Re-visited: Unwissenheit (III)

.
Im zwei­ten Teil ging es dar­um wie natur­wis­sen­schaft­li­che Grund­kennt­nis­se in die Bewäl­ti­gung von Pri­vat- und Arbeits­le­ben ein­ge­wo­ben sind - und war­um sol­che Kennt­nis­se hel­fen das eige­ne Han­deln sinn­voll zu gestalten. 

Wenig­stens Basis­kennt­nis­se mit­zu­brin­gen - und dann noch zu wis­sen wo man suchen muß um ergän­zen­de Infor­ma­tio­nen zu erhal­ten - ist nötig, damit man sich ein kor­rek­tes Bild der Sach­ver­hal­te machen kann.

Im fol­gen­den Text wer­de ich auf fünf Berei­che näher ein­ge­hen. Wo schon frü­her Infor­ma­tio­nen fest­ge­hal­ten wur­den sind Ver­wei­se (Links) vor­han­den. Bei Inter­es­se emp­feh­le ich die ver­link­ten Inhal­te zur Ergän­zung zu Rate zu zie­hen. Da es eine Viel­zahl von Mög­lich­kei­ten gibt habe ich zur Ein­gren­zung der jewei­li­gen The­men eine Aus­wahl getrof­fen. Die­se ist als "Unter­the­ma" näher bezeichnet.

Nahrung:
"Gesunde Ernäh­rung"

An der Fra­ge wel­che Art der Ernäh­rung sinn­voll und gesund ist haben sich vie­le Fach­leu­te und noch mehr selbst­er­nann­te Heils­brin­ger ver­sucht - die Lite­ra­tur dazu ist unüber­schau­bar und des­we­gen fällt es nicht leicht dar­aus sinn­voll zu wäh­len was rele­vant ist und was nicht.

Ich ver­su­che daher einen ande­ren Ansatz:
Stel­len sie sich vor wie die Urmen­schen gelebt haben - und was sie geges­sen haben. Wir sind von die­sem Beginn der 'Mensch­wer­dung' noch nicht weit entfernt:
Das erste Auf­tre­ten von Homi­ni­den wird auf eine Zeit vor ca. 4 [4,2 – 3,9] bis 1,5 Mio Jah­re geschätzt. Damit sind wir Men­schen, deren erstes Auf­tre­ten in der heu­ti­gen Gestalt ca. 600.000 bis 200.000 Jah­re - als archai­sche For­men von Homo sapi­ens, auch Homo hei­del­ber­gen­sis bezeich­net - her ist eine ziem­lich "jun­ge" Art auf die­sem Planeten. 

Men­schen sind - etwa im Ver­gleich zu Ele­phan­ten [vor ca. 6. Mio Jah­ren] - eine spä­te und jeweils räum­lich begrenz­te Ent­wick­lung. Eini­ge Lini­en waren erfolg­reich und haben sich fort­ent­wickelt, ande­re sind untergegangen.

Man kann sich also erst­mal nur anse­hen von was sich die Urmen­schen ernähr­ten - und schon wird klar WIE unse­re heu­ti­ge Nah­rung aus­se­hen sollte.

Die Urmen­schen waren ALLES(-fr-)esser - was bedeu­tet, sie nah­men tie­ri­sche und pflanz­li­che Nah­rung zu sich. Die fleisch­ver­zeh­ren­den Urmen­schen waren damals wohl die erfolg­rei­che­ren, ihre sich haupt­säch­lich pflanz­lich ernäh­ren­den Genos­sen blie­ben klei­ner und ent­wickel­ten sich langsamer.

Dies fest­ge­stellt bleibt nur ein Fazit:
Rein pflanz­li­che Ernäh­rung für Men­schen ist nicht artgerecht.

Noch eine wei­te­re Über­le­gung dazu. Die Zusam­men­set­zung des Eiwei­ßes von Pflan­zen unter­schei­det sich von der tie­ri­schen Eiwei­ßes. WIKIPEDIA sagt dazu "Es kommt bei Pro­te­in als Nah­rung allein auf den Anteil an deren Bau­stei­nen, den Ami­no­säu­ren, an."

Das zu ver­deut­li­chen hilft der Begriff der "Bio­lo­gi­schen Wer­tig­keit"- den WIKIPEDIA so for­mu­liert: "Die bio­lo­gi­sche Wer­tig­keit eines Pro­te­ins in einem Lebens­mit­tel ist ein Maß dafür, mit wel­cher Effi­zi­enz die­ses Nah­rungs­pro­te­in in kör­per­ei­ge­nes Pro­te­in umge­setzt wer­den kann."

Das kommt daher, dass zwi­schen der Zahl der ver­schie­de­nen Ami­no­säu­ren (Bau­stei­ne der Pro­te­ine) bei Plan­zen und Tie­ren Unter­schie­de bestehen - man kann einen Pro­zent­satz die­ser "Über­ein­stim­mung" berechnen.

Als Basis wird das Eiweiß eines Hüh­ner­ei­es her­an­ge­zo­gen. Gro­ße Zah­len bedeu­ten gute Über­ein­stim­mung mit dem Eiweiß des Men­schen, klei­ne Zah­len sind ungün­stig. Hilfs­wei­se kann auch noch der Ami­no­säu­re­index bestimmt wer­den. Es hilft also nicht mehr pflanz­li­che Kost zu essen - wenn bestimm­te Ami­no­säu­ren feh­len kommt es zu Stö­run­gen der Kör­per­funk­tio­nen (sie­he hier­zu auch "Mini­mum­ge­setz" (Liebig'sches Faß), dem­nach " .. kann ein Orga­nis­mus sich nur so weit ent­wickeln, wie es die knapp­ste Res­sour­ce erlaubt .."

Zusam­men­fas­send läßt sich daher feststellen:

Eine rein vege­ta­ri­sche Ernäh­rung ist unty­pisch für Men­schen. Es besteht die Gefahr ein Defi­zit an Ami­no­säu­ren zu ent­wickeln - das aller­dings geschieht schlei­chend über vie­le Jah­re, bevor die Man­gel­er­schei­nun­gen sicht­bar wer­den. Beson­ders eine Umstel­lung der Nah­rung in höhe­rem Lebens­al­ter ist dabei gefähr­lich, denn der altern­de Orga­nis­mus kann sol­che Man­gel­zu­stän­de nur schwer oder über­haupt nicht mehr kompensieren 



 ∙ ▪  ▪ ∙ 

Lite­ra­tur


- http://www.scheffel.og.bw.schule.de/faecher/science/biologie/humanevolution/2fossil/humanfos.htm
- http://www.histokomp.de/kompendium/stammesgeschichte/die-ersten-hominiden-australopithecus/
- http://home.arcor.de/tr-siebe/urmen.html (Über­sichts­ta­fel)

- http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-38.htm
- http://geschichte-der-menschheit.de/hominiden/die-ersten-europaeer.html

- http://www.blinde-kuh.de/tiere/mammut/

- http://science.orf.at/stories/1702955/

- http://www.welt.de/wissenschaft/article109692025/Fruehe-Menschen-assen-vermutlich-regelmaessig-Fleisch.html

Zusatz­in­fo:
[Bild­zi­ta­te aus "Zen­trum der Gesund­heit"]
Nur um ein­mal auf­zu­zei­gen wie gelo­gen wird um "Nah­rungs­er­gän­zung" zu ver­kau­fen zwei Kopien von Text von einer sol­chen Sei­te. Das in der ersten Abbil­dung behaup­te­te Ver­hält­nis von "ver­wert­ba­ren Sub­stan­zen" ist genau umge­kehrt - 90% Fleisch wer­den 'ver­ar­bei­tet', gegen­über nur 50% aus Pflanzen.
Die in der zwei­ten Abbil­dung behaup­te­te "Über­säue­rung" ist eine glat­te Lüge / Erfin­dung - denn bereits im Magen wer­den Eiwei­ße zer­legt und die dar­aus ent­ste­hen­den Pep­tid­ver­bin­dun­gen sind ampho­ter, d.h. sie wir­ken nach außen "neu­tral", nicht "sau­er". Ganz unver­blümt wird dann auch fol­ge­rich­tig auf Pro­duk­te ver­wie­sen - es geht dar­um Angst zu schü­ren und dann die (schein­bar rich­ti­ge) Lösung anzubieten.
Das ist kei­ne "kor­rek­te Gesund­heits­auf­klä­rung" son­dern bewuß­te Irre­füh­rung in eigen­nüt­zi­ger Absicht.


1

2

Wenn die Ursa­che von Krebs bekannt wäre gäbe es mitt­ler­wei­le auch eine Behand­lung dafür - das allei­ne ist schon Erklä­rung genug war­um die behaup­te­te "Krebs­aus­lö­sung" eine glat­te Lüge darstellt.

________________________________________________________________________ 

Erst­ver­öf­fent­li­chung: 15. Mrz 2014 um 22:50


 

Kommentare

  1. Ich bin's mal wie­der. Ihre Schluss­fol­ge­run­gen sind aber teils doch etwas leicht­fer­tig und simpel:

    "Die fleisch­ver­zeh­ren­den Urmen­schen④ waren damals wohl die erfolg­rei­che­ren, ihre sich haupt­säch­lich pflanz­lich ernäh­ren­den Genos­sen blie­ben klei­ner und ent­wi­ckel­ten sich langsamer.

    Dies fest­ge­stellt bleibt nur ein Fazit:
    Rein pflanz­li­che Ernäh­rung für Men­schen ist nicht artgerecht."

    Die Kör­per­grö­ße hat wohl kaum den "Erfolg", sprich die Qua­li­tät als Mensch beein­flusst. Auch ein klein­wüch­si­ger Men­schen­schlag (mei­net­we­gen bedingt durch vege­ta­ri­sche Ernäh­rung) weist alle mensch­li­chen Qua­li­tä­ten auf, und soll­ten sie sich tat­säch­lich lang­sa­mer ent­wickelt haben, so hät­ten sie zumin­dest bis zum heu­ti­gen Tag den all­ge­mei­nen Stand erreicht.
    Aber der Maß­stab für die­se Ent­wick­lung fehlt doch hier! Wohin haben die Fleisch­fres­ser sich denn angeb­lich so viel schnel­ler ent­wickelt? (Zu angriffs­lu­sti­gen, krie­ge­ri­schen Zeit­ge­nos­sen ver­mut­lich.) Und ist das auch wirk­lich das, wohin der Mensch sich ent­wickeln soll? (Ver­mut­lich nicht.)

  2. " .. Ihre Schluss­fol­ge­run­gen sind aber teils doch etwas leicht­fer­tig und sim­pel .. "

    - Nein, denn das sind nicht "mei­ne" Schluß­fol­ge­run­gen, son­dern zitier­te Fol­ge­run­gen aus der ange­ge­be­nen Quel­le

    - Kör­per­grö­ße ist sehr wohl ein posi­ti­ver Selek­ti­ons­fak­tor, denn, in Ver­bin­dung mit dem auf­rech­ten Gang, erlaub­te sie dem Indi­vi­du­um eine wei­te­re Sicht auf die Umge­bung, dadurch frü­he­re Erken­nung von Feind & Beu­te und dem­entspre­chend bes­se­re Über­le­bens- und Fortpflanzungswahrscheinlichkeit.

    - Sie formulieren
    " .. Wohin haben die Fleisch­fres­ser sich denn angeb­lich so viel schnel­ler ent­wi­ckelt? (Zu angriffs­lus­ti­gen, krie­ge­ri­schen Zeit­ge­nos­sen ver­mut­lich.) Und ist das auch wirk­lich das, wohin der Mensch sich ent­wi­ckeln soll? (Ver­mut­lich nicht.) .. "

    und geben selbst die Ant­wort, die Sie für die rich­ti­ge hal­ten - um sie sogleich als nicht wün­schens­wer­te Vari­an­te abzu­stem­peln und zu verdammen. 

    Ich beto­ne noch­mal: Ihre Schluß­fol­ge­run­gen, nicht etwa mei­ne.

    Was ich dar­aus gefol­gert habe war ledig­lich folgendes:
    Es ist offen­bar eine Misch­kost aus pflanz­li­chen und tie­ri­schen Nah­rungs­stof­fen gewe­sen, die die Ur-Men­schen ver­zehrt haben. 

    Dar­aus, und aus der Tat­sa­che, dass wir seit­dem erst weni­ge Gene­ra­ti­ons­fol­gen durch­lau­fen haben, schlie­ße ich, dass die­se Art der Ernäh­rung dem Men­schen 'eigen­tüm­lich', d.h. ange­mes­sen und sinn­voll ist.
    Dafür spricht zusätz­lich auch der Ver­dau­ungs­trakt des Men­schen, denn er hat Ele­men­te die von den Phy­sio­lo­gen als "Alles­fres­ser-Typ" bezeich­net wer­den. Rei­ne Pflan­zen­fres­ser haben IMMER eine Gär­kam­mer (Pan­sen, Blind­darm) in der die Bak­te­ri­en und pflanz­li­chen Ein­zeller leben die die Nah­rung der Pflan­zen­fres­ser dar­stel­len. Vege­ta­ri­er besit­zen kei­ne sol­che "Gär­kam­mer", daher sind sie aus phy­sio­lo­gi­scher Sicht immer unter­ernährt und defi­zi­tär bei Vit­ami­nen und Spurenelementen.

    PS:
    Das abwer­ten­de Wort "sim­pel" neh­me ich Ihnen übri­gens nicht übel, sowas rutscht im Eifer schon 'mal heraus ....

  3. Dass Sie das Wort "sim­pel" - es war ein­fach ans engl. "simp­le" ange­lehnt - als abwer­tend emp­fin­den wür­den, hat­te ich nicht vor­aus­ge­ahnt; "ein­fach" soll­te es ein­fach nur heißen.

    Wenn der Urmensch eine Misch­kost brauch­te, um sein Über­le­ben zu sichern, so muss das doch nicht hei­ßen, dass wir sie jetzt immer noch brau­chen. Wir müs­sen doch nicht den Feind und Beu­te­tie­re erken­nen und über­wäl­ti­gen kön­nen, oder doch?!?
    Ich habe gehört, dass die Chi­ne­sen ver­mehrt Kuh­milch zu sich neh­men (was bis dato in Chi­na eher unüb­lich war), weil sie dann kör­per­lich grö­ßer und den Ame­ri­ka­nern ähn­li­cher wer­den. Also, das kann ich jetzt zwar nicht bewei­sen, aber das kommt mir doch so vor, als müss­te ein Krieg gewon­nen werden.

    Wenn das Ver­dau­ungs­sy­stem der gesam­ten Mensch­heit auf tie­ri­sche Nah­rung ein­ge­spielt wäre, wie­so kann es dann Völ­ker geben, die vor­wie­gend vege­ta­risch leben, und das nicht erst seit gestern?
    Ich sehe dar­an, dass der Mensch sich eben auch dafür ent­schei­den kann, sich vege­ta­risch zu ernäh­ren. Wenn das die näch­sten Jahr­hun­der­te kon­se­quent prak­ti­ziert wür­de, wür­de auch das Ver­dau­ungs­sy­stem das mit­be­kom­men und sich dar­auf ein­stel­len. Das ist doch im All­ge­mei­nen so in der Natur, oder etwa nicht?

    Inter­es­sant in die­sem Zusam­men­hang auch:
    http://www.vegetarische-initiative.de/china_studie.htm

  4. " .. Wenn das Ver­dau­ungs­sys­tem der gesam­ten Mensch­heit auf tie­ri­sche Nah­rung ein­ge­spielt wäre, wie­so kann es dann Völ­ker geben, die vor­wie­gend vege­ta­risch leben, und das nicht erst seit gestern? .. "
    - ich ken­ne kei­ne Völ­ker die vor­wie­gend vege­ta­risch leben und habe davon bis­her nichts gehört. An wel­che Völ­ker den­ken Sie da?

     ∙ ▪  ▪ ∙ 

    " .. Wenn der Urmensch eine Misch­kost brauch­te, um sein Über­le­ben zu sichern, so muss das doch nicht hei­ßen, dass wir sie jetzt immer noch brauchen. .. "
    "brau­chen" ist hier nicht der kor­rek­te Ansatz. Wir müs­sen uns den Ver­dau­ungs­trakt anse­hen und des­sen Funk­ti­on zuordnen:
    Da erken­nen wir, dass die Magen­säu­re Eiweiß 'dena­tu­riert' (in Pep­ti­de zer­legt) - und zwar ledig­lich das bes­ser angreif­ba­re tie­ri­sche Eiweiß, denn die pflanz­li­chen Eiwei­ße sind noch 'gebun­den', d.h. che­misch ver­knüpft. Das deu­tet dar­auf hin, daß wir tie­ri­sches Eiweiß bes­ser ver­wer­ten kön­nen als pflanz­li­ches Eiweiß.

    Erst spä­ter im Darm wer­den die pflanz­li­chen Eiwei­ße zer­legt. Des­we­gen wer­den sie auch nur zu einem gerin­ge­ren Anteil nutz­brin­gend ver­wer­tet. Ein zwei­ter Aspekt der auf vor­wie­gend tie­ri­sche Eiweiß­quel­le hinweist.

    Der drit­te und wich­tig­ste Punkt ist das (frü­her erwähn­te) Feh­len einer Gär­kam­mer. Ich will es noch­mal beschreiben:

    Tie­re die Pflan­zen fres­sen leben NICHT von dem, was in den Pflan­zen an Nähr­stof­fen ent­hal­ten ist. Das ist ein weit ver­brei­te­ter Irr­tum.

    Die Tie­re zer­klei­nern die Pflan­zen­tei­le und die­se lan­den in einer 'Gär­kam­mer', dem Pan­sen der Kühe oder dem Blind­darm beim Pferd, um nur zwei Bei­spie­le zu nennen.

    Der nach­fol­gen­de Pro­zeß ist wichtig:
    In die­sen 'Gär­kam­mern' leben Bak­te­ri­en sowie wei­te­re tie­ri­sche und pflanz­li­che Ein­zeller. Die­se Ein­zeller zer­le­gen die in der Nah­rung ent­hal­te­nen Nähr­stof­fe - und wer­den dann selbst "ver­daut", das pas­siert in den nach­fol­gen­den Mägen oder Darm­ab­schnit­ten der Pflanzenfresser.

    Pflanzenfresser leben also nicht von Pflanzen
    - sondern von dem Eiweiß aus Einzellern!


    Ich hof­fe das war so erklärt, dass es ver­ständ­lich ist.

    Da also Men­schen kei­ne sol­che "Gär­kam­mer" haben sind sie kei­ne Pflan­zen­fres­ser, son­dern besten­falls Allesfresser/Mischköstler.

    [Nur der Voll­stän­dig­keit hal­ber: Es gibt in unse­rem Dick­darm eine soge­nann­te "Darm­flo­ra" die in der Lage ist bestimm­te Sub­stan­zen aus pflanz­li­cher Kost für uns zu zer­le­gen & nutz­bar zu machen - es han­delt sich hier­bei meist um Vit­ami­ne die frei­ge­setzt wer­den. Das macht aber nur ca. 1-3% der benö­tig­ten Nah­rungs­men­ge aus.]

    Und um der Fra­ge einer mög­li­chen Ver­än­de­rung vorzubeugen:
    Nein, die­se Mecha­nis­men kön­nen NICHT so gestei­gert wer­den, dass der Mensch dadurch zum 'Pflan­zen­fres­ser' wer­den könnte.

     ∙ ▪  ▪ ∙ 

    " .. Wir müs­sen doch nicht den Feind und Beu­te­tiere erken­nen und über­wäl­ti­gen kön­nen, oder doch?!? .. "
    Nein, das bedeu­tet es natür­lich nicht. Aber das steckt noch 'gene­tisch' in uns Allen - der Trug­schluß ist näm­lich, dass wir uns von den Urmen­schen sehr, sehr weit weg­ent­wickelt haben. Das stimmt aber nicht, und z.B. unse­re Kör­per­spra­che besteht ja auch noch in vol­lem Umfang, obwohl wir uns mitt­ler­wei­le mit Wor­ten (Lau­ten) ver­stän­di­gen und sie schon lan­ge nicht mehr brauchen.

     ∙ ▪  ▪ ∙ 

    " .. Wenn das die nächs­ten Jahr­hun­derte kon­se­quent prak­ti­ziert wür­de, wür­de auch das Ver­dau­ungs­sys­tem das mit­be­kom­men und sich dar­auf ein­stel­len. Das ist doch im All­ge­mei­nen so in der Natur, oder etwa nicht? .. "

    Nein, bedau­er­li­cher­wei­se nicht.
    Sie kön­nen sich ja auch kein drit­tes Bein wach­sen las­sen oder zwei zusätz­li­che Ohren - obwohl das Ihnen viel­leicht nütz­lich wäre .... ;) 

    Es gibt wohl die Mög­lich­keit sol­cher Ver­än­de­run­gen durch Muta­ti­on bei ein­zel­nen Indi­vi­du­en - die wer­den aber dann nicht zwangs­läu­fig vererbt.
    [Auf die­sen Umstand gehe ich jetzt nicht wei­ter ein, denn dazu müß­te ich gene­ti­sche Fein­hei­ten dar­stel­len die selbst für Stu­den­ten der Bio­lo­gie in fort­ge­schrit­te­nen Seme­stern manch­mal noch Schwie­rig­kei­ten bereiten.]

    Die­se (ihre) Aus­gangs­fra­ge ist der alte Streit­punkt zwi­schen Lamarck (Ver­er­bung erwor­be­ner Eigen­schaf­ten) und Dar­win ( Ver­er­bung, Varia­bi­li­tät und Selek­ti­on) - der mitt­ler­wei­le zugun­sten Dar­wins ent­schie­den wurde:

    Es gibt kei­ne Ver­er­bung erwor­be­ner Merkmale.

    Ob es in der Zukunft viel­leicht mög­lich wird gene­ti­sche Mani­pu­la­tio­nen vor­zu­neh­men, die gezielt bestimm­te Eigen­schaf­ten ver­än­dern oder her­vor­brin­gen ist noch unge­wiß - ich per­sön­lich leh­ne sol­che gene­ti­schen Mani­pu­la­tio­nen ab. 

    Das Ergeb­nis könn­te zwar das Erwünsch­te sein, aber wir wis­sen nichts über die lang­fri­sti­gen Fol­gen .... und da den­ke ich an den "Zau­ber­lehr­ling", der zum Ende sei­ner Expe­ri­men­te die­se nicht mehr beherrsch­te. Nur wird im Fal­le der Gen­ma­ni­pu­la­ti­on am mensch­li­che Genom kein "Mei­ster" zu Hil­fe geru­fen wer­den kön­nen um den Scha­den wie­der zu beheben ....

  5. "vege­ta­risch leben­de Völ­ker", Korrektur:
    Nicht die gan­zen Völ­ker leben vege­ta­risch, aber gro­ße Tei­le: sehr vie­le (die mei­sten?) Hin­dus und Bud­dhi­sten in Indi­en und Chi­na. Und das seit sehr lan­ger Zeit.

    "Es gibt wohl die Mög­lich­keit sol­cher Ver­än­de­run­gen durch Muta­tion bei ein­zel­nen Indi­vi­duen — die wer­den aber dann nicht zwangs­läu­fig vererbt."
    Das wür­de bedeu­ten, dass das Pro­blem sich zwar nicht im Lau­fe der Zeit sozu­sa­gen von allei­ne löst, aber mög­li­cher­wei­se doch durch kon­se­quen­tes vege­ta­ri­sches Essen und die Aner­zie­hung bzw. indi­vi­du­el­le Aneig­nung einer ent­spre­chen­den Grund­ein­stel­lung in den Griff zu bekom­men ist. Wie es ja Bud­dhi­sten, Hin­dus und Sikhs (von allen aber wie­der­um nicht alle!) seit Jahr­hun­der­ten, wenn nicht gar Jahr­tau­sen­den praktizieren.
    Ich ken­ne eini­ge Inder, die als Erwach­se­ne in den Westen kamen und hier zum ersten Mal Fleisch geges­sen haben. Und nicht, weil ihnen vor­her was gefehlt hät­te! Son­dern um sich anzu­pas­sen. Dafür kau­fen sie dann beim Tür­ken bil­li­ges Ham­mel­fleisch und im Super­markt Hähn­chen­schle­gel aus Mas­sen­pro­duk­ti­on ... wie alle eben. Nein, danke.

  6. " .. aber mög­li­cher­weise doch durch kon­se­quen­tes vege­ta­ri­sches Essen und die Aner­zie­hung bzw. indi­vi­du­elle Aneig­nung einer ent­spre­chen­den Grund­ein­stel­lung in den Griff zu bekom­men ist .. "

    Nein, bedau­er­li­cher­wei­se nicht - wie ich schon bei Lamarck/Darwin aus­führ­te ist eine "geziel­te" Evo­lu­ti­on (Aneig­nung einer bestimm­ten Fähig­keit) nicht im Rah­men des Möglichen.

    Bleibt nur die Gentechnik ;)

    - - - 

    Medi­zinsch & bio­lo­gisch gese­hen leben Vege­ta­ri­er gegen ihre Gesundheitsinteressen. 


    Die von Ihnen erwähn­ten Chi­ne­sen haben durch die Refor­men von Mao einen gro­ßen Sprung in der Lebens­er­war­tung gemacht, dann näm­lich, als es plötz­lich Eiweiß nicht nur für obe­re Kasten, son­dern auch für das Pro­le­ta­ri­at gab (sie­he Abbildungsausschnitt).

    Sie füh­ren Inder (und da Anhän­ger spe­zi­el­ler Reli­gio­nen) an. Haben Sie mal etwas über die Lebens­er­war­tung die­ser dau­er­haft unter­ernähr­ten Men­schen gelesen? 

    Deren Reli­gi­on ver­bie­tet bestimm­te Spei­sen weil die den höch­sten Kasten vor­be­hal­ten waren - und das gemei­ne Volk sich Eiweiß nicht LEISTEN kann - da ist Reli­gi­on mit Gebo­ten immer ein pro­ba­tes Mit­tel die Mas­sen 'in Schran­ken' zu hal­ten und ihnen vor­zu­gau­keln, sie täten das für ihr See­len­heil - wenn es auch in Wahr­heit den Pri­vi­le­gier­ten nützt ....

    OT:
    Darf ich Sie als "Benut­zer(-in)" eintragen?
    Dann ist die läs­tige Suche im Spam vor­bei und Ihre Bei­träge erschei­nen sofort. E-Mail bleibt 'ver­bor­gen', es geht aber für uns bei­de beque­mer und Sie sehen ihre Kom­men­ta­re sofort ....

  7. Mei­net­we­gen dür­fen Sie mich ger­ne als "Benut­ze­rin" eintragen.

    In punc­to Erb­lich­keit bzw. Ver­erb­bar­keit wür­de sich also nur per Gen­tech­nik etwas ver­än­dern las­sen. Aber indi­vi­du­ell wären schon auch Ände­run­gen mög­lich, haben Sie zunächst zuge­ge­ben, auch wenn Sie es jetzt wie­der bestrei­ten. Des­halb set­ze ich auf das Indi­vi­du­um - jeder soll bei sich selbst anfan­gen und dem auf die Spur kom­men, was für ihn das Beste ist. 

    In dem einen von Ihnen ver­link­ten Arti­kel heißt es übri­gens, dass den Sym­pto­men von Eiweiß­man­gel nur durch genaue Selbst­be­ob­ach­tung auf die Spur zu kom­men sei - sie sind also kei­nes­wegs offen­sicht­lich. Merk­wür­di­ger­wei­se stel­le ich Sym­pto­me, die dort als mög­li­che Fol­gen von Eiweiß­man­gel auf­ge­führt wer­den, bei mir immer dann fest, wenn ich Fleisch geges­sen habe.

    Zum Argu­ment "gerin­ge­re Lebens­er­war­tung" muss ich lei­der sagen, dass das für mich kein Argu­ment ist. Wenn die Stei­ge­rung der Lebens­er­war­tung am Eiweiß­kon­sum hängt und die­ser nur durch Fleisch-Essen sicher­ge­stellt wer­den kann, dann ist es viel­leicht bes­ser, die Men­schen ster­ben etwas frü­her. Nicht nur die Inder, son­dern auch wir hier im Westen. (Ich glau­be nicht, dass ich da jem. belei­di­ge, denn ich schlie­ße mich ja mit ein.)
    Die Inder, die ich erwähnt habe, gehör­ten zur zweit­höch­sten Kaste und waren auch in Indi­en kei­nes­wegs so arm, dass sie sich kein Fleisch hät­ten lei­sten kön­nen. Und noch etwas: Immer­hin machen die ach so armen, lebens­er­war­tungs­ge­rin­gen Inder doch ein Sieb­tel der Welt­be­völ­ke­rung aus! Wie haben die das bloß geschafft bei all der chro­ni­schen Unter­ernäh­rung? Nur mit Lin­sen und wei­ßem Reis und ein biss­chen Joghurt von eben­falls unter­ernähr­ten Kühen. Und auch die Unmen­gen von Chi­ne­sen (noch ein Drit­tel mehr als Inder)!

    Ich habe ja nichts gegen tie­ri­sche Pro­duk­te (Milch­pro­duk­te, Eier), wenn die Tie­re unter men­schen­wür­di­gen, sprich tier­wür­di­gen Bedin­gun­gen gehal­ten wer­den. Wie das gehen soll, wenn die gesam­te, ste­tig wach­sen­de Erd­be­völ­ke­rung aber bit­te mit einer Lebens­er­war­tung zwi­schen 80 und 100 oder mehr geseg­net sein will und dafür unbe­dingt Fleisch essen muss, ist mir schleierhaft.

    1. " .. Aber indi­vi­du­ell wären schon auch Ände­run­gen mög­lich, haben Sie zunächst zuge­ge­ben, auch wenn Sie es jetzt wie­der bestreiten .. " 
      Indi­vi­du­ell kann man zwar etwas ande­res tun als der ange­leg­ten Phy­sio­lo­gie ent­spricht, aber ver­er­ben kann man das nicht. Ob aller­dings die ver­än­der­te Lebens­wei­se klug & ange­mess­sen ist muß jede/-r für sich entscheiden.

      " .. Des­halb set­ze ich auf das Indi­vi­duum — jeder soll bei sich selbst anfan­gen und dem auf die Spur kom­men, was für ihn das Beste ist .. "
      Da bin ich völ­lig ihrer Mei­nung - denn im all­ge­mei­nen reden die Leu­te viel von dem, was man bes­ser machen müß­te, nur wenn es sie selbst betrifft, sie sich also auf­raf­fen müs­sen damit anzu­fan­gen wird dann doch nichts daraus ....

      Was die Ernäh­rungs­la­ge in den ange­spro­che­nen Län­dern angeht kann ich nur auf all­ge­mein ver­füg­ba­re Lite­ra­tur zurück­grei­fen. Weil ich natür­lich selbst kei­ne Unter­su­chung dazu gemacht habe - und Sie ken­nen das ja: von ver­schie­de­nen Quel­len kom­men sehr unter­schied­li­che Aussagen.
      Da muß man sehen, wel­che plau­si­bel sind und vom Stu­di­en-Lay­out her den wis­sen­schaft­li­chen Ansprü­chen genügen. 

      Sie haben sicher auch Recht, dass es so wie bis­her mit der Erzeu­gung unse­rer Nah­rung nicht wei­ter gehen kann - und zwar zum einen wegen des Tier­schutz­aspek­tes, zum ande­ren wegen der Ver­schwen­dung von Res­sour­cen zur Nah­rungs­ge­win­nung, von der Zer­stö­rung der Regen­wäl­der ein­mal ganz abgesehen.
      Ich hat­te an ande­rer Stel­le (Veggie-Day-Bei­trag) schon mal geschrie­ben, dass ich auch nicht jeden Tag Fleisch esse. Muß auch nicht sein, weil es phy­sio­lo­gisch unnö­tig ist - die Ur-Men­schen beka­men höch­stens ein bis zwei­mal im Monat so rich­tig 'satt' tie­ri­sches Eiweiß - aber ganz ohne geht es eben auch nicht, wenn man sich nicht scha­den will.

      OT
      Sie soll­ten jetzt eine E-Mail bekom­men haben - und ich hof­fe, dass jetzt die Kom­men­ta­re gleich sicht­bar wer­den - wenn nicht, bit­te noch­mal melden.
      Danke.

  8. Dann wäre doch eine erheb­li­che Reduk­ti­on des Fleisch­kon­sums - die mei­sten dürf­ten ja eher zu viel als zu wenig Fleisch zu sich neh­men - schon mal ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung, statt den Leu­ten stän­dig vor Augen zu hal­ten, wie wich­tig doch das Fleisch­essen sei. Denn das ver­führt in unse­ren ver­wöhn­ten Brei­ten gleich wie­der zum Über­maß, vor lau­ter Angst, man könn­te zu wenig von etwas Lebens­not­wen­di­gem abbekommen. 

    (Ich schicke es jetzt noch ein zwei­tes Mal, um zu testen, ob es doch klappt, dass der Kom­men­tar gleich erscheint; wenn nicht, ist auch nicht tragisch.)

  9. So gut es wäre wenn "Mäßi­gung" beim Ver­zehr ein­tre­ten wür­de, so gut wäre es auch, wenn sich mehr Men­schen dafür stark mach­ten erst­mal die bestehen­den Bestim­mun­gen bei der Tier­hal­tung zu forcieren.

    Die Zahl der Inspek­tio­nen ist zu niedrig,
    die Zahl der vor­han­de­nen Inspek­teu­re ist zu nied­rig - und
    die Zahl der tat­säch­lich mit Buß­geld­zah­lun­gen beleg­ten Tier­hal­ter (bei denen Ver­stö­ße fest­ge­stellt wur­den) ist eben­falls zu niedrig ....

    Ganz offen­sicht­lich besteht ein Man­gel an poli­ti­schem Wil­len gegen die Tier­zucht-Mafia in Form der Groß­be­trie­be vor­zu­ge­hen. Da mehr Druck zu erzeu­gen ist bestimmt schnel­ler zu errei­chen als der Ver­such lang­jäh­ri­ge Eßge­wohn­hei­ten 'umzu­er­zie­hen'.

    Ein­mal ganz abge­se­hen von der prin­zi­pi­el­len Fra­ge ob man sol­che 'Umer­zie­hung' gut heißt oder nicht. 

    Ich hal­te wenig davon Men­schen "zu ihrem Glück zu zwin­gen". Weil der­glei­chen Ver­su­che in der Ver­gan­gen­heit zu oft ein­ge­setzt wur­den um eine 'Agen­da' der Poli­tik - der­ma­ßen gerecht­fer­tigt - gegen die Inter­es­sen der All­ge­mein­heit (miß­bräuch­lich) zu verwenden.

    OT
    Bedau­er­li­cher­wei­se klappt es bei Ihnen nicht - war­um ist mir schlei­er­haft, denn wenn ein "geneh­mig­ter" Kom­men­tar erschie­nen ist soll­te der näch­ste ohne Pro­ble­me sofort erschei­nen .... beim Herrn Patho­lo­gen hat es geklappt, hier bei Ihnen nicht. Ein Mysterium.

  10. Da hat man ein paar Tage kei­ne Zeit für die Welt der Blogs und schon ver­passt man inter­es­san­te Artikel.
    Die Infor­ma­ti­on zu der Ver­dau­ung von Ein­zellern bei Pflan­zen­fres­sern war mir neu und -wenn ich ehr­lich bin- hat­te ich mir bis­her auch noch nicht klar gemacht. Dan­ke für die­se Erklärung. :-)
    Es ist ein schwie­ri­ges The­ma, wenn ein Bio­lo­ge einer -nicht belei­di­gend gemeint FrauI­Ging- unbe­darf­ten Kom­men­ta­to­rin ver­sucht Grund­la­gen der evo­lu­tio­nä­ren Erkennt­nis deut­lich zu machen. Die unter­schied­li­chen Zeiträume(Jahrhunderte vs. Jahr­mil­lio­nen) die nötig sind um eine gering­fü­gi­ge Ver­än­de­rung in Form von Muta­ti­on mög­lich machen oder auch nicht sind da offen­sicht­lich schon ein Pro­blem inner­halb der Kommunikation.
    Die bei den Bio­lo­gen schon lan­ge geklär­te Fra­ge Lamarck oder Dar­win auf die man hin­wei­sen muss (wobei über den Begriff des Mem wie ich ihn bei Daw­kins ver­stan­den habe, ja eine Spur Lamar­ckis­mus durch die Hin­ter­tür wie­der anklopft) oder auch der Ver­such indi­vi­du­el­le Erfah­rung vs. wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards zu kon­tra­stie­ren machen es nicht leicht, eine gemein­sa­me Ver­ständ­nis­ebe­ne zu finden.
    So einigt man sich dann auf den klein­sten gemein­sa­men Nen­ner, dass Mas­sen­tier­hal­tung ein Gräu­el sei. Ist inhalt­lich sicher­lich nicht falsch, ver­wäs­sert aber -wie es ja Homöo­pa­thie und Kon­sor­ten auch ger­ne tun- ihre The­se, indem man ein "Na, sie sehen es so, ich so" akzep­tiert, was defi­ni­tiv nicht der Fall ist. Es gibt tat­säch­lich ein rich­tig oder falsch und zwar solan­ge bis das Gegen­teil bewie­sen wird. Bis dahin ist es eine Mei­nung, die jedem zusteht, ein indi­vi­du­el­ler Lebens­ent­wurf, der auch jedem zusteht, aber eben kein Grad­mes­ser für eine wis­sen­schaft­li­che Erkenntnis.

    Da es in Deutsch­land poli­tisch offen­bar nicht gewollt ist, Druck auf die mie­sen Prak­ti­ken der Mas­sen­tier­hal­tung aus­zu­üben, haben sie ja oben bereits ausgeführt.
    Inter­es­san­ter­wei­se wird hier, wie so oft, wenn man bewusst ver­schlei­ern will, die Macht des Käu­fers beschwo­ren und somit der schwar­ze Peter locker von der Legis­la­ti­ve hin zum Bür­ger weitergereicht.

    Ich -da finan­zi­ell dank­ba­rer­wei­se dazu in der ent­spann­ten Lage- abso­lu­tie­re mich indem ich Bio­fleisch kau­fe, auch wenn es schon weh tut, wenn man knapp 30 Euro für ein Kilo Huhn bezahlt.
    Aber, da es nicht jeden Tag Fleisch gibt, was auch nicht sinn­voll zu sein scheint, wor­auf sie eben­falls schon hin­wie­sen, kommt man gemit­telt über die Woche zu 'nor­ma­len' Essenskosten.
    Dies aber ist letzt­lich jenes wider­li­che Moral­ver­ständ­nis klas­si­scher Grün­wäh­ler­schich­ten; sich sel­ber Dank geho­be­nem Ein­kom­men abso­lu­tie­ren und merk­lich abhe­ben vom Plebs, dem eben dies aus peku­niä­rer Sicht nicht mög­lich ist. Dün­kel dank Dinkel!
    Geht sich jetzt beim Ita­lie­ner um die Ecke erst­mal eine schö­ne Piz­za holen, mit lecker totem Pepe­ro­ni­wurst­ge­tier und klei­nen sal­zi­gen Fisch­leins drauf. :-D

    Ein schö­nes Wochen­en­de wünscht der Blödbabbler

  11. Sie schrei­ben - zu Recht:
    " .. So einigt man sich dann auf den kleins­ten gemein­sa­men Nen­ner, dass Mas­sen­tier­hal­tung ein Gräu­el sei. Ist inhalt­lich sicher­lich nicht falsch, ver­wäs­sert aber –wie es ja Homöo­pa­thie und Kon­sor­ten auch ger­ne tun– ihre The­se, indem man ein "Na, sie sehen es so, ich so" akzep­tiert, was defi­ni­tiv nicht der Fall ist .. "

    Für mich per­sön­lich ist die Fra­ge geklärt und ich habe den Sach­ver­halt so dar­ge­stellt, wie es wis­sen­schaft­lich kor­rekt ist.
    Damit ist der erste Teil der Auf­ga­be erfüllt - den ich als Ange­bot an die hier Lesen­den ver­ste­he das per­sön­li­che Wis­sen zu kor­ri­gie­ren & Tat­sa­chen zur Kennt­nis zu nehmen.
    Den zwei­ten Schritt kann ich nicht 'erzwin­gen', denn das muß Jede/-r für sich tun. Sie sind da offen­sicht­lich schon wei­ter vor­an­ge­schrit­ten .... ande­ren steht das noch bevor.
    Wenn ich an die vie­len Vege­ta­ri­er den­ke die ich ken­ne, so ist es schwer­lich zu erwar­ten, dass die, selbst nach inten­si­ven Dis­ku­sio­nen BEREIT sind von ihrem ein­mal gefaß­ten, auf fal­scher Basis fußen­den Vor­stel­lun­gen (!) abzu­ge­hen und das des­we­gen, weil sie dann zuge­ben müß­ten für Jah­re einer FIKTION nach­ge­lau­fen zu sein.

    " .. Es gibt tat­säch­lich ein rich­tig oder falsch und zwar solan­ge bis das Gegen­teil bewie­sen wird. Bis dahin ist es eine Mei­nung, die jedem zusteht, ein indi­vi­du­el­ler Lebens­ent­wurf, der auch jedem zusteht, aber eben kein Grad­mes­ser für eine wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis .. "

    Auch hier (ich habe mir erlaubt den letz­ten Teil her­vor­zu­he­ben) trifft zu:
    Die Tat­sa­chen lie­gen auf dem Tisch - jetzt muß die Ein­bet­tung in das eige­ne Welt­bild erfol­gen, das wie­der­um ist schwer, vor allem, wenn man, wie Frau iGing " .. es gern anders hät­te .. " und von lieb­ge­wor­de­ner Sicht der Welt (hier ins­be­son­de­re der Art der Ernäh­rung) nicht ablas­sen will - trotz gegen­tei­li­ger FAKTEN.

    Ich esse erst wie­der heu­te abend - weil ich mir seit Jahen ange­wöhnt habe erst Abends die 'gro­ße' Tages­mahl­zeit zu mir zu neh­men - bis dahin muß das gro­ße Yoghurt rei­chen, ergänzt durch meh­re­re Tas­sen Milch­kaf­fee zwi­schen­drin, wenn ich nicht gera­de fla­nie­re und den Hund aus­füh­re .... Piz­za, Herr bloed­bab­b­ler, ist, neben­bei gesagt, kein "Essen", son­dern ein "Snack" ;)

    PS
    Ich wer­de Sie mal als 'Nut­zer' ein­tra­gen, da das mit den Kom­men­ta­ren immer müh­sam ist und ich Angst habe mal was aus Ver­se­hen zu löschen wenn ich den SPAM los­wer­den will .... sagen Sie 'Nein', wenn Sie es nicht wollen!

  12. @ bloed­bab­b­ler

    Das fol­gen­de mail kam heute:

    This is your mail system at.

    ATTENTION: This is a war­ning only. You do not have to resend yout message.

    Your mes­sa­ge could not be deli­ver­ed for more than 24 hour(s).
    It will be retried until it is 2 day(s) old.

    For fur­ther assi­stance, plea­se cont­act our sup­port team.

    If you do so, plea­se include this pro­blem report. You can
    dele­te your own text from the atta­ched retur­ned message.

    your mail system

    bloes****@bloe**.de : con­nect to bloe**.de [91.237.xx.xxx]:25: Con­nec­tion timed out

    In dem mail waren user-name & pass­wort für dies blog ....

  13. "vor allem, wenn man, wie Frau iGing " .. es gern anders hät­te .. " und von lieb­ge­wor­de­ner Sicht der Welt (hier ins­be­son­dere der Art der Ernäh­rung) nicht ablas­sen will — trotz gegen­tei­li­ger FAKTEN."

    Habe die­sen Kom­men­tar lei­der heu­te erst ent­deckt, daher die spä­te Antwort.

    1. Mei­ne Ernäh­rung ent­spricht den von Ihnen als Mini­mum postu­lier­ten Anfor­de­run­gen, ich esse tat­säch­lich hin und wie­der tie­ri­sches Eiweiß, auch ohne Bewei­se für irgendwas.

    2.Das Recht, Ihre Behaup­tun­gen - und sei­en sie auch noch so wis­sen­schaft­lich fun­diert - zu hin­ter­fra­gen, habe ich als selb­stän­dig den­ken­der Mensch und brau­che mich dafür nicht zu recht­fer­ti­gen. Es sei denn, Sie woll­ten das nicht in Ihrem Blog, dann brau­chen Sie es ja nur zu sagen.
    Ich neh­me Ihre bzw. wis­sen­schaft­li­che "Fak­ten" zur Kennt­nis und berück­sich­ti­ge sie in mei­nem Nach­den­ken und auch in Dis­kus­sio­nen mit ande­ren, aber ich habe kei­nen Eid abge­legt, dass ich nur wis­sen­schaft­lich Fun­dier­tes in mei­nem Leben zulas­sen darf. Ich ver­traue mei­ner eige­nen Erfah­rung und Denk­wei­se und brin­ge sie ein, wo ich kann. Das kön­nen Sie unbe­darft nen­nen, aber etwas ande­res tun Sie ja auch nicht, auch wenn Sie Ihre gesam­te Denk­wei­se den wis­sen­schaft­li­chen Anfor­de­run­gen unter­ge­ord­net haben. Viel­leicht waren Sie ja so unbe­darft, dass Sie die Wis­sen­schaft gebraucht haben, die Ihnen Regeln fürs Den­ken an die Hand gab.

    3. Was die obi­ge Dis­kus­si­on angeht, so bin ich der Mei­nung, dass hier tat­säch­lich ein gemein­sa­mer Nen­ner in der Ableh­nung der Mas­sen­tier­hal­tung zu fin­den ist, was ich posi­tiv bewer­te. Aber auch ohne Mas­sen­tier­hal­tung ist das Schlach­ten von Tie­ren kein schö­nes Erleb­nis (was - zuge­ge­ben - sicher anders ist für jeman­den, der vom Hun­ger getrie­ben ein Tier erlegt).

    Das war's!

  14. @ Frau iGing

    1.
    Wenn das so ist ver­ste­hen sich man­che ihrer Anmer­kun­gen total anders - ich war davon aus­ge­gan­gen, das Sie NUR ver­ge­ta­risch leben.
    Des­we­gen neh­me ich mei­ne Ein­schrän­kung gern zurück, denn es fehlt die Basis.

    2.
    Selbst­ver­ständ­lich! Wis­sen­schaft ist ja zunächst eine Fra­ge­stel­lung eines wachen Gei­stes - kei­nes­falls anders. 

    Der Unter­schied ist, das es kei­ne "Annah­men" gibt - weil die durch Ver­su­che ent­we­der belegt oder wider­legt wird. 

    Was damit gemeint ist:
    Solan­ge es kei­ne Ver­su­che zur jewei­li­gen Fra­ge gibt ist sie unge­klärt - wenn sie aber durch Ver­such geklärt wur­de gilt nur noch die­ses Ergeb­nis, dann haben Spe­ku­la­tio­nen kei­nen Raum mehr.

    Erfah­rung ist OK - aber oft trügt der Schein. Man bringt unbe­wußt Ele­men­te des Den­kens & Übrzeu­gun­gen ein - und schon ist es nicht mehr Erfah­rung, son­dern ein bun­tes Sam­mel­su­ri­um von Vorurteilen.

    3.
    Ich habe wäh­rend der Zeit beim Mili­tär Tie­re schlach­ten müs­sen - kei­ne sehr posi­ti­ve Erfah­rung. Des­we­gen fällt es mir leich Ihnen zuzustimmen.

    Ich ver­tre­te auch die The­se es wür­de sehr viel weni­ger Fleisch geges­sen wenn Men­schen ihren Bedarf SELBST schlach­ten müß­ten .... als Kind habe ich das mit­er­lebt bei Schwein, Zie­ge und Lamm - selbst die Land­wir­te haben dafür den Metz­ger geholt und es nicht selbst getan ....

    Das könn­te ein Ansatz für eine Redu­zie­rung sein:
    Wer Fleisch haben will muß/soll es unter Anlei­tung & mit Hil­fe von Fach­leu­ten selbst schlachten ...!

  15. Dan­ke für die­se Ant­wort! Mir sind die Prin­zi­pi­en der Wis­sen­schafts­theo­rie aus mei­nem Phi­lo­so­phie­stu­di­um auch durch­aus bekannt. Von da kom­me ich ja zu mei­ner Auf­fas­sung, dass mit dem wis­sen­schaft­li­chen Den­ken die Wahr­heit nicht zu erfas­sen ist. Aber dar­auf möch­te ich jetzt wirk­lich nicht näher eingehen!

    Da ich genü­gend Leu­te ken­ne, die aus­schließ­lich vege­ta­risch oder vegan leben - dar­un­ter sol­che, die noch nie im Leben Fleisch geges­sen haben -, die aber weit weni­ger gesund­heit­li­che Pro­ble­me haben als ande­re, wäre ich mit dem von Ihnen vor­ge­schla­ge­nen Selbst­schlach­tungs-Prin­zip ein­ver­stan­den. Denn ich glau­be eben nicht, dass man jem., der das nicht fer­tig­bringt, etwas Schlim­mes damit antun wür­de. Ich war als Kind jedes Jahr 1-2mal bei Haus­schlach­tun­gen auf dem Hof mei­ner Groß­el­tern mit dabei (mit bestell­tem Metz­ger, der reih­um im Dorf die Schwei­ne schlach­te­te), so dass ich sagen kann, dass ich das nie­mals selbst machen wür­de. Und ich glau­be, eher die wenig­sten könn­ten das. Und solan­ge sie bereit sind, die Schläch­ter zu bezah­len, und eine gan­ze Indu­strie dar­an gut ver­dient, müs­sen sie es ja auch nicht. Das kann man also ver­ges­sen, das Prin­zip der Selbst­schlach­tung wird sich nie durch­set­zen, dazu sind wir doch zu "fort­schritt­lich", mei­nen Sie nicht?

Schreibe einen Kommentar zu wvs Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert