Man hört ja ....

öfter ein­mal von unge­wöhn­lich frei­gie­bi­gen bzw. - wohl häu­fi­ger - von beson­ders knick­ri­gen Leu­ten. Manch­mal sitzt man dabei und möch­te vor Scham im Boden ver­sin­ken wenn ein Auf­geld sicht­bar wider­wil­lig 'errech­net' wird .... neu­lich hat­te ich eine sol­che Bege­ben­heit: Die Rech­nung der Tisch­nach­barn war € 22,90 - wor­auf­hin sie 25 Euro hin­leg­ten und sich auf € 24,- her­aus­ge­ben ließen ....
Ich hät­te beim glei­chen Betrag auf € 25,- auf­ge­run­det und das wär's gewesen:
Leben und leben las­sen, die Ser­vice­kräf­te haben bestimmt kein fürst­li­ches Gehalt und müs­sen man­che unan­ge­neh­men Gäste gedul­dig ertragen ....

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Kommentare

  1. Das ken­ne ich auch nur zu gut. Wel­che Erfah­rung ich dabei gemacht habe ist, daß es gera­de die Leu­te sind, die es sich eigent­lich lei­sten könn­ten einen Euro mehr als Trink­geld zu geben. Die, die selbst auf den Euro schau­en müs­sen, sind da meißt groß­zü­gi­ger. Das ist mei­ne Erfah­rung dazu.

  2. Am schlimm­sten sind jene Men­schen, die groß über Man­gel an Dienst­lei­stungs­wil­le schwa­dro­nie­ren und wenn es ans Bezah­len geht wer­den sie gei­zig .... und ja, oft sind es genau die "Bes­ser Ver­die­nen­den" die nichts für Ande­re übrig haben. 

    Noch schlim­mer fand ich vor eini­ger Zeit als wir mit einem Ehe­paar Essen waren, daß, als die Rech­nung über € 150,- kam (fünf Per­so­nen: Vor­spei­se, Haupt­ge­richt, Nach­tisch, Was­ser, 2 Fl. Wein, Kaf­fee) das gro­ße Druck­sen anfing .... ich habe schließ­lich € 100,- auf den Tisch gelegt, 3 x € 30,- plus € 10,- Auf­geld und dach­te er/sie legt jetzt min­de­stens € 65,- dazu. Der Clou: Der Ehe­mann leg­te - nach län­ge­rem Kra­men in sei­ner Geld­bör­se - genau € 50,- dazu .... unse­re Toch­ter, Stu­den­tin, mit ein­ge­schränk­tem Bud­get, hat dann € 15,- Trink­geld draufgelegt!
    (Spä­ter sprach mich dann auf dem Heim­weg die Ehe­frau des Paa­res an und gab mir noch € 15,- mit der Bemer­kung: " .. wir haben ja auch von dem Was­ser gehabt .. " - vom Wein auch, dach­te ich da, und nicht zu knapp!) Ich habe die € 15,- mei­ner Toch­ter gege­ben - es ersetz­te ihr den Anteil, den sie bei­gesteu­ert hatte ....

    Sicher ist: Mit die­sen Leu­ten gehe ich bestimmt nicht mehr Essen.

  3. Dem stim­me ich zu, fra­ge mich aller­dings gleich­zei­tig: Es gibt eini­ge Beru­fe oder Tätig­kei­ten, in denen das Gehalt abso­lut nicht stimmt. Ich weiß z.B., was Aus­hil­fen im Buch­han­del verdienen.
    War­um wird nicht beim Ver­käu­fer ein­fach auf­ge­run­det - die Gehäl­ter sind eben­falls unglaub­lich nied­rig und unfreund­li­che "Gäste" muss auch er alle­mal ertragen.
    Wo ist der Unter­schied zu Servicekräften?

  4. Daß in vie­len Beru­fen hohe Anfor­de­run­gen gestellt wer­den und die Bezah­lung dafür ein Wirt ist trifft bestimmt zu .... aber ist es wirk­lich pro­duk­tiv, den Blick nach unten zu wer­fen anstatt nach oben?
    Mir scheint, es müß­te eine Dis­kus­si­on im Lan­de herr­schen die genau die­ses Fak­tum auf­nimmt und in der For­de­rung mündet:
    Gutes Geld für gute (= qua­li­fi­zier­te) Arbeit!
    Wenn ich dann aller­dings lese, daß damit gerech­net wird, daß die Zahl der 'Leih­ar­bei­ter' von jetzt 1.4% auf 4% bis 2010 anstei­gen soll geschieht in der Wirk­lich­keit genau das Gegen­teil. Wie sol­len jun­ge Men­schen dann noch einen Anreiz haben sich inten­siv zu bil­den und ihren Beruf mög­lichst 'breit' anzulegen?

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