Ein Mosaikstein mehr um einen Verdacht zu bestätigen

Der Ver­dacht die Her­stel­ler von Arz­nei­mit­teln hät­ten grund­sätz­lich gar nicht die Absicht Pati­en­ten so zu ver­sor­gen, dass sie gesund wer­den, steht seit Jah­ren im Raum. Es wer­den von der Indu­strie Unsum­men aus­ge­ge­ben die­se Zwei­fel zu zer­streu­en. Allein die­se Tat­sa­che för­dert die Skep­sis. Zu Recht, wie der hier ver­link­te Film (Eng­lisch­spra­chig) zeigt.

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Kommentare

  1. Zuletzt so eine Art von Argu­men­ta­ti­on gehabt bezüg­lich Iver­me­ti­cin und Hydroxy­chlo­ro­quin, weil einer von "mei­nen" glaubt, das hät­te ihm bei sei­ner Covid-Infek­ti­on dage­gen geholfen.

    Den­ke, die Argu­men­ta­ti­on mit "die Phra­ma­in­du­strie erzählt dir nicht die Wahr­heit, die wol­len nur Geld machen" kommt in dem Zusam­men­hang aber bestimmt öfter vor...

    Selbst mit mei­nem biss­chen Basis­ver­ständ­nis von Medi­zin konn­te ich nicht anders als am Ende dabei zu blei­ben, dass bei­des gegen Covid nicht hel­fen kann auf Grund der Natur, was die­se Mit­tel sonst adressieren.
    Ein Mit­tel gegen Para­si­ten kann nicht gegen Viren hel­fen - ein Mit­tel gegen eine bestimm­te bak­te­ri­el­le Infek­ti­on (was Mala­ria ist) kann eben­falls nichts gegen Viren lei­sten, weil die­se völ­lig ande­re Lebe­we­sen sind als das.
    So wie man mit Anti­bio­ti­ka auch kei­ne Viren bekämp­fen kann, son­dern nur Bakterien.

    Ich fin­de, das soll­te man auch nicht immer zu einer gene­rel­len Fra­ge machen, ob Medi­zin funk­tio­niert oder nicht oder ob sich die Phra­ma­in­du­strie am Ver­ar­schen der Bevöl­ke­rung eine gol­de­ne Nase ver­dient, son­dern eher von Fall zu Fall ent­schei­den - weil es eben Fäl­le gibt, wo Ver­tu­schung sehr wohl mit im Spiel ist, und ande­re, wo sich die Leu­te das nur selbst ein­re­den, basie­rend auf fal­schen Grund­an­nah­men und emo­tio­na­len Vorurteilen.
    Es ergibt sich da kein ein­heit­li­ches Bild (mei­ner Auf­fas­sung nach).

    1. Nicht alle Teil­be­rei­che der Bran­che die­nen nur sich selbst. Das woll­te ich auch nicht behaup­ten. Es gibt zuneh­mend Bestre­bun­gen die Regu­la­ri­en der Preis­ge­stal­tung dadurch zu umge­hen, dass man neue Mole­kü­le aus der glei­chen Grund­struk­tur­grup­pe zulässt und sie dann für ein paar Jah­re teu­rer ver­kau­fen kann weil noch kein Fest­be­trag vor­han­den ist. Oder es geht um inno­va­ti­ve Grup­pen, die nicht viel mehr und viel bes­ser dazu bei­tra­gen etwas zu behan­deln als sol­che Pro­duk­te, die bereits seit Jah­ren im Markt sind. Auch die dür­fen teu­rer ver­kauft werden.
      Und dann die Krebs­me­di­ka­men­te! Da ist eine kli­ni­sche Prü­fung gegen Kon­troll­grup­pe 'unethisch', weil die­ser Grup­pe eine mög­li­che Wirk­sam­keit vor­ent­hal­ten würde ....

      Mit­tel­gro­ße Betrie­be sind in die­ser Bran­che wohl ehrlichsten.

      1. Bei der Preis­ge­stal­tung sähe ich auch noch ein klei­nes ande­res Ele­ment - weiß aber nicht, ob das tat­säch­lich eine Rol­le spielt: Ein hoher Preis kann auch dadurch mit bedingt sein, weil ein Medi­ka­ment ein­fach nicht in beson­ders hohen Stück­zah­len benö­tigt wird. Oder durch die Dia­gno­se, für was es zur Behand­lung ver­wen­det wird.
        - Ich sehe das näm­lich mit dem teu­er­sten, was mir ver­ord­net ist und was ich dau­er­haft neh­men muss.
        Irgend­wann habe ich näm­lich mal - in Online-Apo­the­ken - ein biss­chen nach­ge­schla­gen, was ande­re Prä­pa­ra­te, die auch gegen die Krank­heit ein­ge­setzt wer­den, kosten.
        Und ich bin zu dem Schluss gekom­men: Alle in etwa die sel­be Preis­la­ge. Geld­lich gese­hen wür­dest du auf die Dau­er mit kei­nem Prä­pa­rat signi­fi­kant gün­sti­ger laufen.
        Und die Preis­di­men­si­on, von der ich spre­che, ist schon vierstellig.

        Sicher­lich, es ist nicht so, als wenn die Krank­heit beson­ders sel­ten wäre - und man wird auch gera­de wegen der Dia­gno­se bestimmt sei­nen Auf­schlag verlangen...
        Aber - ich neh­me das bei mei­nem Prä­pa­rat wahr: Die Seri­en­num­mer von jeder 3-Monats-Packung, die nimmt recht lang­sam zu. Wie als wenn man das Prä­pa­rat (in der Dar­rei­chungs­form) gar nicht so viel prod­zie­ren muss. Auch die Zeit, bis die Lager­be­stän­de im der Arz­nei­lo­gi­stik mal ver­braucht sind, sich etwas hinzieht.

        Und da käme einem in den Sinn "also, wenn die das so bil­lig wie Blut­druck­mit­tel anbie­ten wür­den, dann wür­de man damit auf die Dau­er plei­te gehen...".
        (Noch mal unab­hän­gig davon, dass eine Schach­tel Blut­druck­mit­tel hier nur so wenig kostet, weil die Wirk­stof­fe und mit­un­ter die Tablet­ten schon kom­plett fer­tig in Fern­ost her­ge­stellt werden.)

        1. Ganz so ein­fach ist es nicht.
          Arz­nei­mit­tel haben zuerst eine Schon­frist was den Preis angeht, dann wer­den Fest­prei­se pro Wirk­stoff­grup­pe und manch­mal pro Indi­ka­ti­ons­be­reich ver­han­delt, und im drit­ten Schritt fal­len die Paten­te und gene­risch Pro­duk­te sen­ken wei­ter den Preis.

          Sel­te­ne­re Ver­ord­nun­gen kön­nen die Pro­duk­ti­on ver­teu­ern - wenn aller­dings für den welt­wei­ten Markt pro­du­ziert wird glei­chen sich die Unter­schie­de in den Län­dern aus und im Schnitt ver­die­nen die Her­stel­ler immer noch.
          Es wer­den wei­ter zusätz­li­che Bar­rie­ren ein­ge­baut, etwa unter­schied­li­che Packungs­grö­ßen, Gewich­te und Zusatz­stof­fe oder der Inhalts­stoff vari­iert in der Men­ge .... und schon ist ein Arz­nei­mit­tel nicht mehr 'iden­tisch' und kann einen ande­ren Preis bedingen.
          Da sind ech­te Fach­leu­te mit Akri­bie bei der Arbeit, denn schon klei­ne Sum­men addie­ren sich bei den Unter­neh­men zu beacht­li­chen Beträgen.

  2. Also, bei dem gemein­ten Prä­pa­rat han­delt es sich schon um was, wo es schon Gene­ri­ka gibt. - Weiß ich, weil 1 Mal hat­te man mir so was in der Apo­the­ke her­aus­ge­ge­ben, aber da ich in 'nem - wie soll ich's nen­nen? - "Betreu­ungs­pro­gramm" für Leu­te, die die­ses Medi­ka­ment bin, darf das aber nicht sein und ich muss immer Ori­gi­nal aus­ge­hän­digt kriegen.
    Seit dem war immer auf dem Rezept so ein klei­nes Käst­chen ange­kreuzt, wel­ches für den Apo­the­ker heißt "nur Ori­gi­nal aus­hän­di­gen, kei­ne Gene­ri­ka" (du wirst viel­leicht wis­sen, was ich meine).
    Auch nach Arzt­wech­sel (weil die vor­he­ri­ge schlicht auf­ge­hört hat, in Ren­te gegan­gen ist), lief das bis­her, dass das so wei­ter ging.
    (Ein­zig hat­te ich in der Zeit, so lang wie ich das Prä­pa­rat schon neh­me, mal eine Schach­tel, die für den eng­li­schen Markt bestimmt gewe­sen sein muss, weil der Kar­ton an Stel­len, die sich nicht über­kle­ben las­sen, in Eng­lisch beschrif­tet war. Medi­ka­ment aber völ­lig gleich und Original.)

    Also - ich weiß nun natür­lich nicht, was das Prä­pa­rat mal zu sol­chen Zei­ten geko­stet hat, als es noch neu auf dem euro­päi­schen Markt war, aber inzwi­schen dürf­te es sich auf dem Niveau ein­ge­pen­delt haben, unter­halb wel­ches es auch nicht wei­ter gehen wird.
    Wie bereits erwähnt - ande­re Medi­ka­men­te für den sel­ben Anwen­dungs­be­reich (für die sel­be Dia­gno­se), sind gene­rell auch nicht merk­lich bil­li­ger. Und dabei ist es egal, ob da was ähn­lich lang oder sogar weni­ger Jah­re auf dem Markt ist als das, was ich nehme.

    1. Die 'Gene­ri­ka', also Pro­duk­te mit glei­chem Inhalts­stoff und Dosie­rung, für die glei­che Indi­ka­ti­on, wer­den immer nur ein ganz klein wenig unter dem Preis des Ori­gi­nals ange­bo­ten - weil dann, wenn das Patent abge­lau­fen ist, auch der frü­he­re Patent­in­ha­ber lie­ber noch *etwas* mit­ver­dient als das Pro­dukt ganz aufzugeben.
      Die Abga­be durch die Apo­the­ke darf bei »aut idem« auf dem Rezept ein Medi­ka­ment abge­ben, das nicht das nament­lich ver­ord­ne­te ist, aber wirk­stoff­gleich. »aut simi­le« geht wei­ter: Es erlaubt die Abga­be eines Arz­nei­mit­tels, das ähn­lich wirkt wie das ver­ord­ne­te, aber einen ande­ren Wirk­stoff enthält.

      *update/Ergänzung*
      Dazu gibt es eine Ver­laut­ba­rung

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