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Es gibt Tage, die so 'hektisch' sind, dass es kaum gelingt einen klaren Gedanken zu fassen. Andererseits sind an vielen Tagen die Stunden zäh wie ein alter Braten: Man kaut darauf herum und es scheint nie weniger zu werden - die Stunden scheinen endlos, wollen nicht vorübergehen. Ich komme ins Grübeln.
Zum Beispiel über Erinnerung:
Manches Ereignis aus der Vergangenheit scheint klar und deutlich durch die Zeit, so, als ob es erst kürzlich passiert wäre. An andere Ereignisse erinnere ich nur schemenhaft, es will und will nicht gelingen sie ins Gedächtnis zurückzurufen.
Wahrscheinlich gibt es Gründe dafür. Sie müssen aus den Ereignissen selbst erklärbar sein. Nur ist es mir noch nicht gelungen ein Muster auszumachen, nach dem diese Mechanismen ablaufen. Ich kann keine Gemeinsamkeiten oder Verschiedenheiten finden, die mir ermöglichen würden das zu ordnen.
- zum Chaos strebt das Individuum hin.
Vertrackt, diese Sache mit der Erinnerung ....
in den letzten ca 5 Jahren sind so einige Erinnerungen abrupt verblasst. Ich sitze manchmal da und versuche sie irgendwie noch zu packen... aber es gelingt mir nicht. Es kommt mir vor wie überschriebener Speicherplatz - und der noch vorhandene Link auf dem Desktop führt ins Nichts.
Ich vermute den Unterschied zwischen den gebliebenen Erinnerungen und den verlorenen im Gefühl dazu. In der Wichtigkeit für uns.
Eine treffende Metapher, die gefällt mir - und wahrscheinlich ist es tatsächlich so. An die Stimmung gebunden, das ist einleuchtend:
Was positiv belegt ist behält man länger und der Mensch hat auch eine Tendenz die angenehmen Dinge länger zu behalten als unangenehme. Da fällt mir das chinesische Sprichwort "Die Erinnerung malt mit goldenem Pinsel" ein. Das paßt an dieser Stelle.
Bei "Wichtigkeit" kommt es noch darauf an, WAS wir (sehr individuell!) für wichtig halten. Daher ist wohl für Jede/-n etwas anderes wichtig .... aber auch das ist wieder gut - wie schlimm wäre es wenn wir Alle nur ein "Einheitserinnern" hätten.