Denkanstöße (I)

Unterschiede

Zwi­schen "bes­ser wis­sen" und "bes­ser­wis­se­risch" besteht ein wesent­li­cher Unterschied:

  • Wer viel weiß wird es auch bei Ande­ren posi­tiv ver­zeich­nen und danach stre­ben sich selbst immer 'zu verbessern'.
  • Wer wenig weiß wird "bes­ser wis­sen" häu­fig als uner­reich­bar und daher als unan­ge­neh­men Hin­weis an die eige­nen Schwä­chen oder gar als Demü­ti­gung emp­fin­den.
    Das führt dann zu der abschät­zi­gen Benen­nung als "bes­ser­wis­se­risch"
    .

Kontra

Wenn man unan­ge­neh­me, fre­che, pöbeln­de und streit­süch­ti­ge Men­schen immer unwi­der­spro­chen gewäh­ren lässt, sich gegen deren Unver­schämt­hei­ten nicht wehrt, dann muss bei denen der Ein­druck ent­ste­hen sie ver­hiel­ten sich völ­lig korrekt.

Schon des­halb ist es falsch immer "die ande­re Wan­ge" hinzuhalten ....

Lesen

Man kann auf sehr ver­schie­de­nen Wegen zu tie­fe­rem Ver­ständ­nis der Welt kom­men - ein oft genutz­ter Weg ist lesen. Bedau­er­lich nur, dass das für den Erkennt­nis­ge­winn irgend­wann nichts Neu­es mehr bringt:
Irgend­wann wie­der­ho­len sich die in Tex­ten dar­ge­stell­ten Sicht­wei­sen und Fak­ten - und zuneh­mend wird es quä­lend immer wie­der mit den glei­chen Gedan­ken kon­fron­tiert zu werden.

Das begrenzt den Nut­zen des Lesens.

Warten

Zu war­ten war frü­her nicht mei­ne Stär­ke - offen­bar hat sich das im Lauf der Jah­re geän­dert. Unge­duld scheint mit zuneh­men­dem Alter weni­ger zu wer­den. Ist es nur das Alter oder die Erkennt­nis daß es sich nicht lohnt sich über die Män­gel an Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, Asso­zia­ti­ons­fä­hig­keit und Trans­fer­lei­stung ande­rer Men­schen zu echauffieren?

* (i.ü.S.) "in über­tra­ge­nem Sinne"

Kommentare

  1. Als bes­ser­wis­se­risch zeigt sich jemand, wer sich berech­tigt wähnt in Saft des eige­nen Nar­ziss­mu­ses, ande­ren Hin­wei­se zu geben zu deren "Ver­bes­se­rung". Wenn sich die­se Per­son gede­mü­tigt fühlt, wird das der Per­son auch noch als Schwä­che zuge­schrie­ben, an der sie selbst schuld sei.

    1. Die Moti­va­ti­on "Nar­ziss­mus", die Sie a prio­ri unter­stel­len kann - oder auch nicht - zutref­fend sein.

      Wie sich die Per­son - deren Äuße­rung ja Gegen­stand der *Ver­bes­se­rung* (so es denn eine wäre) war - dadurch fühlt ist für die Bewer­tung die­ser *Ver­bes­se­rung* nicht rele­vant. Ob sich jemand gut oder schlecht fühlt wenn er ver­bes­sert wird hat kei­ne Bedeu­tung dafür, ob die­se *Ver­bes­se­rung* gerecht­fer­tigt oder nicht gerecht­fer­tigt war.

      So muss zunächst die Fra­ge geklärt werden:
      Ist das, was gesagt wur­de, objek­tiv rich­tig oder falsch gewesen?

      1. War es rich­tig, so war die *Ver­bes­se­rung* unan­ge­bracht, also über­flüs­sig. Sie ent­larvt den *Ver­bes­se­rer* als unwis­send und des­we­gen ledig­lich "bes­ser­wis­se­risch".
      Auf sei­ne Moti­va­ti­on kommt es dabei nicht an.

      2. War es falsch, so war die *Ver­bes­se­rung* nötig und ange­mes­sen, um es rich­tig darzustellen.
      Sie beweist, dass der *Ver­bes­se­rer* umfang­rei­che­re Kennt­nis der Sache hat, es also "bes­ser weiß", und daher zu Recht rich­tig stellte.
      Auch hier ist die Moti­va­ti­on unwichtig.

      Die Gefühls­la­ge, in der sich die ange­spro­che­ne Per­son befin­det, ist zwar für die­se Per­son von Bedeu­tung, für die Bewer­tung, ob denn der Umstand eines Hin­wei­ses gerecht­fer­tigt war oder nicht hat sie kei­ne Bedeu­tung. Auch ob es einer Per­son als 'Schwä­che ' zuge­schrie­ben wird oder nicht ist bedeutungslos.

  2. " ... sich über die Män­gel an Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, Asso­zia­ti­ons­fä­hig­keit und Trans­fer­lei­stung ande­rer Men­schen zu echauf­fie­ren?" Der Nar­ziss­mus lässt grü­ßen. Die Deu­tungs­ho­heit, dass man im Recht sei, mit der Sicht auf die Eigen­scha­fen oder Fähig­kei­ten ande­rer Men­schen. Dem ande­re feh­le etwas (Wesent­li­ches).

    1. Hier mit dem Begriff "Nar­ziss­mus" als *Keu­le* drein­zu­schla­gen und so die Aus­sa­ge ohne wei­te­re Bele­ge zu dis­kre­di­tie­ren ist nicht gerechtfertigt.

      War­um?

      Weil es die­se Eigen­schaf­ten - oder den Man­gel dar­an - tat­säch­lich gibt und es eine objek­ti­ve Fest­stel­lung zu Fer­tig­keit und Fähig­keit einer Per­son ist, wenn sie die­se besitzt / nicht besitzt. 

      Das hat mit der Moti­va­ti­on wie­der­um nichts zu tun! 

      Etwas als "unzu­läng­lich" zu bezeich­nen, was in all­ge­mei­nem Sin­ne unzu­läng­lich ist, also die Wahr­heit aus­zu­spre­chen, mag zwar man­chen Men­schen fru­strie­ren - den­noch bleibt die Aus­sa­ge "wahr" und sie ist "gerecht­fer­tigt".
      Um es mit ihren Wor­ten zu sagen: "Dem Ande­ren fehlt etwas Wesentliches!"

      Es besteht kein Anrecht dar­auf von der Umge­bung nur Lob zu emp­fan­gen. Es gehört zum Erwach­se­nen­sta­tus eben­so die Eigen­schaft Tadel / Kri­tik zu ertra­gen. Beson­ders für den letz­te­ren Fall ist es ange­bracht in sich zu gehen und sich zu fra­gen, ob das gerecht­fer­tigt war und wie man es bes­ser machen kann.

  3. Was Sie da schrei­ben, ist so all­ge­mein gehal­ten, dass man schwer was dazu sagen kann. Ich fin­de, man soll­te immer an Bei­spie­len dis­ku­tie­ren, nur die sind eigen­tich aus­sa­ge­kräf­tig. Sage ich mal ganz allgemein ... ;-)

    P.S. off­topic: Neu­lich hat­te ich Geschirr zum Mit­neh­men an die Stra­ße gestellt - als ich wie­der hin­kam, saß eine Eidech­se in der Tüte, die wohl von dem war­men Geschirr ange­lockt wor­den war. Was für ein schö­nes Exem­plar das wie­der mal war! Auf dem Rücken in der Mit­te ein brau­ner Längs­strei­fen, der ziem­lich genau ein Drit­tel des Rückens ein­nahm, rechts und links davon leuch­ten­des hel­les Grün. Wie­der mal eine Num­mer, die ich noch nie gese­hen hatte!

    1. OT / Da hät­ten Sie doch 'mal eine Gele­gen­heit gehabt ein Fotot zu schie­ssen! (Oder auch nicht, je nach Umstän­den. Ich hät­te gern eines gese­hen) Min­de­stens spricht es dafür, dass die Natur dort wo das war noch nicht völ­lig danie­der liegt - was sicher ein beru­hi­gen­des Zei­chen ist.

      Es ist 'all­ge­mein' gehal­ten, weil dadurch die Mög­lich­keit besteht in eine Dis­kus­si­on zu kom­men - jede:r hat dazu näm­lich sehr unter­schied­li­che Asso­zia­tio­nen q.e.d. → ande­re Kom­men­ta­re ;c)

      1. Das war bei mir direkt vorm Haus, und da habe ich ja kei­ne Foto­gra­fier-Uten­si­li­en ein­stecken, und so schnell, wie die Eidech­se wie­der ver­schwun­den war, konn­te man gar nicht gucken, geschwei­ge denn ein Foto­gra­fier­ge­rät holen. Aber es hat mir gezeigt, in mei­nem Gar­ten, da ist was in Ord­nung! Und ver­mut­lich auch im Gar­ten gegen­über, aber der wird gera­de zerstört.

        1. Ja, das Vor­han­den­sein sel­te­ner Arten ist min­de­stens auf klei­nen Flä­chen ein gutes Zei­chen - und wir wer­den hof­fent­lich in den kom­men­den Jahr­zehn­ten mehr Men­schen haben, die das zu schät­zen wis­sen. Auch wenn es bei Ihnen gegen­über viel­leicht gera­de anders aus­sieht. Bedau­er­li­cher­wei­se hat ja man­che Umbau­maß­nah­me nicht den Effekt, den sich die Bau­her­ren erhof­fen. Spä­te reue führt dann zum Umden­ken, man­che wer­den eben nur aus Erfah­rung und nicht durch Nach­den­ken klug ....

  4. Zu Unter­schie­de:

    Seit gerau­mer Zeit (wahr­schein­lich schon immer) gibt es noch ein drit­te Vari­an­te des "Wis­sens": Das "alter­na­ti­ve Wissen".

    Das Pro­blem damit ist, dass es sich selbst als "bes­ser wis­sen" wahr­nimmt, "bes­ser­wis­se­risch" daher kommt, aber mit dem Wis­sen nichts zu tun hat. Das macht es auch so schwer, dem mit "bes­ser wis­sen" zu begegnen. 

    Zu Kon­tra:

    Genau so sieht es aus. 

    Zu Lesen:

    Hast Du schon alle Gen­re durch(gelesen)? ;o)

    Zu War­ten:

    Vor allem ist Unge­duld anstren­gend. Viel­leicht fühlt sich des­halb das War­ten mit zuneh­men­den Alter ein­fa­cher an. 

    Ich war frü­her auch sehr unge­dul­dig. Heu­te den­ke ich oft, dass alles zu sei­ner Zeit an sei­nen Platz kommt, ganz egal, ob ich unge­dul­dig bin oder war­te. Die Kunst ist wahr­schein­lich, die Unge­duld als Kraft zu ver­wen­den um die Din­ge vor­an, nicht aber anzutreiben.

    1. Unter­schie­de
      Das soge­nann­te "alter­na­ti­ve Wis­sen" ist - objek­tiv betrach­tet - nicht "Wis­sen" son­dern "Mei­nung" oder "Annah­me", und gegen Gefüh­le, die meist der Grund für unrich­ti­ge Annah­men sind, ist kein Kräut­lein gewach­sen. "Bes­ser wis­sen" führt daher ent­we­der zu Aggres­si­on gegen oder zu Ver­ächt­lich­ma­chung der aussprechenden/kritisierenden Person.

      Lesen
      Ich dach­te dabei nicht an die schön­gei­sti­ge Lite­ra­tur, sor­ry, hät­te ich wohl deut­li­cher sagen müs­sen, son­dern an Grund­la­gen in den Fächern. Da wünsch­te ich mir näm­lich, dass es nicht der Ansatz wäre stets wie­der bei 'Adam & Eva' anzu­fan­gen, son­dern bei den Lesen­den eine gewis­se Infor­ma­ti­ons­stu­fe vor­aus zu setzen.

      Unge­duld
      Dei­nen letz­ten Satz fin­de ich sehr pas­send: Weil dar­in die Weis­heit steckt, dass man an man­chen Din­gen nichts ändern kann son­dern Wege suchen muss, wie man den­noch das Ziel erreicht. Dafür braucht es Ener­gie, die auch Unge­duld antreibt - nur wird sie in die­sem Fall nutz­los verpuffen ....

  5. Zu Lesen:

    Ich kann dem nicht bei­pflich­ten. Selbst­ver­ständ­lich ent­deckt man Gleich­heit und Wie­der­ho­lung. Und man kann ver­är­gert wer­den, wenn die glei­chen Feh­ler der Men­schen immer neu her­aus­ge­ar­bei­tet werden.

    Aber im Wider­spruch dazu steht, dass Fach­bü­cher immer wie­der neue Erkennt­nis­se ver­mit­teln. Manch­mal wird in einem Buch aus dem Jahr 2010 dar­ge­stellt, dass das ver­meint­li­che Wis­sen um 1970 her­um nicht nur nicht ein­mal voll­stän­dig, son­dern sogar falsch war. (Bei­spiel: Gehirnvorschung)

    In der Bel­le­tri­stik stellt sich her­aus, dass bei wie­der­hol­tem Lesen, ganz neue Aspek­te ent­deckt wer­den kön­nen. Dies liegt teil­wei­se in der zuneh­men­den, per­sön­li­chen Rei­fe begrün­det. Teil­wei­se wer­den aber Zusam­men­hän­ge erst dann rich­tig erfasst, wenn man schon die gesam­te Geschich­te kennt.

    zu War­ten:

    Hier kann ich nur bei­steu­ern, dass War­ten für mich mit "Geduld" ver­bun­den ist. Die mei­ste Zeit mei­nes Lebens war ich ziem­lich unge­dul­dig. Ich woll­te Resul­ta­te rasch sehen. Das hat­te posi­ti­ve Effek­te. Bei­spiels­wei­se hat es mei­nen Schach­stil beein­flusst. Ich war viel mehr auf Kom­bi­na­tio­nen aus­ge­rich­tet als auf posi­tio­nel­les Spiel. (Obwohl bei­des zusam­men gehört)
    Ich woll­te Pro­ble­me rasch lösen und bin oft näch­te­lang an einem Pro­blem geses­sen, weil ich es vom Tisch haben woll­te. Das hat mir sogar ein guten Ruf ein­ge­bracht, dass ich ein "so flei­ßi­ger Arbei­ter" wäre, obwohl ich im Grun­de genom­men FAUL bin. Ich kann mich auch mit Nichts­tun sbe­schäf­ti­gen, wie z.B. sol­che Ein­trä­ge lesen und kom­men­tie­ren. (Das ist nicht pro­duk­tiv, es sei denn, die Anre­gung zum Den­ken wird per se bereits al pro­duk­tiv betrachtet.)
    Zum rich­ti­gen Kla­vier­üben war ich nie gedul­dig genug. Als ich aber vor drei Jah­ren mei­nen Unfall hat­te, der mich noch immer nur mit Krücken gehen lässt, hat­te ich plötz­lich Geduld gelernt. Lan­ge Wochen im Kran­ken­haus mach­ten mir gar nichts mehr aus. Kla­vier­üben ist momen­tan ein Genuss. Nicht nur wegen des Buches "mit den eige­nen Hän­den" von Sey­mour Bern­stein, son­dern wegen der Gewiss­heit, alles üben zu kön­nen, wenn man nur gedul­dig genug ist.
    Jetzt kann ich war­ten, bis ich etwas rich­tig spie­len kann. (Und da sind Stücke dabei, die ich frü­her als für mich unspiel­bar gehal­ten hätte.)

    1. Lesen
      Es ist schon rich­tig, dass es immer neue Erkennt­nis­se gibt, die in Büchern nie­der­ge­legt sind und daher einer verr­trau­ten Wis­sen­s­ebe­ne über­le­gen sind. Wie ich zuvor schon schrieb dach­te ich eher an die wie­der­hol­ten Antei­le in Fach­bü­chern, die ich für über­flüs­sig halte.
      Was ande­re Wer­ke der Lite­ra­tur angeht mag ich nicht wider­spre­chen- schon des­we­gen, weil ich da ein Defi­zit habe.

      War­ten / Geduld
      Manch­mal sind es ein­schnei­en­de Ereig­nis­se, manch­mal ist es die Umstel­lung der Lebens­um­stän­de, oft wohl auch der Zufall, der einem Men­schen auf­zeigt "Hier muss sich etwas ändern!" - und bei Eini­gen wird es das auch tun.
      Mir fällt im Zuge der Bericht­erstat­tung und den Geschich­ten rund um die Coro­na-Ein­schrän­kun­gen immer wie­der auf: Es gibt mehr Men­schen die nichts mit sich und ihrer Zeit anzu­fan­gen wis­sen wenn sie auf sich selbst ange­wie­sen sind und nicht in Grup­pe oder Arbeits­le­ben mit ande­ren Per­so­nen umge­hen kön­nen. Sie kön­nen es kaum erwar­ten, bis der Kon­sum und die 'instant reward'- Kul­tur wie­der läuft ....

  6. Zu Kon­tra:

    Ist inso­fern fak­tisch kor­rekt, hat aber zwei Seiten.
    Wie ich stets zu sagen pfle­ge: "Man muss nicht jede Schlacht gewin­nen. Ent­schei­dend ist, dass man den Krieg gewinnt.", öfter auch in Ver­bin­dung mit "Es ist eine Schlacht im Inter­net. Von wel­cher Wich­tig­keit ist es, die zu gewin­nen? Den Krieg da drau­ßen, den muss man gewinnen."
    Heißt: Man soll­te es trotz­dem nicht aus den Augen ver­lie­ren, die Prio­ri­tä­ten rich­tig zu set­zen und sei­ne Ener­gie an Stel­len zu inve­stie­ren, bei denen man auch ein posi­ti­ves Ergeb­nis erzielt.
    Man­che Leu­te muss man lei­der gegen die Wand lau­en las­sen, weil sie es nicht anders wol­len. - Aller­dings, wenn es schief geht, sei es auch erlaubt, auf die­sen Fehl­schlag mit aller Här­te noch mal drauf ein­zu­schla­gen. Damit sich die vor­he­ri­gen "Bes­ser­wis­ser" (hier knüpft es glatt an das erste The­ma an) das mer­ken und sich even­tu­ell auch mal bei den­je­ni­gen ent­schul­di­gen, die sie vor­her gewarnt haben, aber die sie ein­fach nie­der­ge­brüllt oder für debil erklärt haben.

    Zu Lesen:

    Es ist immer etwas abhän­gig davon, um wel­ches The­ma es geht und wie der Pro­band sich jeweils am besten neu­es Wis­sen ange­eig­net bekommt.
    Zum Bei­spiel alles, was mit dem Ein- und Aus­bau von Com­pu­ter­kom­po­nen­ten angeht - am besten ist es hier, es auch mal zu sehen, was man machen soll oder will, nicht nur dar­über zu lesen.
    Den­noch ist aber eine gro­be Ein­bau­an­lei­tung mit­ge­lie­fert nicht ver­kehrt, damit man über­haupt eine Ahnung von dem bekommt, was man eigent­lich zu tun hat, wenn man noch kei­ne Erfah­rung hat. (Vide­os las­sen sich schwer off­line mitliefern.)

    Wo Lesen wie­der­um gut funk­tio­niert, ist, wenn der Pro­band ein gutes Vor­stel­lungs­ver­mö­gen hat oder es die­ses braucht, um die Mate­rie über­haupt zu ver­ste­hen (weil man z. B. kei­ne Anschau­ungs­ob­jek­te ein­fach mal so bereit stel­len kann).

    Zu War­ten:

    Ich glau­be, ich selbst bin eigent­lich viel zu tole­rant, was das War­ten angeht. Das lässt mei­ne eige­nen Inter­es­sen oft­mals zu sehr auf der Strecke bleiben...

    Was sich aber mit dem Älter­wer­den ergibt: Es tritt sehr viel mehr die Fra­ge in den Vor­der­grund "Will ich mich dar­über (über Sub­jekt X) noch auf­re­gen?". Vie­les erscheint einem mit der Zeit wie "ich habe es doch geahnt".
    Das führt schluss­end­lich dazu, dass man weni­ger enthu­sia­stisch an eine Sache her­an­geht - weil dort die Ernüch­te­rung im Hin­ter­kopf schlägt "ver­sprich dir nicht zu viel davon" oder "stei­ge­re dich nicht zu viel dar­in hin­ein, hin­ter­her kommt weni­ger dabei her­aus als du dir am Anfang davon ver­spro­chen hast - und bist bit­ter enttäuscht".
    Man lernt die Din­ge eher so zu neh­men wie im Fall "Com­pu­ter sagt ja" - unver­hofft pas­siert mal etwas, was man sich gewünscht hät­te, oder läuft bes­ser als vor­her eingeschätzt.

    Das ist auch ein klei­ner Vor­teil, wenn man an Din­ge nicht mit all­zu hohen Erwar­tun­gen her­an­geht - man kann ent­we­der nur in sei­ner Vor­weg­nah­me bestä­tigt oder posi­tiv über­rascht werden.

    1. Kon­tra
      Recht nah bei­ein­an­der, aller­dings bin ich wegen diver­ser Vor­er­fah­run­gen da weni­ger duld­sam - und wenn es mir zu dumm wird wer­fe ich auch schon jeman­den raus und lösche die Ein­las­sun­gen .... und es gibt The­men, bei denen ich das nicht unwi­der­spro­chen las­se, weil ich es da als Fach­mann tat­säch­lich bes­ser weiß als ein Laie, der sich meist nur weni­ge, sehr spe­zi­fi­sche Punk­te aus dem gro­ßen Fach­ge­biet ange­le­sen hat und nun glaubt das sei aus­rei­chend als Ersatz für ein Voll­stu­di­um und Jah­re an zusätz­li­cher theo­re­ti­scher und prak­ti­scher Erfahrung. 

      Lesen
      Das sehr spe­zi­fi­sche The­ma "Ein­bau­an­lei­tung" hat mir selbst schon gehol­fen diver­se Lap­tops zu zer­le­gen und dar­in Ände­run­gen vor­zu­neh­men - was ich ohne die­se Anlei­tun­gen nicht gewagt hät­te .... ein­mal habe ich in Spa­ni­en einen Lap­top mit spa­ni­scher Tasta­tur gekauft (weil mein Gerät defekt war) und habe dann das touch­pad still­ge­legt, weil es immer fal­sche Signa­le beim Schrei­ben erzeug­te. Per soft­ware war das nicht gelun­gen - daher muss­te ich das Gerät aus­ein­an­der neh­men [Der Lap­top ging dann wider als Garan­tie­fall zurück, weil er noch wei­te­re Macken hat­te]. Ja, in sehr spe­zi­fi­schen Fäl­len ist das eine Hil­fe - nur hat­te ich bei die­sem Absatz eher ande­re Arten von Text im Sinn (wie wei­ter oben schon erläutert).

      War­ten
      Es ist sicher eine gute Sache ab und zu ein­mal die Erwar­tun­gen her­un­ter zu schrau­ben - weil die Erfah­rung zeigt, dass es nie so kommt wie man es sich vor­ge­stellt hat wenn meh­re­re Fak­to­ren zusam­men kom­men müs­sen, damit ein gewünsch­tes Ergeb­nis erzielt wer­den kann.
      ob das weni­ger Enthu­si­as­mus bedeu­tet mag ich nicht beur­tei­len. Schon des­we­gen, weil ich an jede neue Sache / Auf­ga­be / Arbeit erst ein­mal enga­giert her­an gehe. Dabei bin ich mir wegen umfang­rei­cher Recher­che sicher, die ich zuvor gebraucht habe um mein Ziel zu umschrei­ben, den Umfang bes­ser einzuordnen.

      1. Kon­tra
        Ver­ste­he ich und da wird wahr­schein­lich jeder sei­ne The­men haben, bei denen er kei­ne Ver­hand­lungs­ba­sis unter­halb eines gewis­sen Kon­tex­tes sieht, weil er sich in der Regel sicher sein kann, mehr Ahnung zu haben als nur ein Daher­ge­lau­fe­ner, der zu etwas nur kurz sei­nen Senf dazu gibt.
        Auf "eige­nem Ter­ri­to­ri­um" ist das leich­ter durch­setz­bar als auf frem­dem; auf frem­dem, das jemand ande­rem gehört, und wenn der kei­nen Grund sieht, ein­zu­schrei­ten, dann hal­te ich es eher so wie oben beschrie­ben - aus dem Grund, weil es bestimmt mehr mei­ne Ner­ven als die mei­nes Gegen­übers sind, die dar­an drauf gehen.
        Und wofür tue ich das? Eigent­lich nur zu mei­nem Scha­den, nicht um die Welt auch wirk­lich ver­bes­sert zu kriegen.

        Lesen
        Es war ja nur ein prak­ti­sches Bei­spiel, was mir auf die Schnel­le einfiel...

        War­ten
        Die­ser Aspekt ist etwas, was mir sehr spe­zi­fisch am Älter­wer­den auf­fällt. Ein Effekt in etwa wie "ernüch­tert wer­den". Dass man von einer idea­li­sti­schen Traum­welt in der Rea­li­tät lan­det und merkt, es läuft doch nicht alles nach dem Prin­zip "die Welt hat nur auf dich gewar­tet und ist dazu da, dei­ne Bedürf­nis­se und Wün­sche zu befrie­di­gen". Im Gegen­teil, oft­mals ist man ihr sogar ziem­lich egal.
        Halt eben die Bla­se, in der man jun­ge Leu­te hält bis sie ca. bei der 30 ange­kom­men sind; die Mär von den "unbe­grenz­ten Mög­lich­kei­ten" und "alles wird schon so lau­fen wie du das wünschst". - Aller­dings auch die Bla­se, die sich selbst glau­ben macht, wenn man nur kräf­tig genug mit dem Fuß auf­stampft oder laut genug schreit, dann hören einem ande­re zu und gehen auf einen ein.
        Die Wahr­heit in die­ser Hin­sicht ist: "Zunächst ein­mal ist eine Sache nur dir wich­tig und nie­man­dem sonst. Kei­ner muss dich anhö­ren, kei­ner muss dich beach­ten. Es kön­nen auch alle an dem rie­sen­gro­ßen Blut­fleck auf dem Platz vor­bei­ge­hen und so tun, als ob er nicht da wäre - auch wenn das bizarr anzu­se­hen ist."

        1. War­ten
          Die *Bla­sen* sind man­nig­fal­tig - und das Pro­blem ist: Wenn man in einer steckt ist es schwie­rig, das selbst zu erken­nen. Ins­be­son­de­re da sich alle Spu­ren im Inter­net immer bün­deln und dann die (ver­meint­li­chen oder tat­säch­li­chen) Inter­es­sen bei Suche und Aus­wahl immer wie­der gespie­gelt wer­den. Da raus zu kom­men ist schwie­rig bis unmög­lich, wenn man nicht ein­mal einen ande­ren Rech­ner her­nimmt und dort unter ande­rer E-Mail-Adres­se (und Ava­tar) ganz ande­re The­men auf­ruft - da ist das Erstau­nen groß!

          Was die Beach­tung durch ande­re Men­schen / Behör­den & pri­va­te Insti­tu­tio­nen angeht stim­me ich zu: Wenn man nicht selbst aktiv wird pas­siert gar nichts. Wenn man nicht selbst nach­hakt wird man ver­ges­sen. Wenn man nicht dem ersten 'Bescheid' wider­spricht wird man kei­ne Lei­stung bekom­men. Die Syste­me sind ALLE dahin­ge­hend *opti­miert*, dass sie erst auf eine zwei­te Ant­wort / den zwei­ten Antrag reagie­ren und sich dann erst ernst­haft damit beschäf­ti­gen was das Anlie­gen war. 

          Vie­le ver­lie­ren dar­über die Geduld und war­ten nicht län­ger son­dern geben auf. Das ist ganz im Sin­ne des Systems.

      2. Mit den Bla­sen habe ich nicht sol­che Pro­ble­me - aber, das liegt wohl dar­an, dass ich gei­stig kein Ein­the­men­witz bin. Mich zu ver­schie­de­ne Din­ge inter­es­sie­ren. Das kriegt die übli­che KI anschei­nend nicht zu einem Sche­ma zusammenberechnet...

        Behör­den hat­te ich dabei noch gar nicht mal im Blick, aber das stimmt auch.
        Es ist mehr so ein gene­rel­les Lebens-Ding, wenn sich z. B. Klein­blog­gers­dorf oder irgend­wel­che ande­ren poli­ti­schen Akti­vi­sten sonst­was für eine Bedeu­tung ihres Tuns selbst ein­re­den und mei­nen, Wun­der was sie sort bewir­ken und wie wich­tig ihre Tätig­keit dort ist.
        Aber auch sonst, wenn Men­schen den­ken, sie sei­en der Nabel der Welt und alles müss­te sich an ihnen orientieren.
        Dem ist ein­fach nicht so...

        1. Manch­mal mache ich mir einen Spaß dar­aus (bei­spiels­wei­se bei you­tube) The­men anzu­klicken die mich nicht die Boh­ne inter­es­sie­ren - um dann fest­zu­stel­len, wel­che wei­te­ren Sto­ries mir in der Sei­ten­lei­ste danach ange­bo­ten wer­den .... und die Sache mit dem zwei­ten Lap­top ist wahr, den habe ich unter Win­dows lau­fen, mit einem zwei­ten Netz­zu­gang: Völ­lig ande­re *Ange­bo­te*!

      3. Bei mir reicht es schon aus, wenn ich irgend­was mal anklicke oder suche, was von den son­sti­gen Sachen bei mir abweicht. Schon spie­gelt sich das in den "Vor­schlä­gen" wieder...
        (Am schlimm­sten fin­de ich es, wenn dar­un­ter ziem­lich offen­sicht­li­cher rech­ter oder ver­schwö­rungs­theo­re­ti­scher Kram drin­nen vor­kommt - nur weil ich viel­leicht das ein oder ande­re suchen gehe, was sonst in das Spek­trum die­ses Publi­kums gehört. - Das war ganz spe­zi­ell so, als man noch bei Pegi­da 'rein­ge­hört hat - nur um zu wis­sen, wel­cher Non­sens dort gere­det wird, über den sich näch­sten Tag in der Pres­se wie­der auf­ge­regt wird. Ehr­lich - Algo­rith­men, ihr könnt' mich mal!)

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