Nochmal ....

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Noch­mal ein The­ma auf­ge­nom­men das sehr häu­fig in Kom­men­ta­ren (vir­tu­el­le Dis­kus­si­on) und Gesprächs­run­den (rea­le Dis­kus­si­on) zu Pro­ble­men führt:

Vie­le Men­schen kön­nen nicht zwischen

  • einem Argu­ment basiert auf FAKTEN,
  • einer MEINUNG,
  • einem VORURTEIL,
  • einer durch Ein­fluss des SOZIALISATIONSUMFELDes
    beding­te Verhaltensweise, 
  • einer (gene­ti­schen) PERSÖNLICHKEITSSTRUKTUR
  • einer ande­ren Per­son unterscheiden.

.. Per­so­nen erle­ben Unbe­ha­gen (Dis­so­nanz) immer dann, wenn sie mit Argu­men­ten oder Erkennt­nis­sen (Kogni­tio­nen) über einen Teil­be­reich (Aspekt) ihres Ver­hal­tens kon­fron­tiert wer­den, der mit ihrem Selbst­kon­zept (Selbst­ein­schät­zung) / ihren Nor­men (ange­nom­me­nen Regeln und Über­zeu­gun­gen) nicht übereinstimmt .. 

[Quel­le]

Ein wesent­li­cher Fak­tor ist dabei, dass nicht zwi­schen der spre­chen­den / schrei­ben­den Per­son und den dar­ge­leg­ten Argu­men­ten (hof­fent­lich basiert auf Fak­ten) unter­schie­den wird:

Wegen eines unan­ge­neh­men und / oder abzu­leh­nen­den Argu­men­tes wird der Gesprächs­part­ner zum "Feind" erklärt - das bedeu­tet in vie­len Fäl­len völ­li­ge Ableh­nung, wo doch nur eine Facet­te der Per­son und das dar­aus resul­tie­ren­de Unbe­ha­gen (sie­he Zitat oben) aus­lö­send war! 

[Über­ar­bei­te­te Fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung am 06. Nov 2014 um 09:02 h]

Kommentare

  1. Oft genug habe ich aber auch das Gefühl, dass es sich beim Nicht­ver­ste­hen nicht um Unfä­hig­keit han­delt, son­dern um Nicht­ver­ste­hen­wol­len. Wäre es Unfä­hig­keit, könn­te man was dage­gen tun. Aber einen, der nicht schlau­er wer­den will, über­zeugst du nicht.

  2. Ganz klar, so ist es.
    Wenn man ein­ge­schlif­fe­ne Pfa­de ver­las­sen soll beginnt die Unsicherheit
    - Unsi­cher­heit macht Angst
    - das Gefühl von Angst zu haben ist nicht angenehm
    - wes­we­gen man lie­ber bei dem bleibt was schon immer so war ....

    Es geht ja in den sel­ten­sten Fäl­len dar­um zu 'über­zeu­gen', son­dern einen Stand­punkt dar­zu­stel­len - ein frem­des Argu­ment ledig­lich als 'anders' und nicht als 'Angriff' zu ver­ste­hen fällt vie­len Men­schen schon schwer.

  3. Und war­um ist das (auch) so?

    Weil den mei­sten uns vom ersten Schul­tag an das Ler­nen ver­miest wird. Weil wir nicht nach unse­ren Prä­fe­ren­zen ler­nen, son­dern nach einem alle über einen Kamm sche­ren­den Plan. Dabei wis­sen wir doch nur zu gut, wohin Plan­wirt­schaft führt. 

    In den Schu­len gibt es kein Pflicht­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on und lei­der auch kei­nes für gesell­schaft­li­che Nor­men, Anstand und gutes Benehmen. 

    Einer der nicht gut rech­nen und schrei­ben kann, hat viel­leicht aber gol­de­ne Hän­de und einen guten Ver­stand für alles was fährt. Oder er inter­es­siert sich einen Scheiß für Geschich­te, wird aber bei Bio­lo­gie wild und ver­gisst dar­über die Zeit. Der näch­ste bäckt ger­ne und wie­der ein ande­rer stellt sich Fra­gen nach dem Gro­ßen und Gan­zen und wird Wis­sen­schaft­ler. Und wie­der ande­re wer­den Unter­neh­mer, weil sie ger­ne auf ihrem eige­nen Mist krat­zen wol­len. Ich könn­te Dir so vie­le Bei­spie­le nen­nen, wie es Leu­te auf dem fal­schen Platz gibt. 

    Stell Dir vor, wenn die mei­sten von wer­den könn­ten, was sie woll­ten und was ihnen liegt? Wenn sie dann noch dazu gelernt hät­ten, wie man mit­ein­an­der redet und Respekt vor den ande­ren hat. Du hät­test einen Hau­fen zufrie­de­ne Leu­te, die respekt­voll gemein­sam Kom­pro­mis­se und Lösun­gen finden.

    Wür­de so eine Gesell­schaft mit sich machen las­sen, was heut­zu­ta­ge mit der Gesell­schaft gemacht wird?

    Divi­de et impe­ra wird zur Voll­endung geführt, in dem das wich­tig­ste Werk­zeug der Men­schen mit­tels Ver­dum­mung stumpf gemacht wird. Unse­re Kommunikation.

  4. Die Sache mit der Schu­le & dem Lern­stoff ist - den­ke ich - etwas kom­pli­zier­ter als man es hier schrift­lich dis­ku­tie­ren kann. Ich will aber der Erör­te­rung nicht aus­wei­chen, des­we­gen ein paar Anmer­kun­gen dazu:

    - Ein bestimm­tes Grund­wis­sen für Alle hal­te ich für nötig. Man könn­te dis­ku­tie­ren WAS dar­un­ter zu ver­ste­hen ist und wenn sich ein Kon­sens errei­chen läßt soll­te das auch ver­bind­lich sein. Es schränkt ja auch nicht die per­sön­li­chen Nei­gun­gen ein, son­dern wird in vie­len Fäl­len dazu bei­tra­gen die­sen Nei­gun­gen nach­zu­ge­hen, denn in fast jedem Lebens­be­reich wer­den bestimm­te Grund­kennt­nis­se för­der­lich (und des­we­gen nicht hin­der­lich) sein.

    - Die Zeit der Ver­mitt­lung kann und muß in Fra­ge gestellt wer­den. Die Zei­ten allei­ne sind schon eine Zumu­tung, weiß man doch, dass so früh am Mor­gen weder Leh­rer noch Kin­der voll auf­nah­me­fä­hig & lern­fä­hig sind.
    Es ist die Kon­di­tio­nie­rung auf das spä­te­re Arbeits­le­ben - und wenn ich das bei den vie­len Rent­nern & Ruhe­ständ­lern hier im Süden beob­ach­te ist die­ses System fort­wir­kend bis zum Grabe ....
    Die­ser Zwang ist aus mei­ner Sicht viel schlim­mer als die Art wie unter­rich­tet wird, denn da wer­den Schlaf- und Ruhe­ty­pen zwangs­wei­se in ein unpas­sen­des Kor­sett gepreßt.

    - Kom­mu­ni­ka­ti­on fin­det zwar nicht als Fach statt, wohl aber am Bei­spiel. Das der Leh­rer und wie sie unter­ein­an­der und mit den Kin­dern umgehen.
    Der Feh­ler des gesam­ten Systems "Schu­le" ist, dass es so vie­le unfä­hi­ge Men­schen dort gibt - wohl­ge­merkt nicht von der fach­li­chen Sei­te, denn das wird ja durch Prü­fun­gen sicher­ge­stellt, son­dern in mensch­li­cher Hinsicht:
    Jeder "See­len­krüp­pel" - mit sich selbst im Wider­streit, unfä­hig mit­zu­füh­len, ego­istisch und ver­korkst - kann im Schul­dienst lan­den weil die Per­sön­lich­keit zweit­ran­gig ist. Haupt­sa­che die Leu­te funk­tio­nie­ren, ord­nen sich in das Gefü­ge und sind spä­ter nicht unpünktlich ....

    " .. gesell­schaft­li­che Nor­men, Anstand und gutes Beneh­men .. "

    - Die 'gesell­schaft­li­chen Nor­men' gefal­len mir da nicht so gut, denn WER legt die fest? Von der Norm abwei­chen­de Men­schen sind oft außer­or­dent­lich krea­tiv, und woll­te man Alle zur Norm zwin­gen wären die schon mal außen vor und die Gesell­schaft ins­ge­samt verlöre ....

    - Aller­dings bin ich auf dei­ner Sei­te was Anstand & gutes Beneh­men angeht - da gibt es erheb­li­che Män­gel, die z.T. auch auf Schu­le (!) zurück­zu­füh­ren sind:
    Wenn es nur dar­auf ankommt Eltern Honig ums Maul zu schmie­ren und die Kin­der über Tische und Bän­ke gehen dür­fen weil man sie nicht "in ihrer Ent­wick­lung stö­ren" darf, dann kommt das an Gesell­schaft 'raus was wir der­zeit beob­ach­ten können.

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