Es besteht ein Zusammenhang ....

Es besteht ein Zusam­men­hang zwi­schen Bil­dung und Aber­glau­be. Das ist - soweit ich weiß - unbe­strit­ten. Wer über weni­ger natur­wis­sen­schaft­li­che Kennt­nis­se ver­fügt ist dem­nach leich­ter geneigt Natur­phä­no­me­ne als "von Gei­stern ver­ur­sacht" und eige­ne Phan­ta­sien als "medi­ta­ti­ve Erkennt­nis­se" wahr­zu­neh­men. Die Anthro­po­so­phie 'ver­führt' ein­fa­che Gemü­ter leich­ter als klar den­ken­de Menschen. 

Um es auf den Punkt zu bringen: 
Ich hal­te der­glei­chen Spin­ne­rei für eine psy­chi­sche Stö­rung!
Wer - außer einer gei­stig gestör­ten Per­son - glaubt an sol­che 'über­sinn­li­chen Wesen'?
Hier kommt wie­der Rudolf Stei­ner ins Spiel - Stich­wort: "Wal­dorf­schu­len". Ich bin mir sicher, dass vie­le Eltern, die ihre Kin­der dort unter­rich­ten las­sen, nicht wis­sen auf wel­chem absur­den Fun­da­ment die soge­nann­te "Wal­dorf-Päd­ago­gik" steht.

Doch nun zum Text den ich hier - als abschrecken­des Bei­spiel - vor­stel­len will. Manch­mal läßt sich schon an der Art der sprach­li­chen Dar­stel­lung fest­stel­len, daß hier Unwis­sen­heit - um nicht zu sagen 'Dumm­heit' - am Werk ist ....

Dazu dies Bei­spiel, das offen­bar ein Pla­gi­at aus einer Schrift mit dem Titel "Hauch­dünn: 20 Essays über die Wand zwi­schen sinn­li­cher und über­sinn­li­cher Welt von Jostein Sæther" ist, wobei der Text gram­ma­ti­ka­lisch ver­än­dert wur­de - zum Schlech­te­ren! Auch der Bezug auf Stei­ner ist ent­fernt wor­den, denn dann hät­te man die Fäl­schung / das Pla­gi­at schnell ent­lar­ven können.
[Unver­än­dert zitiert, Her­vor­he­bung (fett) & Nume­rie­rung von mir; Ori­gi­nal­text als → Abbil­dung]:

  1. 1. " .. Wenn ich medi­ta­tiv die Situa­ti­on erreicht habe, im rei­nen Geist zu ver­wei­len, und in einer Begeg­nung mit einem ande­ren Wesen mich befin­de, wie erken­ne ich, dass die­ses Wesen mir wohl­ge­sinnt ist?
     
    Völ­lig unnö­ti­ge Schach­te­lung und Ver­dre­hung des Sat­zes, der hät­te lau­ten kön­nen "Wenn ich im 'rei­nen Geist' ver­wei­le, wie erken­ne ich dann ob ein Wesen, dem ich begeg­ne, mir wohl­ge­son­nen ist?" 
     
  2. 2. Wie unter­schei­de ich zwi­schen Wesen und Wesen?
     
    Wie unter­schei­de ich zwi­schen ver­schie­de­nen Wesen? - das war ja wohl gemeint ....
     
  3. 3. Wie erscheint Luzi­fer, wie erscheint Ahri­man in mei­nem höhe­ren Bewusst­sein?
     
    "Luzi­fer" und "Ahri­man" - tja, da geht es los mit dem Aber­glau­be .... außer­dem müß­te der Satz lau­ten: Wie erschei­nen Luzi­fer und Ahri­man in mei­nem höhe­ren Bewußtsein?
     
  4. 4. Es besteht bei­spiels­wei­se die Situa­ti­on nach einer kar­mi­schen Erkennt­nis über mich selbst, die meh­re­re Sequen­zen aus einer frü­he­ren Inkar­na­ti­on in Ägyp­ten ima­gi­na­tiv zeig­te, aber auch eini­ge Rät­sel hin­ter­ließ, sodass ich einen grö­ße­ren Zusam­men­hang ver­fol­gen will, die den Bezug zur Gegen­wart erhel­len könn­te.
     
    Hä? Eine 'frü­he­re Inkar­na­ti­on' hat­te also 'Erkennt­nis­se' gelie­fert und Rät­sel hin­ter­las­sen - und das soll irgend­wie Bezug zur Gegen­wart haben .... so wirr der Satz auf­ge­baut ist, so wirr ist die gram­ma­ti­ka­li­sche Ver­ar­bei­tung. 'sodass ich den grö­ße­ren Zusam­men­hang ver­fol­gen will' steht irgend­wie iso­liert da, paßt nicht zum Rest des Satzes. 
     
  5. 5. Zunächst las­sen sich kei­ne wei­te­ren Ima­gi­na­tio­nen erbil­den.
     
    Den Zustand "Ima­gi­na­tio­nen" zu haben, nennt man "Ver­lust des Rea­li­täts­be­wußt­seins" - man sieht und hört etwas, was tat­säch­lich nicht vor­han­den ist .... 'erbil­den' - so ein Quatsch: Die Vor­sil­be 'er-' soll wohl 'schmückend' sein - es klingt aber nur geschraubt. Das Wort gibt es nicht.
     
  6. 6. Ich gera­te statt­des­sen in einen beun­ru­hi­gen­den inne­ren Dun­kel, der mich qua­si emp­fiehlt, die Medi­ta­ti­on zu been­den.
     
    Oh, oh! Da schlägt die Gram­ma­tik hef­ti­ge Pur­zel­bäu­me .... Ange­mes­se­ner wäre wohl:
    "Ich gera­te statt­des­sen in ein beun­ru­hi­gen­des, inne­res Dun­kel, das mir emp­fiehlt die Medi­ta­ti­on zu beenden"
     
  7. 7. Was liegt dabei vor?
     
  8. 8. Ist es ein Aus­druck der soge­nann­ten Hüter der Schwel­le, der mich vor der har­ten Erkennt­nis des Kar­mas beschützt?
     
  9. Sind es nun meh­re­re 'Hüter' oder ist es ein 'Hüter'?
    Oha! 'Die har­te Erkennt­nis des Kar­mas' - das muß 'was ganz Schlim­mes sein!
     

  10. 9. Mich anbie­tet, mei­ne Fra­gen zu über­den­ken, sie von aller Ego­is­mus zu befrei­en .. "
  11. [Zitat Ende]
     
    Hier bie­tet sich der Satz an: 
     
    "Mir und mich ver­wech­sel ich nich' das kommt bei mich nich' vor!"
    Der Pla­gia­tor hat den vor­lie­gen­den Text durch meh­re­re Feh­ler im Aus­druck / in der Gram­ma­tik sinn­ent­stellt, schein­bar weil er dach­te, man kön­ne so sei­ne Fäl­schung nicht erkennen. 

Stel­len Sie sich vor: Es gibt Men­schen, die auf der­glei­chen Gefa­sel her­ein­fal­len und die­sen Betrü­gern abneh­men, dass sie mit irgend­wel­chen Gei­stern in Ver­bin­dung ste­hen. Dann zah­len sie viel Geld um zu erfah­ren, was Ver­stor­be­ne ihnen aus dem Jen­seits (!) noch unbe­dingt zu sagen haben. Der fau­le Zau­ber ist erst zu Ende, wenn das 'Opfer' kei­nen baren Hel­ler mehr besitzt - dann ver­stum­men die Geister .... 


Redi­gier­te Neu­fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung am: 17. Jul 2009 um 20:01h

Kommentare

    1. Das als "Abnei­gung" zu inter­pre­tie­ren ist nicht ganz rich­tig - ich habe nichts gegen die Men­schen die so den­ken. Woge­gen ich mich wen­de ist die Aus­sa­ge, das was sie ver­su­chen zu eta­blie­ren: Eine durch Fik­ti­on (oder gei­sti­ge Stö­rung?) geschaf­fe­ne Wirk­lich­keit, nein, eigent­lich eine Wahn­vor­stel­lung, für die es kei­ner­lei Bele­ge gibt. Die aber geeig­net ist (wie Wal­dorf Schu­len & Kin­der­gär­ten) eine nach­fol­gen­de Gene­ra­ti­on von der Neu­gier­de selbst zu erfor­schen abzu­len­ken und ihr statt­des­sen fal­sche Infor­ma­tio­nen über die Welt einzutrichtern.
      Oder die die­se ver­meint­li­chen Kon­tak­te in eine "ande­re Ebe­ne" - was immer das auch sein soll - dazu nut­zen ver­trau­ens­se­li­ge Per­so­nen abzuzocken.

      Das ist ein gro­ßer Unterschied.

  1. Mich erin­nert das an ... Fisch im Was­ser. Wir kön­nen einem Fisch nicht erklä­ren, du da gibts noch was ande­res, als dich, das Was­ser und dem was da so im Was­ser schwimmt. Der kennt nix anderes.

    1. Nun, der Unter­schied zwi­schen Fisch und Mensch ist doch, dass wir den­ken und wis­sen kön­nen - das bedeu­tet, dass wir uns aus der Ein­di­men­sio­na­li­tät her­aus heben und die Kom­ple­xi­tät erken­nen können. 

      Wenn aber trotz vie­ler gegen­tei­li­ger Bewei­se Men­schen in einem absur­den Kon­strukt den­ken wol­len und sich nicht durch Fak­ten eines Bes­se­ren beleh­ren las­sen so ist das Ignoranz.

      Dem Fisch kön­nen wir dage­gen kei­nen Vor­wurf machen, da haben Sie Recht: Er wird sein Medi­um nicht ver­las­sen kön­nen und hat nicht die Kapa­zi­tät etwas zu erfin­den wie er es den­noch bewäl­ti­gen könnte.

      Hier greift dann der Zufall, die Evo­lu­ti­on, und schafft durch Ver­än­de­rung der gene­ti­schen Struk­tur Fische, die sich kür­zer oder län­ger an Land bewe­gen kön­nen - und so wer­den wahr­schein­lich in sehr fer­ner Ver­gan­gen­heit Fische das Land erobert haben und sind zu ande­ren Arten geworden ....

  2. Betr. »psy­chi­sche Störung«:

    »Die reli­giö­se Manie gilt als die vor­herr­schen­de Form von Geistes­krank­heit.« stell­te Hen­ry Cos­well fest (1839). Dem ist durch­aus zuzustimmen.

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