichts­sa­gend und das bei durch­aus gän­gi­gen Sachen .... so wird das Zei­chen "|" in einer Datei­be­zeich­nung abge­lehnt ohne die Mög­lich­keit zu erhal­ten das eben mal zu ändern ....

          Wer bei dir und mir liest wird wohl selbst ohne stets mit­ge­lie­fer­ten Beweis / mit­ge­lie­fer­tes Zitat glau­ben was da steht, aber Frem­de? Nur dafür hal­te ich das vor, denn momen­tan sind die Leser­zah­len wach­send, die von 'word­press' selbst auf­ge­nom­me­nen sogar stär­ker als das, was die Zäh­ler­we­si­ten annehmen..

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