'politically correct'  *update* (30-01-2014) *update* (05-06-2019)

Ich las kürz­lich über einen Kin­der­gar­ten* der sich damit her­vor­tut eine "neu­tra­le Bot­schaft" zu leben:
Das heißt im Klar­text, dass man nicht mehr nur die hier­zu­lan­de übli­chen Feste christ­li­chen Ursprungs fei­ert, son­dern sich anschickt, alle Fei­er­ta­ge aus den Her­kunfts­län­dern zu bege­hen, die durch die Kin­der in der Ein­rich­tung reprä­sen­tiert sind ....

Ich kann - vor die­sem sicher beson­ders 'poli­ti­cal­ly correct'-en Hin­ter­grund - nun bes­ser ver­ste­hen, war­um es eini­gen poli­ti­schen Kräf­ten ein Anlie­gen ist "Deutsch" als Spra­che der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land im Grund­ge­setz zu verankern ....

Wie­der ein Bei­spiel dafür, wie in unse­rem Land eini­ge tum­be Ein­falts­pin­sel ver­mei­nen durch noch wei­ter­ge­hen­de Nivel­lie­rung unse­rer Sit­ten und Gebräu­che beson­ders zukunfts­ori­en­tiert und 'auf­ge­schlos­sen' zu han­deln - dass sie damit ohne Not jahr­hun­der­te­al­te Tra­di­tio­nen ver­wäs­sern und ver­wer­fen ist ihnen in ihrem 'Aus­gleichs­wahn' über­haupt nicht klar ....
Wer hier in unse­rem Land Wur­zeln fas­sen will muss jed­we­de reli­giö­se oder welt­li­che Regel aus sei­ner ursprüng­li­chen Hei­mat den bei uns gel­ten­den Geset­zen unter­wer­fen - anders kann eine Inte­gra­ti­on in unse­re Gesell­schaft nicht gelingen.

Beson­ders beach­tens­wert fin­de ich in die­sem Zusam­men­hang eine Beob­ach­tung aus mei­ner Nach­bar­schaft. Da wohnt - wie ich ja schon frü­her berich­te­te - ein tür­ki­scher Kon­sul. In den bei­den Fen­stern des Hau­ses ste­hen zur Weih­nachts­zeit die­se trep­pen­för­mi­gen Weih­nachts­be­leuch­tun­gen mit je sie­ben elek­tri­schen Ker­zen, ein christ­lich-jüdi­sches Sym­bol­mix - in einem mus­li­misch aus­ge­rich­te­ten Haushalt ...!

Dort scheint mehr Ver­ständ­nis für Tra­di­ti­on des Gast­lan­des vor­han­den zu sein als in dem oben erwähn­ten Kin­der­gar­ten. Das mag dar­an lie­gen, dass dort Men­schen woh­nen, die intel­li­gen­ter sind als der Durch­schnitt jener Kin­der­gar­ten­tan­ten und Kin­der­gar­ten­on­kel die sich dem Anschein nach die tota­le Nivel­lie­rung unse­res hei­mi­schen Brauch­tums auf die Fah­nen geschrie­ben haben .... und der 'berich­ten­de' Lokalrepor­ter, Tobi­as Wink­ler zeigt sich 'voll begei­stert' - nicht ein Gedan­ke dar­an, dass das viel­leicht nicht der rich­ti­ge Weg zur Inte­gra­ti­on sein könnte ....

*/Zusatz/* [05.06.2019]
Neh­men wir ein­mal den Hid­schāb, der in mus­li­mi­schen Staa­ten den Frau­en von fun­da­men­ta­li­stisch-mus­li­mi­schen Män­nern, Amts­trä­gern, auf­ge­zwun­gen wird. Weil sie ein gestör­tes Ver­hält­nis zum weib­li­chen Kör­per und der Sexua­li­tät haben? Vor weni­gen Jahr­zehn­ten war da kei­ne Dis­kus­si­on nötig: Die Frau­en konn­ten sich frei ent­schei­den ob sie mehr oder weni­ger ver­hüllt sein wollten!

Nun aber wer­den Frau­en in meh­re­ren Län­dern der Welt gezwun­gen, vom Staat gezwun­gen, sich zu ver­hül­len. Ein Rück­fall in mit­tel­al­ter­li­chen Patri­ar­cha­lis­mus. Kann man das hier bei uns eben­so hal­ten und zulassen?

Nein.

So lan­ge es irgend­wo auf der Welt als Zwang den Frau­en auf­er­legt ist kann es nicht bei uns gestat­tet sein - unser Grund­ge­setz sagt im Arti­kel 3 Abs (2) GG: " .. Män­ner und Frau­en sind gleich­be­rech­tigt. Der Staat för­dert die tat­säch­li­che Durch­set­zung der Gleich­be­rech­ti­gung von Frau­en und Män­nern und wirkt auf die Besei­ti­gung bestehen­der Nach­tei­le hin .. "

Pro­gres­siv-libe­ra­le ver­ges­sen in ihrem Bestre­ben nach 'Gerech­tig­keit gegen­über Jeder­mann' oft, dass man etwas ver­tei­di­gen und gleich­zei­tig des­sen zwangs­wei­se Durch­set­zung ver­ur­tei­len kann.
Der weib­li­che Kör­per ist dem männ­li­chen eben­bür­tig, eine Scham­gren­ze auf­zu­bau­en die nur Frau­en betrifft wäh­rend Män­ner jede Frei­heit haben ist nicht gerecht­fer­tigt. Der Hid­schāb soll Sitt­lich­keit, weib­li­che 'Ehre' und Keusch­heit sichern - so wenig ver­trau­en die Sit­ten­wäch­ter ihren männ­li­chen Glau­bens­ge­nos­sen, müs­sen sie offen­bar für Instinkt-gesteu­er­te, poten­zi­el­le Sexu­al­tä­ter halten.

Eine irgend­wie gear­te­te För­de­rung sol­cher Ver­ir­rung des Den­kens darf es bei uns nicht geben. Dabei ist die Ver­schleie­rung nur ein Bei­spiel dafür, dass wohl gemein­te Über­nah­me von Äußer­lich­kei­ten schnell ins Gegen­teil umschla­gen kann. Das Ver­bot für der­glei­chen alter­tüm­li­che Regeln muss für Sport, gemein­sa­mes Schwim­men, Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten etc. gel­ten. Und natür­lich schon im Kindergarten.
*\Zusatz\*

*1.edit*
Grund­sätz­lich ist hier aller­dings die Fra­ge ange­bracht, ob es nicht bes­ser ist Reli­gi­on völ­lig aus der Kin­der­er­zie­hung her­aus zu lassen ....

*2.edit*
"" .. der 'berich­ten­de' Lokalrepor­ter, Tobi­as Winkler .. ":
Im Arti­kel von Herrn Wink­ler fehlt die nöti­ge kri­ti­sche Distanz, die ein Repor­ter haben soll­te - 'berich­ten' ist ange­bracht, bewer­ten soll­te unterbleiben ....

*3.edit*
(30.01.2014)
Wir soll­ten uns in die­ser Hin­sicht ein Bei­spiel an den U.S.A. nehmen:
"The Ame­ri­can way of Life" ist das Stich­wort - Jeder kann dort sei­ne natio­na­len Eigen­hei­ten pfle­gen. Aller­dings kommt immer zuerst das, was Ame­ri­ka aus­macht und dort als "Tra­di­ti­on" gilt. Und das ist ja letzt­lich der Grund, war­um selbst jetzt, nach all den Ent­hül­lun­gen zu welt­wei­ter Aus­spä­hung durch die NSA etc. so Vie­le dort­hin streben ....


[Revi­dier­te, erwei­ter­te Fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung 14.12.2008 um 02:11h]


* Städ­ti­sche Kin­der­ta­ges­stät­te Kil­lings­tra­ße / Mün­ster i. Westf., OT Kinderhaus.

 

 

Kommentare

  1. Ich glau­be weni­ger, dass da die Kin­der­gar­ten­tan­te dran schuld ist. Die bedie­nen doch auch nur ein Kli­en­tel, wel­ches ihh­re Kin­der dort­hin­schickt. Im Prin­zip ist es da doch ähn­lich wie in der Grund­schu­le, man soll hau­fen­wei­se Sachen erfül­len, und zusätz­lich noch diver­se Extra­wün­sche (der Eltern).
    Wenn man Kin­der erlebt, die panisch reagie­ren, weil die Schul­an­fangs­fei­er aus Platz­grün­den in der nahe­ge­le­ge­nen Kir­che (ohne Got­tes­dienst u.ä.) statt­fin­det und ihnen von daheim anschei­nend ein­ge­bläut wur­de, nur ja nicht mit christ­li­chen Fei­ern in Berüh­rung zu kom­men, kann ich ver­ste­hen, dass die vom Kin­der­gar­ten da knei­fen. Ob sie nicht bes­ser Stel­lung bezie­hen soll­ten, ist eine ande­re Sache.

  2. Da der Kin­der­gar­ten in einem 'sozia­len Brenn­punkt' liegt (sie­he Hin­weis von Hexa, wei­ter oben) kann ich mir nicht vor­stel­len, daß es in die­sem Fall die Eltern sind, die wesent­lich bestim­men was da als Arbeits­grund­la­ge gewählt wird - es ist wohl eher eine falsch ver­stan­de­ne Anbie­de­rung die "Welt­of­fen­heit" signa­li­sie­ren soll .... eben so, wie sich ein ein­fa­ches Gemüt eine Annä­he­rung der Kul­tu­ren vorstellt.

    Was völ­lig außer Acht bleibt ist, daß Kin­der in die­ser Prä­gungs­pha­se feste Struk­tu­ren, kal­ku­lier­ba­re Umge­bung und per­sön­li­che Zuwen­dung brauchen.

    "Inter­gra­ti­on" kann nur gelin­gen, wenn die Kin­der ler­nen was die Umge­bung als Wer­te ansieht und for­dert - denn was aus ihrem eige­nen ange­stamm­ten Kul­tur­kreis gefor­dert wird ken­nen sie ja! 

    Ich habe in vie­len Berufs­jah­ren mit vie­len 'inte­grier­ten' Aus­län­dern zusam­men­ge­ar­bei­tet. Was ihnen die­se Inte­gra­ti­on erleich­tert hat war zunächst eine per­fek­te Sprach­kennt­nis, oft bes­ser als der Sprach­ge­brauch man­cher Deutsch­stäm­mi­ger (!) und die Kennt­nis der lan­des­ty­pi­schen Fein­hei­ten hin­sicht­lich Sit­ten, Gebräu­chen, Fei­er­ta­gen, sozia­len Struk­tu­ren etc. ....

    Erfolg­rei­che Inte­gra­ti­ons­po­li­tik heißt also bestimmt nicht wahl­lo­se Ver­mi­schung von kul­tu­rel­len Beson­der­hei­ten zu einem Ein­heits­brei - so wie vom beschrie­be­nen Kin­der­gar­ten praktiziert.

  3. Am Tag vor 'Chri­sti Him­mel­fahrt' kauf­te ich an einem tür­ki­schen Stand etwas ein. Die Bedie­nung ver­ab­schie­de­te mich mit "Schö­nen Fei­er­tag!" Ich muss­te erst mal über­le­gen, was der bevor­ste­hen­de 'Vater­tag' denn eigent­lich für ein Fei­er­tag sei - soll­te die tür­ki­sche Ver­käu­fe­rin das am Ende bes­ser gewusst haben als ich?! (Viel­leicht hat sie es ja aber auch nur gesagt, weil sie es von der Bäcke­rei­ver­käu­fe­rin gegen­über gehört hat.)

    1. Viel­leicht trau­en wir den Ver­käu­fe­rin­nen zu wenig Wis­sen zu? Es ist doch oft so, dass sie die­sen Job machen weil man sie trotz guter Zeug­nis­se anders nicht ein­set­zen will .... bei uns gegen­über war eine Frau aus Syri­en, die war aus­ge­bil­de­te Apo­the­ke­rin, die woll­te die ört­li­che Apo­the­ke ein­stel­len - als 'Ver­käu­fe­rin', und sie soll­te dort nicht im Kun­den­be­reich arbei­ten, son­dern im Lager. Eine Frechheit!

      Selbst wenn es nur eine Nach­ah­mung des­sen war was sie gehört hat­te - es war doch alle­mal eine net­te Geste Ihnen gegenüber.

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