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[Ausschnitt aus einer Abbildung beiⓒ "krautreporter"]
Generationen.
Ein interessantes und aufschlußreiches Thema.
Die Sicht einer Generation auf die andere läßt manchmal lächeln, manchmal schaudern.
So wie im Falle der nebenstehenden Abbildung aus der - ansonsten von mir außerordentlich geschätzten - online-Zeitung "krautreporter".
Jenseits der 49 ist man also "alt & gebrechlich"?
Ein Pictogramm sagt mehr als tausend Worte?
In diesem Fall wohl schon.
Der Grafiker hat zu einer eindeutigen Darstellung gegriffen die seine Sicht verdeutlicht.
Ich hingegen sehe mich selbst mit knapp 70 noch anders, möglicherweise so wie in der nebenstehenden Abbildung. Etwas häufiger als früher 'ruhebedürftig', aber noch einigermaßen 'fit'.
Sowohl einige meiner Altersgenossen als auch ich gehen noch aufrecht und ohne Stock.
Vielleicht sollte ich 'mal an die "krautreporter" schreiben.
Sicher - und für mich erkennbar - war es als Spaß gemeint, lässt aber vermuten, dass es sich um einen jungen Mitarbeiter der Krautreporter handeln muss, der sich das ausgedacht hat. Oder der Betreffende hat eine tüchtige Portion Selbstironie beigemischt. Beides ist verzeihlich und macht mir die Leute einmal mehr sympathisch.
@ iGing
Sie könnten mit ihrer Annahme Recht haben, dann gebe ich gern zu ein wenig 'empfindlich' reagiert zu haben. Trotzdem sollte es eine Überarbeitung dieser graphischen Darstellung geben, denn die Reduzierung auf drei Pictogramme entspricht nicht dem, was da zuvor an Einteilung genutzt wurde - das ist mindestens didaktisch unklug.
Sicherlich ist das Piktogramm übertrieben. Dazu aber zwei Gedanken:
1. Die früheren Generationen hatten in der Regel immer versucht, sich durch "anders sein" von den Generationen ihrer Eltern abzugrenzen. Sei es durch anderes Aussehen, andere Musik, andere Gedanken. Die heutigen Generationen machen das so gut wie gar nicht, haben dazu auch wenig Chancen. Die heutige Musik klingt immer noch sehr ähnlich wie in den 90er Jahren. Die Kleidung hat sich auch nicht großartig verändert. Wie sollen sich also junge Menschen zu ihren Eltern abgrenzen? Sie machen es über die Produkte, von denen sie denken, dass sie sie besser beherrschen als die "Alten". Und das ist nun mal das "Internet". Von daher würde ich das Piktogramm nicht überbewerten und den Leuten ihren Wunsch nach Abgrenzung nicht übel nehmen. Auch wenn man selber der Meinung ist, man kann es mit den jungen Hüpfern jederzeit aufnehmen :-)
2. Ich war Ende der 90er Jahre bei einer großen Bank für das Thema "Browser" zuständig und machte für eine gewisse Zeit auch noch nebenbei alleine für das Thema die 3rd Level Betreuung (bei ca. 30.000 Nutzern weiß man, was man getan hat). Damals waren Dinge wie Internet und Intranet ja wirklich noch für ganz viele Menschen Neuland und entsprechend waren auch manche Probleme. An ein Gespräch kann ich mich gut erinnern, da war ein Mitarbeiter, der kam mit seinem Browser nicht klar und ich erklärte ihm dann, dass er nur da und da klicken müsste und dann würde das schon gehen. Jedenfalls kam von der anderen Seite nur ein langsames "ach wissen Sie, ich bin jetzt 50 Jahre alt, ich verstehe das nicht mehr" zurück, worauf mir ein "meine Güte, was wollen Sie dann erst machen, wenn Sie 70 Jahre alt sind?" rausrutschte. Genau da hatten Sie aber das >49, was für einige scheinbar eine echte Schwelle darstellt.
@ Doctor Snuggles
1.
Sie haben das sehr klar erläutert, danke, das sehe ich ähnlich. Die Musik ist bedauerlicherweise nicht klar als solche zu erkennen, ich bin da eher an den Sprechgesang in Klöstern oder Slang-Dialoge von Mindergebildeten erinnert. Was die Aussagen angeht eine Katastrophe, soviel Haß und Menschenverachtung, soviel extremes und ungesetzliches Gedankengut als Kunst verbreitet und daher nicht angreifbar - ein Skandal.
2.
" .. Damals waren Dinge wie Internet und Intranet ja wirklich noch für ganz viele Menschen Neuland und entsprechend waren auch manche Probleme. .. " - das erinnert mich sehr an die Kollegen in meiner letzten (angestellten) Tätigkeit: Erst jahrelang Abwehr, Verweigerung und schließlich Verzweiflung als sie den Anschluß schon verloren hatten.
Noch schlimmer - das habe ich so auch schon gehört - ist allerdings wenn Menschen mit fünfzig schon glauben nichts mehr hinzulernen zu können. Sie schrieben es ja ähnlich: Wie wollen die die Jahre bis 67 zubringen? Ohne Computerwissen ist doch fast keine Arbeit mehr zu bekommen - oder zu behalten!
Die Grafik ist offenkundig scherzhaft gemeint: immerhin werden ja gleichzeitig die 14-29jährigen Mitglieder als Kleinkinder in Windeln dargestellt.
Freilich teile ich Ihre Verärgerung über die Rotzfrechheit diverser Medien-Grünschnäbel, Erwachsene über 50 pauschal als Opas, Omas bzw. Kukident-Generation zu definieren. Dafür gehörten diese postpubertären Kretins tatsächlich von einem Erwachsenen aufs Maul gehaut.
@ nömix
Das könnte zutreffen - und wie ich bereits Frau iGing antwortete: Dann bin ich wohl zu kritisch gewesen.
Allerdings stimmt ihr Hinweis zur Einschätzung der älteren Generationen durch die Jüngeren - wir sollten nach deren Auffassung wohl froh sein noch mitreden zu dürfen .... 'hauen' gefällt mir aber weniger, und Sie haben es bestimmt nur in übertragenem Sinne gemeint, denn nur der Dialog kann langfristiges Umdenken hervorrufen.
Mich wundert, dass auf der "über uns" Seite in einem Absatz steht: "- Vermeide Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Abstammung, Religion, Alter oder sexueller Orientierung.", sich aber die Krautreporter selbst nicht daran halten.
@ Doktor Pé
Geben wir ihnen noch ein wenig Zeit sich in solchen 'Kleinigkeiten' zu verbessern, denn schließlich sind sie erst seit zwei Monaten online .... und ansonsten ist das, was dort an Information mitgeteilt wird, von Form und Inhalt sehr überzeugend und ansprechend geschrieben.
Ich bereue also keineswegs das Geld investiert zu haben, schlechtere Publikationen verlangen meist ein Mehrfaches dessen, was bei den "krautreportern" an Beitrag fällig wird.
@ WVS:
1. Nicht jede Musik, die heute auf dem Markt exisitiert, ist Hip-Hop. Es gibt auch noch genügend andere Musikformen auf dem Markt. Hip-Hop existiert bereits seit den 1970er Jahren und basiert in der Tat auf viel älteren Formen des Sprechgesangs. Es gab bereits in den 1920er Jahren Blues-Aufnahmen, in denen Sprechgesang existiert und davor Sprechgesang bei den afrikanischen Sklaven. Es ist eben eine Musikform, so wie viele andere auch. Leider machen sich in dieser Musik immer mehr die sog. "Gangsta-Rapper" breit, also die coolen Macker, die sprügelnd, schießend und Drogen verkaufend von ihrem abgef*ucktem Leben erzählen (was z.T. wahrscheinlich auch nur eine Marketing-Sache ist). Dumm ist nur, wenn gesellschaftliche Looser so eine Musik hören und dann meinen, sie könnten in der Wirklichkeit ihre Probleme so lösen, wie die vermeintlich coolen Typen aus der Bronx. Übrigens: ich höre diese Musik gar nicht, weil ich Sprechgesang nicht mag.
2. Dies ist ein normales Verhalten von Menschen, sich vor Neuerungen zu ducken. Erinnern wir uns, wie mißtrauisch die Menschen gegenüber der Eisenbahn oder den ersten Automobilen waren.
" .. Dumm ist nur, wenn gesellschaftliche Looser so eine Musik hören und dann meinen, sie könnten in der Wirklichkeit ihre Probleme so lösen, wie die vermeintlich coolen Typen aus der Bronx .. "
Da sprechen Sie genau den 'wunden Punkt' an, denn die Masse der Hörerschaft & Bewunderer dieser
MusikerLeute wird nicht in der Lage sein das korrekt einzuordnen.Zum Thema "Dazulernen":
Hier zählt m.E. im Wesentlichen, ob man den Sinn des zu Lernenden akzeptieren kann. Dementsprechend ja auch die weit verbreitete Schulunlust. Und das gilt für Ältere und Jüngere gleichermaßen!
Als ich mich mit 48 in MS Office einarbeiten musste, weil ohne kein Job mehr in Aussicht gewesen wäre, war ich hochmotiviert und entsprechend gut fiel das Ergebnis aus. In dem Job, den ich dadurch bekam, habe ich tagtäglich dazugelernt, jahrelang.
Ein altersmäßig nicht weit entfernter, nämlich 52-jähriger "Kommilitone" im Computer-Kurs, der gerade seine Arbeit verloren hatte, hatte dagegen die größten Schwierigkeiten zu verstehen, zu behalten, das Gelernte anzuwenden. Er war ja sowieso am Ende seiner beruflichen Laufbahn, für ihn war klar, dass ihm auch diese Computerkenntnisse seine Arbeit nicht zurückbringen würden.
@ Frau iGing
Motivation ist sicher entscheidend - aber es gibt außer " .. weil ohne kein Job mehr in Aussicht gewesen wäre .. " noch die Tatsache auf die ich immer hinweise, die mir aber selten geglaubt wird:
Manche Menschen können bestimmte Dinge nicht intellektuell erfassen und deswegen auch nicht 'lernen' - es fehlt die Einordnung des Gelernten, eine Struktur des Denkens und der Abgleich zwischen beidem. Computerarbeit ist ja nicht nur "Tastendrücken"!
Nur zur Ergänzung:
Ich habe vormals mit 58 noch eine Festanstellung bekommen - auf Eigeninitiative & mit Hilfe von Freunden.
@ WVS: Was ist in Ihren Ohren Musik? Für mich klingt z.B. "Neue Musik" auch eher nicht so, dass ich sie mag. Dennoch würde ich ihr nicht das Prädikat "Musik" entziehen wollen, nur weil ich sie nicht verstehe.
Was die richtige Einordnung von Dingen betrifft, so trifft das doch auf eine Menge Dinge zu. Warum gucken viele Menschen die Tagesschau? Vordergründig, um sich zu informieren. Aber mit der Form der Information wird auch eine Form der Meinungsbildung betrieben. Es reicht also eigentlich nicht, nur die Tagesschau zu gucken, denn damit erfährt man nur das, was die Macher der Tagesschau als wichtig erachten und welche Sicht sie auf die Dinge haben.
Sprich: jeder, der sich wirklich informieren möchte, müsste mindestens 3 verschiedene Quellen anzapfen, um sich eine halbwegs objektive Meinung über etwas bilden zu können. In der Regel ist es aber so, dass die Leute ein Medium lesen oder sehen, was die Informationen in einer Form aufbereitet, die ihnen gefällt und ihre eigenen Ansichten widerspiegelt.
Und bei diesen vermeintlichen "Ghettokids" ist es ebenso. Die sind eigentlich Verlierer, aber wer mag schon dieses Prädikat? Also hören sie Musik, mit der sie sich identifizieren können, die ihnen ihre Situation als gar nicht so aussichtslos erklärt, im Gegenteil, sie sind Outlaws in der Großstadt. Kein neues Phänomen, wer z.B. den Film The Wanderers kennt, weiß das. Andere flüchten sich in solchen Situationen zu Göttern oder verbeißen sich in Sport. Gefährlich wird eben nur, wenn sich die Ohnmacht dieser Menschen in reale Wut und Gewalt verwandelt und sie diese Gewalt gegen andere ausleben.
@ Doctor Snuggles
Aktuell gibt es einen Fall - in Amerika, wo sonst? - der genau zu diesem Thema paßt:
=> Rapper Faces Life in Prison Over His Lyrics
Zu ihrer Frage "Was ist in Ihren Ohren Musik?"
Klassik, im herkömmlichen Sinne, nicht eingeschlossen Musicals z.B. die von Andrew L. Webber ....
@ WVS: Und wie man sieht, ist der Fall umstritten. Wundert mich eigentlich, dass die Bibel noch nicht auf dem Index steht, bei all der Gewalt, die dort verherrlicht wird.
Klassik, im herkömmlichen Sinne, gibt es nicht. In den Bereich der klassischen Musik fällt auch die Neue Musik, die Sie wahrscheinlich nicht meinen. Und wenn Sie nur "Klassik" als Bereich meinen, dann fällt bei Ihnen der ganze Barock (Telemann, Bach, Händel) und die Romantik (Wagner, Schumann, Chopin) raus.
Also meinen Sie wahrscheinlich "Europäische Musik des 17. - frühen 20. Jahrhunderts"?
@ Doctor Snuggles
Als ich "Klassik" schrieb dachte ich an jegliche Musik vor der letzten Jahrhundertwende, also vor 1900.