Artenvielfalt

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Es wird häu­fig in den Medi­en von "Arten­viel­falt" gespro­chen - aber sel­ten wer­den dazu kon­kre­te Zah­len und Erklä­run­gen gebracht. Im all­ge­mei­nen ver­steht man dar­un­ter die Gesamt­zahl der auf unse­rem Pla­ne­ten leben­den Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Und um es gleich zu Anfang klar zu stellen:
Der Mensch ist nichts ande­res als ein wei­te­res Säu­ge­tier, wenn­gleich die Kir­chen seit vie­len tau­send Jah­ren ver­sucht haben die­se Erkennt­nis zur Stüt­zung ihrer "Leh­re" zu unter­drücken - zur Not dadurch, dass sie die Wis­sen­schaft­ler auf Schei­ter­hau­fen verbrannten ....

Zunächst eine (gekürz­te) Über­sicht zu den Tier­stäm­men & ~klas­sen:
 
 

TIERREICH Stamm
CHORDATIERE
Fische
(Pis­ces)*
Knor­pel­fi­sche (Chond­richt­hy­es);
Kno­chen­fi­sche im wei­te­ren Sin­ne (Ost­eicht­hy­es);
fos­sil: Pla­coder­mi; Sta­chel­haie (Acan­tho­dii);
sowie: Schleim­aa­le; Neunaugen. 
Klas­se: Amphi­bien; (Amphi­bia)
(Unter­stamm: Wir­bel­tie­re; Vertebrata);
(Über­klas­se: Kie­fer­mäu­ler; Gnatho­sto­ma­ta);
(Rei­he: Land­wir­bel­tie­re; Tetrapoda).
Klas­se: Rep­ti­lien; (Rep­ti­lia)
(Unter­stamm: Wir­bel­tie­re; Vertebrata);
(Über­klas­se: Kie­fer­mäu­ler; Gnatho­sto­ma­ta);
(Rei­he: Land­wir­bel­tie­re; Tetrapoda).
Klas­se: Vögel; (Aves)
(Unter­stamm: Wir­bel­tie­re; Vertebrata);
(Über­klas­se: Kie­fer­mäu­ler; Gnatho­sto­ma­ta); (Rei­he: Land­wir­bel­tie­re; Tetra­po­da);
(ohne Rang: Sau­r­op­si­den; Sauropsida)
Klas­se: Säu­ge­tiere; (Mamma­lia)
(Unter­stamm: Wir­bel­tie­re; Ver­te­bra­ta);
(Über­klas­se: Kie­fer­mäu­ler; Gnatho­sto­ma­ta);
(Rei­he: Land­wir­bel­tie­re; Tetrapoda).
Stamm
ARTHROPODEN
Spin­nen
(Kie­fer­klau­en­trä­ger; Chelicerata)
Insek­ten
(Sechs­fü­ßer; Hexapoda)
Tau­send­fü­ßer
(Myria­po­da)
Krebs­tie­re
(Cru­stacea)
Stamm
WEICHTIERE
Schne­cken (Gastro­po­da);
(Scha­len­weich­tie­re; Conchifera).
Muscheln (Bival­via);
(Scha­len­weich­tie­re; Conchifera).
Tin­ten­fi­sche; (Kopf­fü­ßer; Cepha­lo­po­da); mit den drei Über­ord­nun­gen: Zehn­ar­mi­ge Tin­ten­fi­sche (Deca­bra­chia); Acht­ar­mi­ge Tin­ten­fi­sche (Vam­py­ro­po­da); fos­sil(†): Belem­ni­ten (Belem­no­idea).

 
 
In der oben gezeig­ten Über­sicht sind die wich­tig­sten Tier­stäm­me dar­ge­stellt. Zum Zweck der bes­se­ren Über­sicht­lich­keit wur­den eini­ge Beson­der­hei­ten der Unter­tei­lung weg­ge­las­sen. Wis­sen­schaft­lich kor­rek­te Daten fin­den sich in ein­schlä­gi­gen Fachveröffentlichungen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass zur Gesamt­zahl der Arten wahr­schein­lich nie end­gül­ti­ge, ver­bind­li­che Zah­len gelie­fert wer­den kön­nen: Denn täg­lich gehen Arten unter und neue ent­ste­hen - so blei­ben alle Zah­len­an­ga­ben stets Moment­auf­nah­men zu dem Zeit­punkt, an dem sie erho­ben wurden.

Selbst­re­dend ist es den­noch mach­bar und sinn­voll eine unge­fäh­re Schät­zung der Arten­zah­len vor­zu­neh­men. Sol­che Zah­len haben vie­le Fach­wis­sen­schaft­ler zusam­men­ge­tra­gen. Dabei sind sehr unter­schied­li­che Wer­te her­aus­ge­kom­men und ver­öf­fent­licht. Hier soll bei­lei­be nicht der Ver­such unter­nom­men wer­den eine Gesamt­schau die­ser Arbei­ten zu erstel­len. Viel­mehr soll eine lai­en­ver­ständ­li­che Über­sicht gebo­ten wer­den, die eine Vor­stel­lung zu den der­zeit vor­han­de­nen Arten und ihrem Ver­hält­nis zuein­an­der in Zah­len ver­mit­teln könn­te. Dabei wird nach Lebens­räu­men, Arten und pro­zen­tua­ler Ver­tei­lung unter­schie­den. Bei der pro­zen­tua­len Ver­tei­lung wird zusätz­lich auf die Pflan­zen verwiesen.

Pro Jahr wer­den welt­weit durch­schnitt­lich ca. 13.000 Arten neu beschrie­ben. In der BRD z.B. geht man von der­zeit 44.787 Tier­ar­ten, dar­un­ter 38.370 Arthro­po­den, davon 33.305 Insek­ten, aus. Nur 706 Wir­bel­tie­re sind in Deutsch­land hei­misch - also eine ver­schwin­dend klei­ne Zahl im Ver­gleich zu den zah­len­mä­ßig weit umfang­rei­cher ver­tre­te­nen Insekten.

Arten (nur Tie­re)
1.750.000
Pro­zen­tual
(Tie­re & Pflanzen)
Lebens­raum
Land
50.000 Wirbeltierarten 
51% Insekten  78% Fest­land
Land
1.000.000 Insekten 
14% Gefäß­pflan­zen 17% Was­ser
Meer
240.000 Arten
35% (700.000 Arten)
alle ande­ren Tie­re
& Pflan­zen, incl. Ein­zel­ler
& Wir­bel­tie­re
5% Sym­bi­on­ten / Parasiten


[Alle Zah­len lt. Anga­ben bei WIKIPEDIA; 02/2014]

 
 


Bedenkt man, dass die Erde - nach kos­mi­schen Maß­stä­ben - noch nicht beson­ders alt ist, so ist umso erstaun­li­cher, wel­che Viel­falt an Tie­ren und Pflan­zen sich in die­ser Zeit­span­ne auf unse­rem Pla­ne­ten gebil­det hat. Der Mensch ist der größ­te Feind der beleb­ten Umwelt. Was sich in vie­len Jahr­tau­sen­den ent­wickelt hat haben wir in weni­gen Jahr­hun­der­ten durch die "Zivi­li­sa­ti­on" in Gefahr gebracht, teil­wei­se schon unwie­der­bring­lich aus­ge­rot­tet. Wis­sen­schaft ist unbe­quem, nicht erst seit heu­te, son­dern schon viel frü­her. Vor allem den Kir­chen ist "Wis­sen" ein Dorn im Auge, weil es die star­ren Dog­men in Fra­ge stellt und wider­legt, wie sehr über­zeu­gend das nach­fol­gen­de Zitat anmerkt.
 

» .. Es waren bemer­kens­wer­te Fort­schrit­te, als um das Jahr 1695 Wood­ward zum ersten­mal die „ante­düu­via­le" Zeit als eine beson­de­re Epo­che unter­schied, und um 1745 der genia­le Buf­fon aus der Abküh­lungs­dau­er glü­hen­der Eisen­ku­geln berech­ne­te, daß die Erde als Stern 74 800 Jah­re bis zur Bil­dung einer festen Stein­kru­ste und wei­te­re 93000 Jah­re bis zur Abküh­lung auf den Null­punkt gebraucht habe. Aber die wei­te­re Durch­füh­rung die­ses neu­en Gedan­kens schei­ter­te an dem Wider­stan­de derer, die glaub­ten, daß unse­re Erde am 7. Okto­ber 3761 v. Chr. geschaf­fen wor­den sei ..«

[Zitat aus: Geschich­te der Erde und des Lebens; Johan­nes Walt­her; Ver­lag von Veit & Comp.; Leip­zig, 1908].  

 
 

 ∙ ▪ 🐙 ▪ ∙ 

* Unter "Fische" sind sol­che Arten zusam­men­ge­faßt, die mit Kie­men atmen und im Was­ser leben. Es han­delt sich also um eine mor­pho­lo­gi­sche Grup­pe (mor­pho­lo­gisch = nach Gestalt).

Redi­gier­te Erst­ver­öf­fent­li­chung: 26. Feb 2014 um 08:21


 

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