Böse, böse, böse ....

.

Ich war sehr erstaunt die­sen Arti­kel gera­de in der Deut­schen Apo­the­ker Zei­tung zu lesen - er basiert auf einem ande­ren Arti­kel, der in der Süd­deut­schen Zei­tung ver­öf­fent­licht war.
Erstaunt des­we­gen, weil die Apo­the­ker bis­her eher unkri­tisch die Arz­nei­zu­be­rei­tun­gen in ihre Rega­le stel­len und "Auf­klä­rungs­ge­sprä­che" mit Pati­en­ten eher "Ver­kaufs­ge­sprä­che" sind: "Fra­gen Sie ihren Arzt oder Apo­the­ker" - wird näm­lich sel­ten tat­säch­lich "Auf­klä­rung" bringen.

Mich wun­dert der Inhalt die­ser Betrach­tun­gen nicht.

Seit Jah­ren schrei­be ich immer mal wie­der etwas zu den Machen­schaf­ten der Phar­ma­in­du­strie. Wobei aber nicht ver­ges­sen wer­den darf - das klang auch in den zitier­ten Arti­keln an, dass es eine Viel­zahl von nütz­li­chen Arz­nei­ent­wick­lun­gen gibt die tat­säch­lich zur Ver­bes­se­rung der Volks­ge­sund­heit beitragen.

Noch­mal ganz kurz und ohne wei­te­re Begrün­dung, weil die nur mit ver­tief­ten Kennt­nis­sen der Phy­sio­lo­gie & Patho­phy­sio­lo­gie zu ver­ste­hen ist, zwei Arz­nei­mit­tel­grup­pen die sofort und ohne Scha­den ver­zicht­bar wären:

  • - Lipid­sen­ker, also Stof­fe, die Cho­le­ste­rin sen­ken (sol­len). Wobei zwei­fel­haft ist, ob ein erhöh­ter Wert auch "Krank­heits­wert" hat oder nicht nur Aus­druck einer indi­vi­du­el­len Kon­sti­tu­ti­on bzw. gene­ti­scher Prädisposition;
  • - Alle Schmerz­mit­tel die nicht Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re, Par­acet­amol und Ibu­profen als Mono­sub­stanz ent­hal­ten. Dar­un­ter fal­len zuerst alle Misch­prä­pa­ra­te und sämt­li­che Ent­wick­lun­gen die nach 1980 in den Markt kamen.

Kommentare

  1. Bei Schmerz­mit­tel sagst Du was...

    Natür­lich gehö­re ich zur gro­ßen Grup­pe jener, die kei­nen blas­sen Schim­mer von Phy­sio­lo­gie & Patho­phy­sio­lo­gie haben. Aber, und jetzt kommt ein sub­jek­ti­ver Erfah­rungs­be­richt, Can­na­bi­no­ide kön­nen gut gegen bestimm­te Schmer­zen helfen. 

    Ich weiß das, weil mei­ne Mut­ter Can­na­bis gegen ihre Schmer­zen durch das Post-Polio-Syn­drom (PPS) nimmt und damit bei ca. 90% ihrer Schmerz­an­fäl­le star­ke Opi­ate erset­zen konn­te, die zwar die Schmer­zen unter­drücken, durch ihre Neben­wir­kun­gen den­noch auf Dau­er nicht aus­zu­hal­ten sind. Natür­lich gehört sie nicht zu den 100 und ein paar Zer­quet­schen Deut­schen, die eine Son­der­ge­neh­mi­gung vom BfArM für Can­na­bis als Medi­zin erhal­ten haben. Aber das juckt sich nicht. O-Ton: Sol­len die doch ruhig eine im Roll­stuhl sit­zen­de olle Frau wie mich ver­haf­ten.... ;o)

    Was sagst Du dazu Wolf­gang? Can­na­bis als Medi­zin? Hast Du dich damit schon­mal beschäf­tigt oder liegt das Gras auch bei Dir als böse Dro­ge in der ver­schlos­sen The­men­schub­la­de? *pro­vo­kant­fra­gend­in­die­sei­te­pie­ke* ;o)

    1. Ich habe nichts gegen Can­na­bis in der Schmerz­be­hand­lung - das ist nicht auf­ge­taucht weil ich von "defi­nier­ten Sub­stan­zen" sprach. Da gehö­ren die Pflan­zen­zu­be­rei­tun­gen NICHT dazu, weil sie oft eine Mischung aus Stof­fen ent­hal­ten und nicht genau fest­ge­stellt wer­den kann [und soll?] WELCHE für die Wir­kung ver­ant­wort­lich sind.

      Ich habe auch nichts gegen Can­na­bis zu ande­ren Zwecken [bewußt­seins­er­wei­ternd??] - obwohl ich das für mich aus­schlie­ße. Sich von der Wirk­lich­keit zu ent­fer­nen indem man Dro­gen kon­su­miert hal­te ich nicht für einen sinn­vol­len Weg zur Pro­blem­be­wäl­ti­gung. Das ist jedoch eine rein sach­li­che Fest­stel­lung, kei­ne Wer­tung. Jede/-r muß das hand­ha­ben wie sie/er will.

      Die Dis­kus­si­on wird sich wahr­schein­lich in ein paar Jah­ren [oder frü­her] erübrigen:
      Nach­dem in vie­len Staa­ten in den U.S.A. dis­ku­tiert wird es dem Staat COLORADO gleich­zu­tun und Can­na­bis für den per­sön­li­chen Bedarf "frei­zu­ge­ben" wird es nicht mehr lan­ge dau­ern bis das hier auch mög­lich wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert